Mit einer ganzen Reihe von kleineren und größeren Veranstaltungen belebt das Café Newcastle den Ahornplatz. Am Samstag kamen etwa hundert Leute zu einem schönen Abend mit Livemusik. Auf der Bühne stand „Pearlwhite Curse“; jene Bürstädter Band, die auch den Samstagabend beim Frühlingsfest im Schlosshof mit Classic-Rock-Cover bestritten hatte. Und so war es vielleicht kein Zufall, dass es auch viele Leute aus unserem Stadtteil zum Café zog.

Vor allem bei deutschsprachigen Titeln wie „Skandal um Rosi“ oder „Schrei nach Liebe“ sang das Publikum gerne mit. Auch internationale Evergreens wie „Highway to Hell“ oder „Stairways to Heaven“ kamen gut an. Wer Hunger hatte, konnte sich mit Pommes mit Wurst, Kochkäse und Musik versorgen.


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Der Abend war Teil einer ganzen Veranstaltungsreihe des Cafés. Bereits einen Monat zuvor hatte Betreiber Thorsten Zöller keinen Geringeren als Bernd „Schepper“ Schäfer und seine „Autark“-Band nach Neuschloß geholt. Und einen Verkaufsstand mit frisch gesmokten Fleisch und Gemüse dazu.

Die Besucherinnen und Besucher ließen es sich, wie im Bild zu sehen, an den zahlreich aufgestellten Tischen gutgehen. Am Nachmittag unterhielt Stefan Spiesberger mit seinen Schülerinnen und Schülern von „Kids on keys“.

An mehreren Abend bot und bietet das Café zudem „Tastings“ an – also gemeinschaftliches Testen von Getränken. Nach Whiskey, Wein und Rum steht am Samstag, 10. Juni, 19 Uhr, ein Gin-Check auf dem Programm. Anmeldung am besten direkt im Café.

Beim Kanalgeruchmelder von Neuschloss.net werden die Hinweise aus der Bevölkerung zunehmend verzweifelt. „Es ist schlichtweg ekelhaft und eine absolute Zumutung. Der Gestank wird immer penetranter! Wie soll das noch weitergehen?“, heißt es beispielsweise aus dem Lindenweg.

Eine andere Neuschlößerin aus dem Ahornweg schreibt: „Leider riecht es seit Tagen (Wochen) wieder sehr unangenehm. Nicht nur vor unserem Grundstück. Auf dem Fußweg Richtung Ahornplatz ist der Geruch konstant. Auch auf dem Ahornplatz im Außenbereich des Cafés ist es sehr unangenehm, was bestimmt nicht förderlich für den Betreiber ist.“

Im Ortsbeirat zeigte sich der Grund der Misere: Der Stadt ist das Mittel gegen den Geruch – Eisen(II)-chlorid – ausgegangen. „Seit Februar ist nichts mehr da“, musste Bürgermeister Gottfried Störmer in der jüngsten Sitzung auf Nachfrage der Bürgerkammer einräumen.

In der Frage, ob und wann die städtischen Betriebsdienste Nachschub kaufen, blieb Störmer vage. Die Kosten für das Mittel seinen von 50.000 auf 175.000 Euro pro Jahr gestiegen. Wie schon im März verwies er darauf, es sei erst ein Kassensturz nötig, um zu sehen, ob dafür Geld vorhanden ist. Stichtag dafür war der 31. Mai – wir dürfen also gespannt sein auf das Ergebnis.

Als Antwort auf entsprechende frühere Nachfragen des Ortsbeirat informierte der Bürgermeister übrigens, dass die Stadt die Kosten am Ende eins Fünf-Jahres-Zyklus auf die Kanalgebühren umlege. Bis dahin müsse das Geld aber aus dem kommunalen Haushalt vorgelegt werden.


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Update vom 26. März 2023

Kanalgeruch: Stadt macht Neuschloß leise Hoffnung

Die Bürgerkammer kämpft im Ortsbeirat weiter gegen den Kanalgeruch. In einem einstimmig angenommenen Antrag fordert sie die Stadtverwaltung dazu auf, die Schwefelwasserstoff-Konzentration im Abwasserkanal so gering zu halten, dass keine Geruchsbelästigung entsteht. Dazu müsste die Stadt weiter Stoff Eisen(II)-chlorid kaufen und zugeben.

Bürgermeister Gottfried Störmer erklärte in einer ersten Reaktion in der öffentlichen Ortsbeirats-Sitzung, er werde den Neuschlößer Antrag zur Diskussion in den Magistrat einbringen. Er bestätigte grundsätzlich die Sparpläne, machte aber zugleich Hoffnung: „Einen pauschaler Ansatz der Sach- und Dienstleistungen haben wir um eine Million Euro gestrichen. Wenn es aber gelingt, im Haushaltsvollzug besser zu werden als geplant, werden wir uns dieser Thematik annehmen und uns um die Beschaffung des Eisen(II)-chlorids bemühen.“

Nach Angaben des Verwaltungschefs haben sich die Kosten für den jährlichen Bedarf zuletzt verdreifacht auf 175.000 Euro. Zudem sei der Stoff neuerdings schwierig zu bekommen.

Ortsvorsteherin Carola Biehal von der Bürgerkammer brachte ein bislang wenig gehörtes Argument in die Debatte ein: Wenn die Stadt nicht gegen den Schwefelwasserstoff, der den Gestank verursacht, vorgeht, beschädige das die unterirdischen Rohre.

Der Abwasserkanal in Neuschloß gibt seit mehr als einem Jahrzehnt übelriechende Gerüche aus. Der Gestank schränke „die Lebensqualität der Neuschlößerinnen und Neuschlößer massiv ein“, heißt es in dem Antrag der Bürgerkammer. „Da der Stoff hochgiftig ist, sind gesundheitliche Folgen nicht auszuschließen.“

Die Stadtverwaltung räumte zuletzt ein, dass eine kommunale Druckleitung aus Hüttenfeld ursächlich für den Schwefelwasserstoff-Ausstoß ist. Darin entstehe Sulfid, das sich in Neuschloß, wo das Abwasser in den normalen Kanal fließt, mit Sauerstoff verbindet. So entstehe wiederum Schwefelwasserstoff.

Als Gegenmittel hat die Stadtverwaltung nach vielen Jahren großer Anstrengungen (und großer Geduld der Neuschlößerinnen und Neuschlößer) den Stoff Eisen(II)-chlorid ermittelt. Dessen Zugabe in den vergangenen beiden Jahren bewies, dass sich der Geruch damit auf erträgliche Maße eindämmen lässt.

Die Bürgerkammer hat mit großer Sorge Pläne zur Kenntnis genommen, die Zugabe von Eisen(II)-chlorid einzuschränken oder gar zu stoppen, um finanzielle Mittel zu sparen. Für die Bürgerkammer ist klar: „Wir sehen die Stadt in der Verantwortung dafür, gegen den Geruch vorzugehen.“


Update vom 7. März 2023

Kommt der Kanalgeruch auf Dauer zurück?

Seit vielen Jahren stinkt immer wieder der Abwasserkanal in Neuschloß. Mehr als ein Jahrzehnt suchte die Stadt nach einem Gegenmittel. Vor zwei Jahren hat es gefunden – jetzt will sie deren Einsatz einstellen, um Geld zu sparen. Die wichtigsten Fakten zum Kanalgeruch in Neuschloß

Was stinkt in Neuschloß?

Das war lange die große Frage. Der Durchbruch gelang der Stadtverwaltung im Sommer 2020. Fachbereichsleiterin Anne Wicke verkündete damals in der Bürgerkammer: Es sei eindeutig Schwefelwasserstoff, das unseren Stadtteil übel riechen lässt. Sie bestätigte damit entsprechende Vermutungen, die der seinerzeitige Erster Stadtrat Jens Klinger bereits ein Jahr zuvor geäußert hatte. Wikipedia beschreibt die chemische Verbindung aus Schwefel und Wasserstoff (H₂S) als ein „übelriechendes, farbloses, hochgiftiges Gas“.

Warum entsteht der Schwefelwasserstoff?

Als Ursache nennt die Stadtverwaltung eine Druckleitung, die Abwasser vom Stadtteil Hüttenfeld nach Neuschloß presst. „In der vollständig gefüllten Druckleitung entsteht Sulfid“, erläuterte Wicke. In Neuschloß fließt die Brühe dann in Höhe des Forsthauses am Ortseingang ins normale Kanalnetz. „Weil hier Sauerstoff verfügbar ist, wird aus dem Sulfid nun Schwefelwasserstoff.“

Wie breitet sich der Gestank aus?

Der Gestank kommt vor allem aus den Kanalschacht- und Gullydeckeln. Wer die Fenster zum lüften öffnet, hat den üblen Geruch ziemlich schnell in der Wohnung – und es ist gar nicht so einfach, ihn wieder loszuwerden. Denn Lüften bewirkt ja das Gegenteil. Gelegentlich scheint sich das üble Gas auch über Abwasserrohre in die Keller auszubreiten. Abends auf der Terrasse zu sitzen oder am Wochenende zu grillen, ist kaum erträglich, wenn der Kanal stinkt.

Was lässt sich gegen den Geruch machen?

Nach erfolglosen Versuchen wechselte die Stadt ihr Beratungsunternehmen – und setzt seit 2020 auf Eisen(II)-chlorid. Es wird in Hüttenfeld am Startpunkt der Druckleitung zugegeben. „Das ist ein bisschen wie ein Try-and-Error-Verfahren“, räumte Wicke seinerzeit ein. Ein Verfahren mit glücklichem Ausgang: Das seither verwendete Mittel funktioniert prinzipiell. Das zeigen auch im Kanal erfasste Daten.

Warum riecht es dann und wann dennoch?

Seit 2020 kommt dennoch immer mal wieder der Geruch zurück. Das lag in der Regel ganz banal daran, dass das Eisen(II)-chlorid aus ging. In der Corona-Zeit war es nach Angaben der Stadtverwaltung nicht immer leicht, den Stoff rechtzeitig zu besorgen und nachzufüllen.

Wird der Geruch künftig zuverlässig neutralisiert?

Leider sieht das nicht so aus. Nachdem die Stadtverwaltung mehr als ein Jahrzehnt völlig im Dunklen tappte, mehrere Gutachten beauftragte und im Ortsbeirat präsentieren ließ, Luftfilter in die Kanaldeckel einbaute, Schwallklappen zur besseren Durchspülung als vermeintliche Lösung in den Neuschlößer Kanal installierte, den Verdacht, dass ihre Druckleitung aus Hüttenfelder die Ursache sei, weit von sich wies – und dann dank eines Personalwechsels endlich Ursache (doch die Druckleitung!) und Gegenmittel fand, will die Verwaltung nun schlicht das Geld für das Eisen(II)-chlorid einsparen. Das wurde in der Stadtverordnetenversammlung im Februar 2022 deutlich.

Welche Rolle spielt der Geruchsmelder von Neuschloss.net?

Die Daten, die Betroffene im Kanalgeruchmelder von Neuschloss.net eingeben, werden automatisiert weitergeleitet an die zuständige Fachabteilung der Stadtverwaltung. Zugleich wird Ortsvorsteherin Carola Biehal informiert und die Redaktion von Neuschloss.net. Die Stadtverwaltung nimmt die Angaben sehr genau zur Kenntnis. Sie nutzte die Rückmeldungen beispielsweise, um Anhaltspunkte für die richtige Dosierung des Gegenmittels zu erhalten. Offizielle Präsentationen der Stadt zeigen immer wieder, wie die Daten des Geruchsmelders einfließen. Dem Ortsbeirat helfen statistische Angaben aus den Meldungen, um in der politischen Auseinandersetzung die Dringlichkeit des Gestankthemas vorbringen zu können. Übrigens war das Meldeformular im November 2012 der Anlass dafür, die Domain Neuschloss.net zu registrieren. Schon damals war das Thema alles andere als neu.

Für was sind die Schwallklappen gut?

Blick in den Kanal: Die Klappe wird hydraulisch gehoben und gesenkt, das Wasser staut sich und fließt danach kraftvoll los.
Blick in den Kanal: Die Klappe wird hydraulisch gehoben und gesenkt, das Wasser staut sich und fließt danach kraftvoll los.

Zwei solcher Klappen sind im Neuschlößer Kanal installiert – eine in der Mitte des Lindenwegs, eine weitere an der Ecke Buchen-/Ulmenweg. Die Standorte sind zu erkennen an größeren grauen Kästen auf dem Gehweg. Im Kanal installiert. Die Klappen werden hydraulisch gesenkt und gehoben. Sind sie unten, staut sich das Abwasser auf. Sobald die Klappen nach oben gezogen werden, fließt das Abwasser kraftvoll weiter – und nimmt eventuelle Ablagerungen in der folgenden Kanalstrecke Mitspieler. Die Ursache des Geruchs lassen sich damit aber – wie sich später herausstellte – nicht grundlegend beheben.


Update vom 25. Februar 2023

Biehal fordert in der Stadtverordnetenversammlung Konsequenzen

Ortsvorsteherin Carola Biehal (Bürgerkammer) hat am 24. Februar das Thema Kanalgeruch in der Stadtverordnetenversammlung aufgerufen. Sie berichtete von hohen Konzentrationen des giftigen Schwefelwasserstoffs in Neuschloß. Die Ortsvorsteherin kritisierte den Stopp der Zugabe von Eisen-II-Chlorid, das gegen das Gas wirkt, und forderte die Verwaltung dazu auf, die Ausgaben für das Eisen-II-Chlorid mit in den Etat des Gebührenhaushaltes vorzusehen. Neuschloss.net dokumentiert die Rede im Wortlaut.

Die jüngsten Ereignisse lassen mich heute an das Rednerpult als Ortsvorsteherin treten. Mit dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 16.12.2022 wurde eine Einsparung bei Sach- und Dienstleistungen von pauschal einer Million Euro im Ergebnishaushalt beschlossen.

Jetzt wurde uns von der Verwaltung mitgeteilt, dass im Fachbereich 60 keine sinnvollen Einsparpotentiale mehr vorhanden seien – und man nur die Möglichkeit in der Einsparung bei der Kanalrenovierung und dem Kauf von Eisen-II-Chlorid für die Kläranlage sieht.

Diese Chemikalie wird in Hüttenfeld zugegeben und dient der Reduzierung der Geruchsbelästigung in Neuschloß.

Über Jahrzehnte reden wir, auch hier in diesem Gremium, über dieses Thema. Lange hat man die Ursache nicht gefunden, vielleicht auch nicht so ernst genommen, der Kanal stinkt ja auch an anderen Orten. Doch der Ortsbeirat Neuschloß und meine Person haben immer wieder auf die besonders starke Geruchsbelästigung hingewiesen und Lösungen angemahnt.

Einige Untersuchungen und Lösungsversuche wurden in den vergangenen Jahren durchgeführt. Die Sauerstoffzugabe in Hüttenfeld und Schwallklappenspülungen (ab 11.2017) im Linden- und Buchenweg waren nur bedingt erfolgreich. Mit der Zugabe von Eisen-II-Chlorid konnten die Geruchsbelästigung aber merklich verbessert werden.

Zu den Hintergründen wissen wir, dass die Druckleitung leider am Ortseingang endet und das Abwasser mit mehr oder weniger Wasser im Kanal durch Neuschloß fließt. Bekannt ist aber auch, dass der Kanal einen zu großen Querschnitt hat und zusätzlich noch Senkungen vorhanden sind, was bei wenig Fließgeschwindigkeit, zu weiteren Problemen/Gerüchen führt.

Das entstehende H2S-Gas ist nicht nur hochgiftig, sondern auch korrosiv und schadet den Kanalrohren. Die maximale Arbeitsplatzkonzentration beträgt 5 ppm. Im Mai 2020 wurden in Neuschloß Werte von über 43 ppm gemessen.

Die Bürger zahlen Abwassergebühren, dem eine Leistung gegenübersteht. Ich gehe davon aus, dass die Ausgaben für das Eisen-II-Chlorid mit in den Etat des Gebührenhaushaltes eingeplant sind und dort gegen gerechnet werden müssen, noch dazu gibt es eine Fürsorgepflicht! Der Gestank nach faulen Eiern dringt nämlich auch massiv in die Häuser.

Die Neuschlößer Bürger fordern Sie auf, hier Ihrer Fürsorgepflicht nachzukommen!

Betonen möchte ich, dass die Ursache in keiner Weise behoben wurde, nur die Folgeerscheinung, der Gestank gemildert! Vom Kreis Bergstraße wurde die Stadt Lampertheim im Jahr 2019 aufgefordert, eine Kanalsanierung, die Schadenbeseitigung im Rahmen der Unterhaltspflicht durchzuführen.

Die dafür vorgesehenen 400.000 Euro sollen jetzt eingespart werden. Diese Entscheidung wird weder der Umwelt, dem Bürger, noch der Verantwortung der Stadt Lampertheim gerecht. Ist das die neue Politik?
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Erste Erfahrungen mit dem Deutschlandticket standen im Mittelpunkt des Neuschloß-Treffs der Bürgerkammer zum Thema Nahverkehr. Dabei zeigte sich: Vor allem für Schülerinnen und Schüler ist es gar nicht so einfach, vom bisherigen Maxx-Ticket auf die neue Fahrkarte zu wechseln. 

Neuschlößer Eltern von älteren Jugendlichen, die die Kosten für den Schulbus selbst tragen müssen, berichteten, die digitalen Formulare der zuständigen Stadtwerke Viernheim hätten zunächst Angaben abgefragt, die gar nicht bekannt waren. Auch dass für das Deutschlandticket eine bestimmte App der Viernheimer („D-Ticket Viernheim“) zu laden ist, erfuhren die Eltern erst auf Nachfrage. Immerhin seien nach solchen Anlaufschwierigkeiten die digitalen Fahrkarten rechtzeitig im Smartphone aufgetaucht.

Anders verhält es sich nach den Neuschlößer Erfahrungen, wenn der Kreis Bergstraße als Schulträger bei Kindern bis zur zehnten Klasse die Beförderungskosten übernimmt. Dann wird nicht umgestellt. „Das ist nicht zu verstehen“, ärgerte sich die Runde im Café Newcastle am Ahornplatz. Denn das Deutschlandticket ist nicht nur leistungsfähiger – es kostet vor allem auch weniger als das derzeit verwendete Maxx-Ticket. 

Offenbar ist im Landratsamt noch nicht einmal klar, ob zum nächsten Schuljahr das Ticket gewechselt wird. In einer Antwort aus Heppenheim auf eine Neuschlößer Nachfrage, über die der Newsletter von Neuschloss.net zuerst berichtet hat, heißt es nüchtern: „Der Kreis Bergstraße als Kostenträger für die berechtigten Fahrschüler stellt für das Schuljahr 2023/24 rechtzeitig zu Beginn der Sommerferien ein neues, gültiges Ticket zur Verfügung. Welches kostenlose Ticket der Kreis zur Verfügung stellt, muss aktuell noch geklärt werden.“ 

Im Treff der Bürgerkammer berichteten auch Frauen und Männer, wie sie nach Mannheim pendeln. Züge und Busse seien am Lampertheimer Bahnhof allenfalls nach dem Fahrplan miteinander verknüpft. Der Regionalexpress aus der Quadratestadt sei aber regelmäßig zu spät unterwegs – und der Anschluss nach Neuschloß dann oft nur noch von hinten zu sehen. 

Die Runde wünschte sich an der Bushaltestelle des Bahnhofs eine dynamische Anzeige mit den aktuellen Abfahrtszeiten der Busse und Züge – in der Hoffnung, dass vielleicht auch das fahrende Personal einen Blick darauf wirft.

Eine junge Frau trug die Anliegen ihrer Generation vor. „Dass der letzte Bus aus der Kernstadt unter der Woche um 22 Uhr Neuschloß erreicht, ist für die jungen Leute das größte Problem“, sagte sie. Vor allem, seit die Stadt die Ruftaxen auf dieser Route gestrichen haben. Sie seien bis dahin eine Alternative gerade für Jugendliche gewesen – insbesondere, weil dort auch das Maxx-Ticket gegolten habe. 

Thema war auch die neue Buslinie 644a von Hüttenfeld nach Heppenheim. Grundsätzlich eine gute Sache, hieß es. Auch mit Blick auf die geplante halbjährige Sperrung der Riedbahn im nächsten Jahr. „So kommen wir aus Neuschloß mit dem Bus in die Kreisstadt und dort weiter über die Main-Neckar-Bahn nach Frankfurt“, freute sich die Runde. Allerdings müssten dann die Busse in Hüttenfeld zuverlässig aufeinander warten, was bisher nicht immer der Fall sei. Auch die nötige Fahrbahnquerung müsse sicherer werden – was auch schon der Ortsbeirat in Hüttenfeld gefordert hatte. 

Der Neuschloß-Treff der Bürgerkammer soll Menschen aus dem Stadtteil zusammenbringen. Bei der sehr gut besuchten Premiere im Januar ging es um die energetische Sanierung von Wohnhäusern. Die nächste Runde ist für den Herbst geplant. 

Eine äußerst erfreuliche Nachricht berichtet die dritte Ausgabe des Newsletters von Neuschloss.net: Murat Süts „Back & Snack“-Laden am Ahornplatz wird im Sommer zu einer Postfiliale ausgebaut. Schon bisher können wir dort ja unsere DHL-Pakete abgeben. Künftig, wahrscheinlich von Mitte Juli an, dürfen wir dort auch Briefmarken kaufen, Einschreiben aufgeben und alle anderen Dienste der Deutschen Post abrufen.

Für die Infrastruktur unseres Stadtteils ist das ein enorm bedeutender Schritt. Wir sollten unser Bestes dafür tun, dass sich dieser Service auf Dauer etablieren kann.


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Mehr über Murat Süt und sein „Back & Snack“-Laden – Bericht aus Anlass der Eröffnung.

Über das Frühlingsfest und dessen Programm haben wir schon viel geschrieben. Deshalb lassen wir nun vor allem Bilder sprechen, die uns an das schöne Wochenende erinnern. Sie beginnen wie das Fest mit dem Trubel beim Kinder- und Jugendprogramm.

Die Hüpfburg thront vor dem Beamtenbau – und macht von weither sichtbar klar: Hier ist was los.

Und das ist es dann auch. Auf dem abgesperrten Lindenweg packt das Spielmobil-Team der städtischen Jugendförderung alles aus, was Spaß macht. Der Nachwuchs versucht sich in Geschicklichkeit aller Art.

Ebenfalls engagiert dabei: Susanne Jäger (links), Leiterin des Waldkindergartens, und Heike Heiß, an der Spitze der Kindertagesstätte Neuschloß im Wacholderweg, mit einem kleinen Mal- und Bastelprogramm.

Während die Kinder also gut beschäftigt sind, schauen Eltern an den wenigen, aber umfangreich ausgestatteten Flohmarktständen nach Schnäppchen.

Oder folgen gleich der Verlockung des Holzkohlengrills im Schlosshof, wo Rolf Wegerle, Vorsitzender der „Meute e.V.“, zwei Tage lang Würstchen und Steaks zubereitet.

Natürlich mit reichlich Zwiebeln.


Ortsvorsteherin Carola Biehal und Erster Stadtrat Marius Schmidt eröffnen das Frühlingsfest ganz offiziell auf der Bühne. „Gestern hatten wir am Morgen noch Nebel wie im Herbst, doch heute Mittag scheint die Sonne – und wir können den Frühling riechen und fühlen“, freut sich Biehal. Ein klein bisschen zu früh, wie sich bekanntlich zeigen sollte.

Mehr über das Frühlingsfest in der dritten Ausgabe des Neuschloss-Newsletters.

Schmidt blickt zurück auf die fünf langen Jahre seit dem letzten großen Fest zum seinerzeitigen 550-jährigen Bestehen. „Es hat sich viel getan seither“, stellt er heraus – und verweist auf die umgebaute Bushaltestelle „Neuschloß Ort“, die Leihrad-Station, den Brunnen am Ahornplatz und das freie W-LAN dort.


Bei den Auftritten der jungen Musikerinnen und Musiker von „Kids on Keys“ sind viele stolze Eltern und Großeltern im Festzelt zu sehen. Stefan Spiesberger, dem Macher der Musikschule am Ahornplatz, gelingt das Kunststück, das eine oder andere eher schlichte Stück so in einen Klangteppich einzumischen, dass eine ansprechende und unterhaltsame Präsentation entsteht.

Mit Spiesberger stehen auch Mädchen und Jungen einer Kindertagesstätte aus Groß-Rohrheim auf der Bühne.


„A Silent Need“ spielt üblicherweise als Quartett, ist als Duo angekündigt – und kommt dann als Trio. Die drei Musiker aus dem Großraum Worms präsentieren Akustikcover.

Als Hauptband folgt „Pearl White Curse“. Die Rock-Coverband unterhält mit Songs von Led Zeppelin, Jimi Hendrix oder Pink Floyd bis in den späten Abend.


Der Sonntagmorgen ist geprägt von wieder sonnigen Temperaturen – und dem Zeltgottesdienst der evangelischen Johannesgemeinde mit Pfarrer Thomas Höppner-Kopf. Begleitet wird er vom Lampertheimer Gospelchor „Ephata“ unter der Leitung von Maria Karb. Die ursprünglich eingeplante Sängerin und Songschreiberin Nadia Ayche muss krankheitsbedingt absagen.


Die evangelische Johannesgemeinde übergibt im Rahmen des Frühlingsfestes zwei großzügige Spenden. 5000 Euro gehen an die Menschen im Hochwasser-geschädigten Ahrtal, koordiniert von der Initiative Einfach-machen-Patenschaften.de. Noch einmal 5000 Euro fließen in die Ukraine – und zwar über direkte Kontakte aus unserem Stadtteil. Bezahlt werden damit Feldöfen, die Heizung und Herd zugleich sind.

Die Johannesgemeinde verstehe sich als offene Gemeinde und habe besonders die Themen des kulturellen Lebens und der Teilhabe am sozialen Leben im Blick, erklärt Adele Erlenkämpfer (links) vom Kirchenvorstand bei der Übergabe. Sie fügt hinzu: „Auch im Hinblick auf die Kommunikation des Evangeliums sehen wir es als unsere christliche Pflicht an, Menschen, die zum Teil alles verloren oder teilweise noch nicht einmal das Nötigste für den täglichen Bedarf haben, zu helfen.“


Andreas Kirsch unterhält als Lampertheimer Comedian – und erzählt eine alternative Version der Geschichte von Neuschloß. Im zweiten Teil tritt er als schüchterner Frederik auf, der sich gerne wortwitzig verhaspelt.


Recht beliebt ist die Ausstellung über den früheren Bürgermeister Hans Pfeiffer, aufgebaut im Meutekeller. Immer wieder schreiten kleine Gruppen die Treppen hinab in den Raum, der derzeit renoviert wird – und deshalb einen eigenen Charme entwickelt. Es gibt eine besondere Beziehung zwischen dem Meute-Verein und Pfeiffer: Der frühere Stadtchef hatte der seinerzeitigen Jugendgruppe den Raum besorgt.