Ein kleines Jubiläum gibt es in diesen Tagen beim Sportclub Kurpfalz: Seit zehn Jahren können die Neuschlößer sich im Tai Chi üben. Ursprünglich eine chinesische Kampfkunst, wird Tai Chi jetzt als eine Bewegungslehre betrachtet, die der Gesundheit, Persönlichkeitsentwicklung und Meditation dient.
Trainerin ist Nicola Vallejos. Sie hat die Techniken während eines mehrjährigen Aufenthalts in China gelernt. Als sie nach Neuschloß zurückkam, gründete sie im Herbst 2006 die Abteilung des Sportvereins. Es fand sich eine kleine, aber treue Fangemeinde: Einige Frauen sind seit der Gründung der Abteilung bis heute dabei.
Während eines gemeinsamen Essens blickte Trainerin Vallejos mit den Aktiven auf die vergangenen zehn Jahre zurück. Der Vortrag samt Bildershow weckte viele Erinnerungen. Die Vorsitzende des Sportclubs, Christine Kotschner-Klein, überreichte der Kursleiterin als kleine Anerkennung einen Blumenstrauß (Bild oben).
Tai Chi ist nicht die einzige asiatische Sportart beim SC Kurpfalz. Der Verein bietet derzeit auch einen Qi-Gong-Schnupperkurs an. Die Neuschlößerin Ariane Lunkenbein leitet das Treffen im Bürgersaal. Bei Qi Gong wird Wert gelegt auf die Regulierung von Bewegung und Haltung, von Atmung und Aufmerksamkeit. Es gibt Übungen in Ruhe (im Liegen, Sitzen, Stehen) und in Bewegung.
„Die bewegten Übungen bringen die Gedanken zu völliger Ruhe, der Geist wird genährt und gestärkt, und die natürlichen Selbstheilungskräfte des Organismus werden angeregt und gestärkt“, erklärt der Verein. Wer es ausprobieren möchte, bekommt vergünstigte Konditionen.
Damit rückt bei dem Neuschlößer Sportverein die inhaltliche Arbeit wieder in den Mittelpunkt. Ende des vergangenen Jahres stand der Verein plötzlich ohne Ersten Vorsitzenden da. Der hatte zuvor zwar viele ambitionierte Pläne angekündigt; daraus geworden war aber wenig. Dazu kamen private juristische Probleme – all das endete mit dem Rück- und Austritt des Vereinschefs. Im Frühjahr rückte dann Christine Kotschner-Klein an die Spitze – und wird unterstützt von ihrer Stellvertreterin Heidemarie Schlindwein.
So groß war die Auswahl für die Besucherinnen und Besucher des Flohmarkts an der Pestalozzischule noch nie: 40 Tische voller Kleidung, Spielsachen und Bücher lagen bereit. Zum ersten Mal verteilt über den kompletten Flur im Erdgeschoss, angelegt als Rundweg durch die Pestalozzischule.
Am Eingang begrüßte der Förderverein die Gäste persönlich – und informierte so gleich über die neue Anordnung der Verkaufstische. Die meisten gingen später mit vollen Taschen zurück, einige sogar mehrmals.
Ein großes Angebot hielt das Café bereit. Zwei Dutzend Kuchen und teils auch Torten hatten Eltern und Großeltern gebacken und zum Verkauf zur Verfügung gestellt. Der Förderverein servierte wieder seine leckeren Crepes mit Nutella oder Zucker und Zimt. Die Rindswürste, vergünstigt geliefert von der Lampertheimer Metzgerei Blüm, rundeten das Angebot ab. Hinter der Bedientheke arbeite mit dem Vereinsvorstand auch Schulleiterin Michaela Ohse „Hand in Hand“.
Wer beim nächsten Mal wieder dabei sein will, kann sich schon jetzt den Termin des Frühjahr-Flohmarkts vormerken: Am Samstag, 25. März 2017, heißt es wieder: Alles fürs Kind. Dann mit Kleidung für die warme Jahreszeit, Fahr- und Laufrädern und Spielsachen für draußen.
Das war echt harte Arbeit für die gut ein Dutzend Neuschlößer, die am Tag des Ehrenamts den Spielplatz am Alten Lorscher Weg auf Vordermann brachten. Die Bürgerkammer hatte die Idee und stellte auch die meisten Mitstreiter, zu denen sich weitere Freiwillige aus unserem Stadtteil gesellten.
Mit Schmirgelpapier und Schleifgeräten legten die Helferinnen und Helfer die Grundlage für die späteren neuen Anstriche. Spielhäuschen strahlen jetzt fast wie neu, auch die besonders aufwendig zu bearbeitende Elefantenschaukel.
Außerdem verteilten die Ehrenamtlichen, zu denen auch einige Kinder zählten, in großen Mengen Holzhäcksel unter den Kletterseilen und brachten feinen Sand über den Grünflächen aus, damit das Gras dort besser wachsen kann.
Geduldig entfernten die Neuschlößer auch das Unkraut zwischen den Pflastersteinen der Treppe des Hügels der Rutsche.
Die Metropolregion hatte einen Teil des nötigen Materials bezahlt, etwa Farben und Schleifpapier; der Bauhof besorgte es. Nachbarn stellten den Strom. Gartengeräte wie Besen, Rechen und Schere sowie Handschuhe brachten die Helfer selbst mit. Zur Stärkung gab es Fleischkäse-Brötchen, spendiert von der Bäckerei Schmitt und der Metzgerei Blüm.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, wie unsere Bilder zeigen.
Verschwindet bald der seit Jahren anhaltende üble Kanalgeruch in Neuschloß? Die Stadtverwaltung hat der Bürgerkammer ein Konzept vorgestellt, das Abhilfe schaffen könnte. Die nötigen Arbeiten wären nicht einmal sonderlich teuer. Erster Stadtrat Jens Klingler stellte daher eine Umsetzung im kommenden Jahr in Aussicht: „Der Gebührenhaushalt ist in der Lage, das darzustellen“, sagte er und fügte hinzu: „Sie bezahlen ja auch dafür, dass es nicht stinkt.“
Der Leiter des zuständigen Fachbereichs der Verwaltung, Raimund Rinder, erklärte die Eigenarten des Neuschlößer Kanals. Wichtige Erkenntnis: Der Durchmesser der Rohre ist vergleichsweise groß, bis zu 1,20 Meter im Akazienweg. Die Planer hätten beim Bau des Kanalsystems in den achtziger Jahren gewährleisten wollen, dass selbst bei starken Regenfällen das Wasser gut abfließt. Nun zeigt sich aber, dass umgekehrt bei trockenem Wetter zu wenig Wasser im Kanal ist, um die festen, riechenden Bestandteile zuverlässig zu bewegen. Dann bleiben sie liegen – und verbreiten über die Schächte Gestank.
Der Lösungsansatz, den ein Gutachter der Stadt empfiehlt: Abwasser regelmäßig im Kanal aufstauen und ruckweise freigeben. Schwallspülung nennt sich das Verfahren, das auch andere Kommunen anwenden. Die Fachleute empfehlen solche automatischen Sperren an zwei Stellen in Neuschloß: In der Mitte des Lindenwegs und an der Krezung Ulmenweg/Buchenweg. Die Wucht des auf einen Schlag ausströmenden aufgestauten Abwassers könnte alles Feste im Kanal mitnehmen zum Sammler am Parkplatz östlich des Waldfriedhofs. Das Ganze soll im Lindenweg alle 32, im Ulmenweg alle 76 Minuten passieren.
Die Kosten belaufen sich auf etwa 75.000 Euro – einschließlich Einbau und Begleitung durch Ingenieure. „Das wird bei den Millionen, die wir sonst für den Kanal ausgeben, kaum auffallen“, erläuterte Klinger. Allerdings ist noch offen, ob die Altlasten das Vorhaben verteuern; unter den Straßen hatten Stadt und Land seinerzeit aus Kostengründen das Erdreich nicht saniert.
Zwei weitere Sachverhalte können beim Kanalgeruch eine Rolle spielen. Eine Kamerabefahrung ergab, dass der Kanal an mehr als 750 Stellen beschädigt ist – bei einer Gesamtlänge von 4,7 Kilometer im Schnitt also alle sechs Meter. An 16 Stellen gibt es kurzfristigen Handlungsbedarf. Diese gröbsten Fehler in Robotertechnik ohne Erdarbeiten zu beseitigen, wird dann mit 125.000 Euro schon teurer; alle Schäden schlügen mit gut 600.000 Euro zu Buche.
Stutzig macen die Stadtverwaltung Fettablagerungen. Sie kommen nach Einschätzung der Experten aus der Druckleitung aus Hüttenfeld nach Neuschloß. Am Beginn dieses Kanals in Hüttenfeld findet sich allerdings kein Fett. In den Fokus geraten nun die Aussiedlerhöfe nahe der Autobahn 67, die ihre Abwässer ebenfalls direkt in die Druckleitung geben. Fett wirkt als Geruchsträger. Die Stadt hat das vorhandene Fett in Neuschloß entfernt und will die Angelegenheit im kommenden Jahr weiter untersuchen.
Erstmals liegt jetzt also ein schlüssiges Lösungskonzept vor. Dennoch gibt es ein Problem, wie Erster Stadtrat Klingler offen berichtete: In der zuständigen Abteilung der Verwaltung fehlt es an Personal, das die Umsetzung steuern müsste. Die Verwaltungsspitze habe reagiert, im neuen Haushaltsplan eine zusätzliche Stelle vorgesehen und das vorgesehene Gehalt für eine in mehrfachen Anläufen nicht zu besetzende Stelle erhöht. „Sofort nach der Genehmigung des Haushalts und der Besetzung der Stellen bekommen die neuen Mitarbeiter das Thema Neuschloß zugewiesen“, versprach Klingler.
Ausdrücklich lobte Fachbereichsleiter Rinder den Geruchsmelder von Neuschloss.net. „Diese Hinweise sind für uns sehr gut, weil wir den Turnus unserer Spülungen anpassen können“, erläuterte er. Hintergrund: Als Übergangslösung lässt die Stadt etwa alle drei Monate den Neuschlößer Kanal von einer Fachfirma mit Wasser durchpusten.
Keine Lösung sei, dauerhaft mehr Wasser zuzuführen. Dann bestehe die Gefahr, dass der Kanal bei starken Regen überlastet werde. Auch die Idee, das Hüttenfelder Abwasser nicht weiter wie bisher über mehrere Kilometer durch die Neuschlößer Straßen zu leiten, lehnte Rinder ab: „Dann haben wir wieder zu wenig Wasser im Kanal.“
Die Vorsitzende der Bürgerkammer, Carola Biehal, wies darauf hin, dass bis zum Beginn der Arbeiten auch kurzfristige Abhilfen nötig blieben – etwa in Form weiterer Geruchsfilter an den Kanalschächten. Weitere Mitglieder der Bürgerkammer lobten ausdrücklich die vorgetragene Ursachenforschung und die vorgeschlagenen Lösungen: „Das war das Beste, was wir in vielen Jahren zu diesem Thema gehört haben“, hieß es.
Kleine Bagger und große graue Kästen verkünden eine neue Zeit für Neuschloß: Die Telekom baut ihre Telefonleitungen um – damit sie uns das schnelle Internet bringen können. Geplant sind Übertragungsraten von bis zu 100 MBit pro Sekunde im Download – gegenwärtig schaffen die Kabel oft nicht einmal 1 MBit. Im Upload stehen beachtliche 40 MBit auf dem Plan. Eine deutliche Verbesserung also.
Bisher gibt es das schnelle Internet in Neuschloß nur für Kunden von Unity Media. Rein technisch gesehen hat der TV-Kabelanbieter auch das bessere und zukunftsträchtigere Netz. Schon jetzt bietet Unity Tarife mit bis zu 150 MBit pro Sekunde an. (Wobei hier das „bis zu“ wichtig ist; bei den Endgeräten kommt das Tempo selten an.) Allerdings gibt es Neuschlößer, die den Anbieter bewusst meiden und auf schlechte Erfahrungen mit dem Kundenservice verweisen.
Bei der Telekom soll das schnelle Zeitalter in Neuschloß nach Angaben der Stadtverwaltung Mitte bis Ende Oktober starten. Seit Wochen wirbt das Unternehmen mit Flugblättern für sein neues Angebot, das in verschiedenen Varianten erhältlich ist. Die Tarife enthalten Vergünstigungen im ersten Jahr bei einer Mindestlaufzeit von 24 Monaten. Hier eine Zusammenstellung im Internet.
Das Tempo, in dem das Internet ankommt, hängt davon ab, wie lange die Kupferdrähte zur nächsten Vermittlungsstelle sind. Dieser zentrale Knoten für Lampertheim steht in der Bürstädter Straße, Ecke Emilienstraße. Folglich sind die Leitungen nach Neuschloß mehrere Kilometer lang – und bei uns die Datenverbindungen lahm.
Jetzt baut der rosa Konzern sein Netz um. Der Trick: Die Arbeiter verlegen Leerrohre für Glasfaserleitungen von der Vermittlungsstelle bis zu den grauen Kästen in Neuschloß, etwa an der Kreuzung Wacholderweg/Ulmenweg oder Lindenstraße/Forsthausstraße. Daher die Bagger. Auf der Glasfaserstrecke verlieren die Daten nicht an Tempo. Der kritische Weg mit Kupferleitungen beschränkt sich künftig auf die wenigen hundert Meter zwischen den Häusern und dem nächst gelegenen grauen Kasten.
Neben Unity Media und der Telekom verteilen inzwischen weitere Anbieter ihre Flyer in Neuschloß, beispielsweise Vodafone. Sie haben keine eigenen Netze in Neuschloß – und dürften sich Kapazitäten bei der Telekom einkaufen. Verträge mit solchen Drittanbietern haben den Nachteil, dass im Falle von Störungen gerne ein Ping-Pong-Spiel beginnt, wer denn verantwortlich sei.
Ob Unity Media oder Telekom für uns Neuschlößer besser ist, hängt natürlich davon ab, welche Leistungen und Features man gerne hätte. Gesamtpakete bieten beide: Digitales Fernsehen gibt es über die Telekom-Leitung genauso wie Telefonie über die Unity-Leitung.
Beim Kundenservice wirbt die Telekom schlau mit einem persönlichen Ansprechpartner, der sich von der Bestellung bis zur Inbetriebnahme um alles kümmere. Aber auch Unity zeigt manchmal durchaus, was Service sein kann – und hilft sogar teils kostenlos, die hausinterne Verkabelung aufzufrischen. Unterm Strich sind beide Konzerne in einem Massengeschäft unterwegs – in dem der Service eher Glücksache ist. Da geben sich Unity Media und Telekom wenig. Gut für Neuschloß ist, dass wir künftig die freie Wahl zwischen beiden haben.