Neuschloß hat gute Chancen, ans Glasfasernetz angeschlossen zu werden. Das lässt sich aus Stellungnahmen von Deutscher Giganetz und GGEW entnehmen. Das Hamburger Unternehmen war mit dem Bensheimer Versorger angetreten, ganz Lampertheim ans schnelle Internet zu bringen. Doch die selbst aufgestellte Quote an teilnehmenden Haushalten wurde im stadtweiten Durchschnitt nicht erreicht.

Jetzt heißt es in einer Giganetz-Mitteilung mit der Überschrift „Neue Perspektiven nach Vorvermarktungsphase“: In einigen Stadtteilen Lampertheims zeige sich ein höheres Interesse an Glasfaseranschlüssen als in anderen Gebieten der Stadt. „Angesichts dieser Resonanz erwägt die Deutsche Giganetz eine Prüfung für einen möglichen selektiven Ausbau.

Die GGEW informiert ihre Kundschaft nahezu gleichlautend: Man prüfe „die wirtschaftliche Umsetzbarkeit in kleinen Gebieten mit besonders hoher Nachfrage“.

Entscheidend: Nach Informationen von Neuschloss.net gab es während der Registrierungsphase in unserem Stadtteil das anteilmäßig größte Interesse. Demnach müsste Neuschloß ganz oben auf der Liste stehen. Denkbar ist auch, dass der Ausbau je nach Resonanz straßenweise vorangeht.

Schon in einer Veranstaltung der Bürgerkammer Neuschloß zum Glasfaser-Ausbau im vergangenen August hatte der Geschäftsführer der GGEW.net, Andreas Ehret, ins Gespräch gebracht, auch Teilgebiete auszubauen.

Das Thema ist heikel, weil die Stadt bisher gezielt und massiv die Ausbaupläne von Deutscher Giganetz und GGEW unterstützt mit dem Argument, nur dieses Anbieterduo wolle das gesamte Stadtgebiet ausbauen. Sie stellte sich damit gegen die Deutsche Telekom, die mit ihrem Partner GlasfaserPlus in der Lampertheimer Innenstadt knapp 10.000 Haushalte anschließen will.

Bürgermeister Gottfried Störmer steht dennoch weiter an der Seite von Deutscher Giganetz und GGEW – und zeigt Verständnis für deren neue Ausrichtung: „Die gezielten Anstrengungen der Deutschen Giganetz, um dennoch den Ausbau in nachfrageintensiven Gebieten voranzutreiben, unterstütze ich voll und ganz.“

Ob Neuschloß tatsächlich überhaupt, in Teilen oder komplett zum Zuge kommt, wird sich in einigen Wochen zeigen. So lange wollen die Anbieter die Angelegenheit prüfen. Dann werde man Öffentlichkeit und Kundschaft mit bereits gezeichneten Verträgen über die Entscheidungen sowie die nächsten Schritte informieren.

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Aktualisierung vom 22. Oktober 2023

So weit entfernt ist Lampertheim vom Glasfaser

Lange hat Lampertheim auf das Ergebnis gewartet. Jetzt verkündete die Stadt Lampertheim gemeinsam mit dem Anbieter-Duo GGEW und Deutsche Giganetz die erreichte Vermarktungsquote für das Glasfaser-Projekt: Sie liegt stadtweit bei zwölf Prozent. Angepeilt waren aber 40 Prozent. Da klafft also eine ziemlich große Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

Trotz der – so muss man sie nennen – schlechten Werte zeigen sich die Unternehmen betont optimistisch. Sie verweisen auf einen „ansteigenden Nachfragetrend in den letzten Wochen“. Eine ausreichend hohe Quote könne noch erreicht werden. Deshalb wird die Registrierungsphase für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen verlängert bis zum 11. Februar 2024.

Bürgermeister Gottfried Störmer erhöht gleichwohl den Druck. Eine zu geringe Nachfrage quote sei mehr als ein vorübergehender Rückschlag für die Stadt, weil in der Folge auch andere Anbieter Lampertheim auf Jahre hinaus beim Ausbau nicht berücksichtigen können. „Diese Gelegenheit ist entscheidend, um unsere Kommune für eine funktionierende und moderne digitale Zukunft fit zu machen“, wird er zitiert.

An unserem Stadtteil liegt es übrigens am wenigsten: Neuschloß kommt auf den mit Abstand höchsten Anteil, schafft aber auch nicht das Quorum. Die GGEW verschickte in diesen Tagen eine Rundmail an all jene, die sich angemeldet haben. Man möge bitte noch Familie, Freunde und Nachbarn überzeugen. Es würden weiter Glasfaser-Bestellungen aus Lampertheim angenommen. Es sei ein Konzept in Arbeit, hieß es zum weiteren Vorgehen.


Aktualisierung aus dem 7. Neuschloß-Newsletter vom 9. August 2023

Das Glasfaser-Versprechen der GGEW für Neuschloß

Bekommt unser Stadtteil Glasfaser? Das war eine der großen Fragen beim Neuschloß-Treff der Bürgerkammer. Dahinter steht die Angst, dass in der Kernstadt Haushalte bei der Deutschen Telekom einen Glasfasertarif buchen – und so die nötigen 40 Prozent der Haushalte für das Gemeinschaftsprojekt von GGEW und Deutscher Giganetz nicht zusammenkommen. Denn nur diese Kooperation nimmt, im Gegensatz zur Telekom, auch die Stadtteile in den Blick.

Ganz am Ende der Veranstaltung gab der Geschäftsführer der GGEW.net, Andreas Ehret, beeindruckt von dem intensiven Austausch während des Infoabends der Bürgerkammer, ein überraschendes Versprechen ab. Sollte Gesamt-Lampertheim das Quorum nicht bis zum Stichtag am 11. September 2023 schaffen, würden sich in unserem Stadtteil aber mehr als 40 Prozent der Haushalte melden, strebe er eine intensive Prüfung an, ob nur Neuschloß ausgebaut werden könne. Alleine dafür lohnte sich der Abend.

„Brauche ich Glasfaser wirklich?“, diesen Titel stellte die Bürgerkammer über ihren Neuschloß-Treff. Schon das machte deutlich: Es handelte sich nicht um eine Verkaufsveranstaltung der Anbieterinnen der schnellen Internetzugänge. Vielmehr gab es einen Informationsaustausch auf unabhängiger, neutraler Basis. Ein Konzept, das bei diesem Thema bisher in Lampertheim einmalig ist.

Blick ins Publikum bei Neuschloß-Treff der Bürgerkammer zum Thema Glasfaser.
Blick ins Publikum bei Neuschloß-Treff der Bürgerkammer zum Thema Glasfaser.

Konkret stand am Beginn eine 30-minütige Präsentation der Bürgerkammer, die detailliert, aber verständlich die Vor- und Nachteile der verschiedenen Zugangstechniken vorstellte: DSL in seinen (auch innerhalb von Neuschloß) verschieden leistungsstarken Varianten, das Kabel-TV von Vodafone (früher Unitymedia), Datenempfang über Mobilfunk – und eben Glasfaser.

Unterm Strich bringt Glasfaser die meiste Power – vor allem, wenn die Geschwindigkeit von Zuhause ins Internet (Upload) wichtig ist, etwa bei Videokonferenzen. Zudem sind DSL und Kabel-TV weitgehend ausgereizt, während Glasfaser technisch gesehen noch viel Luft nach oben hat.

An den sich anschließenden Fragen aus dem Publikum wurde deutlich, dass viele in Neuschloß erwägen, ihren Kabel-TV-Vertrag zu kündigen – um dann auf Glasfaser zu setzen. Hier kann das Fernsehprogramm als Internetangebot dazu bestellt werden, direkt beim Glasfaseranbieter oder bei Dritten (etwa Magenta-TV der Telekom, Netflix etc.).

Der Newsletter von Neuschloss.net befragte exklusiv die GGEW und Deutsche Giganetz ausführlich nach ihren Glasfaser-Plänen. Das komplette Interview kann nachlesen, wer den kostenlosen Newsletter bestellt – und so auch regelmäßig per E-Mail über Neues aus unserem Stadtteil informiert wird. Jetzt direkt anmelden.


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Modern und stylisch sieht sie aus – die neue Mitfahrbank am Ahornplatz. Und passt damit natürlich ziemlich gut zum ebenfalls fabelhaften Ambiente des Café NewCastle gleich nebenan. Aber es kommt ja vor allem auf die Funktion an. Die Mitfahrbank hilft, nachbarschaftlich zu helfen.

Manchmal ist es ja so: Man muss dringend zum Bahnhof, in die Kernstadt, zum Schulzentrum West oder nach Hüttenfeld. Der Bus ist vor der Nase weggefahren oder erscheint nicht. Aber vielleicht kommt jemand anderes aus Neuschloß mit dem Auto. Die Mitfahrbank bringt die Leute zusammen. Wer darauf sitzt signalisiert: Nimm mich mit! Wer dort jemanden vom Auto aus sieht, weiß Bescheid: Hier kann ich jemanden einen Gefallen tun.

Die Bürgerkammer hatte die Idee zu der Bank, die Baugenossenschaft hat sie kreiert und gespendet. Zwei weitere stehen übrigens im Weinheimer Weg und im Guldenweg.

Dieser Bericht ist entnommen dem 9. Neuschloß-Newsletter vom 21. Oktober 2023. Schaut gerne hier mal exklusiv rein.

Neuschlößer Familien sollten mit ihrem Nachwuchs über die Bank sprechen. Denn natürlich muss weiter die wichtige Grundregel gelten: Nicht zu Fremden ins Auto steigen! Am Ahornplatz ist immerhin die Wahrscheinlichkeit groß, dass jemand Bekanntes aus der näheren oder weiteren Nachbarschaft vorbei kommt. Dennoch könnte auch hier hilfreich sein, der Familie in einer Textnachricht zu schreiben, mit wem man gerade fährt.

Wem das trotz allem zu heikel ist: Als Alternative stehen die Leihräder bereit an der Haltestelle „Neuschloß Ort“ in der Forsthausstraße. Sie lassen sich mit dem Handy schnell buchen.

Übrigens: Nichts ist so gut, dass es nicht besser werden könnte. Gleich nach dem offiziellen Pressefoto nahmen Bürgerkammer und Baugenosssenschaft es selbst in die Hand, die Bank noch ein wenig zu versetzen, damit sie aus mehreren Richtungen bestens einsehbar ist.

Die Mitfahrbank wird noch ein wenig zurechtgerückt.
Die Mitfahrbank wird noch ein wenig zurechtgerückt.

Aktualisierung vom 20. Juli 2023

Mitfahrbank für Neuschloß kommt voran

Die Bürgerkammer ist in ihrem Ziel, in Neuschloß eine Mitfahrbank zu schaffen, einen großen Schritt weitergekommen. Der Magistrat der Stadt hat eine Aufstellung grundsätzlich genehmigt. Im jüngsten Treffen des Ortsbeirats hatte Bürgermeister Gottfried Störmer noch zu erkennen gegeben, dass er von der Idee wenig hält.

Mit zu der Entscheidung beigetragen haben dürfte, dass nach der öffentlichen Sitzung gleich mehrere Angebote bei der Bürgerkammer eintrafen, eine solche Bank zu spenden. Was zeigt, dass auch andere die Idee der organisierten Nachbarschaftshilfe gut finden: Wer eine Fahrgelegenheit braucht, setzt sich auf die Bank. Wer vorbeifährt, kann jemanden mitnehmen.

Um die Vermittlung zu vereinfachen, will die Bürgerkammer drei ausklappbare Schilder mit Fahrzielen an die Bank montieren: Bahnhof, Innenstadt und Hüttenfeld. Der genaue Standort muss noch ermittelt werden. Ideal wäre am Ahornplatz in der Nähe der Bushaltestelle „Ulmenweg“.

Übrigens sind Wünsche nach Mitfahrbänken in anderen Stadtteilen bisher gescheitert. Vielleicht geht es ja auch dort jetzt voran.


Erstmeldung aus dem Neuschloß-Newsletter vom 1. Juni 2023

Bürgerkammer schlägt Mitfahrbank vor

Der Ortsbeirat bemüht sich seit geraumer Zeit, die Anbindung von Neuschloß an die Kernstadt zu verbessern. Inzwischen lässt sich aus unserem Stadtteil mit der Busline 602 das Einkaufsgebiet im Lampertheimer Osten gut erreichen – und die jüngst von der Bürgerkammer angeregte Leihradstation wird fleißig genutzt. Eine Mitfahrbank an zentraler Stelle könnte das Ganze nun ergänzen.

Dabei handelt es sich um eine herkömmliche Sitzgelegenheit, die entsprechend gekennzeichnet wird. Wer dort Platz nimmt, zeigt anderen: Ich will in die Kernstadt. Wir sprechen also von organisierter Nachbarschaftshilfe. Wahrscheinlich fahren so Leute aus unserem Stadtteil miteinander, die sich ohnehin mehr oder weniger kennen.

Die Bürgerkammer beantragte in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats eine solche Bank von der Stadtverwaltung. Bürgermeister Gottfried Störmer zeigte sich allerdings wenig begeistert – und machte vor allem Sicherheitsbedenken geltend. Klar ist: Auch an einer Mitfahrbank steigt man nicht in beliebige Autos. Aber das Angebot ist weniger gefährlich als sich mit gehobenen Daumen an die Landesstraße zu stellen.

Bei vielen anderen scheint die Idee dagegen gut anzukommen. Die Bürgerkammer erreichten gleich mehrere Anfragen, ob sich nicht für eine Mitfahrbank spenden lasse. Das wird nun geprüft.

Das Foto zeigt eine Mitfahrbank aus dem Zwingenberger Stadtteil Rodau.

Wie tickt die Jugend von Neuschloß? Das interessiert die Bürgerkammer. Sie ruft alle jungen Leute bis 20 Jahre aus dem Stadtteil dazu auf, an einer Onlineumfrage teilzunehmen. „Würdest du Leuten in deinem Alter dazu raten, nach Neuschloß zu ziehen“, heißt es darin beispielsweise.

Welche Verkehrsmittel wie intensiv benutzt werden ist genauso Thema wie die Frage, wo die Jugendlichen Gleichaltrige treffen. Und nicht zuletzt interessiert sich die Bürgerkammer dafür, ob sich die jungen Leute vorstellen können, sich für den Stadtteil zu engagieren.

Die Umfrage ist abrufbar auf der Webseite der Bürgerkammer unter www.buergerkammer-neuschloss.de. Die Ergebnisse sollen besprochen werden in einem offenen Neuschloß  am Donnerstag, 28. September, 19 Uhr, im Café Newcastle am Ahornplatz. Jung und Alt sind herzlich eingeladen, gemeinsam zu diskutieren und Vorschläge einzubringen.

Der Neuschloß-Treff ist eine Veranstaltungsreihe der Bürgerkammer, die der Bevölkerung einen Austausch zu aktuellen Themen ermöglicht. Die bisherigen Runden zur energetischen Sanierung von Wohngebäuden, zum öffentlichen Personennahverkehr und zur Glasfaser-Planung stießen auf großes Interesse. Weitere Treffs sind in Planung. 

Aus dem Neuschloß-Newsletter vom 19. Juli 2023:

Seit Monaten nervt der üble Kanalgeruch die Neuschlößerinnen und Neuschlößer. Jetzt endlich kann die Bürgerkammer verkünden: Die Stadtverwaltung hat mit dem Eisen-II-Chlorid das nötige Gegenmittel bestellt. Es soll in diesen Tagen geliefert werden.

Im Februar war die Chemikalie ausgegangen, was sich sofort bemerkbar machte. Das Eisen-II-Chlorid ist nötig, weil die Stadt Abwässer aus Hüttenfeld in einer Druckleitung nach Neuschloß presst. In dem vollständig gefüllten Rohr entsteht Sulfid. In Neuschloß fließt die Brühe dann in Höhe des Forsthauses am Ortseingang ins normale Kanalnetz. Weil hier Sauerstoff verfügbar ist, wird aus dem Sulfid nun Schwefelwasserstoff – und der stinkt. Wird am Startpunkt der Druckleitung in Hüttenfeld Eisen(II)-Chlorid zugegeben, bleibt der Effekt aus.

Die Verwaltung hatte den Kauf der Chemikalie aus Kostengründen gestoppt. Die Bürgerkammer drängte in mehreren öffentlichen Sitzungen des Ortsbeirats auf Abhilfe, für die Bürgermeister Gottfried Störmer aber einen Kassensturz Ende Mai abwarten wollte. Die jetzt bestellte Menge reicht für drei Monate.

Neuschloss.net meint: Es ist kaum zu fassen. Da braucht die Verwaltung Jahrzehnte, um eine Abhilfe für das massive Kanalproblem zu finden. Und dann stoppt sie den Kauf des Gegenmittels – um Haushaltslöcher zu stopfen. Die fünf stinkenden Monate waren eine Zumutung für Neuschloß – und zeugen nicht von Verständnis für die Belange der Menschen unseres Stadtteils. Hoffentlich geht das Theater nach drei Monaten nicht von vorne los!


Update vom 2. Juni 2023

Kanalgeruch: Neuschloß verzweifelt zunehmend

Beim Kanalgeruchmelder von Neuschloss.net werden die Hinweise aus der Bevölkerung zunehmend verzweifelt. „Es ist schlichtweg ekelhaft und eine absolute Zumutung. Der Gestank wird immer penetranter! Wie soll das noch weitergehen?“, heißt es beispielsweise aus dem Lindenweg.

Eine andere Neuschlößerin aus dem Ahornweg schreibt: „Leider riecht es seit Tagen (Wochen) wieder sehr unangenehm. Nicht nur vor unserem Grundstück. Auf dem Fußweg Richtung Ahornplatz ist der Geruch konstant. Auch auf dem Ahornplatz im Außenbereich des Cafés ist es sehr unangenehm, was bestimmt nicht förderlich für den Betreiber ist.“

Im Ortsbeirat zeigte sich der Grund der Misere: Der Stadt ist das Mittel gegen den Geruch – Eisen(II)-chlorid – ausgegangen. „Seit Februar ist nichts mehr da“, musste Bürgermeister Gottfried Störmer in der jüngsten Sitzung auf Nachfrage der Bürgerkammer einräumen.

In der Frage, ob und wann die städtischen Betriebsdienste Nachschub kaufen, blieb Störmer vage. Die Kosten für das Mittel seinen von 50.000 auf 175.000 Euro pro Jahr gestiegen. Wie schon im März verwies er darauf, es sei erst ein Kassensturz nötig, um zu sehen, ob dafür Geld vorhanden ist. Stichtag dafür war der 31. Mai – wir dürfen also gespannt sein auf das Ergebnis.

Als Antwort auf entsprechende frühere Nachfragen des Ortsbeirat informierte der Bürgermeister übrigens, dass die Stadt die Kosten am Ende eins Fünf-Jahres-Zyklus auf die Kanalgebühren umlege. Bis dahin müsse das Geld aber aus dem kommunalen Haushalt vorgelegt werden.


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Im April hat unser Newsletter berichtet, dass die Neuschlößer Schulkinder vom Kreis weiter ein Maxx-Ticket zur Verfügung gestellt bekommen – obwohl das im Mai eingeführte Deutschlandticket leistungsfähiger und günstiger ist. Sogar für das kommende Schuljahr wollte der Schulträger nichts versprechen.

Glücklicherweise hat er es sich jetzt anders überlegt. Zum 1. August bekommen die Buskinder nun doch ein Deutschlandticket bereitgestellt. Landrat Christoph Engelhardt übergab jüngst die ersten Exemplare an die berechtigten Jugendlichen einer Klasse der Alfred-Delp-Schule. Alle anderen jungen Leute, die weit genug von den Schulen entfernt wohnen (was in Neuschloß immer der Fall ist), erhalten das Ticket in Papierform nach Hause geschickt. Eine spezielle An- oder Ummeldung ist nicht nötig.

Wichtig für Neuschlößer Familien aber: Wer das Deutschlandticket bisher privat dem Nachwuchs finanziert, sollte das Abonnement möglichst schnell kündigen. Das geht nur zum Monatsende mit je nach Anbieter unterschiedlichem Vorlauf.


Erstbericht vom 4. Mai 2023

Deutschlandticket – nicht für Schülerinnen und Schüler

Erste Erfahrungen mit dem Deutschlandticket standen im Mittelpunkt des Neuschloß-Treffs der Bürgerkammer zum Thema Nahverkehr. Dabei zeigte sich: Vor allem für Schülerinnen und Schüler ist es gar nicht so einfach, vom bisherigen Maxx-Ticket auf die neue Fahrkarte zu wechseln. 

Neuschlößer Eltern von älteren Jugendlichen, die die Kosten für den Schulbus selbst tragen müssen, berichteten, die digitalen Formulare der zuständigen Stadtwerke Viernheim hätten zunächst Angaben abgefragt, die gar nicht bekannt waren. Auch dass für das Deutschlandticket eine bestimmte App der Viernheimer („D-Ticket Viernheim“) zu laden ist, erfuhren die Eltern erst auf Nachfrage. Immerhin seien nach solchen Anlaufschwierigkeiten die digitalen Fahrkarten rechtzeitig im Smartphone aufgetaucht.

Anders verhält es sich nach den Neuschlößer Erfahrungen, wenn der Kreis Bergstraße als Schulträger bei Kindern bis zur zehnten Klasse die Beförderungskosten übernimmt. Dann wird nicht umgestellt. „Das ist nicht zu verstehen“, ärgerte sich die Runde im Café Newcastle am Ahornplatz. Denn das Deutschlandticket ist nicht nur leistungsfähiger – es kostet vor allem auch weniger als das derzeit verwendete Maxx-Ticket. 

Offenbar ist im Landratsamt noch nicht einmal klar, ob zum nächsten Schuljahr das Ticket gewechselt wird. In einer Antwort aus Heppenheim auf eine Neuschlößer Nachfrage, über die der Newsletter von Neuschloss.net zuerst berichtet hat, heißt es nüchtern: „Der Kreis Bergstraße als Kostenträger für die berechtigten Fahrschüler stellt für das Schuljahr 2023/24 rechtzeitig zu Beginn der Sommerferien ein neues, gültiges Ticket zur Verfügung. Welches kostenlose Ticket der Kreis zur Verfügung stellt, muss aktuell noch geklärt werden.“ 

Im Treff der Bürgerkammer berichteten auch Frauen und Männer, wie sie nach Mannheim pendeln. Züge und Busse seien am Lampertheimer Bahnhof allenfalls nach dem Fahrplan miteinander verknüpft. Der Regionalexpress aus der Quadratestadt sei aber regelmäßig zu spät unterwegs – und der Anschluss nach Neuschloß dann oft nur noch von hinten zu sehen. 

Die Runde wünschte sich an der Bushaltestelle des Bahnhofs eine dynamische Anzeige mit den aktuellen Abfahrtszeiten der Busse und Züge – in der Hoffnung, dass vielleicht auch das fahrende Personal einen Blick darauf wirft.

Eine junge Frau trug die Anliegen ihrer Generation vor. „Dass der letzte Bus aus der Kernstadt unter der Woche um 22 Uhr Neuschloß erreicht, ist für die jungen Leute das größte Problem“, sagte sie. Vor allem, seit die Stadt die Ruftaxen auf dieser Route gestrichen haben. Sie seien bis dahin eine Alternative gerade für Jugendliche gewesen – insbesondere, weil dort auch das Maxx-Ticket gegolten habe. 

Thema war auch die neue Buslinie 644a von Hüttenfeld nach Heppenheim. Grundsätzlich eine gute Sache, hieß es. Auch mit Blick auf die geplante halbjährige Sperrung der Riedbahn im nächsten Jahr. „So kommen wir aus Neuschloß mit dem Bus in die Kreisstadt und dort weiter über die Main-Neckar-Bahn nach Frankfurt“, freute sich die Runde. Allerdings müssten dann die Busse in Hüttenfeld zuverlässig aufeinander warten, was bisher nicht immer der Fall sei. Auch die nötige Fahrbahnquerung müsse sicherer werden – was auch schon der Ortsbeirat in Hüttenfeld gefordert hatte. 

Der Neuschloß-Treff der Bürgerkammer soll Menschen aus dem Stadtteil zusammenbringen. Bei der sehr gut besuchten Premiere im Januar ging es um die energetische Sanierung von Wohnhäusern. Die nächste Runde ist für den Herbst geplant.