Der Neuschlößer Adventsmarkt ist klein und dauert gerade mal drei Stunden – aber es sind drei wundervolle Stunden für alle Gäste und für die Macher sowieso. Gerade weil sich alles räumlich und zeitlich konzentiert, ist es ein intensives Erlebnis.

Der Förderverein der Pestalozzischule war zum ersten Mal dabei – und brachte mit Crepes, Winzer-Glühwein und einer Tombola einigen Schwung mit. Hauptgewinne: ein Keyboard, gespendet von Stefan Spiesbergers Musikschule „Kids on Keys“, sowie Spielsachen im Wert von mehreren hundert Euro, zur Verfügung gestellt von toys & brands, dem neuen Spielwarengeschäft in der Otto-Hahn-Straße.

Immer gerne gesehen sind natürlich die Mädchen und Jungen auf der Bühne: vom Kindergarten und dem Chor der Pestalozzischule. Auch der Posaunenchor spielte wieder. Der Nikolaus, der zum Schluss einschwebte, konnte also zufrieden sein.

So berichten andere: Lampertheimer Zeitung, Südhessen Morgen und Tip.

Das Unwetter, das im vergangenen August in Neuschloß Dächer beschädigte und Bäume abknickte, hat in unserem Wald beträchtliche Schäden hinterlassen – ökologische und wirtschaftliche. Die Hauptschneise der Verwüstung, die Spaziergänger noch immer erkennen können, beginnt an der Grillhütte und zieht sich bis zur Autobahn 67 in Richtung Lorsch.

Da hatte sich der Sturm ausgerechnet eine besondere Ecke ausgesucht: „Das sind genau jene Bereiche mit guten Böden und ausreichend Grundwasser, wo unsere wenigen Laubbäume wachsen“, berichtete Revierförster Volker Harres im Ortsbeirat, wo er für die SPD sitzt.

Der Sturm warf sogar solche Bäume um, die sprichwörtlich als stabil gelten: Eichen und Buchen. „Das Unwetter machte vor keiner Holzart halt.“

Eigentlich hätten die Laubbäume noch lange stehen sollen – eben auch deshalb, weil unser Wald sonst im Wesentlichen aus Kiefern bestehen. Der Forst will die verlorenen Bestände wieder anpflanzen. Was nicht einfach sein wird, weil der Nachwuchs der Maikäfer in den Böden die Wurzeln der jungen Pflanzen zu schätzen wissen dürfte.

Auch wirtschaftlich wirken sich die gefallenen Laubbäume aus. Natürlich muss die Aufforstung bezahlt werden. Zudem kann in den kommenden Jahren im Sinne der langfristigen Planung weniger Holz verkauft werden als vorgesehen – denn in diesem Jahr wird es dank des Sturms dreimal so viel sein wie geplant.

Immerhin besteht für die Revierförsterei Aussicht, viele gefallene Bäume zu ordentlichen Preisen zu verkaufen – weil das Unwetter örtlich beschränkt war, entstand kein breites Überangebot; die Preise blieben stabil. Die Einnahmen gehen allerdings für die externen Helfer drauf, die nötig sind, um die große Holzmenge zu verarbeiten. Alleine an der Autobahn liegen bereits 450 Festmeter.

Getroffen hat das Unwetter auch dünne Bäume, die jünger als 30 Jahre sind. Sie stehen zwar noch, sind aber gebogen. „Das passiert, weil diese Bäume noch kein Kernholz haben“, erklärte Harres. „Die Fasern sind gebrochen. Diese jungen Bestände sind verloren, werden zu Hackschnitzel, bringen kaum Geld und müssen ersetzt werden.“ Auch das wird sich im Wirtschaftsbericht widerspiegeln.

Und wie geht’s weiter? Fachmann Harres gibt keine Entwarnung. „Wegen der Scheisen und Löcher, die das Unwetter hinterlassen hat, sind manche Bäume instabil. Wenn es im nächsten Sommer trocken wird, bekommen diese Bäume schnell Stress – und fallen beim nächsten normalen Gewitter um.“

Es ist also weiter einiges los in unserem Wald, was uns als Sparziergänger oder Jogger gar nicht so klar ist. Der Vortrag von Revierförster Volker Harres, zumal eher aus dem Stehgreif gehalten, gibt uns immerhin den Trost, dass hier Fachleute am Werk sind, die Ihr Handwerk und Geschäft gleichermaßen gut im Griff haben. Das war eindrucksvoll!

Am 30. Oktober kamen die ersten Flüchtlinge in Neuschloß an, seither erreichen täglich weitere unseren Stadtteil. Beim Kreis und der Stadt, so hört man, sind zusammen nicht mal eine Handvoll Leute dafür zuständig, dass sich die Menschen zurecht finden.

Dabei ist das nicht einfach. Klar, die wichtigsten Dinge werden qua Amt gestellt: Bett, Tisch, Stuhl, Kühlschrank, Waschmaschine. Und es gibt etwas Geld, damit sich die Flüchtlinge mit den grundlegenden Dingen selbst versorgen können.

Manche der Kinder, Frauen und Männer aus Eritrea, Syrien und dem Balkan erscheinen traumatisiert. Kaum welche sprechen deutsch, wenige englisch. Es gibt eine Mutter mit vier Kindern, das jüngste wenige Monate alt, die anderen bis zu fünf Jahre. Sie darf von offizieller Seite zusätzlich einen Kinderwagen haben.

Man will sich nicht vorstellen, wie diese Frau, bekäme sie keine weitere Hilfe, alleine, ohne Sprache, mit vier Kindern per Bus oder zu Fuß in die Kernstadt einkaufen geht. Und es gibt weitere Dinge. Die Wohnungen im Beamtenbau standen zuletzt leer. Das bringt unliebsame Überraschungen: Plötzlich wird klar, dass die Heizung gar nicht funktioniert. Oder dass die Altlasten-Sanierer wohl versehentlich das Abflussrohr einer Dusche zubetoniert haben.

Gäbe es hier nicht engagierte Menschen – die Lage wäre aussichtslos. Carola Biehal, die Ortsvorsteherin von Neuschloß, schaut jeden Abend im ehemaligen Beamtenbau nach dem Rechten. Sie spricht mit den Flüchtlingen, prüft was fehlt, zieht andere Anwohner als Übersetzer hinzu, sucht Patinnen und Paten, spricht sich im Lampertheimer Koordinationsausschuss mit Helfern aus der Kernstadt und anderen Stadtteilen ab. Abends und am Wochenende – nach ihrem eigentlichen Job. Denn Ihr Engagement für die Flüchtlinge ist ehrenamtlich.

Dabei ist das, was Carola Biehal und andere Lampertheimern leisten für jene Frauen, Kinder und Männer, die zu uns fliehen, so viel, dass es eigentlich nicht mehr als ehrenamtliche Arbeit durchgehen darf. Es drängt sich der Eindruck auf, als würde das Verantwortungsbewusstsein der Helfer von offizieller Seite bewusst mit eingeplant. Um Geld zu sparen.

Carola Biehal hat im Ortsbeirat sachlich, aber durchaus anschaulich berichtet, was sie und andere für die Flüchtlinge tun. Notfahrten zum Arzt außerhalb der üblichen Sprechstunden eingeschlossen. Die Reaktion des Gremiums wirkte auf Zuschauer äußerst befremdlich. Nicht ein einziger Vertreter, auch nicht ihrer eigenen Fraktion der SPD, sah sich zu einem Wort des Dankes aufgerufen.

Es war mit Ulrich Guldner von der Bila-Initiative gegen die ICE-Trasse ein externer Redner, der zu einem späteren Zeitpunkt seine Anerkennung aussprach. Stattdessen begann der Ortsbeirat, getrieben von CDU und FDP, über die Kosten pro Person und Tag zu diskutieren, die für die Unterbringung der Flüchtlinge anfallen. Und für wen. Das war, liebe Vertreterinnen und Vertreter aller Fraktionen, ein Armutszeugnis.

Siehe auch: So helfen wir den Flüchtlingen

So berichten andere: Südhessen Morgen

Hinweis: In einer früheren Fassung dieses Textes hieß es fälschlicherweise, der Beirat habe über die Kosten pro Quadratmeter diskutiert. Ortsbeirat Paul R. Schneider weist freundlicherweise darauf hin, dass stattdessen nach den Kosten pro Person und Tag gefragt wurde.

Zugegeben: Feuchte Erde macht es einfacher, Unkraut mit der Wurzel zu packen. Dennoch können wir uns bessere äußere Umstände vorstellen, um den Ahornplatz schöner zu machen, als dauerhaften, leichten Regen. Und dennoch: Zum Reinemachen waren doppelt so viele Neuschlößer als angemeldet gekommen. Sehr zur Freude der Initiatoren, der Ortsvorsteherin Carola Biehal und ihrem Stellvertreter Robert Lenhardt.

Der Vorher-Nachher-Vergleich zeigt: Das Ergebnis der Arbeit der 15 Leute kann sich sehen lassen. Zwischen den kleinen Pflastersteinen in der Mitte des Platzes kein störendes Grün mehr. Die Büsche präsentieren sich frisch geschnitten, die Boden der Beete sauber. Bis zu den Grünflächen an der Bushaltestelle waren die Engagierten aktiv.

Dass die Aktion zwar zum Freiwilligentag gehört, aber gut eine Woche vor dem offiziellen Termin lief, hat einen einfachen Grund: Ortsvorsteherin Biehal ist dann verhindert. Und wer einlädt, muss auch mitarbeiten, überlegte sie.

Das gemeinsame Aufräumen soll ein Anfang sein, das hatten die Organisatoren schon mit der Einladung klar gemacht. Arbeit sehen sie noch genug: in den Wendehämmern der Sackgassen, am Weg zum Spielplatz, die Bepflanzung unter den Straßenbäumen – diese Stellen hat der Ortsbeirat bereits ausgemacht. Auch weitere Baumpatenschaften seien denkbar.

Eine schöne gemeinsame Aktion für ein schönes Neuschloß.

Beet an der Bushaltestelle.
Beet an der Bushaltestelle.

Der Ahornplatz in der Abendsonne – auf den ersten Blick ein idyllischer Anblick. Der Ahornplatz ist auch der erste Eindruck für Gäste unseres Stadtteils. Doch beim genaueren Hinsehen zeigt sich: Es ginge auch etwas schöner. Unkraut zwischen den Pflastersteinen, wenig schöne Blumenbeete an der Bushaltestelle.

Das geht besser, sagt auch der Ortsbeirat. Und fügt hinzu: „Gemeinsam geht mehr.“ Ortsvorsteherin Carola Biehal und ihr Stellvertreter Robert Lenhardt rufen die Neuschlößer Bürger auf zu einem Aktions-Nachmittag. Am Freitag, 12. September, um 15 Uhr ist Treffpunkt am Ahornplatz – am besten gleich mit Gartenwerkzeug.

Der Ahornplatz könnte nur der Anfang sein. Zu tun gäbe es genug: die Wendehämmer in den Sackgassen, der Weg zum Spielplatz, die Bepflanzung unter den Straßenbäumen – diese Stellen hat der Ortsbeirat bereits ausgemacht. Auch weitere Baumpatenschaften sind denkbar.

Wer mitmachen will, kann sich gerne per Mail bei Neuschloss.net melden, ein Mitglied des Ortsbeirats ansprechen – oder einfach am Tag an Ort und Stelle sein.

So berichten andere: Lampertheimer Zeitung, Südhessen Morgen.