Die Bürgerkammer ist in ihrem Ziel, in Neuschloß eine Mitfahrbank zu schaffen, einen großen Schritt weitergekommen. Der Magistrat der Stadt hat eine Aufstellung grundsätzlich genehmigt. Im jüngsten Treffen des Ortsbeirats hatte Bürgermeister Gottfried Störmer noch zu erkennen gegeben, dass er von der Idee wenig hält.

Mit zu der Entscheidung beigetragen haben dürfte, dass nach der öffentlichen Sitzung gleich mehrere Angebote bei der Bürgerkammer eintrafen, eine solche Bank zu spenden. Was zeigt, dass auch andere die Idee der organisierten Nachbarschaftshilfe gut finden: Wer eine Fahrgelegenheit braucht, setzt sich auf die Bank. Wer vorbeifährt, kann jemanden mitnehmen.

Um die Vermittlung zu vereinfachen, will die Bürgerkammer drei ausklappbare Schilder mit Fahrzielen an die Bank montieren: Bahnhof, Innenstadt und Hüttenfeld. Der genaue Standort muss noch ermittelt werden. Ideal wäre am Ahornplatz in der Nähe der Bushaltestelle „Ulmenweg“.

Übrigens sind Wünsche nach Mitfahrbänken in anderen Stadtteilen bisher gescheitert. Vielleicht geht es ja auch dort jetzt voran.


Erstmeldung aus dem Neuschloß-Newsletter vom 1. Juni 2023

Bürgerkammer schlägt Mitfahrbank vor

Der Ortsbeirat bemüht sich seit geraumer Zeit, die Anbindung von Neuschloß an die Kernstadt zu verbessern. Inzwischen lässt sich aus unserem Stadtteil mit der Busline 602 das Einkaufsgebiet im Lampertheimer Osten gut erreichen – und die jüngst von der Bürgerkammer angeregte Leihradstation wird fleißig genutzt. Eine Mitfahrbank an zentraler Stelle könnte das Ganze nun ergänzen.

Dabei handelt es sich um eine herkömmliche Sitzgelegenheit, die entsprechend gekennzeichnet wird. Wer dort Platz nimmt, zeigt anderen: Ich will in die Kernstadt. Wir sprechen also von organisierter Nachbarschaftshilfe. Wahrscheinlich fahren so Leute aus unserem Stadtteil miteinander, die sich ohnehin mehr oder weniger kennen.

Die Bürgerkammer beantragte in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats eine solche Bank von der Stadtverwaltung. Bürgermeister Gottfried Störmer zeigte sich allerdings wenig begeistert – und machte vor allem Sicherheitsbedenken geltend. Klar ist: Auch an einer Mitfahrbank steigt man nicht in beliebige Autos. Aber das Angebot ist weniger gefährlich als sich mit gehobenen Daumen an die Landesstraße zu stellen.

Bei vielen anderen scheint die Idee dagegen gut anzukommen. Die Bürgerkammer erreichten gleich mehrere Anfragen, ob sich nicht für eine Mitfahrbank spenden lasse. Das wird nun geprüft.

Das Foto zeigt eine Mitfahrbank aus dem Zwingenberger Stadtteil Rodau.

Aus dem Neuschloß-Newsletter vom 19. Juli 2023:

Seit Monaten nervt der üble Kanalgeruch die Neuschlößerinnen und Neuschlößer. Jetzt endlich kann die Bürgerkammer verkünden: Die Stadtverwaltung hat mit dem Eisen-II-Chlorid das nötige Gegenmittel bestellt. Es soll in diesen Tagen geliefert werden.

Im Februar war die Chemikalie ausgegangen, was sich sofort bemerkbar machte. Das Eisen-II-Chlorid ist nötig, weil die Stadt Abwässer aus Hüttenfeld in einer Druckleitung nach Neuschloß presst. In dem vollständig gefüllten Rohr entsteht Sulfid. In Neuschloß fließt die Brühe dann in Höhe des Forsthauses am Ortseingang ins normale Kanalnetz. Weil hier Sauerstoff verfügbar ist, wird aus dem Sulfid nun Schwefelwasserstoff – und der stinkt. Wird am Startpunkt der Druckleitung in Hüttenfeld Eisen(II)-Chlorid zugegeben, bleibt der Effekt aus.

Die Verwaltung hatte den Kauf der Chemikalie aus Kostengründen gestoppt. Die Bürgerkammer drängte in mehreren öffentlichen Sitzungen des Ortsbeirats auf Abhilfe, für die Bürgermeister Gottfried Störmer aber einen Kassensturz Ende Mai abwarten wollte. Die jetzt bestellte Menge reicht für drei Monate.

Neuschloss.net meint: Es ist kaum zu fassen. Da braucht die Verwaltung Jahrzehnte, um eine Abhilfe für das massive Kanalproblem zu finden. Und dann stoppt sie den Kauf des Gegenmittels – um Haushaltslöcher zu stopfen. Die fünf stinkenden Monate waren eine Zumutung für Neuschloß – und zeugen nicht von Verständnis für die Belange der Menschen unseres Stadtteils. Hoffentlich geht das Theater nach drei Monaten nicht von vorne los!


Update vom 2. Juni 2023

Kanalgeruch: Neuschloß verzweifelt zunehmend

Beim Kanalgeruchmelder von Neuschloss.net werden die Hinweise aus der Bevölkerung zunehmend verzweifelt. „Es ist schlichtweg ekelhaft und eine absolute Zumutung. Der Gestank wird immer penetranter! Wie soll das noch weitergehen?“, heißt es beispielsweise aus dem Lindenweg.

Eine andere Neuschlößerin aus dem Ahornweg schreibt: „Leider riecht es seit Tagen (Wochen) wieder sehr unangenehm. Nicht nur vor unserem Grundstück. Auf dem Fußweg Richtung Ahornplatz ist der Geruch konstant. Auch auf dem Ahornplatz im Außenbereich des Cafés ist es sehr unangenehm, was bestimmt nicht förderlich für den Betreiber ist.“

Im Ortsbeirat zeigte sich der Grund der Misere: Der Stadt ist das Mittel gegen den Geruch – Eisen(II)-chlorid – ausgegangen. „Seit Februar ist nichts mehr da“, musste Bürgermeister Gottfried Störmer in der jüngsten Sitzung auf Nachfrage der Bürgerkammer einräumen.

In der Frage, ob und wann die städtischen Betriebsdienste Nachschub kaufen, blieb Störmer vage. Die Kosten für das Mittel seinen von 50.000 auf 175.000 Euro pro Jahr gestiegen. Wie schon im März verwies er darauf, es sei erst ein Kassensturz nötig, um zu sehen, ob dafür Geld vorhanden ist. Stichtag dafür war der 31. Mai – wir dürfen also gespannt sein auf das Ergebnis.

Als Antwort auf entsprechende frühere Nachfragen des Ortsbeirat informierte der Bürgermeister übrigens, dass die Stadt die Kosten am Ende eins Fünf-Jahres-Zyklus auf die Kanalgebühren umlege. Bis dahin müsse das Geld aber aus dem kommunalen Haushalt vorgelegt werden.


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Im April hat unser Newsletter berichtet, dass die Neuschlößer Schulkinder vom Kreis weiter ein Maxx-Ticket zur Verfügung gestellt bekommen – obwohl das im Mai eingeführte Deutschlandticket leistungsfähiger und günstiger ist. Sogar für das kommende Schuljahr wollte der Schulträger nichts versprechen.

Glücklicherweise hat er es sich jetzt anders überlegt. Zum 1. August bekommen die Buskinder nun doch ein Deutschlandticket bereitgestellt. Landrat Christoph Engelhardt übergab jüngst die ersten Exemplare an die berechtigten Jugendlichen einer Klasse der Alfred-Delp-Schule. Alle anderen jungen Leute, die weit genug von den Schulen entfernt wohnen (was in Neuschloß immer der Fall ist), erhalten das Ticket in Papierform nach Hause geschickt. Eine spezielle An- oder Ummeldung ist nicht nötig.

Wichtig für Neuschlößer Familien aber: Wer das Deutschlandticket bisher privat dem Nachwuchs finanziert, sollte das Abonnement möglichst schnell kündigen. Das geht nur zum Monatsende mit je nach Anbieter unterschiedlichem Vorlauf.


Erstbericht vom 4. Mai 2023

Deutschlandticket – nicht für Schülerinnen und Schüler

Erste Erfahrungen mit dem Deutschlandticket standen im Mittelpunkt des Neuschloß-Treffs der Bürgerkammer zum Thema Nahverkehr. Dabei zeigte sich: Vor allem für Schülerinnen und Schüler ist es gar nicht so einfach, vom bisherigen Maxx-Ticket auf die neue Fahrkarte zu wechseln. 

Neuschlößer Eltern von älteren Jugendlichen, die die Kosten für den Schulbus selbst tragen müssen, berichteten, die digitalen Formulare der zuständigen Stadtwerke Viernheim hätten zunächst Angaben abgefragt, die gar nicht bekannt waren. Auch dass für das Deutschlandticket eine bestimmte App der Viernheimer („D-Ticket Viernheim“) zu laden ist, erfuhren die Eltern erst auf Nachfrage. Immerhin seien nach solchen Anlaufschwierigkeiten die digitalen Fahrkarten rechtzeitig im Smartphone aufgetaucht.

Anders verhält es sich nach den Neuschlößer Erfahrungen, wenn der Kreis Bergstraße als Schulträger bei Kindern bis zur zehnten Klasse die Beförderungskosten übernimmt. Dann wird nicht umgestellt. „Das ist nicht zu verstehen“, ärgerte sich die Runde im Café Newcastle am Ahornplatz. Denn das Deutschlandticket ist nicht nur leistungsfähiger – es kostet vor allem auch weniger als das derzeit verwendete Maxx-Ticket. 

Offenbar ist im Landratsamt noch nicht einmal klar, ob zum nächsten Schuljahr das Ticket gewechselt wird. In einer Antwort aus Heppenheim auf eine Neuschlößer Nachfrage, über die der Newsletter von Neuschloss.net zuerst berichtet hat, heißt es nüchtern: „Der Kreis Bergstraße als Kostenträger für die berechtigten Fahrschüler stellt für das Schuljahr 2023/24 rechtzeitig zu Beginn der Sommerferien ein neues, gültiges Ticket zur Verfügung. Welches kostenlose Ticket der Kreis zur Verfügung stellt, muss aktuell noch geklärt werden.“ 

Im Treff der Bürgerkammer berichteten auch Frauen und Männer, wie sie nach Mannheim pendeln. Züge und Busse seien am Lampertheimer Bahnhof allenfalls nach dem Fahrplan miteinander verknüpft. Der Regionalexpress aus der Quadratestadt sei aber regelmäßig zu spät unterwegs – und der Anschluss nach Neuschloß dann oft nur noch von hinten zu sehen. 

Die Runde wünschte sich an der Bushaltestelle des Bahnhofs eine dynamische Anzeige mit den aktuellen Abfahrtszeiten der Busse und Züge – in der Hoffnung, dass vielleicht auch das fahrende Personal einen Blick darauf wirft.

Eine junge Frau trug die Anliegen ihrer Generation vor. „Dass der letzte Bus aus der Kernstadt unter der Woche um 22 Uhr Neuschloß erreicht, ist für die jungen Leute das größte Problem“, sagte sie. Vor allem, seit die Stadt die Ruftaxen auf dieser Route gestrichen haben. Sie seien bis dahin eine Alternative gerade für Jugendliche gewesen – insbesondere, weil dort auch das Maxx-Ticket gegolten habe. 

Thema war auch die neue Buslinie 644a von Hüttenfeld nach Heppenheim. Grundsätzlich eine gute Sache, hieß es. Auch mit Blick auf die geplante halbjährige Sperrung der Riedbahn im nächsten Jahr. „So kommen wir aus Neuschloß mit dem Bus in die Kreisstadt und dort weiter über die Main-Neckar-Bahn nach Frankfurt“, freute sich die Runde. Allerdings müssten dann die Busse in Hüttenfeld zuverlässig aufeinander warten, was bisher nicht immer der Fall sei. Auch die nötige Fahrbahnquerung müsse sicherer werden – was auch schon der Ortsbeirat in Hüttenfeld gefordert hatte. 

Der Neuschloß-Treff der Bürgerkammer soll Menschen aus dem Stadtteil zusammenbringen. Bei der sehr gut besuchten Premiere im Januar ging es um die energetische Sanierung von Wohnhäusern. Die nächste Runde ist für den Herbst geplant. 

Auszug aus dem Editorial des Newsletters vom 27. Juni 2022.

Klatsch und Klatschen – so lässt sich das Event der „Meute“ an der Bushaltestelle „Neuschloß Ort“ beschreiben. Applaudiert haben dort viele Leute aus Neuschloß den sportlich Aktiven, die im Rahmen des Triathlons mit dem Fahrrad auf der Landesstraße vorbei rauschten. Und gebabbelt wurde natürlich auch viel – bei frisch gegrillten Würstchen und gekühlten Getränken.

Die Gespräche kreisten immer wieder um zwei Themen. Zum einen die großangelegte Glasfaser-Kampagne von GGEW/Energieried und Deutscher Giganetz. Viele überlegten: Lohnt sich das für mich? Der Neuschloß-Newsletter nimmt das in dieser Ausgabe zum Anlass für eine ausführliche, zusammenfassende Entscheidungshilfe.

Zunächst aber geht es um den anderen Diskussionsstoff. Im Stadtteil ziehen derzeit Leute von Haustür zu Haustür – und bieten als angeblich seltene gute Gelegenheit an, Gartenwege zu säubern und abzustrahlen. Eine ganze Reihe von Aspekten weckt dabei Zweifel an der Seriosität der Männer. Schließlich blicken wir noch auf die nächste Lampertheimer sportliche Großereignis, das Neuschloß betrifft: den Spargellauf.

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Schwimmen bei den sommerlichen Temperaturen mag ja noch angenehm sein. Aber mit dem Rad um die Wette fahren – und danach noch rennen? Da kann etwas Motivation nur gut tun. In Neuschloß konnten sich alle, die beim Triathlon dabei waren, davon eine schöne Portion abholen.

Etwa 70 Leute aus Neuschloß waren zur Bushaltestelle an der Landesstraße gekommen, um den Sportlerinnen und Sportlern zuzujubeln, die mit dem Fahrrad dort zweimal vorbeikamen – auf den Weg zur Brücke über die Autobahn 67 und zurück in die Kernstadt.

Stadtteil-Klatsch und Klatschen für die sportlich Aktiven - hier geht beides.
Stadtteil-Klatsch und Klatschen für die sportlich Aktiven – hier geht beides.

Stadtteil-Klatsch und Klatschen für die sportlich Aktiven – dass dabei beides gut funktionierte, ist der Neuschößer „Meute“ zu verdanken. Sie hatte ihre Zelte auf der Rasenfläche neben der Landesstraße aufgebaut, dazu natürlich Grill und Getränkewagen.

Die Gäste schienen die Möglichkeit zur Begegnung kaum abwarten zu können – jedenfalls waren sie deutlich früher da als die sportlich Aktiven.

Blick ins Zelt auf der Grünfläche.
Blick ins Zelt auf der Grünfläche.

Für die angenehme musikalische Untermalung war das Lampertheimer Duo Autark mit Bernd „Schepper“ Schäfer zuständig. Die Musiker widerstanden souverän der Versuchung, sich mittels übertriebener Lautstärken selbst in den Mittelpunkt zu rücken. Stattdessen unterstrich ihr Akustik-Gitarren-Sound mit Gesang den Charakter des gemütlichen Sonntagvormittags.

Duo Autark mit Akustik-Rock.
Duo Autark mit Akustik-Rock.
Die Grillmeister der "Meute".
Die Grillmeister der „Meute“.
Bon- und Getränkeverkauf der "Meute".
Bon- und Getränkeverkauf der „Meute“.

Straßensperrungen und Umleitungen beim Triathlon

Wegen des Triathlons war die L3110 sowohl nach Lampertheim als auch in Richtung Hüttenfeld für den Autoverkehr gesperrt. Die Stadt Lampertheim nannte die Details:

Für die Laufstrecke ist der Weidweg in Richtung Freibad ab der Straße „Rheinweide“ gesperrt. Die Triathlonteilnehmer und die Besucher des Freibades können passieren.

Im Verlauf der Radstrecke sind folgende Straßen gesperrt: Schwimmbadstraße – Carl-Lepper-Straße – Eduard-Feldhofen-Straße – Wormser Straße (zwischen Eduard-Feldhofen-Straße und Chemiestraße) – Chemiestraße (zwischen Westendstraße und Klärwerkstraße) – Rosenaustraße bis Siedlerstraße – Ostumgehung (zwischen den Anschlüssen der B 44 und L 3110 / Neu-schloßstraße) – L 3110 (zwischen Einmündung Ostumgehung und Autobahnbrücke A 67) – Wende – gleicher Weg zurück.

Es führte also nur der Weg durch den Wald aus Neuschloß heraus: Vom Alten Lorscher Weg aus an der Grillhütte und der Waldesruh vorbei über die Boveri-Brücke ins Industriegebiet Ost in der Kernstadt. Wer an die Bergstraße will, musste von hier aus über die Autobahn 6 (Mannheim Sandhofen) oder über die Bundesstraße 47 (Bürstadt-Lorsch) weiterfahren.