Schwimmen bei den sommerlichen Temperaturen mag ja noch angenehm sein. Aber mit dem Rad um die Wette fahren – und danach noch rennen? Da kann etwas Motivation nur gut tun. In Neuschloß konnten sich alle, die beim Triathlon dabei waren, davon eine schöne Portion abholen.

Etwa 70 Leute aus Neuschloß waren zur Bushaltestelle an der Landesstraße gekommen, um den Sportlerinnen und Sportlern zuzujubeln, die mit dem Fahrrad dort zweimal vorbeikamen – auf den Weg zur Brücke über die Autobahn 67 und zurück in die Kernstadt.

Stadtteil-Klatsch und Klatschen für die sportlich Aktiven - hier geht beides.
Stadtteil-Klatsch und Klatschen für die sportlich Aktiven – hier geht beides.

Stadtteil-Klatsch und Klatschen für die sportlich Aktiven – dass dabei beides gut funktionierte, ist der Neuschößer „Meute“ zu verdanken. Sie hatte ihre Zelte auf der Rasenfläche neben der Landesstraße aufgebaut, dazu natürlich Grill und Getränkewagen.

Die Gäste schienen die Möglichkeit zur Begegnung kaum abwarten zu können – jedenfalls waren sie deutlich früher da als die sportlich Aktiven.

Blick ins Zelt auf der Grünfläche.
Blick ins Zelt auf der Grünfläche.

Für die angenehme musikalische Untermalung war das Lampertheimer Duo Autark mit Bernd „Schepper“ Schäfer zuständig. Die Musiker widerstanden souverän der Versuchung, sich mittels übertriebener Lautstärken selbst in den Mittelpunkt zu rücken. Stattdessen unterstrich ihr Akustik-Gitarren-Sound mit Gesang den Charakter des gemütlichen Sonntagvormittags.

Duo Autark mit Akustik-Rock.
Duo Autark mit Akustik-Rock.
Die Grillmeister der "Meute".
Die Grillmeister der „Meute“.
Bon- und Getränkeverkauf der "Meute".
Bon- und Getränkeverkauf der „Meute“.

Straßensperrungen und Umleitungen beim Triathlon

Wegen des Triathlons war die L3110 sowohl nach Lampertheim als auch in Richtung Hüttenfeld für den Autoverkehr gesperrt. Die Stadt Lampertheim nannte die Details:

Für die Laufstrecke ist der Weidweg in Richtung Freibad ab der Straße „Rheinweide“ gesperrt. Die Triathlonteilnehmer und die Besucher des Freibades können passieren.

Im Verlauf der Radstrecke sind folgende Straßen gesperrt: Schwimmbadstraße – Carl-Lepper-Straße – Eduard-Feldhofen-Straße – Wormser Straße (zwischen Eduard-Feldhofen-Straße und Chemiestraße) – Chemiestraße (zwischen Westendstraße und Klärwerkstraße) – Rosenaustraße bis Siedlerstraße – Ostumgehung (zwischen den Anschlüssen der B 44 und L 3110 / Neu-schloßstraße) – L 3110 (zwischen Einmündung Ostumgehung und Autobahnbrücke A 67) – Wende – gleicher Weg zurück.

Es führte also nur der Weg durch den Wald aus Neuschloß heraus: Vom Alten Lorscher Weg aus an der Grillhütte und der Waldesruh vorbei über die Boveri-Brücke ins Industriegebiet Ost in der Kernstadt. Wer an die Bergstraße will, musste von hier aus über die Autobahn 6 (Mannheim Sandhofen) oder über die Bundesstraße 47 (Bürstadt-Lorsch) weiterfahren.

Über das Frühlingsfest und dessen Programm haben wir schon viel geschrieben. Deshalb lassen wir nun vor allem Bilder sprechen, die uns an das schöne Wochenende erinnern. Sie beginnen wie das Fest mit dem Trubel beim Kinder- und Jugendprogramm.

Die Hüpfburg thront vor dem Beamtenbau – und macht von weither sichtbar klar: Hier ist was los.

Und das ist es dann auch. Auf dem abgesperrten Lindenweg packt das Spielmobil-Team der städtischen Jugendförderung alles aus, was Spaß macht. Der Nachwuchs versucht sich in Geschicklichkeit aller Art.

Ebenfalls engagiert dabei: Susanne Jäger (links), Leiterin des Waldkindergartens, und Heike Heiß, an der Spitze der Kindertagesstätte Neuschloß im Wacholderweg, mit einem kleinen Mal- und Bastelprogramm.

Während die Kinder also gut beschäftigt sind, schauen Eltern an den wenigen, aber umfangreich ausgestatteten Flohmarktständen nach Schnäppchen.

Oder folgen gleich der Verlockung des Holzkohlengrills im Schlosshof, wo Rolf Wegerle, Vorsitzender der „Meute e.V.“, zwei Tage lang Würstchen und Steaks zubereitet.

Natürlich mit reichlich Zwiebeln.


Ortsvorsteherin Carola Biehal und Erster Stadtrat Marius Schmidt eröffnen das Frühlingsfest ganz offiziell auf der Bühne. „Gestern hatten wir am Morgen noch Nebel wie im Herbst, doch heute Mittag scheint die Sonne – und wir können den Frühling riechen und fühlen“, freut sich Biehal. Ein klein bisschen zu früh, wie sich bekanntlich zeigen sollte.

Mehr über das Frühlingsfest in der dritten Ausgabe des Neuschloss-Newsletters.

Schmidt blickt zurück auf die fünf langen Jahre seit dem letzten großen Fest zum seinerzeitigen 550-jährigen Bestehen. „Es hat sich viel getan seither“, stellt er heraus – und verweist auf die umgebaute Bushaltestelle „Neuschloß Ort“, die Leihrad-Station, den Brunnen am Ahornplatz und das freie W-LAN dort.


Bei den Auftritten der jungen Musikerinnen und Musiker von „Kids on Keys“ sind viele stolze Eltern und Großeltern im Festzelt zu sehen. Stefan Spiesberger, dem Macher der Musikschule am Ahornplatz, gelingt das Kunststück, das eine oder andere eher schlichte Stück so in einen Klangteppich einzumischen, dass eine ansprechende und unterhaltsame Präsentation entsteht.

Mit Spiesberger stehen auch Mädchen und Jungen einer Kindertagesstätte aus Groß-Rohrheim auf der Bühne.


„A Silent Need“ spielt üblicherweise als Quartett, ist als Duo angekündigt – und kommt dann als Trio. Die drei Musiker aus dem Großraum Worms präsentieren Akustikcover.

Als Hauptband folgt „Pearl White Curse“. Die Rock-Coverband unterhält mit Songs von Led Zeppelin, Jimi Hendrix oder Pink Floyd bis in den späten Abend.


Der Sonntagmorgen ist geprägt von wieder sonnigen Temperaturen – und dem Zeltgottesdienst der evangelischen Johannesgemeinde mit Pfarrer Thomas Höppner-Kopf. Begleitet wird er vom Lampertheimer Gospelchor „Ephata“ unter der Leitung von Maria Karb. Die ursprünglich eingeplante Sängerin und Songschreiberin Nadia Ayche muss krankheitsbedingt absagen.


Die evangelische Johannesgemeinde übergibt im Rahmen des Frühlingsfestes zwei großzügige Spenden. 5000 Euro gehen an die Menschen im Hochwasser-geschädigten Ahrtal, koordiniert von der Initiative Einfach-machen-Patenschaften.de. Noch einmal 5000 Euro fließen in die Ukraine – und zwar über direkte Kontakte aus unserem Stadtteil. Bezahlt werden damit Feldöfen, die Heizung und Herd zugleich sind.

Die Johannesgemeinde verstehe sich als offene Gemeinde und habe besonders die Themen des kulturellen Lebens und der Teilhabe am sozialen Leben im Blick, erklärt Adele Erlenkämpfer (links) vom Kirchenvorstand bei der Übergabe. Sie fügt hinzu: „Auch im Hinblick auf die Kommunikation des Evangeliums sehen wir es als unsere christliche Pflicht an, Menschen, die zum Teil alles verloren oder teilweise noch nicht einmal das Nötigste für den täglichen Bedarf haben, zu helfen.“


Andreas Kirsch unterhält als Lampertheimer Comedian – und erzählt eine alternative Version der Geschichte von Neuschloß. Im zweiten Teil tritt er als schüchterner Frederik auf, der sich gerne wortwitzig verhaspelt.


Recht beliebt ist die Ausstellung über den früheren Bürgermeister Hans Pfeiffer, aufgebaut im Meutekeller. Immer wieder schreiten kleine Gruppen die Treppen hinab in den Raum, der derzeit renoviert wird – und deshalb einen eigenen Charme entwickelt. Es gibt eine besondere Beziehung zwischen dem Meute-Verein und Pfeiffer: Der frühere Stadtchef hatte der seinerzeitigen Jugendgruppe den Raum besorgt.

In der Kernstadt zerbröselt die Kerwe. In Neuschloß feiert der Stadtteil zwei Tage lang mit der Meute – und das Corona-konform.

Mit „Rock im Schlosshof“ war der Samstag überschrieben – und gleich zwei Bands standen auf der Bühne. Am Nachmittag „Rockfeld“, gefolgt von „Always chilled“ am Abend. Und die Namen beider Gruppen waren dann auch Programm.

„Rockfeld“ auf der Bühne der Meute.
„Rockfeld“ auf der Bühne der Meute.

"Die Meute e.V." in Aktion.
„Die Meute e.V.“ in Aktion.

An die 300 Frauen und Männer entspannten sich bei Gegrilltem, kühlen Getränken und eben (Rock-)Musik. 36 Grad und noch heißer war es zwar nicht, auch wenn die Musikerinnen und Musiker auf der Bühne das Gegenteil behaupteten. Aber den Beat wollte trotzdem niemand leiser drehen.

Und Corona? Verlangte der Meute als Veranstalterin einiges ab. Der Festbereich im Schlosshof war eingezäunt – und am Einlass checkten Helferinnen und Helfer fortwährend, ob eines der drei G vorlag. 

Einchecken - per Luca oder Papierformular.
Einchecken – per Luca oder Papierformular.

Die sorgfältig erstellte Strichliste zeigte: Die Neuschlößerinnen und Neuschlößer können nicht nur feiern, sie können sich auch impfen lassen. Leute mit Vakzin machten – gemeinsam mit den Genesenen – mehr als 90 Prozent der Gäste aus. Nur wenige Ungeimpfte kamen – und brachten dann ein Test-Zertifikat mit.

Zwischenstand am frühen Samstag Abend: Fast alle Gäste sind geimpft oder genesen.
Zwischenstand am frühen Samstag Abend: Fast alle Gäste sind geimpft oder genesen.

Am Sonntagvormittag stand Peter Gutschalk auf der Bühne. Wie schon dann und wann im Meutekeller unterhielt er das Publikum in Lampertheimer Mundart. Etwa hundert Frauen und Männer ließen es sich bei Kaffee und Kuchen gutgehen.

„Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz“, sagte der Vorsitzende der Meute, Rolf Wegerle, zu Neuschloss.net. „Es waren mehr Leute als wir erwartet haben.

Die Neuschlößer Kerwe-Alternative der Meute war also ein gelungener Versuch. Mal sehen, was in Zukunft daraus wird.

Viele Gäste auch im Freien - der Bereich war eingezäunt.
Viele Gäste auch im Freien – der Bereich war eingezäunt.

Kurze Pause am Getränkestand.
Kurze Pause am Getränkestand.

Wenn bei Großevents Sportlerinnen und Sportler unseren Stadtteil kreuzen, lassen sich die Neuschlößer nicht zweimal bitten. Wie beim Spargellauf gab es auch beim Triathlon laute Unterstützung am Wegesrand.

Die „Meute“ hatte wieder an der Landesstraße ihre Zelte, Tische und den Grill aufgebaut. Kurz nach halb elf saußten dann die ersten Radfahrer vorbei – unter dem Applaus der Neuschlößer. Nach einer guten Viertel Stunde war der sportliche Teil erledigt.

Das Publikum freilich blieb noch eine gute Weile – kein Wunder, rockte die Band „Tornschlabbe“ doch ordentlich durch den Vormittag.

Hier weitere Bilder von dem „Meute“-Event.

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Dass Neuschloß seinen 550. Geburtstag feiern kann, verdanken wir unserem Wald. Die Pfalzgrafen liebten es, in unserer Gegend zu jagen – und bauten deshalb hier eine Schlossanlage. Mehrere hundert Neuschlößer und auch Lampertheimer erinnerten sich beim Familienfest der Bürgerkammer an diese Anfänge unseres Stadtteils – mitten im Wald, rund um die Grillhütte.

Natürlich erklang dabei auch das Jagdhorn – geblasen von der Neuschlößer Jägerin Beatrix Holz. Waldpädagoge Mirko Klein führte interessierte Gäste durch den heimischen Wald – und erklärte ihnen markante Punkte.

Mit Fühlkästen hatten die Kinder ihren Spaß – und einem kleinen Quiz dazu. Auch ein kleiner Kletterparcours und das Spielmobil brachten ihnen Abwechslung. Viele Besucher genossen auch einfach den schönen Sonnentag in den Festzelten, und ließen dabei von Meute und Bürgerkammer mit Kuchen und Gegrilltem verwöhnen.

Viel Applaus gab es für die Bläserklasse des sechsten Jahrgangs des Lessing-Gymnasiums. Musik selbstgemacht, ganz ohne Strom und Technik – das passte zum Rahmen.

Ein gelungener Auftakt der Jubiläumsfeiern – die am Wochenende vom 18. und 19. August rund um das Schloss ihren Höhepunkt finden werden.