Üblicherweise ist ja das T-Mobile-Netz der Deutschen Telekom erste Wahl in Neuschloß. Doch seit einer Woche sehen die Kundinnen und Kunden des rosa Riesen in unserem Stadtteil dort, wo auf ihren Handys sich sonst die vielen Balken der Empfangsanzeige aufreihen, nur einsame Punkte. T-Mobile funktioniert nicht, wie auch einige Mitglieder unserer What’s-App-Gruppe „Neuschloß-Talk“ feststellten. Weder mobile Daten, noch Telefonie sind möglich.

Und das liegt nicht an den Endgeräten. Die Hotline der Deutschen Telekom bestätigte auf Anfrage von Neuschloss.net: Der Funkmast auf dem Mehrfamilienhaus im Ahornweg ist offline. Nach diesen Angaben seit Sonntag, 7. April. Und das wird auch noch ein paar Tage so bleiben.

Die Arbeiten am der Station sollen sich noch bis zum kommenden Mittwoch, 17. April, hinziehen. Im Laufe dieses Tages gehe der Mast voraussichtlich wieder auf Sendung, teilte die Hotline mit.

Die Bürgerkammer hatte vor einiger Zeit das Thema Mobilfunkempfang in Neuschloß intensiv untersucht und dabei auch Rückmeldungen von Anwohnerinnen und Anwohnern einbezogen. Dabei waren Vodafone und O2 weit abgeschlagen.

Mobilfunkantennen im Ahornweg.
Mobilfunkantennen im Ahornweg.

Neuschloß hat gute Chancen, ans Glasfasernetz angeschlossen zu werden. Das lässt sich aus Stellungnahmen von Deutscher Giganetz und GGEW entnehmen. Das Hamburger Unternehmen war mit dem Bensheimer Versorger angetreten, ganz Lampertheim ans schnelle Internet zu bringen. Doch die selbst aufgestellte Quote an teilnehmenden Haushalten wurde im stadtweiten Durchschnitt nicht erreicht.

Jetzt heißt es in einer Giganetz-Mitteilung mit der Überschrift „Neue Perspektiven nach Vorvermarktungsphase“: In einigen Stadtteilen Lampertheims zeige sich ein höheres Interesse an Glasfaseranschlüssen als in anderen Gebieten der Stadt. „Angesichts dieser Resonanz erwägt die Deutsche Giganetz eine Prüfung für einen möglichen selektiven Ausbau.

Die GGEW informiert ihre Kundschaft nahezu gleichlautend: Man prüfe „die wirtschaftliche Umsetzbarkeit in kleinen Gebieten mit besonders hoher Nachfrage“.

Entscheidend: Nach Informationen von Neuschloss.net gab es während der Registrierungsphase in unserem Stadtteil das anteilmäßig größte Interesse. Demnach müsste Neuschloß ganz oben auf der Liste stehen. Denkbar ist auch, dass der Ausbau je nach Resonanz straßenweise vorangeht.

Schon in einer Veranstaltung der Bürgerkammer Neuschloß zum Glasfaser-Ausbau im vergangenen August hatte der Geschäftsführer der GGEW.net, Andreas Ehret, ins Gespräch gebracht, auch Teilgebiete auszubauen.

Das Thema ist heikel, weil die Stadt bisher gezielt und massiv die Ausbaupläne von Deutscher Giganetz und GGEW unterstützt mit dem Argument, nur dieses Anbieterduo wolle das gesamte Stadtgebiet ausbauen. Sie stellte sich damit gegen die Deutsche Telekom, die mit ihrem Partner GlasfaserPlus in der Lampertheimer Innenstadt knapp 10.000 Haushalte anschließen will.

Bürgermeister Gottfried Störmer steht dennoch weiter an der Seite von Deutscher Giganetz und GGEW – und zeigt Verständnis für deren neue Ausrichtung: „Die gezielten Anstrengungen der Deutschen Giganetz, um dennoch den Ausbau in nachfrageintensiven Gebieten voranzutreiben, unterstütze ich voll und ganz.“

Ob Neuschloß tatsächlich überhaupt, in Teilen oder komplett zum Zuge kommt, wird sich in einigen Wochen zeigen. So lange wollen die Anbieter die Angelegenheit prüfen. Dann werde man Öffentlichkeit und Kundschaft mit bereits gezeichneten Verträgen über die Entscheidungen sowie die nächsten Schritte informieren.

Riedbahn, ICE-Neubaustrecke, Glasfaser – mit Neuschloss.net über die wirklich wichtigen Projekte auf dem Laufenden bleiben. Tragt euch ein für unseren kostenlosen Newsletter – und lest unsere regelmäßigen Updates per E-Mail: Jetzt direkt anmelden.


Aktualisierung vom 22. Oktober 2023

So weit entfernt ist Lampertheim vom Glasfaser

Lange hat Lampertheim auf das Ergebnis gewartet. Jetzt verkündete die Stadt Lampertheim gemeinsam mit dem Anbieter-Duo GGEW und Deutsche Giganetz die erreichte Vermarktungsquote für das Glasfaser-Projekt: Sie liegt stadtweit bei zwölf Prozent. Angepeilt waren aber 40 Prozent. Da klafft also eine ziemlich große Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

Trotz der – so muss man sie nennen – schlechten Werte zeigen sich die Unternehmen betont optimistisch. Sie verweisen auf einen „ansteigenden Nachfragetrend in den letzten Wochen“. Eine ausreichend hohe Quote könne noch erreicht werden. Deshalb wird die Registrierungsphase für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen verlängert bis zum 11. Februar 2024.

Bürgermeister Gottfried Störmer erhöht gleichwohl den Druck. Eine zu geringe Nachfrage quote sei mehr als ein vorübergehender Rückschlag für die Stadt, weil in der Folge auch andere Anbieter Lampertheim auf Jahre hinaus beim Ausbau nicht berücksichtigen können. „Diese Gelegenheit ist entscheidend, um unsere Kommune für eine funktionierende und moderne digitale Zukunft fit zu machen“, wird er zitiert.

An unserem Stadtteil liegt es übrigens am wenigsten: Neuschloß kommt auf den mit Abstand höchsten Anteil, schafft aber auch nicht das Quorum. Die GGEW verschickte in diesen Tagen eine Rundmail an all jene, die sich angemeldet haben. Man möge bitte noch Familie, Freunde und Nachbarn überzeugen. Es würden weiter Glasfaser-Bestellungen aus Lampertheim angenommen. Es sei ein Konzept in Arbeit, hieß es zum weiteren Vorgehen.


Aktualisierung aus dem 7. Neuschloß-Newsletter vom 9. August 2023

Das Glasfaser-Versprechen der GGEW für Neuschloß

Bekommt unser Stadtteil Glasfaser? Das war eine der großen Fragen beim Neuschloß-Treff der Bürgerkammer. Dahinter steht die Angst, dass in der Kernstadt Haushalte bei der Deutschen Telekom einen Glasfasertarif buchen – und so die nötigen 40 Prozent der Haushalte für das Gemeinschaftsprojekt von GGEW und Deutscher Giganetz nicht zusammenkommen. Denn nur diese Kooperation nimmt, im Gegensatz zur Telekom, auch die Stadtteile in den Blick.

Ganz am Ende der Veranstaltung gab der Geschäftsführer der GGEW.net, Andreas Ehret, beeindruckt von dem intensiven Austausch während des Infoabends der Bürgerkammer, ein überraschendes Versprechen ab. Sollte Gesamt-Lampertheim das Quorum nicht bis zum Stichtag am 11. September 2023 schaffen, würden sich in unserem Stadtteil aber mehr als 40 Prozent der Haushalte melden, strebe er eine intensive Prüfung an, ob nur Neuschloß ausgebaut werden könne. Alleine dafür lohnte sich der Abend.

„Brauche ich Glasfaser wirklich?“, diesen Titel stellte die Bürgerkammer über ihren Neuschloß-Treff. Schon das machte deutlich: Es handelte sich nicht um eine Verkaufsveranstaltung der Anbieterinnen der schnellen Internetzugänge. Vielmehr gab es einen Informationsaustausch auf unabhängiger, neutraler Basis. Ein Konzept, das bei diesem Thema bisher in Lampertheim einmalig ist.

Blick ins Publikum bei Neuschloß-Treff der Bürgerkammer zum Thema Glasfaser.
Blick ins Publikum bei Neuschloß-Treff der Bürgerkammer zum Thema Glasfaser.

Konkret stand am Beginn eine 30-minütige Präsentation der Bürgerkammer, die detailliert, aber verständlich die Vor- und Nachteile der verschiedenen Zugangstechniken vorstellte: DSL in seinen (auch innerhalb von Neuschloß) verschieden leistungsstarken Varianten, das Kabel-TV von Vodafone (früher Unitymedia), Datenempfang über Mobilfunk – und eben Glasfaser.

Unterm Strich bringt Glasfaser die meiste Power – vor allem, wenn die Geschwindigkeit von Zuhause ins Internet (Upload) wichtig ist, etwa bei Videokonferenzen. Zudem sind DSL und Kabel-TV weitgehend ausgereizt, während Glasfaser technisch gesehen noch viel Luft nach oben hat.

An den sich anschließenden Fragen aus dem Publikum wurde deutlich, dass viele in Neuschloß erwägen, ihren Kabel-TV-Vertrag zu kündigen – um dann auf Glasfaser zu setzen. Hier kann das Fernsehprogramm als Internetangebot dazu bestellt werden, direkt beim Glasfaseranbieter oder bei Dritten (etwa Magenta-TV der Telekom, Netflix etc.).

Der Newsletter von Neuschloss.net befragte exklusiv die GGEW und Deutsche Giganetz ausführlich nach ihren Glasfaser-Plänen. Das komplette Interview kann nachlesen, wer den kostenlosen Newsletter bestellt – und so auch regelmäßig per E-Mail über Neues aus unserem Stadtteil informiert wird. Jetzt direkt anmelden.


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In Lampertheim fahren schon bald keine Züge – die Riedbahn wird generalsaniert. Die Ersatzkonzept passt vorne und hinten nicht. Die Bürgerkammer im Ortsbeirat legt Verbesserungsvorschläge vor.

Gleich im neuen Jahr geht es los: Von Montag, 1., bis Sonntag, 21. Januar fahren in Lampertheim keine Züge mehr. Die Arbeiten lassen sich als Generalprobe sehen für die große Sanierung von Mitte Juli bis Mitte Dezember. Bis zu 3500 Pendelnde, die sich sonst jeden Morgen zwischen 5 und 9 Uhr mit der Riedbahn auf den Weg machen, müssen auf Busse ausweichen. Keine kleine Zahl.

All diese Menschen sollen an zwei Ersatzhaltestellen im Norden und Süden der vierspurigen B44 ein- und aussteigen. Doch viel mehr als ein Schild wird die Bahn dafür wohl nicht aufbauen. Keine zusätzlichen Haltebuchten, keinen Wetterschutz, keine Sitzgelegenheit, keine elektronischer Fahrtanzeiger, keine Einstieghilfe für bewegungseingeschränkte Menschen. Und für Neuschloß relevant: keinerlei Park&Ride-Parkplätze.

Zu alledem soll der bestehende Busverkehr nicht angepasst werden. Es fährt also ein Großteil der regionalen und lokalen Busse weiter zum Bahnhof, obwohl dort kein Zug hält; zugleich wird der überregionale Ersatzverkehr nicht direkt angesteuert. Klug geplant erscheint das nicht.

Die Bürgerkammer wünscht sich hier mehr Druck von der Stadtverwaltung gegenüber der Deutschen Bahn. Hier ihre Vorschläge:

1. Konkret soll geprüft werden, ob die Ersatzbusse statt an der Mannheimer und Wormser Straße („Lampertheim Süd“) über die Hans-Pfeiffer-Halle geführt werden können. Dort stehen zahlreiche Parkplätze zur Verfügung – und der zusätzliche Fahrweg ist deutlich kürzer als etwa zum Bahnhof.
2. Ferner soll angestrebt werden, die regionalen (etwa 644) und lokalen Buslinien (60x) so zu routen, dass sie direkt an einer der Riedbahn-Ersatzhaltestellen stoppen und so das Umsteigen vereinfachen.
3. Next-Bike-Stationen an den Riedbahn-Ersatzhaltestellen erscheinen ebenfalls sinnvoll.
4. Die Stadtverwaltung soll Möglichkeiten prüfen, wie sich die Ausstattung der Ersatz-Haltestellen verbessern lässt – Wetterschutz, Sitzgelegenheiten, Mülleimer etc.

Antrag der Fraktion der Bürgerkammer im Ortsbeirat Neuschloß

Bürgermeister Gottfried Störmer teilte im Ortsbeirat grundsätzlich die Bedenken der Bürgerkammer. Die Bahn habe eine Haltestelle an der Hans-Pfeiffer-Halle in früheren Gesprächen abgelehnt. Die lokalen und regionalen Busse führen weiter über den Bahnhof, weil dort viele Pendelnde mit dem Rad ankämen.

Wer mit dem Auto zur Bahn will, könne ebenfalls am Bahnhof parken und mit den üblichen Bussen zum Ersatzverkehr fahren. (Die nächst gelegenen Haltestellen zu „Lampertheim Nord“ sind, verbunden mit einem Fußweg, „Alte Dampfmühle“ und „Goetheschule“.) Für Unterstände, Mülleimer und Anzeigen sei kein Platz.

Im Übrigen befürchtet Störmer eine starke Zunahme des Individualverkehrs auf der B44 und der Römerstraße, wenn viele Pendelnde auch aus den Nachbargemeinden sich mit Blick auf die langen Fahrzeiten der Busse vermehrt ins Auto setzen. All das sei schon mit der Bahn besprochen worden – ohne Ergebnis.

Der Bürgermeister sieht kaum Chancen, noch etwas zu ändern. Dennoch werde er den Antrag der Bürgerkammer an die Verantwortlichen der Deutschen Bahn und des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar senden.

Neuschloss.net meint: Das Konzept für den Ersatzverkehr in Lampertheim passt hinten und vorne nicht zusammen. Das werden schon bald Tausende ausbaden müssen, die täglich zur Arbeit oder Schule pendeln. Einen großen öffentlichen Aufschrei hört man bisher aber weder von Seiten der Verwaltung, noch von der kommunalen Politik.

Fast scheint es, als würden sechs Wochen vor dem Start die Dimensionen der Angelegenheit nicht erkannt. Die Verantwortlichen in Lampertheim müssen sich laut hinter die Pendelnden aus ihrer Stadt stellen – und auf Verbesserungen pochen.

Kommentar aus dem 10. Neuschloß-Newsletter

Die Haltestellen für den Ersatzverkehr

Zwei Haltestellen nennen die Auskunftssysteme der Deutschen Bahn für unsere Stadt: Lampertheim Nord (Andreasstraße) und Lampertheim Süd (Wormser Straße). Folgende interaktive Karte zeigt die genaue Lage der Stationen. Bitte die Icons aktivieren für weitere Informationen.

Für den Neuschloß-Newsletter haben wir bei der Deutschen Bahn und dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar exklusiv nach Details zu den Ersatzhaltestellen gefragt. Die Antworten findet ihr in der neunten Ausgabe des Newsletters. Meldet euch jetzt direkt an – und lest über unser Archiv alle Fakten im Detail nach.


Aktualisierung vom 11. Oktober 2023

Die Reisezeiten des Ersatzverkehr

Zu erkennen sind in der Fahrplanauskunft der Bahn auch die Reisezeiten: Von Lampertheim bis Mannheim-Luzenberg sind 22 Minuten einplant. Dort enden zu den Hauptverkehrszeiten (montags bis freitags von 6 bis 20 Uhr) die Busse. Die Straßenbahnen der Linien 1 und 3 benötigen von dort aus knapp 15 Minuten bis zum Paradeplatz und etwa 20 Minuten bis zum Hauptbahnhof. Zum Vergleich: Der RE70 braucht von Lampertheim zum Mannheimer Hauptbahnhof zwölf Minuten.

Von Lampertheim nach Frankfurt verkehrt ein durchgängiger Ersatzbus. Mit einer Fahrzeit von mehr als zwei Stunden ist er nicht wirklich hilfreich. Besser erscheint, sich nach Heppenheim (etwa mit Bus 644/644a) oder Bensheim (über Nibelungenbahn Bürstadt-Bensheim) durchzuschlagen und von dort mit einem schnellen Reagionalexpress weiter an den Main. In Bürstadt halten die Ersatzbusse am Bahnhof.


Erstbericht vom 30. September 2023

Sperrung der Riedbahn 2024: Was für Lampertheim, Bürstadt und Biblis wichtig ist

Über die Generalsanierung der Riedbahn ist viel zu lesen. Doch was konkret auf Reisende aus Lampertheim, Bürstadt und Biblis zukommt, ist vielen noch nicht klar. Eine Übersicht.

Generalsanierung der Riedbahn – worum geht es da?

Die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim ist als zentrale Nord-Süd-Verbindung ernorm wichtig für das nationale ICE-Netz, den Güterverkehr zwischen Nordsee und Mittelmeer – und Regionalzüge haben wir ja auch noch. Störungen auf der Riedbahn – und die gibt es wegen eines massiven Sanierungsbedarfs täglich – wirken sich nahezu auf das komplette deutsche Schienennetz aus.

Bemühungen, die Strecke im laufenden Betrieb zu reparieren, dürfen als gescheitert betrachtet werden, wie alle Pendelnden sicher bestätigen werden. Deshalb ist die Riedbahn die erste Verbindung bundesweit, die nach dem Konzept einer Generalsanierung ertüchtigt wird. Im Grunde wird die Strecke abgerissen und neu aufgebaut. Zudem stellt die Bahn die Steuerung in den Stellwerken auf Digitaltechnik um. Sie soll mehr Zuverlässigkeit und einige Züge zusätzlich auf die Gleise bringen.

Blick auf die veralterte Technik im Stellwerk Lampertheim.
Blick auf die veralterte Technik im Stellwerk Lampertheim.

Riedbahn-Sperrung wegen Bauarbeiten: die Termine

Die erste Sperrung der Riedbahn ist gleich zu Jahresbeginn 2024 geplant – von Montag, 1. Januar 2024, bis Sonntag, 21. Januar 2024. Hier erledigt die Bahn vorlaufende Arbeiten. Es ist auch so etwas wie eine Generalprobe für die Hauptphase.

Die zweite, große Sperrung beginnt direkt am Tag nach dem Endspiel der Fußball-Europameisterschaft: am Montag, 15. Juli 2024. Das ist kein Zufall; während des sportlichen Großereignisses sind viele Fans quer durchs Land unterwegs. Die Arbeiten sollen enden am Samstag, 14. Dezember 2024 – also zum Wechsel auf den Winterfahrplan.

In den ersten drei Januar-Wochen und im zweiten Halbjahr 2024 werden also in Lampertheim keine Züge fahren – weder nach Mannheim, noch nach Biblis oder Frankfurt. Das betrifft den Regionalexpress 70 genauso wie die S-Bahnen 8 und 9.

 

Riedbahn-Sperrung: Ersatzbusse nach Mannheim

Der RE70 und die S8/9 werden während der Bauarbeiten mit Bussen ersetzt.
Der RE70 und die S8/9 werden während der Bauarbeiten mit Bussen ersetzt.

Wer von Lampertheim nach Mannheim will, muss auf Ersatzbusse umsteigen. Dazu gibt es eine richtig gute Nachricht und eins, zwei weniger gute Details.

Beginnen wir mit den good News. In der Regel wird sich von Lampertheim aus alle zehn Minuten ein Bus auf den Weg nach Mannheim machen. (Die Fahrzuge steuern vorher auch schon Biblis und Bürstadt an, nicht jedoch Bürstadt-Bobstadt.) Das bringt uns fast schon Großstadt-Feeling: Man muss gar nicht mehr groß auf den Fahrplan achten; es kommt sowieso immer bald ein Bus.

Die unerfreulichen Details: So schnell wie die Züge kann kein Bus der Welt unterwegs sein. Das wissen alle, die so mutig sind, gelegentlich mit dem Auto nach Mannheim zu fahren. Die zwölf Minuten des RE70 von Lampertheim zum Hauptbahnhof der Quadratestadt sind unerreichbar.

Und es kommt noch bitterer. In der Hauptverkehrszeit, genauer gesagt montags bis freitags von 6 bis 20 Uhr, enden die Ersatzbusse aus Südhessen nördlich des Neckars in Mannheim-Luzenberg. Dort gilt es, in die Straßenbahnen der Linien 1 und 3 umzusteigen. Zur Begründung führt die Bahn an, das Verkehrsaufkommen rund um den Hauptbahnhof verkrafte die vielen zusätzlichen Fahrzeuge nicht. Zu den Nebenzeiten fahren die Ersatzbusse aus Lampertheim bis zum Hauptbahnhof Mannheim.

Riedbahn: Ersatzbusse nach Biblis, Darmstadt und Frankfurt

Die Ersatzbusse in nördlicher Richtung fahren ebenfalls alle zehn Minuten. Aber Achtung! Mit unterschiedlichem Zielen hinter Biblis. Wer also weiter nördlich fährt, sollte schon die jeweiligen Anfahrtszeiten kennen. Die Linien sind auf der Grafik oben zu sehen – und im Folgenden im Einzelnen beschrieben.

Rote Linie (Bus RE 70): Mannheim – Lampertheim – Biblis – Frankfurt. Dieser Bus hält nach Lampertheim in Bürstadt, Biblis, Groß-Rohrheim, Gernsheim, Biebesheim, Stockstadt und Riedstadt-Goddelau – und fährt dann durch bis Frankfurt Hauptbahnhof.

Braune Linie (Bus S9E): Mannheim – Lampertheim – Biblis – Groß-Rohrheim. Diese Linie dient als Taktverdichtung und fährt zwischen Mannheim und Groß-Rohrheim.

Blaue Linie (Bus S91): Mannheim – Lampertheim – Biblis – Gernheim – Darmstadt. Diese Verbindung ist der Hammer für alle, die nach Darmstadt wollen. Denn plötzlich wird es dorthin eine Direktverbindung aus dem südhessischen Ried geben. Das dürfte sogar schneller und öfter klappen, als mit den Zügen und Umstiegen in Bürstadt und Biblis.

Geheimtipp: Busse 644 und 644a über Heppenheim nach Frankfurt. Es gibt eine Möglichkeit, in Richtung Frankfurt weiterzukommen, von der offenbar nicht einmal die Deutsche Bahn weiß. Sie taucht jedenfalls auf keinen ihrer Charts auf. Mit dem regulären Bus der Linie 644 geht es von Lampertheim aus über Neuschloß nach Hüttenfeld. Dort gibt es einen direkten Anschluss der Buslinie 644a zum Heppenheimer Bahnhof. Der wiederum ist gut nach Frankfurt angebunden mit halbstündlich – und damit doppelt so oft als üblich – verkehrenden Regionalexpressen (RE60/RE68). Bitte beachten: Die Regionalbahnen 67/68 nach Frankfurt entfallen dafür.

Reisende aus Lampertheim-Hofheim oder Bürstadt, die nach Frankfurt wollen, kommen ebenfalls an den halbstündigen RE60/RE68 – und zwar über die Nibelungenbahn mit Umstieg in Bensheim. Der Fernverkehr in Bensheim ist leider gestrichen.

Auch in Richtung Mannheim bietet sich die Nibelungenbahn an – und zwar über Worms. Dort gibt es während des Ersatzverkehrs einen direkten Zuganschluss nach Mannheim. Die Bahn versucht sogar noch, bis zur Sanierung die Gleise zwischen Hofheim und Bürstadt mit einer Oberleitung auszustatten, um hier auch elektrisch angetriebene Fahrzeuge verwenden zu können.

Während der Riedbahn-Sperrung fahren zwischen Worms und Bürstadt zusätzliche Züge, insgesamt zwei pro Stunde und Richtung. Das ist der bekannte Stundentakt zwischen Worms und Bensheim, verstärkt um einige Schulzüge. Dazu kommt ein Stundentakt Worms – Bürstadt. (Allerdings bilden die Fahrten keinen Halbstundentakt.)

Update vom 2. Oktober

Aber auch hier Achtung! Auch die Nibelungenbahn selbst ist von den Bauarbeiten auf der Riedbahn betroffen und teilweise dicht. Das gilt für die Zeit vom 15. Juli bis 4. August und vom 1. bis 15. Dezember 2024. Und wegen Brückenbauarbeiten in Worms übrigens auch außerhalb der Zeit der Generalsanierung vom 6. bis 16. März.

Bobstadt bekommt einen eigenen kleinen Busersatz nach Bürstadt mit der Linie 652, rosa eingezeichnet in der Grafik.

Generalsanierung der Riedbahn: Das sind die Ersatzbusse

Moderner Ersatzbusse der Deutschen Bahn. (Bild: DB)
Moderne Ersatzbusse der Deutschen Bahn. (Bild: DB)

Das Ersatzkonzept steht und fällt mit den Bussen. 150 Fahrzeuge, mehr als tausend Touren pro Tag – das sind schon beachtliche Dimensionen. 400 Fahrerinnen und Fahrer sucht die Deutsche Bahn europaweit – hoffen wir, dass sie sich finden. Immerhin setzt der Schienenkonzern auf hochwertiges Material.

Die DB verspricht barrierefreie Niederflurbusse in Solo- und Gelenkausstattung. An Bord sind WLAN und USB-Ladebuchsen, Sitze mit verstellbaren Armlehnen und Sicherheitsgurte. Digitale Anzeigen sollen Fahrtverlauf und Umsteigebeziehungen zeigen. Die Busse halten übrigens nicht zwingend an den Bahnhöfen.

In den drei Wochen im Januar rollt nur ein Teil der Busse in dieser Ausstattung. Während der Hauptphase der Bauarbeiten in der zweiten Jahreshälte 2024 gelte die Liste dann für alle 150 Fahrzeuge, verspricht die DB.

Im Gegensatz zu Zügen dürfen in Ersatzbusse übrigens keine Fahrräder mitgenommen werden.

Generalsanierung Riedbahn: Auswirkungen auf den Fernverkehr in Mannheim

Generalsanierung der Riedbahn: Umleitung des Fernverkehrs.
Generalsanierung der Riedbahn: Umleitung des Fernverkehrs. (Grafiken: DB)

Nicht wenige Berufstätige aus Neuschloß, Lampertheim und dem südhessischen Ried steigen üblicherweise in Mannheim um in ICE nach Frankfurt oder Stuttgart. Für sie ist wichtig, welche Umleitungsstrecken der Fernverkehr nimmt. Es gibt hier grundsätzlich zwei Möglichkeiten: über die Main-Neckar-Bahn entlang der Bergstraße und über Darmstadt – oder über die Ludwigsbahn über Worms und Mainz.

Grundregel dabei: ICE, die weiter in Richtung Köln unterwegs sind, nehmen meist die Strecke über Worms und Mainz – und fahren mit nicht wie üblich den Frankfurter Flughafen an. Wer in den Urlaub fliegen will, muss über den Frankfurter Hauptbahnhof und dort in die S-Bahnen 8 oder 9 umsteigen.

Überraschung: Im Fahrplan steht zudem ein „Bus-ICE“ zwischen Mannheim-Hauptbahnhof und Terminal 1 am Frankfurter Flughafen. Er fährt teils im Halb-Stunden-Takt.

Update vom 11. Oktober 2023

Auch Züge, die Hamburg als Ziel haben, nehmen den Weg über Worms, Mainz und Mannheim. ICE nach Berlin werden über die Darmstädter Strecke geroutet. In allen Fällen ist mit Reisezeiten zu rechnen, die eine halbe Stunde länger sind als gewohnt.

Einige Verbindungen enden aus dem Norden in Frankfurt oder aus dem Süden in Mannheim/Heidelberg. Nach Angaben der Bahn entfällt ein Drittel der Fernverkehrszüge zwischen Neckar und Main. Dennoch fehle nur ein Viertel der gewohnten Sitzplatzkapazität – dank längerer Garnituren bei den verbleibenden Zügen.

In eigener Sache

Die Auswirkungen der Generalsanierung und Komplettsperrung der Riedbahn sind für Reisende und Pendelnde massiv. Neuschloss.net wird fortlaufend weiter berichten, um die zahlreichen Betroffenen stets auf dem aktuellen Stand zu halten. Am besten holt ihr euch unseren Newsletter, um alle Updates zu bekommen – jetzt anmelden.

Modern und stylisch sieht sie aus – die neue Mitfahrbank am Ahornplatz. Und passt damit natürlich ziemlich gut zum ebenfalls fabelhaften Ambiente des Café NewCastle gleich nebenan. Aber es kommt ja vor allem auf die Funktion an. Die Mitfahrbank hilft, nachbarschaftlich zu helfen.

Manchmal ist es ja so: Man muss dringend zum Bahnhof, in die Kernstadt, zum Schulzentrum West oder nach Hüttenfeld. Der Bus ist vor der Nase weggefahren oder erscheint nicht. Aber vielleicht kommt jemand anderes aus Neuschloß mit dem Auto. Die Mitfahrbank bringt die Leute zusammen. Wer darauf sitzt signalisiert: Nimm mich mit! Wer dort jemanden vom Auto aus sieht, weiß Bescheid: Hier kann ich jemanden einen Gefallen tun.

Die Bürgerkammer hatte die Idee zu der Bank, die Baugenossenschaft hat sie kreiert und gespendet. Zwei weitere stehen übrigens im Weinheimer Weg und im Guldenweg.

Dieser Bericht ist entnommen dem 9. Neuschloß-Newsletter vom 21. Oktober 2023. Schaut gerne hier mal exklusiv rein.

Neuschlößer Familien sollten mit ihrem Nachwuchs über die Bank sprechen. Denn natürlich muss weiter die wichtige Grundregel gelten: Nicht zu Fremden ins Auto steigen! Am Ahornplatz ist immerhin die Wahrscheinlichkeit groß, dass jemand Bekanntes aus der näheren oder weiteren Nachbarschaft vorbei kommt. Dennoch könnte auch hier hilfreich sein, der Familie in einer Textnachricht zu schreiben, mit wem man gerade fährt.

Wem das trotz allem zu heikel ist: Als Alternative stehen die Leihräder bereit an der Haltestelle „Neuschloß Ort“ in der Forsthausstraße. Sie lassen sich mit dem Handy schnell buchen.

Übrigens: Nichts ist so gut, dass es nicht besser werden könnte. Gleich nach dem offiziellen Pressefoto nahmen Bürgerkammer und Baugenosssenschaft es selbst in die Hand, die Bank noch ein wenig zu versetzen, damit sie aus mehreren Richtungen bestens einsehbar ist.

Die Mitfahrbank wird noch ein wenig zurechtgerückt.
Die Mitfahrbank wird noch ein wenig zurechtgerückt.

Aktualisierung vom 20. Juli 2023

Mitfahrbank für Neuschloß kommt voran

Die Bürgerkammer ist in ihrem Ziel, in Neuschloß eine Mitfahrbank zu schaffen, einen großen Schritt weitergekommen. Der Magistrat der Stadt hat eine Aufstellung grundsätzlich genehmigt. Im jüngsten Treffen des Ortsbeirats hatte Bürgermeister Gottfried Störmer noch zu erkennen gegeben, dass er von der Idee wenig hält.

Mit zu der Entscheidung beigetragen haben dürfte, dass nach der öffentlichen Sitzung gleich mehrere Angebote bei der Bürgerkammer eintrafen, eine solche Bank zu spenden. Was zeigt, dass auch andere die Idee der organisierten Nachbarschaftshilfe gut finden: Wer eine Fahrgelegenheit braucht, setzt sich auf die Bank. Wer vorbeifährt, kann jemanden mitnehmen.

Um die Vermittlung zu vereinfachen, will die Bürgerkammer drei ausklappbare Schilder mit Fahrzielen an die Bank montieren: Bahnhof, Innenstadt und Hüttenfeld. Der genaue Standort muss noch ermittelt werden. Ideal wäre am Ahornplatz in der Nähe der Bushaltestelle „Ulmenweg“.

Übrigens sind Wünsche nach Mitfahrbänken in anderen Stadtteilen bisher gescheitert. Vielleicht geht es ja auch dort jetzt voran.


Erstmeldung aus dem Neuschloß-Newsletter vom 1. Juni 2023

Bürgerkammer schlägt Mitfahrbank vor

Der Ortsbeirat bemüht sich seit geraumer Zeit, die Anbindung von Neuschloß an die Kernstadt zu verbessern. Inzwischen lässt sich aus unserem Stadtteil mit der Busline 602 das Einkaufsgebiet im Lampertheimer Osten gut erreichen – und die jüngst von der Bürgerkammer angeregte Leihradstation wird fleißig genutzt. Eine Mitfahrbank an zentraler Stelle könnte das Ganze nun ergänzen.

Dabei handelt es sich um eine herkömmliche Sitzgelegenheit, die entsprechend gekennzeichnet wird. Wer dort Platz nimmt, zeigt anderen: Ich will in die Kernstadt. Wir sprechen also von organisierter Nachbarschaftshilfe. Wahrscheinlich fahren so Leute aus unserem Stadtteil miteinander, die sich ohnehin mehr oder weniger kennen.

Die Bürgerkammer beantragte in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats eine solche Bank von der Stadtverwaltung. Bürgermeister Gottfried Störmer zeigte sich allerdings wenig begeistert – und machte vor allem Sicherheitsbedenken geltend. Klar ist: Auch an einer Mitfahrbank steigt man nicht in beliebige Autos. Aber das Angebot ist weniger gefährlich als sich mit gehobenen Daumen an die Landesstraße zu stellen.

Bei vielen anderen scheint die Idee dagegen gut anzukommen. Die Bürgerkammer erreichten gleich mehrere Anfragen, ob sich nicht für eine Mitfahrbank spenden lasse. Das wird nun geprüft.

Das Foto zeigt eine Mitfahrbank aus dem Zwingenberger Stadtteil Rodau.

Eine äußerst erfreuliche Nachricht berichtet die dritte Ausgabe des Newsletters von Neuschloss.net: Murat Süts „Back & Snack“-Laden am Ahornplatz wird im Sommer zu einer Postfiliale ausgebaut. Schon bisher können wir dort ja unsere DHL-Pakete abgeben. Künftig, wahrscheinlich von Mitte Juli an, dürfen wir dort auch Briefmarken kaufen, Einschreiben aufgeben und alle anderen Dienste der Deutschen Post abrufen.

Für die Infrastruktur unseres Stadtteils ist das ein enorm bedeutender Schritt. Wir sollten unser Bestes dafür tun, dass sich dieser Service auf Dauer etablieren kann.


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Mehr über Murat Süt und sein „Back & Snack“-Laden – Bericht aus Anlass der Eröffnung.