Sie leistet Beachtliches, wird aber wenig beachtet: die Grundwassersanierungsanlage in Neuschloß. Mit einem Tag der Offenen Tür rückte das Sanierungsteam der HIM das Projekt ein wenig in die Öffentlichkeit. Interessierte konnten sich das weltweit einmalige Verfahren erklären lassen.
Starke Pumpen ziehen seit dem Jahr 2003 Tag und Nacht Grundwasser über ein verzweigtes Leitungsnetz aus zahlreichen Brunnen im Stadtteil an, reinigen es und drücken es im Wald zurück unter die Erde. Übrig bleibt Schlamm für die Sondermülldeponie. Darin bisher enthalten: 1200 Kilogramm Arsen.
Die frühere chemische Fabrik hat das Grundwasser in Neuschloß massiv mit dem giftigen Stoff belastet; Fachleute gehen von bis zu zehn Tonnen aus. Eine Größenordnung, an der zunächst jegliche bisherige Sanierungstechnik scheiterte. Ein Forschungsteam der Universität Heidelberg entwickelte deshalb für Neuschloß ein weltweit neues Verfahren – hinzugegebens Phosphat hilft nun, die weitgehend immobilen Arsenverbindungen zu lösen. Der Effekt ist beachtlich.
Interessierte konnten sich in der Sanierungsanlage umschauen und sich ein eigenes Bild von der beeindruckenden Technik machen. Die Fachleute der HIM erläuterten die angewandten Verfahren und standen für alle Fragen zur Verfügung.
Detaillierte Informationen über die Sanierung der Grundstücke im Ortskern, über die Sicherung des Sodabuckels, die Grundwassersanierung und die Sicherung der Flächen im Wald finden Sie unter der Adresse www.altlast-neuschloss.de.
Die Bodensanierung geht in die nächste Etappe – mit den Gärten im Eichen- und Fichtenweg und den anschließenden Sandgruben sowie dem Roten Hof im Wald östlich des Alten Lorscher Wegs.
Die Grundwassersanierung steht kurz davor, um ein Vielfaches wirksamer durchzustarten.
Der Altlastenverein wird sich auflösen.
Der Projektbeirat Altlasten Neuschloß (PAN) hingegen wird die Bürgerinnen und Bürger weiter vertreten.
Zeit also für eine Überblicksdarstellung in Sachen Altlasten.
PAN vertritt weiter die Neuschlößer in Altlastenfragen
Es war eine wichtige Nachricht, die Carola Biehal als Sprecherin des Projektbeirats Altlasten Neuschloß in der Bürgerkammer verkündete: Der PAN vertritt die Neuschlößer auch in den verbleibenden Sanierungsfragen. Bedeutend ist das deshalb, weil die Landespolitik inzwischen die Rechtsgrundlage für die Arbeit des Projektbeirats aus dem Hessischen Altlastengesetz gestrichen hat. Umso relevanter ist die Zusage der Stadtverwaltung, dass der PAN als erfahrener Vertreter der Anwohnerinnen und Anwohner akzeptiert bleibt.
Der Projektbeirat besteht seit dem Jahr 1995 aus gewählten, ehrenamtlichen Bürgerinnen und Bürgern. Er arbeitet als Mittler zwischen Betroffenen, Behörden und Sanierungsfirmen – was maßgeblich zur Akzeptanz der umfangreichen Arbeiten auf den gut hundert Grundstücken im Ortskern beitrug. Der PAN war auch in Behördenrunden vertreten – etwa mit dem Hessischen Umweltministerium, dem Regierungspräsidium und der Stadt – und verfügte dort über Informations- und Beteiligungsrechte.
Seit Juli 2005 arbeitet Carola Biehal als Sprecherin, ihr Stellvertreter ist Dr. Günter Weidenauer; um die Presse und Öffentlichkeit kümmert sich Michael Bayer von Neuschloss.net. Projektbeirat und Altlastenverein, getragen vom gleichen Führungsteam, trugen wesentlich dazu bei, dass die Sanierung in Neuschloß überhaupt zustande kam – und das zu für die Anwohnerinnen und Anwohner auch finanziell verträglichen Konditionen. (Interessante Details dazu in der großen Geschichte der Altlasten-Sanierung von Neuschloß.)
Altlasten Neuschloß: Sicherung der Sandgruben und des Roten Hofs
Gelb gekennzeichnet die Lage der belasteten Sandgruben nördlich von Eichen- und Fichtenweg.
Nach dem Abschluss der Arbeiten auf den Grundstücken im Ortskern und auf dem Sodabuckel stehen nun die nächsten beiden Projekte im Fokus: die überarbeitete Sanierung des Grundwassers und der Beginn der Sicherung der Böden im Wald.
Letztere betrifft die Sandgruben westlich des verlängerten Ulmenwegs, teils bis auf Gärten im Eichen- und Fichtenweg ragend, und den Roten Hof östlich des Alten Lorscher Wegs.
Gelb gekennzeichnet die Lage des Roten Hofs.
Für Sandgruben und Roter Hof ist die Stadt Lampertheim zuständig. Die Verwaltung beauftragte Mitte Oktober ein Ingenieurbüro mit der Konzeption, berichtete Biehal. „Wir können davon ausgehen, dass in 2020 die Planungen erfolgen und in 2021 die Erörterungen und Genehmigungen folgen. Der Beginn der Arbeiten ist für 2022 vorgesehen“, fügte sie hinzu.
Details mit einer Karte der Belastung und den Schadstoffwerten finden Sie unter altlast-neuschloss.de.
Grundwasser-Sanierung in Neuschloß mit Modellcharakter
Arbeiter vergruben lange Rohre, um das Testfeld im Ulmenweg an die Grundwasseraufbereitungsanalge an der Landesstraße anzuschließen.
Das Grundwasser in Neuschloß ist massiv mit Arsen verunreinigt. An der Landesstraße, in der Nähe von Abwasserpumpstation und kleinem Friedhof-Parkplatz, rauscht das Grundwasser durch die Sanierungsanlage. Tag und Nacht ziehen die Pumpen dort Wasser aus verschiedenen Brunnen an, reinigen es und geben das gesäuberte Nass über andere Brunnen zurück ins Grundwasser. Jedes Jahr holt die Anlage 60 Kilogramm Arsen aus dem Grundwasser. Eine Menge, an der ziemlich viele Menschen sterben könnten.
Die Grundwassersanierung könnte also ein Erfolg sein – wäre die Gesamtbelastung nicht kaum vorstellbar hoch. Die Experten gehen von sieben bis zehn Tonnen Arsen im Neuschlößer Grundwasserleiter aus. So richtig was ändern würde sich im Grundwasser, geht alles so weiter wie bisher, also frühestens in 150 Jahren. Dennoch besteht Handlungsbedarf, weil die Schadstofffahne sich in Richtung des Bürstädter Wasserwerks bewegt.
Der Weg der kleinen Revolution reicht von der einen Straßenseite des Ulmenwegs zur anderen. In Höhe der Hausnummer 35 testeten Naturwissenschaftler der Universität Heidelberg, ob es hilft, Stoffe in das Grundwasser zu geben, die die weitgehend immobilen Arsenverbindungen lösen. Ergebnis: Es funktioniert, und die Sanierung könnte schon in 15 Jahren zu schaffen sein. Details in einer Präsentation der Sanierer von der HIM (PDF-Datei).
Die Steuerung des Testfelds versteckte sich in Containern im verlängerten Ulmenweg.
Natürlich muss Wasseraufbereitungsanlage die größere Mengen verarbeiten können. Deshalb wurde sie in den vergangenen Monaten erweitert – für viele Neuschlößer nur bemerkbar an der baustellenbedingten Geschwindigkeitsgbegrenzung auf der Landesstraße. Aktuell wird die technische Ausstattung überprüft, Ende November könnte ein Probelauf starten. „Wenn alles erfolgreich funktioniert, womit wir alle rechnen, kann zeitnah mit der schnelleren Grundwassersanierung begonnen werden“, sagte Biehal in der Bürgerkammer.
Altlastenverein will sich im Januar auflösen
Im Bezug auf die Bodensanierung sind Ende Oktober sämtliche Fristen, etwa zur Gewährleistung der Handwerker, ausgelaufen. Deshalb hat der erweiterte Vorstand beschlossen, den Altlastenverein aufzulösen. Der Altlastenverein war Vertragspartner mit Stadt und Land; auf Grundlage eines Rahmenvertrags schlossen die von der Bodensanierung getroffenen Eigentümerinnen und Eigentümer Einzelverträge, die die Modalitäten der Sanierung regelten.
Das Regierungspräsidium Darmstadt, das das Land operativ vertritt, hat nach Biehals Angaben keine Einwände gegen die Auflösung. Die Mitglieder werden über Details in einer Vereinsversammlung informiert, die für Dienstag, 28. Januar 2020, geplant ist.
Altlasten von Neuschloß auf einer interaktiven Karte
Eigentlich ein guter Grund zum Feiern für die Stadt und unseren Stadtteil. Aber mehr als ein mittelgroßer Pressetermin ist nicht daraus geworden: Am Freitag hat Lampertheims Bürgermeister Gottfried Störmer den letzten Baum auf dem Sodabuckel angepflanzt. Das 30.000-Quadratmeter-Areal mit den Produktionsresten der früheren chemischen Fabrik ist nun neu geformt; die giftigen Altlasten darin sind gesichert, sollten also nicht mehr ins Grundwasser oder an die Erdoberfläche gelangen. Mehr darüber auf altlast-neuschloss.de
Klar: Ein Sodabuckel, dem das Soda weggenommen wurde, ist kein Sodabuckel mehr. Aber was dann? Schlicht ein Buckel? Klingt nicht sonderlich reizvoll. Der Ortsbeirat will sich, angeregt von Paul Schneider, auf Namenssuche machen. Der FDP-Mann setzt auf „Schlossberg“, was vielleicht etwas zu viel verspricht. „Schlosshügel“ fiel noch – und tatsächlich auch „Schlossbuckel“.
So richtig überzeugt war das Gremium von keinem Vorschlag. Macht nichts: Eine solche Entscheidung will ja gründlicher überlegt sein als es nach einer spontanen Wortmeldung im Ortsbeirat möglich ist. Und deshalb schlug auch Ortsvorsteherin Carola Biehal vor, die Namensfindung lieber in Ruhe anzugehen. Vielleicht wäre es ja auch eine schöne Idee, die Neuschlößer hier mitreden zu lassen.
Die Sanierung selbst nähert sich übrigens ihrem Ende. Die Erdarbeiten werden wohl noch in diesem Jahr abgeschlossen. Der Süd- und Westhang färbt sich schon grün; der ausgesäte Rasen verhindert, dass Regen die Erde wegschwemmt. Der neue Zaun hält vor allem Wildschweine und Rehe fern. Im Frühjahr werden Gärtner noch Bäume und Sträucher anpflanzen – dann ist alles geschafft.
Für die Sanierung der mehr als hundert Grundstücke im Stadtteil liegen jetzt die letzten Abrechnungen für die Anwohner vor. Damit ist dieses Großprojekt formal abgeschlossen. Die letzte Gewährleistungsfrist läuft bis zum Oktober 2019 – solange müsse daher auch der Altlastenverein als Vertragspartner bestehen bleiben, erklärte Carola Biehal in ihrer Funktion als Sprecherrin des Projektbeirats Altlasten Neuschloß (PAN).
Bleibt noch das Sanierung des Grundwassers. Das Pilotprojekt dazu ist vielversprechend angelaufen. Weitere Informationen bekommt der Projektbeirat in Kürze in einem Gespräch mit den Sanierern der HIM und den überwachenden Ingenieuren.
Das Bürgerbüro und die Sanierer der HIM stellen den Neuschlößern am Freitag vor Ort die Grundwassersanierung vor. Sie zeigen und erklären die Dosieranlage (der blaue Container am in den Wald verlängerten Ulmenweg), des Pilotfeld im Ulmenweg und der Lysimeter in der Wasseraufbereitungsanlage. Treffpunkt ist im Ulmenweg kurz vor dem Sodabuckel.
Einige interessante Fotos von der Probenentnahme im Pilotfeld zeigen wir auf Facebook (auch ohne Anmeldung dort zu sehen).
Steuerung des Pilotfelds im verlängerten Ulmenweg.
Die Sanierung des Sodabuckels kann weitergehen. Das klingt nach einer Selbstverständlichkeit, ist es aber nicht, wie die jüngste Stadtverordnetenversammlung zeigte. Nachdem die Stadt ihren Vertrag mit dem bayerischen Unternehmen Michel Bau gekündigt hatte, weil die Arbeiten monatelang nicht richtig vorankamen, musste die Lokalpolitik nun über das weitere Vorgehen entscheiden. Mehr dazu auf altlast-neuschloss.de.
Unter der Rubrik „Was wir besonders gut können“ schreibt Michel Bau über sich selbst: „Seit mehr als 25 Jahren haben wir unser Kompetenzfeld Bauen für den Umweltschutz kontinuierlich gestärkt. Heute sind wir in diesem Bereich bundesweit eines der erfolgreichsten und renommiertesten Unternehmen.“ Die Webseite stellt auch einige entsprechende Bauprojekte vor. Den Neuschlößer Sodabuckel suchen Leser dort aber vergebens. Und das hat seinen Grund: Michel Bau ist raus. Die Stadt Lampertheim hat den Vertrag gekündigt, nachdem die Arbeiten zur Sanierung des altlasten-belasteten Waldstücks monatelang nicht richtig vorankamen. Mehr dazu auf altlast-neuschloss.de.
Im Ulmenweg kommen die Arbeiten am Testfeld zur Grundwassersanierung in die heiße Phase. Arbeiter haben jetzt die Trinkwasserleitung auf mehrere Meter ausgegraben und seitlich versetzt, um neuen Infiltrationsbrunnen und Beoabachtungsmessstellen Platz zu machen. Als nächstes werden die Bagger nun den Ulmenweg bis in den Wald in Höhe des Sodabuckels aufreißen, um Wasserleitungen zur geplanten Misch- und Dossieranlage zu verlegen.
Das wird etwa zwei Wochen lang dauern. Zeitweise kommen die Anwohner auf der Straßenseite mit den geraden Hausnummern nicht mit dem Auto auf ihre Grundstücke. Die Baufirma werde die Betroffenen jeweils im Detail informieren, verspricht Jochen Blecher vom Bürgerbüro Neuschloß. Stahlplatten liegen bereit, um in eiligen Fällen die Baugrube zu überbrücken.
Schon jetzt ist absehbar, dass das Parken in den nächsten Wochen für die Anwohner recht schwierig sein wird. Die meisten finden aber ihre Lösungen. Einige parken beispielsweise im Wacholderweg und laufen durch die Gärten in den Ulmenweg.
Im Anschluss gehen die Baggerarbeiten weiter im Eichenweg. Der Leitungsverlauf ist folgendem Plan zu entnehmen:
Das Versuchsfeld soll später ermitteln, ob es erfolgversprechend ist, Phosphat ins Grundwasser zu geben, damit sich tief am Gestein festsitzendes Arsen löst – und die Grundwassersanierung so beschleunigt werden kann. Gelingt das nicht, zeichnet sich ab, dass das Land die Grundwassersanierung als zu langwierig in Frage stellen würde.
Interessante Details zu den Plänen sind der Präsentation zu entnehmen, mit der die Sanierungsplaner Mitte Juni die Neuschlößer im Bürgersaal am Ahornplatz informiert hatten.
Gute Nachrichten, schlechte Nachrichten von der Altlastensanierung auf dem Sodabuckel. Fangen wir mit dem Unerfreulichen an. Der Sturm vom Sonntag und die Verwüstungen im Wald machen natürlich auch den Sanierern zu schaffen. Die gute: Inzwischen hat sich das händeringend gesuchte Bodenmaterial gefunden, so dass die Baufirma nun an den flachen Stellen weitermachen kann.
Weil die Erde, für deren Beschaffenheit ziemlich genaue Anforderungen gelten, bis zuletzt nicht aufzutreiben war, mussten die Arbeiten einige Wochen ruhen. Zum Jahresbeginn wurden dort bereits die Bäume gefällt.
Seit Montag geht es nun weiter, wie die Stadt in einer Anwohnerinformation mitteilt. „In den nächsten Tagen werden zunächst die Sturmschäden beseitigt und vorbereitende Arbeiten für den Einbau der Wasserhaushaltsschicht vorgenommen“, werden die nächsten Schritte erläutert. Diese unterirdische Sperre soll wie im Wohngebiet verhindern, dass Regenwasser jene Schadstoffe ins Grundwasser spült, die unter der sanierten Ebene weiter liegen.
In den flachen Randbereichen, die aktuell an der Reihe sind, ist eine Folie das zentrale Element dieser Schicht. Auf sie tragen die Arbeiter später Erde auf und pflanzen flachwurzelnde Sträucher an.
Die höher liegenden Stellen des Sodbuckels sind im kommenden Jahr dran. Auch dort werden dann die Bäume gefällt und eine Sperre eingezogen, die allerdings abweichend aus wasserableitenden Bodenmaterialien besteht. Die Erde, die dort darüber aufgefüllt wird, erlaubt, flachwurzelnde Bäume zu pflanzen. Dafür hatten sich Projekt- und Ortsbeirat eingesetzt.
Das Bürgerbüro der Altlastensanierer lädt ein zu einer Informationsveranstaltung zur Grundwassersanierung am Mittwoch, 16. Juli, 18 Uhr im Bürgersaal am Ahornplatz.
Die HIM-ASG will im Herbst einen Pilotversuch starten zur Optimierung der Grundwassersanierung im Zusammenhang mit der Sanierung des ehemaligen Betriebsgeländes der chemischen Fabrik Neuschloß. Zur Vorbereitung seien Bohrarbeiten im Ulmenweg sowie Leitungsbauarbeiten im Ulmenweg und Eichenweg von Ende Juli an notwendig, heißt es in einem Papier, das an die Anwohner verteilt wurde. Die HIM-ASG wird den Pilotversuch und die damit verbundenen Arbeiten vorstellen.
Das hat am Ende noch einmal prima geklappt: Die flachen Teile des Sodabuckels sind wie geplant bis zum 28. Februar gerodet, die Baumstämme und Äste weggebracht. Das ist eine beachtliche Leistung. Zwischenzeitlich hatte es so ausgesehen, als sei das kaum noch zu schaffen, weil in den ersten zwei der vier vorgesehenen Wochen die Sägen noch nicht arbeiteten. Im schlimmesten Fall hätte, weil nach dem Februar aus naturschutzrechtlichen Gründen die Bäume nicht mehr fallen dürften, die Sanierung verschoben werden müssen. Alles gut also zum Schluss – und jetzt kann’s richtig losgehen mit der Sanierung des Sodabuckels, für die die Stadt Lampertheim verantwortlich ist.
Die Wege sind gesperrt – doch die Bäume auf dem Sodabuckel ragen ungestört in den sonnigen Winterhimmel.
Die Absperrungen an den Wegen rund um den Sodabuckel stehen seit Ende Januar. Und auf der Bereitstellungsfläche gegenüber des Spielplatzes im verlängerten Alten Lorscher Weg hat das Unternehmen Michel Bau erste Container und Geräte aufgestellt. Aber das war’s dann auch. Eigentlich was das ganz anders geplant. Startet die Sanierung des Sodabuckels gleich am Anfang mit einem Fehlschlag? Es sieht danach aus.
Präsentation der Sodabuckelpläne im Bürgersaal am Ahornplatz.
Bei der beginnenden Sanierung des Sodabuckels setzt die Stadt auf Transparenz und direkte Wege für die Anwohner. Das wurde mit der Präsentation der Sanierungspläne deutlich, zu der Bürgermeister Gottfried Störmer in den Bürgersaal am Ahornplatz geladen hatte. Gut 30 Anwohner waren dabei.
Noch ist der Sodabuckel hinter dem Buchenweg gefährlich.
Noch ist der Sodabuckel im Wald hinter dem Buchenweg gefährlich. Doch der Beginn der Sanierung rückt endlich näher. Bürgermeister Gottfried Störmer lädt die Anwohner für Donnerstag, 16. Januar, 18 Uhr, zu einer Infoveranstaltung darüber in den Bürgersaal am Ahornplatz ein. Mehr im Terminkalender.
Eine von vielen Probestellen in Neuschloß zur Untersuchung des Grundwaasers.
Wer heute durch den alten Teil von Neuschloß läuft, sieht schöne neue Straßen und blühende Gärten – das Ergebnis der aufwendigen Bodensanierung. Doch tief unter der Erde, im Grundwasserleiter, gibt es weiter Hinterlassenschaften der früheren chemischen Fabrik. Im Blickpunkt steht dabei vor allem Arsen.
An der Landesstraße, in der Nähe von Abwasserpumpstation und kleinem Friedhof-Parkplatz, rauscht das Grundwasser durch die Sanierungsanlage. Tag und Nacht ziehen bisher die Pumpen dort Wasser aus verschiedenen Brunnen an, reinigen es und geben das gesäuberte Nass über andere Brunnen zurück ins Grundwasser. Jedes Jahr holt die Anlage 60 Kilogramm Arsen aus dem Grundwasser. Das ist eine ordentliche Menge; etwas deutlicher formuliert: Daran können ziemlich viele Menschen sterben.
Die Grundwassersanierung könnte also ein Erfolg sein – wäre die Gesamtbelastung nicht kaum vorstellbar hoch. Die Experten gehen von sieben bis zehn Tonnen Arsen im Neuschlößer Grundwasserleiter aus. So richtig was ändern würde sich im Grundwasser, geht alles so weiter wie bisher, also frühestens in 150 Jahren.
Die Grafik der Sanierer zeigt: Die höchste Arsen-Belastung findet sich westlich des alten Ortskerns von Neuschloß, also außerhalb des ehemaligen Betriebsgeländes der chemischen Fabrik. Quelle: www.sanierung-neuschloss.de
Andererseits: Die Schadstofffahne, ein Kilometer lang, bewegt sich mit 15 Zentimeter pro Jahr in Richtung Wasserwerk im Bürstädter Wald. Heute liegen noch 2,5 Kilometer zwischen Arsen und Werk. Demnach erreichen die Schadstoffe das Wasserwerk in 300 bis 400 Jahren.
Für das Grundwasser sind das nicht wirklich lange Zeiträume. Aber uns Menschen kommt das alles ziemlich lange vor. Vor allem dem Land Hessen, das die laufende Grundwassersanierung bezahlen muss, kommt das alles ewig lange vor. Auch mit Blick darauf, dass man mit dem eingesetzten Geld bei anderen Projekten an anderen Orten schneller zu vorzeigbaren Erfolgen kommen kann.
Deshalb soll es so wie bisher nicht weitergehen in Neuschloß. „Die Effektivität ist gleich null, weil die Ist-Konzentration weiter gleich der Ausgangs-Konzentration ist – und das bei Kosten von bisher insgesamt gut acht Millionen Euro“, erläuterten die Behörden dem Projektbeirat Altlasten Neuschloß. Mit der derzeitigen Technik sei Neuschloß nicht sanierbar.
Nun also gehen die aktuellen Bestrebungen dahin, den Schaden unter der Erde nicht zu beseitigen, sondern zu sichern. Sprich mit einem auszuklügelnden System von Wasserentnahmen und -zufügungen über verschiedene Brunnen dafür zu sorgen, dass sich die Schadstofffahne nicht weiter bewegt. Dreck und Gifte bleiben im Grundwasserleiter unter Neuschloß. Zugleich schraubt das Land die eigentliche Grundwassersanierung zurück, um Geld zu sparen.
Eine Chance hat Neuschloß aber, doch noch einen sauberen Grundwasserleiter zu bekommen. Die Universität Heidelberg entwickelt derzeit ein chemisches Verfahren, das helfen könnte. Die Behörden haben vor einigen Tagen einen zweijährigen Feldversuch angestoßen, der darauf basiert. Start soll im kommenden Jahr sein. Das Prinzip: Ins Grundwasser wird ein Stoff gegeben, der dafür sorgt, dass sich mehr Arsen im Grundwasserleiter löst. Entsprechend größere Mengen könnte die Grundwassersanierungsanlage dann in gegebener Zeit aufnehmen.
Wenn das Heidelberger Verfahren funktioniert, erscheint eine Sanierung innerhalb von zehn, 15 Jahren denkbar. Auch für das Land könnte das ein politisch vermittelbarer Zeitraum sein – es könnte sogar einen bisher einzigartigen Erfolg verkünden. Klappt die Technik nicht, muss Neuschloß nach der Vorstellung der Behörden mit der festgezurrten Schadstofffahne leben.
Die Anwohnervertretung der Neuschlößer – Projektbeirat Altlasten und Altlastenverein – hält eine Sicherung statt einer Sanierung für inakzeptabel. „Wir kämpfen für eine Sanierung, wir wollen keine Sicherung!“, sagte Vorsitzende Carola Biehal in der Mitgliederversammlung des Altlastenvereins. Und: „Unsere große Hoffnung der Feldversuch.“
Update November 2016: Der Modellversuch, den Regierungspräsidium Darmstadt und Universität Heidelberg gemeinsam betreiben, verläuft vielversprechend. Inzwischen liegt der Abschlussbericht vor; bis Februar 2017 entstehen die Detailpläne, wie ins Grundwasser zugeführte Phosphate das an Gesteinen festsitzende Arsen am besten lösen. Entscheidend bei der Grundwassersanierung ist am Ende die Finanzierung, die auf das Land hinaus laufen könnte.
Update Sommer 2017: Es liegt eine Machbarkeitsstudie zur großtechnischen Umsetzung der Arsenmobilisierung vor. Das Hessische Umweltministerium finanziert das Projekt.
So berichten andere: Uwe Rauschelbach kommentiert im Südhessen Morgen. Er schreibt unter anderem: „In der Tat wäre ein Zukunftsszenario von der Art, dass in Neuschlosser Grundwassertiefe eine Zeitbombe namens Arsen ticken könnte, nicht zu akzeptieren. Warum sollten 80 Millionen Euro in einen Stadtteil gesteckt worden sein, nur um dieses unwägbare Risiko auf die Schultern nachfolgender Generationen zu schieben? Den Sodabuckel werden die Bewohner dulden müssen. Er wird aber in einen Zustand versetzt, der sein Risikopotenzial herabsetzt. Davon kann bei der Grundwassersanierung noch keine Rede sein. Die Bewohner des Stadtteils werden noch einmal tief Luft holen und sich zu Wachsamkeit ermahnen müssen.“
Der zugehörige Bericht zeigt in einem Bild die Grundwassersanierungsanlage von innen.
Hochgerechnete Kosten: Läuft die Grundwassersanierung so weiter wie bisher, dauert sie lange und ist teuer (blaue und orange Linien). Mit dem Heidelberger Verfahren (rote und grüne Linien links) ginge es deutlich schneller, was auch Kosten sparen würde. Das Verfahren wird nun getestet.
Der alte Vorstand des Altlastenvereins ist auch der neue: Die Mitglieder bestätigten die Vereinsspitze komplett. Erste Vorsitzende bleibt also Carola Biehal, zweiter Vorsitzender Günter Weidenauer, dritter Vorsitzender Michael Bayer. Den Vorstand komplettieren Schriftführerin Gabriele Klos, Kassenwart Günter Kirchenschläger sowie Beisitzerin Helga Irrgang und Beisitzer Horst Irrgang. Das Mandat läuft über weitere zwei Jahre.
Zu Beginn des Treffens im Café am Ahornplatz gedachten die Anwesenden dem Gründungsmitglied Ralf Peter mit einer Schweigeminute. Er war im August überraschend gestorben.
Die Sanierung der Grundstücke im Wohngebiet haben die meisten von uns hinter sich gebracht. Doch die Altlasten beschäftigen unseren Stadtteil weiter. Zu tun gibt es noch unter der Erde, beim Grundwasser, und hinter den Buchenweg-Grundstücken, beim Sodabuckel. Beide Themen sind wichtig, damit auch unsere Kinder und Enkel endgültig nichts mehr mit den Schadstoffen zu tun haben.
Zu beiden Themen gibt es Neuigkeiten, über die der Verein Altlasten Neuschloß in einer ordentlichen Mitgliederversammlung informieren möchte am Donnerstag, 28. November 2013, 19.30 Uhr, im Café am Ahornplatz, Lampertheim-Neuschloß, Ahornweg 1.
Die Stadt Lampertheim wird schon bald die Sanierung des Sodabuckels starten. Hier berichtet der Verein von Fragen der Anwohner: Fahren wieder viele Lastwagen durch unseren Stadtteil? Wie werden die direkten Anwohner vor giftigem Staub geschützt? Wie soll das Gelände später aussehen? Antworten darauf gibt in dem Treffen Stephan Frech von der Stadtverwaltung.
Die Grundwassersanierung läuft seit Jahren – und holt große Mengen an Giften aus dem Wasser. Das ist die eine Seite. Die andere Seite: Die Konzentration der Schadstoffe im Grundwasser nimmt kaum ab – sie ist schlicht zu massiv. Für die Behörden tatsächlich ein Grund, den Sinn der Sanierung in Frage zu stellen. Die Sanierer der HIM erklären den Stand der Dinge.
Auf der Tagesordnung stehen auch turnusmäßige Wahlen des Vorstands. Die bisherige Vereinsspitze, bestehend aus Carola Biehal, Dr. Günter Weidenauer und Michael Bayer, weist darauf hin: Sollte die Versammlung nicht beschlussfähig sein, wird satzungsgemäß eine zweite Versammlung mit derselben Tagesordnung einberufen, die sofort und anschließend stattfindet. Sie ist dann ohne Rücksicht auf die Zahl der erschienen Mitglieder beschlussfähig. „Dennoch fänden wir es ein schönes Zeichen, viele Mitglieder zu sehen“, heißt es in der Einladung.
Jens Klingler spricht im Café am Ahornplatz über Neuschlößer Themen.
Wie sehr darf sich eine Stadt wirtschaftlich engagieren, wenn das, was Unternehmen anbieten, für die Bürger nicht ausreicht? Diese Frage wirft SPD-Bürgermeisterkandidat Jens Klinger in einer Wahlkampfveranstaltung im Café am Ahornplatz auf.
Sein Anlass: Die Hausbesuche in Neuschloß, bei denen viele Anwohner über eine schlechte Breitbandversorgung geklagt hätten. „Nicht nur Privatleute, auch viele Freiberufler, die auf schnelles Internet angewiesen sind.“ Weil die zuständige Vermittlungsstelle der Deutschen Telekom in Lampertheim an der Bürstädter Straße steht, ist der Weg zu lang, um kabelgebundenes DSL anzubieten. Eine technische Lösung wäre eine Glasfaserleitung nach Neuschloß zu legen und dort einen eigenen Verteilkasten aufzustellen. Das würde den Neuschlößern gefallen. Der Deutschen Telekom ist das aber zu teuer.
Soll also nun die Gemeinde einspringen? „Im Odenwald gibt’s das“, berichtet Klingler. Die Gemeinden verlegen dort Leitungen auf eigene Rechnung. „Sollen wir als Kommune Breitband ausbauen?“, fragt er. „Oder sollen wir einen Ausbau mit einem Partner anstreben?“ Klingler lässt die Fragen im Raum stehen, verweist auf eine Studie zum Thema Breitband, die Lampertheim gemeinsam mit Nachbarkommunen erstellt habe – und kommt zu dem Schluss: „Ich bin da guter Dinge, dass wir kostengünstig die Möglichkeit haben, in Lampertheim schnelles Internet anzubieten.“
Nun ist es ja so, dass in Neuschloß schnelles Internet durchaus erhältlich ist – über den Kabelanbieter Unitymedia, der auf Wunsch die Glasfaser bis ans Haus legt. Schneller geht’s derzeit kaum. Also so richtig brauchen wir die öffentliche Hilfe beim Thema Breitband im Stadtteil gar nicht – auch wenn manche Unity aus eigener Erfahrung nicht über den Weg trauen.
Geldautomat als öffentliche Aufgabe?
Anders könnte das aussehen beim Thema Bargeldversorgung. Hier versagt die freie Wirtschaft tatsächlich im Stadtteil, seit die Sparkasse den letzen Automaten vor Ort abgebaut hat. Der Betrieb sei zu teuer, heißt es auch hier. Das ärgert viele Neuschlößer.
Wäre denn denkbar, so eine Frage an Klingler, dass die Stadt auf einen Teil der jährlichen Zuweisung aus den Gewinnen der öffentlich-rechtlichen Sparkasse verzichtet und dafür das Kreditinstitut beauftragt, in Neuschloß einen Geldautomaten zu betreiben? Klingler winkt ab: Ein öffentlicher Geldautomat? „Es gibt einen bestimmten Grad, da sollte sich eine Kommune aus der Wirtschaft raushalten.“
Und außerdem: „Sie schaffen so eine Erwartungshaltung in ganz Lampertheim. Als nächstes kommt dann der Europaring und fordert einen Geldautomaten.“ Was sich vermeiden ließe, wenn es klare Kriterien gäbe, bei welchen Gegebenheiten die öffentliche Hand einspringt. Dennoch: klare Absage.
Klingers Fünf-Punkte-Katalog für Neuschloß
Zu Beginn der Veranstaltung stellt Klinger sein Neuschloß-Programm vor. Damit ist der SPD-Mann der erste Kandidat, der seinen allgemein gültigen Standard-Vortrag zur Seite legt und sich gänzlich auf den Stadtteil konzentriert. Das ist beachtlich – und kann nur, wer weiß, was Neuschloß bewegt.
Fünf Punkte umfassen die Ausführungen im Wesentlichen: die Altlasten-Sanierung, der Schutz vor Lärm an der Landesstraße 3110, der stinkende Abwasserkanal, die erwähnte Breitband-Thematik und der von Anwohnern geforderte Bolzplatz.
Die Sanierung des Sodabuckels bezeichnet Klinger als größtes Projekt in der nächsten Zeit. „Wir fangen dieses Jahr an, das Geld ist freigegeben“, fügt er hinzu. Wert legt er darauf, dass der Projektbeirat Altlasten Neuschloß (PAN) aktiv bleibt. Das Fachwissen der Anwohnervertretung sei sehr hilfreich.
Einen Lärmschutz an der Forsthausstraße – also der L 3110 im Ortsgebiet – sieht Klingler „ähnlich bedeutend“ wie die Lage an der Wormser Straße in der Kernstadt. Flüsterasphalt, Lärmschutz, andere Glasscheiben – „da muss ein Bürgermeister beim Regierungspräsidium vorstellig werden“, schreibt sich Klingler in sein Pflichtenheft.
Am Thema Kanal habe die Verwaltung bereits gearbeitet: „Da sind Biofilter reingekommen, und es gibt jetzt öfter Spülungen.“ In der Tat ist seither die Geruchsbelästigung zurückgegangen, was auch an einer gesunkenen Zahl von Anwohner-Hinweisen im Meldeformular von Neuschloss.net zu erkennen ist. Dennoch riecht es manchmal noch. „Wenn die Biofilter nicht die gewünschte Entlastung bringen, müssen wir uns darum kümmern“, sagt Klingler. Geplant sei eine hydrauliche Erfassung der Kanäle, nicht nur in Neuschloß übrigens. Ein Projekt für die kommenden fünf Jahre.
In der Bolzplatzfrage kündigt Klingler ein kleineres Kleinplatzfeld auf den Gelände des bestehenden Spielplatzes am Alten Lorscher Weg an – Neuschloss.net hat darüber bereits berichtet. In ersten Reaktionen auf unserer Facebook-Seite zeigen sich Jugendliche und junge Erwachsene wenig angetan von der Idee.
Busline von Neuschloß zum Aldi?
Klingler betont, wie wichtig die Entscheidung für Neuschloß als Kinderkrippen-Standort ist: „Als Stadt erkennen wir, dass es langsam eng wird in Neuschloß“, sagt er mit Blick auf die Infrastruktur. Die Krippe steigere die Lebensqualität in Neuschloß für junge Familien. „Und das steigert auch Wert der Immobilien“.
Die Diskussion führt von fehlenden Einkaufsmöglichkeiten zu der Frage, ob es nicht eine Buslinie von Hüttenfeld über Neuschloß weiter zum Fachmarktzentrum mit Rewe und Aldi in Lampertheim geben könnte. „Vielleicht kann man das mit dem Bus verbinden, der ohnehin durch den Guldenweg fährt“, schlägt Ortsvorsteherin Carola Biehal (SPD) vor. Klingler zeigt sich offen für den Vorschlag: Derzeit müsse ohnehin eine neue Ausschreibung für den Busverkehr erstellt werden, ein Fachbüro sei damit beauftragt, 40.000 Euro stünden dafür bereit.
Fünf Satzanfänge für Klingler
Fünf Satzanfänge, der die Kandidat verlängert, hat Neuschloss.net auch für Jens Klingler – genau wie jüngst für Frank Schall. Wir dokumentieren auch hier den Dialog.
1. In zehn Jahren wir Neuschloß – „altlastenfrei sein.“
2. Am liebsten in Neuschloß bin ich – „auf dem Schlossfest. Das fand ich toll. Der Gottesdienst war sensationell.“
3. Wichtiger als ein Bolzplatz ist für Neuschloß – „der Lärmschutz an der L 3110. Fußball spielen kann ich immer irgendwo. Den Lärm bekomme ich nicht weg.“
4. Als Bürgermeister sage ich über die Grundwassersanierung – „dass das Land Hessen in der Pflicht ist, die Grundwassersanierung durchzuführen. Zumal wenn vorher etwa 100 Millionen in die Bodensanierung investiert wurden.“ Ortsvorsteherin Carola Biehal ergänzt hier: „Die Grundwassersanierung steht auf der Kippe, das wissen wir.“
5. Der Beamtenbau, also das Schloss, sollte – „zum Schuckstück von Neuschloß werden. Wir sind stolz darauf, dass die Stadtentwicklung Lampertheim den Verkauf geschafft hat.“
Zusammengefasst
Klingler ruft Themen auf, die Neuschloß beschäftigen – und er lässt sich ausführlich auf diese Fragen ein. Dazu waren andere Kandidaten bisher nicht in der Lage. Die Frage des öffentlichen Wirtschaftens wirft Klingler auf, bleibt zunächst aber vage – und lehnt sie schließlich ab. Dass der SPD-Mann die Kanalfrage nachhaltig angehen will, ist löblich – die Sache wurde in früheren Jahren auch im Ortsbeirat verschleppt. Bei den Hintergründen zur Grundwassersanierung hat Klingler noch Informationsbedarf; das kann ein wichtiges Thema werden. Aber da haben er und Neuschloß ja eine Ortsvorsteherin an der Seite, die ihres mit Sicherheit dazu beitragen wird.