Die Bürgerkammer im Ortsbeirat hatte im vergangenen September angeregt, zur späten Stunde nur noch jede zweite Straßenlaterne leuchten zu lassen, um Energie zu sparen. Nun ist klar: Daraus wird nichts. Und auch anderswo in Lampertheim bleibt alles beim Alten.

Auf Nachfrage von Heidrun Kemnitzer erläuterte Bürgermeister Gottfried Störmer im Ortsbeirat, eine technische Überprüfung habe ergeben: Es lassen sich nicht einzelne Lampen abschalten. „Die hängen alle am gleichen Stromkreis“, sagte der Verwaltungschef. Die Kabel umzuklemmen, sei zu aufwendig.

Das gelte nicht nur für den Stadtteil Neuschloß, sondern die gesamte Gemeinde. Auch die Installation von Bewegungsmeldern bringe unangemessene Kosten mit sich.

Anderswo scheitern die Einsparungen an den Zuständigkeiten. „Wenn es nach mir ginge, würden wir die Laternen an der Landesstraße 3110 zwischen Neuschloß und der Kernstadt komplett abschalten. Auf der Bundesstraße 44 nach Bürstadt haben wir ja auch kein Licht“, sagte Störmer. Allerdings sei für die L3110 die Landesbehörde Hessen Mobil zuständig. Und die wolle nicht abschalten.

Freilich wäre gut zu überlegen, ob zwischen der Kernstadt und Neuschloß tatsächlich die Lichter dunkel bleiben sollen. Denn dort sind nachts mangels Busse viele Frauen und Männer mit dem Fahrrad unterwegs. Sonntags bis freitags fährt der letzte Bus gegen 22 Uhr in unseren Stadtteil, nur samstags rollen die Fahrzeuge bis Mitternacht.

Bei der Erschließung künftiger Baugebiete wolle die Stadt eine verbesserte Lampentechnik von vorne herein vorsehen, die das Licht an gewünschter Stelle zur gewünschten Zeit runterdimmt, kündigte Störmer an.


Jetzt unseren neuen Newsletter bestellen – und nichts mehr aus Neuschloß verpassen! Direkt hier.


Erstmeldung vom 11. September 2022

Gehen in Lampertheim bald die Lichter aus?

Das könnte schon sein – zumindest jede zweite Straßenlampe. Und das kommt so. Die Fraktion der Bürgerkammer bezeichnete es in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats Neuschloß als „gutes Signal, wenn auch im öffentlichen Raum Energie eingespart wird“. Deshalb beantragte sie, dass um 22 Uhr die Hälfte der Laternen ausgeschaltet wird. Das sei auch ein Beitrag, der zunehmenden Lichtverschmutzung Einhalt zu gebieten.

Beim Ersten Stadtrat Marius Schmidt stößt die Idee grundsätzlich auf positive Resonanz. Er berichtete von kreisweiten Gesprächen der Stadtoberhäupter über dieses Thema. Zugleich stellte er in Aussicht, sollte es keine übergreifende Einigung geben, könne er sich vorstellen, dass Lampertheim als Ganzes nach der Neuschlößer Idee verfahre.

Bisher fehle ein einheitliches Konzept, erläuterte Heidrun Kemnitzer, die den Antrag formulierte. Auf Wunsch einzelner Anwohnerinnen und Anwohner seien bereits Straßenlaternen ausgeschaltet worden.

Das führe dazu, dass in manchen Straßenzügen kaum ein Licht brenne, während anderswo wie im Akazienweg sämtliche Laternen leuchteten – dort sogar einschließlich der Garagenhöfe.