Der Fahrplanwechsel bei der Deutschen Bahn bringt Pendlern und Freizeit-Reisenden aus Lampertheim einige Verbesserungen. Die Wichtigste: Die jahrzehnte-alten Wagen ohne Klimatisierung, dafür mit durchgesessenen Sitzen sind aussortiert. Stattdessen fahren nun durchweg die roten Doppelstöcker – mit Klimaanlage. Schön ebenso: An Sonntagen fahren die Regional-Express-Züge nach Mannheim und Frankfurt nun wie sonst auch im Stundentakt. Bisher waren sie nur alle zwei Stunden unterwegs.

Eigentlich hätte es ja noch schöner kommen sollen: Zum Fahrplanwechsel waren nagelneue Züge mit WLAN und anderen schicken Sachen vorgesehen. Aber es wurden nicht genügend Fahrzeuge fertig. Die Bahn setzt die bisher gelieferten „Twindexx Vario Doppelstockwagen“ an der Bergstraße ein. Aber: Der 30. März 2018 soll der Tag der Tage werden, von dem an auch für Lampertheimer Pendler das Reisen zum Vergnügen werden kann. Dann soll auch auf der Riedstrecke der neue „Main-Neckar-Ried-Express“ rollen.

Die neuen Züge bestehen aus zweimal vier Wagen – das sind zwei mehr als bei den bisherigen Doppelstöckern. Damit dürften selbst in den Stoßzeiten die Sitzplätze ausreichen. An Bord gibt es Tische, Steckdosen und WLAN, Ein- und Ausstieg ist ebenerdig möglich. Der Main-Neckar-Ried-Express kommt ohne Lokomotive aus. Die Antriebstechnik ist direkt in den Wagen eingebaut. Details könnt Ihr Euch in dieser Fotostrecke der Frankfurter Rundschau anschauen.

Jetzt müssten nur noch mal die bereits eingebauten Aufzüge am Lampertheimer Bahnhof in Betrieb gehen und auf den Bahnsteigen die endgültige Überdachung stehen. Dann wäre die Wartezeit bis zum Start der S-Bahn wenigstens gefühlt kürzer.

Neuschlößer wissen es: Sobald wir den großen Kreisel am Hundeheim hinter uns gelassen haben, wird es gefährlich beim Heimweg auf der Landesstraße 3110. Die Bürgerkammer schlägt deshalb neue Verkehrsregeln vor.

Aber schauen wir uns erstmal den Stand der Dinge an. Die Gefahr beginnt einige hundert Meter vor dem Waldfriedhof am Feldweg in Richtung Pferdegestüt. Manche deuten dort links blinkende Autos vor ihnen so, dass die weithin sichtbare Linksabbiegespur des Friedhof das Ziel sei – und sind teils böse überrascht, wenn die Wagen vor ihnen stattdessen schon vorher abbremsen, um in den Feldweg zu biegen. Zumal bis fast hier auch noch Tempo 80 gilt.

In Höhe der Haupteinfahrt zum Waldfriedhof ist dann Tempo 60 erlaubt und überholen verboten – was beides aber gleich danach wieder aufgehoben wird. Bis kurz vor der Einmündung des Neuschlößer Ulmenwegs in die Landesstraße, wo unser Ortsschild steht, sind dann wieder 80 km/h und überholen erlaubt. Obwohl es in diesem Abschnitt eine weitere Gefahrenstelle gibt: die Einfahrt zum hinteren Parkplatz des Waldfriedhofs.

Die Bürgerkammer folgte in ihrem jüngsten Treffen einem Antrag des Mitglieds Peter Scherb: Demnach soll Tempo 60 durchgehend vom Waldfriedhof an bis Neuschloß gelten. Das Überholverbot würde soweit verlängert, dass es die Einfahrt zum zweiten Parkplatz noch mit abdeckt (also bis zur Markierung 2 auf der Skizze).

Luftansicht: Zwischen 1 und 2 soll überholen verboten sein, bei 3 das Ortsschild stehen. Tempo 60 wäre durchgehend.
Luftansicht: Zwischen 1 und 2 soll überholen sein, bei 3 das Ortsschild stehen. Tempo 60 wäre durchgehend.

Außerdem wird vorgeschlagen, das Ortsschild weiter in Richtung Lampertheim zu verschieben – im Luftbild in etwa bei Position 3. Das wäre auch im Sinne des Lärmschutzes hilfreich für Anwohner im Akazienweg.

Ob all das so kommt, wird an anderer Stelle entschieden. Zuständig für die Landesstraße ist Hessen Mobil, also das frühere Straßenverkehrsamt. Dorthin wird die Stadtverwaltung die Vorschläge der Bürgerkammer weiterleiten.

Ganz neu ist zumindest die Frage, wo Neuschloß verkehrstechnisch beginnt, übrigens nicht. Der Ortsbeirat hat sie unter anderem im Juni 2013 diskutiert.

Fast wie auf Bestellung wird es zum Adventsmarkt winterlich in Neuschloß: Den Ahornplatz und mit seinen Ständen und dem großen Weihnachtsbaum ziert frischer, weißer Schnee. Vor der Bühne singen die Mädchen und Jungen vom kommunalen Kindergarten im Wacholderweg, begleitet von der Weihnachtsmarkt-Band von Stefan Spiesberger und seiner Musikschule Kids on Keys.

An den Ständen gibt es neben Glühwein frisch gefertigte Pizzen, Gegrilltes und süße Waffeln. Wer noch auf der Suche nach netten, kleinen Geschenken ist, kann ebenfalls fündig werden: Viele Anbieter präsentieren schöne Handarbeiten, manche auch liebevoll verpackte Alkoholika. Kein Wunder, dass bei so einer netten Veranstaltung schließlich auch der Nikolaus vorbei schaut.

Dass es in der langgezogenen Kurve des Wacholderwegs gefährlich werden könnte, wenn viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto in Kindergarten und Krippe bringen – das befürchtete der seinerzeitige Ortsbeirat schon, als die Betreuung für Zweijährige noch gar nicht stand. Im November 2013 startete dann die Krippe – und es zeigte sich: Die Einwände waren berechtigt.

Seither stellen, trotz vieler gegenteiliger Appelle, nicht wenige Eltern ihre Autos halb auf den Gehweg, halb auf die Straße. Das macht die Lage, vor allem bei geöffneten Türen, nicht übersichtlicher. Und es stellt andere Eltern, die mit einem Kinderwagen auf dem Gehweg unterwegs sind, vor Probleme. Es sollte vier Jahre dauern bis zu einer ersten Lösung jetzt im Herst 2017.

Elternautos, halb auf dem Geweg geparkt.
Elternautos, halb auf dem Geweg geparkt.

Die Stadt hat nach mehreren Nachfragen der Bürgerkammer Teile eines benachbarten Grundstücks der katholischen St.-Andreas-Gemeinde gekauft, um dort Parkplätze zu errichten. Inzwischen ist der Mutterboden abgetragen und der Untergrund verdichtet, so dass dort schon Autos parken können.

Im Frühjahr will die Stadt die Parkplätze dann pflastern und endgültig fertigstellen.

Der provisorische Parkplatz ist über den Wacholderweg zu erreichen.
Der provisorische Parkplatz ist über den Wacholderweg zu erreichen.

So sieht die neue Technik aus, die den Neuschlößern den Kanalgestank ersparen soll: Kernstück ist eine Klappe, die hydraulisch gesenkt und gehoben wird. Ist sie unten, staut sich das Abwasser auf. Sobald die Klappe nach oben gezogen wird, fließt das Abwasser kraftvoll weiter – und nimmt, so der Plan, alle eventuelle Ablagerungen in der folgenden Kanalstrecke mit. In der vergangenen Woche liefen entsprechende Versuche; dabei sind die Bilder von Neuschloss.net entstanden.

Zwei solcher Klappen sind im Neuschlößer Kanal installiert – eine in der Mitte des Lindenwegs, eine weitere an der Ecke Buchen-/Ulmenweg.

Die Steuerungstechnik und Hydraulik-Pumpe.
Die Steuerungstechnik und Hydraulik-Pumpe.

Zu erkennen ist die Einrichtung an den grauen Kästen, die die Steuerungselektronik und die Hydraulik-Pumpe enthalten. Per Mobilfunk ist die Technik direkt mit dem Klärwerk verbunden.

Die Technik ist via Mobilfunk mit dem Klärwerk verbunden.
Die Technik ist via Mobilfunk mit dem Klärwerk verbunden.

Nach den Testläufen soll nun der Regelbetrieb starten mit einer Spülung pro Tag. Im Lindenweg um 7 Uhr morgens, an der Ecke Buchen-/Ulmenweg um 11 Uhr.

Die Stadtverwaltung ist weiter auf Rückmeldungen der Bevölkerung angewiesen. Wenn es übel riecht, bitte die Meldefunktion von Neuschloss.net verwenden.

Der Kanalgeruch ist in Neuschloß besonders ausgeprägt, weil Abwässer aus Hüttenfeld über eine Druckleitung nach Neuschloß kommen – und in der Höhe des Forsthauses an der L3110 in das normale Kanalsystem übergeben werden. Das Zeug dreht große Runden durch den Stadtteil, bevor es im Sammelbecken am hinteren Waldfriedhof-Parkplatz wieder in einer Druckleitung zur Kläranlage verschwindet. Zudem sind einige Kanäle in Neuschloß für normale Verhältnisse überdimensioniert, was die Fließgeschwindigkeit des Abwassers verringert – und Ablagerungen entstehen lässt. Der Stadtteil kämpfte viele Jahre für eine Lösung.