Eine schöne Aktion für unseren Nachwuchs: Die Mädchen und Jungen aus dem Kindergarten und der Krippe feierten gemeinsam mit Stefan Spiesbergers Musikschule „Kid on Keys“ den heiligen St. Martin. Zunächst zogen die Kleinen mit ihren Laternen durch den Wacholder- und Ulmenweg. Dann gemeinsames Singen auf dem Ahornplatz.

Die Sprecherin der Bürgerkammer, Carola Biehal, begrüßte die Gäste und freute sich über das große Interesse.

Was raschelt da im bunt verpacktem Glas, mal laut, mal leise? Wie glitschig kann’s auf Backblechen zugehen? Und wie schnell fliegt plötzlich die Watte aus der großen Box, wenn man die Hände reinsteckt? Kleine Abenteuer für die ganz kleinen Gäste: Die Krippe „Zwergenschloß“ inszenierte ihr Sommerfest als „Fest der Sinne“ für Mädchen und Jungs.

Klein ist auch sonst vieles im „Zwergenschloß“ im Wacholderweg: Die Mini-Toiletten etwa oder die nebeneinander aufgereihten Zahnbürsten faszinierten die neugierigen großen Besucherinnen und Besucher. „Guck mal da, wie niedlich“, ertönte es immer wieder.

60 Mädchen und Jungen besuchen die Krippe, seit die Stadt als Trägerin im vergangenen Herbst die Zahl der Kinder pro Gruppe von zehn auf zwölf erhöht hat. Dennoch ist die Krippe nach Angaben von Leiterin Carmen Effenberger ausgebucht. Besonders begehrt seien die 48 Ganztagsplätze. „Hier gibt es sogar noch Bedarf.“ Die jüngsten Mädchen und Jungen sind ein Jahr alt, mit dem dritten Geburtstag wechseln sie in einen Kindergarten. Effenbergers Team umfasst, einschließlich ihr selbst, 17 Erzieherinnen und eine Küchenhilfe.

Als Glück erwies sich, dass während des Fests der Feuchtigskeitssinn der Gäste nicht eigens abgefragt werden musste: Die Wolken verzogen sich am Samstagmittag – und so stand auch dem Hüpfburg-Vergnügen im Garten der Krippe nichts mehr entgegen. Nur die Tische und Bänke der elterlichen Cafeteria wurden sicherheitshalber drinnen im Sportraum aufgebaut.

Schön zu sehen war beim Sommerfest, wie sich der Garten der Krippe entwickelt hat. Rasen, Blumen und Sträucher ergeben ein tolles Bild – einmal mehr zeigen die städtischen Gärtner in Lampertheim, was sie können. Auch die Spielflächen sehen einladend vorbildlich aus.

Die Außenanlage der Kinderkrippe kann sich sehen lassen.
Die Außenanlage der Kinderkrippe kann sich sehen lassen.
Die Blumen und Sträucher geben ein schönes Bild ab.
Die Blumen und Sträucher geben ein schönes Bild ab.

Hintergrund: Die Stadtverordneten hatten im Dezember 2012 in einer kontroversen Diskussion beschlossen, die Krippe in Neuschloß zu bauen. Mitte August 2013 wurde das Gebäude, weitgehend erstellt in Fertigbauweise, dann einigermaßen spektakulär aufgebaut. Im Frühjahr 2014 legten die städtischen Gärtner die Außenanlage an. Probleme bereiteten zuletzt fehlenden Parkplätze. Erster Stadtrat Jens Klinger stellte dem Ortsbeirat und der Bürgerkammer Abhilfe in Aussicht: Geplant sind zehn Stellplätze auf dem südlich angrenzenden Gelände der katholischen St.-Andreas-Gemeinde.

Am Ende sah es fast aus wie ein Public Viewing mit Straßenfest. Aber eigentlich war’s genau andersrum: Dass der Lindenweg ein Straßenfest feiern will, war schon länger klar. Schließlich gingen vier, fünf Familien die Sache an, an der Spitze Rolf Wegerle und Silke Heyber. Und wo man dann schon so schön plante, kam die Idee, die Premiere mit dem Spielplan der Fußball-Europameisterschaft zu verknüpfen.

Dabei hatte der Lindenweg gleich doppelt Glück: zum einen, weil die deutsche Fußball-Mannschaft bis dahin nicht ausgeschieden war – und zum anderen, weil der tagelage Regen, noch am Vormittag beim Aufbau des Festzelts allgegegenwärtig, sich pünktlich zum Beginn des Fests verzog.

So stimmten die Voraussetzungen für eine gelungene Premiere. Zu quatschen gibt es in Neuschloß ja immer viel, wenn Nachbarn zusammensitzen. Den Gesichern der jungen und junggebliebenen Gäste war zu entnehmen, dass jemand gekonnt und auffällig schminkte. Gesorgt war auch für Essen und Trinken. Steaks und Getränke gab’s zum Selbstkostenpreis; Kuchen und Salate brachten die Anwohner selbst mit und bestückten so ein kostenloses Büffet. Und selbstverständlich gehörten auch Beamer und Leinwand zur Fest-Ausstattung.

Straßenfeste gibt es hier und da in Neuschloß. Zuletzt zeigte sich der Kastanienweg festlich. Auch im Ulmenweg hatte es zuvor einige Jahre lang solche Feiern gegeben – mit Gegrilltem und Bauchtanz. Eine schöne Neuschlößer Gewohnheit also, die nun im Lindenweg weiterlebt.

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Ein sonniger Vormittag mit guter Livemusik und frisch Gegrilltem – eine Kombi, die den Neuschlößern offenbar gut gefällt. Es war einiges los im und um das Zelt der Meute im Nebenweg der Landesstraße vor dem Schloss. Und ein bisschen Sport war auch dabei, passiv zumindest – was der Blick auf die vorbeirauschenden Radfahrer des Triathlons zeigte.

Karl Thomas und Bernd „Schepper“ Schäfer alias duo autark brachten mit ihrem deutsch-englischen Pop-Rock-Mix im Unplugged-Sound die passende musikalische Stimmung mit. Sie passte deutlich besser zu einem solchen gemütlichen Sommer-Vormittag als die teils laute und recht kraftvolle Musik in den vergangenen Jahren.

Am Ende wurde es ein richtig schönes Familienevent: Mädchen und Jungen vergnügten sich auf der Wiese, an Stehtischen und Bierganituren plauderten Neuschlößer fröhlich miteinander, während ihnen ein lauer Wind um die Nase wehte. In der Hand ein kühles Getränk und Steak oder Bratwurst vom Grill. So lässt es sich gut gehen – und deshalb musste es auch nicht verwundern, dass die Runde im Nebenweg auch dann nicht enden wollte, als die Autofahrer auf der Landesstraße die Sportler schon länger wieder verdrängt hatten.

Der Autoverkehr auf der Landesstraße war wegen der Sportveranstaltung gesperrt. Die Umleitung in die Kernstadt führte durch den Wald.

Den längsten Weg haben die Halbmarathon-Läufer schon hinter sich, als sie in Neuschloß verbeikommen. Aber nach dem Abstecher über Bürstadt sind es immerhin noch acht Kilometer bis zum Start- und Zielpunkt, dem Sportzentrum Ost. Da kann etwas Motivation nur gut tun – und Wasser sowieso. Die Bürgerkammer hatte Einwohner aus unserem Stadtteil zum Ahornplatz eingeladen, um die Sportler anzufeuern und mit nasser Erfrischung zu versorgen.

Das taten etwa 50 Frauen und Männer dann auch – und die Stimmung war super vom ersten bis zum letzten Läufer. Das war auch Verdienst von Familie Senftner, die – ausgestattet mit Fernrohr und Läuferlisten – über eine Lautsprecheranlage sämtliche Sportler persönlich begrüßte, begleitet vom Jubel der Neuschlößer.

Update: Halbmarathon-Gewinner Sascha Brenner erklärt auf der Facebook-Seite von Neuschloss.net, wie wichtig diese Motivation ist: „Das ist immer wie eine Erlösung, wenn man aus dem Wald endlich in Neuschloß einläuft.“ Und auf seiner eigenen Facebook-Seite Rhein-Neckar Runner verbreitet er unser Video und lobt die „Super-Stimmung in Neuschloß, wenn man kilometerlang alleine durch den Wald gelaufen ist.“

Damit das Publikum nicht schwächelte, versorgten die Aktiven der Bürgerkammer es in einem großen Zelt mit frischen Crepes, Brezeln, Kaffee und Kuchen. Eine gelungene Aktion neuen Stadtteilvertretung – für Sportler und Anwohner gleichermaßen.

Auch im verlängerten Ulmenweg waren – wie seit vielen Jahren – Anwohnerinnen und Anwohner rund um Familie Bärwald zur Stelle. Hier versorgen sich die Gäste selbst – mit einem kleinen, feinen Gemeinschaftsbüfett und leckerem Kuchen.