Carola Biehal (im Bild rechts) vertritt auch in den kommenden fünf Jahren unseren Stadtteil in der Kommunalpolitik. Der Ortsbeirat hat die 65-Jährige einstimmig zur Ortsvorsteherin gewählt. Biehal steht bereits seit zehn Jahren an der Spitze des Ortsbeirats beziehungsweise der Bürgerkammer.
Zudem gilt sie als eine der treibenden Kräfte unserer bundesweit Aufsehen erregenden Altlastensanierung, für die sie sich seit 1988 engagiert – unter anderem im Altlastenverein und Projektbeirat Altlasten Neuschloß (PAN). Seit 2011 ist Biehal auch Stadtverordnete in der SPD-Fraktion.
Stellvertretender Ortsvorsteher ist Michael Bayer (Zweiter von rechts). Der 53-jährige Journalist ist in Neuschloß aufgewachsen. Er ist ebenfalls im Projektbeirat Altlasten aktiv und betreibt ehrenamtlich die Plattform Neuschloss.net in Web und Facebook. Zum Stadtteil-Jubiläum hatte Bayer die Geschichte unseres Stadtteils in einer Festschrift aufbereitet.
Bei der Kommunalwahl hatte Liste der Bürgerkammer 96,3 Prozent der Stimmen erhalten. Damit fielen sämtliche neun Sitze den aktiven Neuschlößerinnen und Neuschlößer zu, die den Stadtteil in der Ortsbeirats-losen Zeit vertreten hatten.
Bürgermeister Gottfried Störmer, der vor fünf Jahren der Bürgerkammer zunächst skeptisch gegenüber gestanden war, lobte die ehrenamtliche Runde. Sie habe Kräfte freigesetzt, die vorher ungenutzt schlummerten und Menschen zur Mitarbeit aktiviert. „Insoweit ist die Bürgerkammer im Nachgang eine erfolgreiche Organisation“, räumte Störmer ein. Allerdings ohne rechtlichen Hintergrund und ohne Anspruch auf Gehör – auch wenn die Verwaltungsspitze faktisch mit der Kammer zusammengearbeitet habe.
Neuschloß geht bei der Kommunalwahl eigene Wege – sowohl was die direkte Vertretung des Stadtteils im Ortsbeirat betrifft, als auch beim Stimmverhalten für die Stadtverordnetenversammlung. Neuschloss.net präsentiert die Ergebnisse in interaktiven Tabellen und Grafiken.
Bürgerkammer holt Ortsbeirat komplett
Die Bürgerkammer, entstanden aus einer Notlage heraus vor fünf Jahren, hat sich offenbar in Neuschloß voll etabliert. Die Liste der Aktiven, die unseren Stadtteil seit 2016 ehrenamtlich vertreten, vereinte alle neun Sitze des Ortsbeirats auf sich. Als einzige Partei war die FDP neben der Bürgerkammer angetreten. Und obwohl die Liberalen in Neuschloß traditionell und bei den weiteren Wahlen auch aktuell stark sind, reichte es nicht für den Ortsbeirat.
Mit 54,26 Prozent kommt Neuschloß auf die höchste Wahlbeteiligung von allen Lampertheimer Ortsbeiräten. Die Neuschlößerinnen und Neuschlößer scheinen ihre Vertretung zu schätzen.
Die Bürgerkammer reagierte angetan. „Wir sind wahnsinnig beeindruckt“, heißt es in einer kurzen Stellungnahme auf ihrer Webseite und auf Facebook. Und: „Wir verstehen eure Stimmen als Anerkennung unserer Arbeit.“
So verteilen sich die Stimmen auf die Kandidatinnen und Kandidaten:
Name
Stimmen
Carola Biehal
892
Brigitte Weidenauer
559
Michael Bayer
507
Rolf Wegerle
475
Helmut Kemnitzer
405
Heinz Rupprecht
361
Gisela Bürkel
357
Heidrun Kemnitzer
319
Sonja Hilbert
283
Stadtverordnetenversammlung: Neuschloß steht auf die SPD
Die Neuschlößer Ergebnisse der Wahlen für Stadtverordnetenversammlung und Kreistag lassen sich nur näherungsweise auswerten. Grund sind die vielen Briefwahlstimmen. Ihr Umfang lässt sich abschätzen in der Differenz der Wahlbeteiligung für den Ortsbeirat (54,26 Prozent) und der Beteiligung an der Wahl der Stadtverordneten im Wahllokal am Ahornplatz (16,55 Prozent). Folglich dürften etwa 38 Prozent der Wahlberechtigten zu Hause ihre Kreuzchen gesetzt haben.
Das Problem ist nun: Die Neuschlößer Briefwahlstimmen sind mit jenen von zwei anderen Lampertheimer Wahlkreisen vermischt im Bezirk 90022 (Briefwahl II Hans-Pfeiffer-Halle). In der folgenden Auswertung können wir also nur von den Stimmen ausgehen, die am Wahltag im Bürgersaal abgegeben wurde, was natürlich Ungenauigkeiten bringt.
Die ganz großen Tendenzen dürften aber dennoch gelten. Und das heißt vor allem: Neuschloß bleibt eine Hochburg der SPD. In keinem Ortsbezirk schneidet sie bei der Wahl der Stadtverordneten besser ab als in Neuschloß – mit 44,59 Prozent. Umgekehrt gilt: Die schwache CDU hat nirgendwo weniger Fans als bei uns – mit nur 25,02 Prozent. Zwischen Erst- und Zweitplatzierten liegen Welten.
Die interaktiven Tabellen lassen sich mit Klicks in den Kopf der Spalten sortieren.
SPD
CDU
Grüne
FDP
Durchschnitt
35,00
33,70
16,95
14,36
Hofheim
23,36
51,65
12,22
11,85
Hüttenfeld
34,71
37,11
16,33
12,78
Neuschloß
44,59
25,02
12,37
18,02
Rosengarten
36,25
28,73
16,11
18,91
Auch verglichen mit den zurückliegenden Wahlen stehen die Sozialdemokraten gut da. Die Stimmen aus Neuschloß für die Stadtverordneten sind das zweitbestes Ergebnis seit der Jahrtausendwende, wie eine exklusive Aufstellung von Neuschloss.net zeigt. Der SPD könnte von der Arbeit von Carola Biehal profitieren, Ortsvorsteherin von 2011 bis 2016 und Bürgerkammer-Vorsitzende seit 2016, zudem SPD-Stadtverordnete.
2001
2006
2011
2016
2021
SPD
39,8
38,3
40,10
45,90
44,59
CDU
20,4
29,4
20,10
23,50
25,02
Grüne
9,1
9,3
21,80
10,6
12,37
FDP
18,4
23,0
18,00
20,00
18,02
FW
12,3
Die Grünen, die bei den jüngsten Wahlen in vielen Kommunen zugewinnen, bleiben in Neuschloß nur viertstärkste Kraft nach der FDP. Auch das ist im Stadtteil nicht ungewöhnlich – nur vor zehn Jahren war das bei der Ausnahmewahl anders, die geprägt war von den Folgen des Erdbebens, Tsunamis und dem anschließenden Reaktorunglück in Japan.
Die Kreistagswahlen mit der AfD in Neuschloß
Die Wahl zum Kreistag hat einen entscheidenden Unterschied, verglichen mit dem Wettbewerb um die Sitze der Stadtverordneten: Hier tritt auch die AFD an. Seit dem Jahr 2016 ist das so, und zeitgleich mit dem Auftreten der rechtsextremen Partei verlor die SPD bei der Kreiswahl in Neuschloß an Zustimmung. Diesmal konnte die SPD im Stadtteil hier wieder deutlich aufholen. Die AfD verliert in Neuschloß vier Prozent und kommt auf etwa 15 Prozent.
2006
2011
2016
2021
SPD
36,3
32,8
21,0
29,12
CDU
31,7
22,9
23,1
27,68
Grüne
8,2
21,0
7,8
14,4
FDP
17.0
15,0
12,1
11,62
AfD
19,0
14,93
Linke
4,3
0,5
0,74
FWG
2,2
1,8
2,9
1,49
Hier allerdings könnte sich der oben beschriebene Briefwahl-Effekt auswirken. Das zeigt ein Vergleich der Ortsbezirke. Sämtliche Stadtteile liegen sämtlich deutlich über dem Durchschnittswert der AfD von 9,45 Prozent.
SPD
CDU
Grüne
FDP
AfD
Durchschnitt
37,32
33,50
15,40
8,16
9,45
Hofheim
19,66
43,34
10,02
4,64
16,36
Hüttenfeld
25,84
33,50
14,31
5,54
12,90
Neuschloß
29,12
27,68
14,40
11,62
14,93
Rosengarten
25,25
29,34
11,95
7,71
17,39
Die Werte in der Kernstadt können wohl kaum so tief sein, um das auszugleichen. Es könnte sein, dass AfD-Fans seltener als Anhängerinnen und Anhänger anderer Parteien zu Hause wählen. In der Folge könnten die 15 Prozent aus dem Wahllokal eine verzerrte Wahrnehmung sein.
Die Vermischung mehrerer Ortsbezirke in den Briefwahlen erweist sich als äußerst problematisch, weil es genaue Auswertungen verunmöglicht. Das sollte für die kommenden Wahlen im Blick behalten werden.
Direktwahl des Landrats
Bei der Wahl des Landrats übrigens hört die Verbundenheit von Neuschloß mit der SPD auf. Ihr Kandidat Karsten Krug kommt nur auf 35,98 Prozent. Das ist zwar immer noch mehr als überall sonst in Lampertheim. Aber Amtsinhalber Christian Engelhardt von der CDU kommt auch in unserem Stadtteil auf eine absolute Mehrheit von 53,66 Prozent. Die Kandidatin der Grünen, Evelyn Berg, erreicht in Neuschloß 10,37 Prozent.
Transparenzhinweis: Der Autor ist Mitglied der Bürgerkammer-Liste.
Einen gewissen Überraschungseffekt hat die Nachricht schon: Die Buslinie 602 solle abgeschafft werden! Kein Wunder: In den weißen Fahrzeugen sitzen vor allem Jugendliche aus den Lampertheimer Stadtteilen Neuschloß und Hüttenfeld, die am Schulzentrum West unter anderem im Lessing-Gymnasium oder an der Alfred-Delp-Schule lernen. Und auch das Litauische Gymnasium im Hüttenfeld wird mit der 602 angebunden.
Muss unser Nachwuchs also künftig laufen? Wohl kaum. Denn in der ersten Aufregung ging die eigentliche Idee unter, die offenbar im Zusammenhang mit der anstehenden neuerlichen Konzessionsvergabe der Kreislinien entstanden ist. Nach einem Bericht des Südhessen Morgen geht es darum, die bisherigen Fahrten der Linie 602 zusammenzulegen mit jenen der Linie 644, damit dort einen Halbstundentakt zu schaffen und auch Heppenheim anzusteuern.
Schauen wir uns den Busverkehr zwischen Lampertheim, Neuschloß und Hüttenfeld im Detail an.
Bisher fahren die blauen Busse der Linie 644 vom Bahnhof in der Kernstadt aus stündlich, halten in Neuschloß Ort, in Hüttenfeld und rollen dann weiter nach Viernheim. Die Busse halten in beide Richtungen etwa zur vollen Stunde am Bahnhof in Lampertheim an und sind damit gut verknüpft mit den Zügen der RE70 in Richtung Mannheim und Frankfurt (falls alles pünktlich läuft).
Die weißen Busse der Linie 602 sind unterwegs zwischen Schulzentrum West, Bahnhof, Fachmarktzentrum in der Otto-Hahn-Straße, Neuschloß Ulmenweg, Neuschloß Ort und Hüttenfeld. An Schultagen gibt es 13 Fahren pro Richtung, nach 18 Uhr rollen nur noch Ruftaxen. Allenfalls in der Mittagszeit gibt es regelmäßige Fahrten.
Die Idee: ein attraktiver Halb-Stunden-Takt für Neuschloß
Die neue Idee ist nun: Die Busse der Linie 644 fahren künftig jede halbe Stunde zwischen Lampertheim und Neuschloß. Einer der Busse fährt wie bisher weiter durch Hüttenfeld und nach Viernheim. Der andere biegt bei Hüttenfeld ab und macht sich auf nach Heppenheim zum Kreiskrankenhaus und weiter zum Bahnhof dort.
Damit bekäme Neuschloß also einen Halbstundentakt in die Kernstadt, einen Stundentakt nach Viernheim und – um 30 Minuten versetzt – einen Stundentakt nach Heppenheim. So entstünde auch eine Ausweichroute für jene, die nach Frankfurt pendeln. Bisher fahren nur zwei Busse der 602 zum Kreiskrankenhaus, bei vorheriger Anmeldung. Das vorgeschlagene Konzept wäre also eine deutliche Verbesserung.
Aber: gut nur unter bestimmten Bedingungen
Allerdings nur unter der Bedingung, dass jene drei für Neuschloß wichtigen Haltestellen weiter bedient werden, die die 602 anfährt: der Ulmenweg in Neuschloß, die Otto-Hahn-Straße und das Schulzentrum West in Lampertheim. Denn nur so kommen Leute aus unserem Stadtteil ohne Auto gut zum Einkaufen ins Industriegebiet, und nur so erreichen unsere Kinder und Jugendliche das Schulzentrum am Biedensand.
Das muss nicht für jeden Bus einer erweiterten 644 gelten. Wenn nur jede zweite Verbindung diese Extrarunden fährt, wäre das keine Verschlechterung vergleichen mit der jetzigen Lage.
Die morgendlichen Extra-Busse der 602 für den Schulverkehr könnten schlicht erhalten bleiben – unter welcher Liniennummer auch immer. Zur Not als 606, analog zur 605 in Richtung Pestalozzischule.
Der Vorschlag: Alles im allem
Unterm Strich wäre vor allem der attraktive 30-Minuten-Takt in die Kernstadt eine deutliche Attraktivistätssteigerung des Nahverkehrs. Deshalb könnte die sicher gut gemeinte, schnelle Stellungnahme aus dem Fahrgastbeirat, er kämpfe unbedingt für die Erhaltung der 602, etwas zu kurz greifen. Die Chance für eine Neugestaltung sollte nicht verspielt werden.
Zu prüfen wäre noch, wie dafür Sorge getragen werden kann, dass der Schulverkehr nach Hüttenfeld weiter gut funktioniert.
Die Aktiven der Bürgerkammer wollen sich auch nach der Kommunalwahl im März für Neuschloß engagieren. Das bewährte Team wird deshalb mit einer parteiunabhängigen Liste an der Wahl des Ortsbeirats teilnehmen. An deren Spitze steht die Vorsitzende der Kammer, Carola Biehal.
Zehn Frauen und Männer finden sich auf dem Wahlvorschlag der Bürgerkammer. „Damit kann es auf jeden Fall wieder einen Ortsbeirat geben“, sagte Biehal im Nomierungstreffen im Foyer der Hans-Pfeiffer-Halle. Vor fünf Jahren waren die Listen aller Parteien auf weniger als die nötigen neun Kandidatinnen und Kandidaten gekommen; die Wahl musste überraschend ausfallen.
Daraufhin gründeten etwa 20 Neuschlößerinnen und Neuschlößer, unterstützt vom Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte, die Bürgerkammer – und gaben mit ihr dem Stadtteil eine Stimme. „Es zeigte sich, dass sich in dieser Runde auch solche Frauen und Männer gerne engagieren, die das aus beruflichen oder privaten Gründen nicht in politischen Parteien können oder wollen“, blickte Pressesprecher Michael Bayer zurück.
Die so entstandene personelle Stärke habe beispielsweise ermöglicht, das große Stadtteil-Jubiläum mit einem zweitägigen Bühnenprogramm, Kunstausstellung im Beamtenbau, der Festschrift und einem Frühlingsfest zu organisieren. Diese Kraft wolle man bewahren. Zugleich biete der formale Rahmen des Ortsbeirats gesicherte Rechte, etwa was Auskünfte der Stadtverwaltung betrifft.
Biehal betonte, die Mitglieder der Bürgerkammer seien im Stadtteil und seinen Institutionen gut vernetzt. „So können wir auch künftig gut die Anliegen der Neuschlößerinnen und Neuschlößer aufgreifen.“ Die Kammer wolle den Gemeinschaftssinn vor Ort fördern. „Die Premiere unseres Frühlingsfests rund um die Grillhütte im Wald wurde von Hunderten besucht. Das würden wir gerne fortführen.“
Zentral sei für Neuschloß, die verbliebenen Altlasten zu sanieren. Neben dem Grundwasser sind auch noch Flächen im Wald belastet, die teils bis in Grundstücke am Rand der Bebauung ragen. „Hier können wir den betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern mit unseren Erfahrungen aus der Sanierung im Ortskern helfen“, sagte Biehal, die auch Sprecherin des Projektbeirats Altlasten ist.
Helmut Kemnitzer, dem Stellvertretenden Vorsitzenden der Bürgerkammer, liegt der Busverkehr besonders am Herzen. „Hier gab es in den vergangenen Jahren deutliche Verbesserungen – etwa, dass die Linie 602 auch das Fachmarktzentrum anfährt.“ Das für Jung und Alt wichtige Thema Öffentlicher Personennahverkehr wolle man weiter intensiv begleiten.
Auf der Liste der Bürgerkammer stehen in dieser Reihenfolge: Carola Biehal (Ahornweg), Helmut Kemnitzer (Akazienweg), Gitte Weidenauer (Buchenweg), Michael Bayer (Ulmenweg), Heidrun Kemnitzer (Akazienweg), Heinz Rupprecht (Ahornweg), Sonja Hilbert (Eichenweg), Rolf Wegerle (Lindenweg), Gisela Bürkel (Ahornweg) und Günter Kirchenschläger (Buchenweg).
Transparenzhinweis: Der Autor ist Mitglied der Bürgerkammer und kandidiert auf deren Liste für den Ortsbeirat.
Hessen Mobil hat im Sommer 2020 die Landesstraße L3110 zwischen Neuschloß und der Lampertheimer Kernstadt saniert. Ein Projekt mit vielen Nebenwirkungen. Manche dauern bis heute an. Das Protokoll der Ereignisse.
Verkehrsinsel entpuppt sich als Unfallschwerpunkt – jetzt wird sie umgebaut.
Die Bürgerkammer kritisiert die Stadt und Hessen Mobil wegen schlechter Kommunikation.
Empörung über illegale Autofahren – viele Reaktionen auf unser Video.
Update vom 12. Oktober
L3110: Verkehrsinsel an der Ulmenweg-Einmündung wird umgebaut
Die Verkehrsinsel auf der Landesstraße 3110 an der Einmündung zum Ulmenweg wird umgebaut. Das gibt die Bürgerkammer auf ihrer Website bekannt. Grund seinen mehrere Verkehrsunfälle unmittelbar nach der Freigabe der sanierten Strecke. Die Arbeiten haben am Donnerstag begonnen – und werden flankiert von einer Verkehrsregelung mit einer Baustellenampel.
„Die bestehende Insel wird entfernt. Die neue wird zwei Meter breit sein, so dass Fußgänger und Radfahrer sicherer auf der Straßenmitte warten können. Und sie wird etwas weiter zum Ortskern hin aufgebaut“, berichtet die Bürgerkammer. Deren Vorsitzende, Carola Biehal, hatte sich dafür auch in kommunalen Gremien eingesetzt. „Obwohl ich auf meine Anfragen zunächst nur ein Lächeln zurück bekam, zeigt sich jetzt, dass die Bürgerkammer mit ihrer Kritik richtig lag“, sagt sie.
Betroffene der Verkehrsunfälle hatten sich bei der Bürgerkammer beklagt, die Verkehrsinsel samt ihrer Schilder schränke die Sicht ein. Andere Verkehrsteilnehmer/innen empfanden die Insel so nahe an die Einmündung gerückt, dass man sie beim Linksabbiegen aus dem Ulmenweg heraus bewusst umfahren müsse. Und Radfahrer/innen klagten schließlich, der Zwischenraum auf der Insel sei so schmal, dass die vorbeirollenden Fahrzeuge zu nahe kämen.
Update vom 30. August
L3110: Bürgerkammer kritisiert Umstände der Bauarbeiten
Die Bürgerkammer Neuschloß hat in ihrer jüngsten Sitzung ausgiebig die Begleitumstände der L3110-Sanierung diskutiert – und die Debatte jetzt auf ihrer Webseite zusammengefasst. Die Stadtteil-Vertretung kritisiert die Kommunikation von Hessen Mobil und der Stadtverwaltung.
So habe es entgegen des ausdrücklichen Wunsches der Bürgerkammer keine Informationsveranstaltung gegeben, um über die Sperrung und deren Nebenwirkungen zu informieren. Die Kammer hätte sich gewünscht, dass die Stadtverwaltung mehr Sorge dafür trägt, dass nur Berechtigte die Ausweichstrecke über die Felder nutzen. Auch die Planänderung, nach der die Neuschlößerinnen und Neuschlößer in den letzten zwei Wochen nicht durch den Wald fahren durften, sei schlecht kommuniziert worden. Schließlich heißt es, die laschen Kontrollen hatten dazu geführt, dass sich viele Autofahrer ermutigt sahen, illegale Wege nutzen.
Auch die Lokalpresse berichtet ausführlich über die Diskussion. Der Südhessen Morgen zitiert eine Vertreterin der Bürgerkammer mit den Worten: „Man hat uns hier ganz schön an der Nase herumgeführt“. Selbst der für seine Bedachtsamkeit bekannte Stadtrat Hans Schlatter aus Neuschloß habe die Verkehrsverhältnisse in der Sanierungsphase in drastischen Farben geschildert. Von der ersten Minute an seien keine wirksamen Kontrollen durchgeführt worden.
Die Lampertheimer Zeitung schreibt: „Den Ärger über den „schlechten Informationsfluss“ musste sich in einer Sitzung der Bürgerkammer Neuschloß Jens Klingler anhören. Dass Bürgermeister Gottfried Störmer nicht vor Ort war, stieß einigen Besuchern und Mitgliedern der Bürgerkammer bitter auf.“ Das Blatt zitiert auch eine Reaktion des Ersten Stadtrats: „Wenn du eine Alternative anbietest, musst du dich eben auch darum kümmern.“
Update vom 28. August
L3110: Neue Verkehrsinsel schafft Unfallschwerpunkt
Gut gemeint war sie ja, die neue Verkehrsinsel auf der L3110 in Höhe des Ulmenwegs. Denn hier wechseln oft Radfahrer und Fußgänger die Seite, müssen also die viel befahrene Landesstraße überqueren. Doch nicht alles, was gut gemeint ist, wird am Ende gut. So scheint es auch mit der Verkehrsinsel zu sein.
Kaum war der Verkehr freigegeben, krachte es. Und das gleich mehrfach. Vier Verkehrsunfälle zählte die Vorsitzende der Bürgerkammer, Carola Biehal, schon. Klar zu erkennen am umgefahrenen Schild mit dem blauen Richtungspfeil.
Einige der Betroffenen meldeten sich bei Neuschloss.net. Sie berichten, die Verkehrsschilder auf der Insel versperrten Linksabbiegenden die Sicht auf den entgegenkommenden Verkehr aus Richtung Hüttenfeld. Neben dem runden Richtungsschild ist an dem Mast auch eine rot-weiße Warntafel befestigt. Bei den Unfällen entstand teils hoher Sachschaden.
Zahlreiche Neuschlößerinnen und Neuschlößer sehen das genauso. Im Diskussionsforum von Neuschloss.net auf Facebook diskutierten sie das Thema – mit eindeutigem Tenor: In ihrer jetzigen Form mach die Verkehrsinsel den Autoverkehr weniger sicher als vorher.
Und was ist mit den Fußgängern und Radfahrerinnen? „Ich habe zu Fuß die Landesstraße überquert. Als ich mitten auf der schmalen Verkehrsinsel stand, versperrten die Schilder auch mir die Sicht. Ich musste mich gefährlich der Fahrbahn nähern“, schilderte Carola Biehal ihre Erfahrungen.
Erster Stadtrat Jens Klinger sagte in der Bürgerkammer, die Stadtverwaltung werde die Verkehrsinsel zum Thema in anstehenden Gesprächen mit Hessen Mobil machen. Das umgefahrene Schild wurde inzwischen wieder aufgestellt.
Update vom 15. August
L3110 komplett frei – Busse fahren wieder
Hier und da erinnern noch umherliegende Schilder an die Strapazen der vergangenen sechs Wochen. Jetzt aber ist alles vorbei: Die Bauarbeiten auf der L3110 zwischen Lampertheim und Neuschloß sind zu Ende, die Sperrung ist aufgehoben.
Früher als ursprünglich vorgesehen fahren auch wieder die Linienbusse zwischen Viernheim, Hüttenfeld, Neuschloß, Lampertheim und Worms auf der Stecke. Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar teilt mit:
Update 14.08.2020: Die Straße nach Neuschloß wird heute Mittag wieder geöffnet wird. Wir haben uns daher entschlossen, ab Morgen (Samstag, 15.08.2020) wieder den normalen Plan zu fahren.
Eigentlich sollte die Linie erst am Montag wieder starten.
Die Stadtspitze zeigt sich nicht ganz zufrieden mit dem Verlauf der Bauarbeiten. Die Lokalpresse zitiert den Ersten Stadtrat Jens Klingler mit den Worten, die Stadt habe noch eine Rechnung mit der verantwortlichen Landesbehörde Hessen Mobil offen. Er bezieht sich auf städtische Unterstützung rund um die Organisation der Baustelle (Südhessen Morgen, Lampertheimer Zeitung (plus)).
Allerdings hatte die Stadtverwaltung mit ihrer misslungenen Kommunikation und kurzfristigen Änderungen der lokalen Ausweichstrecken sowie zu seltenen Kontrollen ganz erheblich selbst zu dem Durcheinander beigetragen.
Update vom 10. August
Sanierung L3110: Arbeiten sollen am Freitag fertig werden
Wenige Tage müssen wir noch durchhalten, dann ist die Sanierung der L3110 zwischen Lampertheim und Neuschloß Geschichte. Für viele eine aufregende Geschichte.
Neuschloss.net wollte von der zuständigen Landesbehörde Hessen Mobil wissen, wie die Arbeiten im Zeitplan liegen. Die schöne Antwort: Es läuft alles wie geplant. Vorgesehen ist, die Straße im Laufe des Freitags komplett freizugeben. Vorher, am Mittwoch und Donnerstag, seien die Fahrbahn-Markierungen dran. Am Freitag sind dann abschließende Arbeiten eingeplant.
Damit kann am folgenden Montag zum Beginn des neuen Schuljahres auch wieder der reguläre Busverkehr aufgenommen werden. Die Linien 644 und 602 bedienen dann wieder Lampertheim, Neuschloß und Hüttenfeld.
Hessen Mobil hatte schon bei der Auftragsvergabe einen deutlichen Anreiz an die Baufirma geschaffen, die Arbeiten pünktlich zu beenden. Im Falle einer Verspätung wäre eine Konventionalstrafe angefallen.
Rund 660.000 Euro hat sich das Land Hessen die Arbeiten kosten lassen. In der Ortsdurchfahrt hat die Baufirma die Asphaltdeckschicht erneuert. Richtung Lampertheim gab es mehr zu tun. Hier frästen die Arbeiter den vorhandenen Hocheinbau ab und beseitigten an lokalen Schadstellen tiefgehende Mängel. Anschließend trugen sie eine acht Zentimeter starke Asphaltbinderschicht und eine vier Zentimeter dicke Asphaltdeckschicht auf. Über 1,8 Kilometer zieht sich das Projekt.
Arbeiten am Geländer der Autobahnbrücke vor Hüttenfeld
Hessen Mobil nutzt den verringerten Verkehr für Arbeiten am Geländer der Brücke über die Autobahn 67 vor Hüttenfeld. Die Fahrbahn wird dort halbseitig gesperrt, um für Fußgänger:innen und Radler:innen Platz zu schaffen.
Neuschloss.net hält euch mit einer Fanseite auf Facebook auf dem Laufenden. Das gefällt euch doch bestimmt, oder? Bitte hier entlang.
Update vom 8. August
L3110: Empörung über illegale Autofahren – viele Reaktionen auf unser Video
Die Veröffentlichung des Beweisvideos auf Neuschloss.net ruft eine ganze Welle von Reaktionen hervor. Zahlreiche Neuschlößer/innen berichten von ähnlichen Beobachtungen: Autofahrer/innen scheren sich nicht um die Absperrungen an der L3110, wo derzeit im Ortskern von Neuschloß die Fahrbahn erneuert wird. Sie schieben die Absperrungen beiseite und fahren über die frisch geteerte, nicht freigegebene Strecke.
Eigentlich gilt eine Umleitung, die allerdings weiträumig ausfällt: über Bürstadt und Lorsch, auch über Mannheim-Sandhofen und Viernheim ist eine Umfahrung möglich. Entgegen erster Ankündigungen der Stadt und im Gegensatz zu den ersten Bauabschnitten, als Neuschlößer/innen und Krippen-Eltern mit Sondergenehmigung über die Felder der Heide fahren durften, gilt nun eine lokale Ausweichroute durch den Wald nur für Rettungskräfte und systemrelevante Fahrer/innen.
Anwohner/innen im Tannenweg hatten bemängelt, dass schon über die Heide zahlreiche Auswärtige ohne die erforderliche Genehmigung fuhren; ihr Ruf nach intensiven Kontrollen des städtischen Ordnungsamts verhallte weitgehend ungehört. Nachdem das illegale Verhalten kaum geahndet blieb, sehen sich nun Autofahrer/innen offenbar ermutigt, auch im letzten Bauabschnitt die Regeln zu brechen.
Die Reaktionen auf der Fanseite in Facbook von Neuschloss.net zeigen, dass der Fall aus dem Beweisvideo nur einer von vielen ist. Christoph Wohlfarth schreibt: „Der ein oder andere fährt da auch mitten am Tag durch. Im Zickzack um die Baufahrzeuge und dann wird verzweifelt der Ausweg gesucht. Ja! Baustellenschilder stehen eigentlich nur aus Jux da. Muss man nicht verstehen.“ Dominik Brüderl erläutert: „Schon mehr als einen gesehen der da einfach vorbei fährt. War aber auch selbes Spiel in der anderen Richtung. Da sind auch etliche durch die Baustelle gefahren während der Sperrung.“ Katja Schmitt beobachtet: „Leider ist das bei uns auch der Fall. Egal das es gesperrt ist. Jeder fährt durch.“
Emotionale Reaktionen erreichen Neuschloss.net auch direkt:
„Es ist unvorstellbar, was sich einige Leute erlauben.“
„Wir halten uns alle an die Regeln und die Auswärtigen machen, was sie wollen.“
„Wir gehen abends zur Unterhaltung an die Baustelle. Es ist wirklich unglaublich.“
Am Samstagvormittag beobachtete Neuschloss.net, wie ein Fahrzeug mit Heidelberger Kennzeichen zunächst langsam den Seitenweg neben der Forsthausstraße befuhr. Plötzlich bog es ab und fuhr über den Grünstreifen auf die absperrte Landesstraße – und von dort in Richtung Hüttenfeld. An der Ausweichstrecke, vorbehalten für die Rettungskräfte, wendeten Autofahrer/innen plötzlich hektisch, als sie bemerkten, dass Fotos angefertigt werden.
Ein Anwohner berichtete, abends führen Autos direkt auf die Absperrungen, um sie zu verschieben. Er habe die Barrieren am Morgen wieder zurückgestellt. Andere Neuschlößer/innen sahen zudem kleine Autos wie Smarts, die regelmäßig in Richtung Hüttenfeld über den Fahrradweg an der abgesperrten Baustelle vorbei führen. Eine für Zweiradfans gefährliche Sache.
Inzwischen sind die unerlaubten Fahrten offenbar auch ein Thema für die Polizei. Am Samstag kamen Beamte nach Neuschloß, um die Absperrungen eigenhändig wieder aufzubauen. Zuvor hatte sich die Vorsitzende der Bürgerkammer, Carola Biehal, schriftlich und wiederholt beim städtischen Ordnungsamt über die untragbaren Zustände beschwert. Anwohner/innen berichten Neuschloss.net, die Polizei habe auch einige Autofahrer/innen erwischt und Strafzettel ausgestellt.
Update vom 7. August
Videobeweis: Autofahrer/innen missachten die Absperrungen an der L3110-Baustelle
Gäbe es keine klaren Beweise, man würde es nicht glauben. Kaum gehen die Arbeiter/innen in ihren Feierabend, rollen Autofahrer/innen heran – und schieben die Absperrungen beiseite. Das geht seit vielen Tagen so. Manche machen sich nicht einmal die Mühe, die Schilder wieder zurückzustellen.
Eine Anwohnerin hat nun Neuschloss.net einige Videoaufnahmen übermittelt, die einen solchen Fall zeigen. Eine Auto kommt aus Richtung Hüttenfeld. Die Absperrung wird weggeräumt, das Fahrzeug rollt durch. Anschließend geht es weiter über die frisch geteerte Fahrbahn. An der Einmündung zum Alten Lorscher Weg wird’s dann nochmal ein – auch hier mogelt sich das Fahrzeug vorbei.
Neuschloss.net hat die zuständige Landesbehörde Hessen Mobil gefragt, was die Folgen dieses Verhalten sein könnten. Die Antwort: Natürlich bekommt ein Strafzettel, wer durch eine gesperrte Straße fährt und erwischt wird. Falls etwas auf der Baustelle passiert, bestehe kein Versicherungsschutz. Und nicht zuletzt: Sollte die neue Fahrbahn durch die frühe Nutzung beschädigt werden, etwa in Form von Spurrillen, müssen die Fahrer/innen für die Beseitigung der Schäden aufkommen.
Update vom 5. August
L3110: Wer darf durch den Wald ausweichen? Diskussion über unklare Vorgaben der Stadt
Mit der dritten Bauphase der L3110 wird die Diskussion lauter, ob die Stadtverwaltung die Ausnahmeregelungen gut organisiert. In Beiträgen auf der Facebook-Fanseite von Neuschloss.net und in der größten lokalen Gruppe „Lampertheim tretet ein!“ wird deutlich, dass viele Lampertheimer die Vorgaben nicht nachvollziehen können.
Das muss wenig verwundern. Hatte die Stadtspitze zunächst in der Bürgerkammer öffentlich von einer Umleitung für Neuschlößer/innen durch den Wald gesprochen, ist die Durchfahrt nun doch verboten. Bekamen Erzieherinnen in den ersten vier Wochen die Erlaubnis, die lokalen Ausweichrouten zu benutzen, gelten sie nun offenbar plötzlich nicht mehr als systemrelevant und sollen den weiten Bogen nehmen. Und Berichten von Beschäftigen der Pflegedienste ist zu entnehmen, dass sie in den ersten beiden Tagen der dritten Bauphase mal durchfahren durften, mal nicht. Eine offensive und klare Kommunikation sieht anders aus.
Eine Frau erläuterte auf Facebook, sie habe vor der Sperrung eine Ausnahmegenehmigung erhalten, von den Änderungen nichts gewusst – und fürchte nun einen Strafzettel. Grundsätzlich stellt sich hier die Frage, ob solche Verwarnungen überhaupt rechtens wären. Die Ausnahmegenehmigungen erlauben das Durchfahren gesperrter Wege bis Mitte August und wurden individuell per Brief zugestellt. Man könnte erwarten, dass ein unvorhersehbarer Widerruf der Genehmigung auf gleichem Weg zugestellt werden muss.
Die Verwaltung geht offenbar davon aus, dass eine mäßig klare Pressemitteilung für den Widerruf ausreicht. Es könnte sich lohnen, gegen eventuelle Strafzettel Widerspruch einzulegen.
Aufruf eines Anwohners an alle Neuschlößer/innen
Trotz der strengeren Auswahl der Berechtigten sehen Anwohner/innen eine beachtliche Zahl von Fahrzeugen durch den Wald und den Alten Lorscher Weg fahren. Insbesondere vor dem Kinderspielplatz könnten so gefährliche Situationen entstehen. Die Stadtverwaltung hat dort deshalb die erlaubte Geschwindigkeit auf zehn Kilometer pro Stunde verringert und Tempokontrollen angekündigt.
Den Neuschlößer Christoph Wohlfarth bewegte diese Lage zu einem Aufruf, den er an Neuschloss.net übermittelte. Wir dokumentieren ihn und schließen und inhaltlich voll an:
Auf der, eigentlich nur für Rettungskräfte und den Linienbus gedachten, Umleitungsstrecke fahren vermehrt Neuschlösser und Auswärtige.
Nicht jeder Verkehrsteilnehmer legt dort die gebotene Rücksichtnahme an den Tag. Gerade am Spielplatz ist es brandgefährlich wenn Volker Vollgas oder Beate Blindfisch dort vorbeidonnern.
Achtet bitte darauf eure Kinder nochmal auf das erhöhte Verkehrsaufkommen auf den normalerweise ruhigen Strassen aufmerksam zu machen.
Zu und auf und zu und auf am Tannenweg
Kaum waren die Bauarbeiten Richtung Neuschloß beendet, zierten die bekannten Pfosten wieder den Tannenweg – und sperrten damit die Ausweichstrecke über die Felder. So manche Autolenker/innen, die von der Öffnung der Landesstraße nicht wussten, mussten wenden und zurück zum Kreisel am Hundeverein fahren.
Am Mittwochmorgen dann wieder alles auf Anfang: Tannen- und Birkenweg waren nicht mehr von der Landesstraße aus zu erreichen. Wer hier hin- oder wegwollte, musste wieder über die Heide fahren. Die Pfosten wurden also erneut entfernt.
Update vom 4. August
L3110: Arbeiten in der Ortsdurchfahrt schreiten voran
Es ist viel passiert innerhalb der ersten 24 Stunden im dritten und letzten Bauabschnitt an der L3110. In der Ortsdurchfahrt von Neuschloß haben die Arbeiter bereits den alten Fahrbahnbelag abgetragen und mit einer schwarzen Flüssigkeit für die neue Schicht vorbereitet.
An den Seiten sind die zuletzt verdeckten Betonstreifen freigelegt, die lange Zeit zwischen Neuschloß und Hüttenfeld als – nicht ungefährliche – Fahrradwege dienen mussten. Sie werden wieder überteert; seit der Verlegung einer Gasleitung gibt es ja südlich der L3110 einen richtigen Fahrradweg.
Sperrung der L3110: Bus fährt, Ordnungsamt kontrolliert
Wendete am Montagmorgen der Fahrer den Bus zwischen Neuschloß und Hüttenfeld noch ratlos auf freier Strecke vor der Absperrung, nimmt er inzwischen die Ausweichroute durch den Wald. Sie führt ihn weiter durch den Alten Lorscher Weg zum Seitenweg der Forsthausstraße. Dort wendet er an der Einfahrt zum Erlenweg. Die Bürgerkammer hatte sich für diesen Pendelbus während der Bauarbeiten eingesetzt. Sie veröffentlichte auf ihrer Webseite auch den Fahrplan.
Wie berichtet, ist die Ausweichroute durch den Wald nun systemrelevanten Bedürfnissen vorbehalten. Die Stadt weicht damit von früher verkündeten Plänen ab, denen zufolge auch die Neuschlößer/innen so in östlicher Richtung weiterkommen. Begründet wird die Änderung mit Waldbrandgefahr. Am Dienstagmorgen kontrollierte das städtische Ordnungsamt, ob sich Unberechtigte durchmogeln wollen.
Update vom 3. August
Baustelle L3110: nach Lampertheim frei, nach Hüttenfeld dicht
Der direkte Weg zwischen Neuschloß und der Kernstadt ist wieder frei. Die Sanierung der Landesstraße L3110 samt der Fahrradwege ist weitgehend abgeschlossen. Vier Wochen lang mussten die Neuschlößer/innen über den Tannenweg und die Felder der Heide ausweichen. Alle anderen mussten gar über Lorsch oder Viernheim fahren.
Zugleich läuft nun die Sanierung der Fahrbahn in der Ortsdurchfahrt, zwischen der Einfahrt des Tannenwegs und dem Ortseingang aus Richtung Hüttenfeld. Entgegen früherer Überlegungen dürfen die Autos aus unserem Stadtteil nicht eine Ausweichstrecke durch den Wald nehmen. Das geht aus einer Mitteilung der Stadt Lampertheim hervor.
Darin heißt es: „War noch während der ersten beiden Bauabschnitte eine provisorische Umleitung über Feldwege für eine begrenzte Personengruppe eingerichtet, fehlt im letzten Bauabschnitt diese Möglichkeit gänzlich. Fahrten durch angrenzende Waldwege und die aktuell herrschenden Waldbrandgefahr bieten daher keine Alternative.“
Keine Ausweichroute – entgegen früherer Pläne
Mit keinem Wort geht diese Mitteilung, die sämtliche lokalen Zeitungen als Artikel übernommen haben, darauf ein, dass in der jüngsten öffentlichen Sitzung der Bürgerkammer eigentlich eine andere Planung verkündet wurde. Damals stellten Erster Stadtrat Jens Klingler und der zuständige Fachbereichsleiter in der Verwaltung, Uwe Becher, eine Ausweichroute vor – vorbei am Spielplatz im Alten Lorscher Weg und danach über einen Feldweg zurück auf die Landesstraße. Seinerzeit war nur noch die Zustimmung des Forsts offen.
Nun heißt es, die Verkehrsbehörde bitte darum, „illegale Fahrten durch den Wald“ unbedingt zu unterlassen. Nur wer sich systemrelevant hält, kann einen Antrag stellen. Die Stadt kündigt Kontrollen durch die kommunale Ordnungspolizei an – die Anwohnerinnen und Anwohner im Tannenweg in den vergangenen vier Wochen eher vermisst hatten.
Sperrung der L3110: Chaos am Montagmorgen
Wie schon öfter in den vergangenen Wochen klappte am Morgen der Umstellung nicht alles. Kaum war die Absperrung am Ortseingang aus Richtung Hüttenfeld aufgestellt, rollte der Bus der Linie 602 heran. Der Fahrer zeigte sich im Gespräch überrascht und ratlos. Er wendete das Fahrzeug dann durch längeres Rangieren. Für Reisende gab es keinerlei Informationen, wohin die Haltestelle verlegt wird.
Auch die Fahrer der Müllabfuhr wussten offenbar nichts von der Sperrung.
Update vom 20. Juli
L3110: Einfahrt in den Ulmenweg bekommt Verkehrsinsel
Das wird Radfahrer und Fußgängerinnen gleichermaßen freuen: In Höhe der Einmündung des Ulmenwegs in die Landesstraße ist eine Verkehrsinsel entstanden. Sie wird das Überqueren der Straße deutlich erleichtern. Wichtig ist das, weil hier viele Neuschlößer/innen einbiegen – und später in der Ortsdurchfahrt der südliche Fahrradweg gesperrt ist.
Update vom 21. Juli
Baustelle L3110: Waldfriedhof von Lampertheim aus erreichbar
Dieses Schild hat sich Lampertheim herbeigesehnt. Nun signalisiert der Hinweis „Zufahrt Friedhof frei“ den Abschluss der ersten Etappe der Fahrbahnsanierung der L3110. Damit ist der Waldfriedhof wieder mit dem Auto von der Kernstadt aus zu erreichen – auch wenn Details wie die Markierungen auf der Fahrbahn noch fehlen.
Manche Lampertheimer hatten in den vergangenen zwei Wochen durchaus Kreativität entwickelt, um auf vier Rädern und ohne Umweg über Bürstadt zu den Gräbern zu kommen.
Meist führte ihre Route über den Schmittiniweg vom Kreisel zum AZ-Vogelpark, über die Böllenruthen vorbei am Tierheim und am Gestüt Neuschloß. Die Durchfahrt ist hier nicht ausdrücklich verboten, sicher aber auch nicht ausgerichtet für regelmäßigen Verkehr.
Sanierung L3110: Erstes Radwege-Stück fertig
Der nördliche Radweg hat in diesem Abschnitt bereits eine neue Asphaltdecke.
Nun folgt die Erneuerung des südlichen Radwegs.
Sperrung L3110: Arbeiten im zweiten Abschnitt
In vollem Gange sind die Bauarbeiten jetzt im zweiten Abschnitt zwischen Waldfriedhof und der Einmündung des Neuschlößer Tannenwegs, der nur noch aus östlicher Richtung erreicht werden kann.
Die Einmündung des Ulmenwegs auf die Landesstraße ist damit abgeschnitten, der größte Teil unseres Stadtteils nur über den Linden- und Alten Lorscher Weg erreichbar.
Insbesondere Paketdiensten scheinen diese lange angekündigten Verkehrsverhältnisse neu; am Dienstag jedenfalls rangierten sie fleißig mit ihren Lastwagen vor- und rückwärts auf der L3110.
L3110: unerlaubte Nutzung der Ausweichroute mit Folgen
Der Ärger, dass Kernstädter und Hüttenfelder nicht die lokale Ausweichroute nutzen dürfen, ist wohl ähnlich groß wie die Versuchung, es trotzdem zu tun. An einem Morgen will ein Anwohner binnen einer Stunde 70 Fahrzeuge gezählt haben, die aus dem Tannenweg kamen und dann direkt weiter in Richtung Hüttenfeld fuhren. Wenig wahrscheinlich, dass das Neuschlößer/innen waren. Darüber berichtet die Lampertheimer Zeitung in ihrer Mittwochsausgabe. Der befragte Bürgermeister Gottfried Störmer spricht von „mobilen Kontrollen“ auf der Ausweichroute, die etwa 50 Strafzettel zur Folge gehabt hätten.
Update vom 14. Juli
Überraschung! Noch eine Baustelle auf der L3110
Überraschung: noch eine Baustelle in und um Neuschloß. Ohne dass es im Voraus bekannt gewesen wäre, beginnen jetzt Arbeiten auf der Landesstraße 3110 nach Hüttenfeld. Mit der hier behandelten, lange geplanten Sanierung der Fahrbahn haben sie nichts zu tun. Die L3110 wird dann phasenweise halbseitig gesperrt, eine Ampel regelt den Verkehr. Was genau dort gemacht wird, haben wir hier zusammengestellt.
Update vom 9. Juli
Baustelle L3110: Gespräche mit genervten Anwohner/innen im Tannenweg
Die Landesstraße glänzt im Morgenlicht. Auch wenn es fast so aussieht: Es ist noch nicht die neue Teerschicht, der sich hier auf der L 3110 zwischen Lampertheim und Neuschloß ins Blickfeld rückt. Vielmehr haben die Arbeiter den alten Belag abgefräst und nun mit einer schützenden Flüssigkeit eingelassen. Der gesperrte nördliche Radweg zeigt sich noch unverändert.
Wegen der Ausweichroute für Neuschlößer erleben Anwohnerinnen und Anwohner im Tannenweg ungewohnt viel Verkehr. Naturgemäß gefällt das nicht allen. Die Bürgerkammer, die sich sehr für eine Ausnahmeregelung für die Autohalter aus unserem Stadtteil eingesetzt hatte, sprach in den vergangenen Tagen mehrfach mit Betroffenen – und bat um Geduld und Gelassenheit.
Bürgermeister Gottfried Störmer kündigt schärfere Kontrollen an
Auch Bürgermeister Gottfried Störmer schaute gestern vorbei; ein Beweisfoto der Stadt Lampertheim findet sich heute im Südhessen Morgen. Störmer ist sich mit der Bürgerkammer einig, „eine Schließung dieses Weges werde von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung im Stadtteil gewiss nicht befürwortet“. Er kündigte zudem intensive Kontrollen an – bei denen auch Bußgelder verhängt würden.
Die Ausweichroute über den Tannenweg und die Felder der Heide ist vier Wochen lang nötig. In den letzten beiden Wochen können Berechtigte über den Ulmen- und Buchenweg sowie einen Waldweg in Richtung Hüttenfeld ausweichen.
Update vom 8. Juli
Sperrung L3110: Wegweiser auf der Ausweichstrecke
Auf der Ausweichroute müsst ihr nun nicht mehr nach den gelben Markierungen der Gasleitung Ausschau halten, um an der richtigen Stelle in den Feldern im rechten Winkel abzubiegen. Dort stehen jetzt – die Farbe ist praktischerweise geblieben – gelbe Umleitung-Wegweiser.
Auch im Tannenweg stehen nun Schilder – allerdings rot-weiße, die das Parken auf der östlichen Straßenseite verbieten. Sicher eine sinnvolle Sache, damit sich der Verkehr dort nicht unnötig staut.
Update vom 7. Juli
Umleitung L3110: Das Ordnungsamt rückt an
Am zweiten Tag der Sperrung der L3110 zwischen Lampertheim und Neuschloß deutet sich eine Entspannung an. Dass die Lage besser ist als am Premierenmontag, hat gleich mehrere Gründe. Natürlich dürften sich die Bauarbeiten inzwischen auch bei jenen herumgesprochen haben, sie seltsamerweise nicht Neuschloss.net lesen. Außerdem wird inzwischen schon in Hüttenfeld an zentraler Stelle auf die Sperrung hingewiesen. Eine entsprechende Beschilderung habe gestern – verblüffenderweise – im morgendlichen Berufsverkehr noch gefehlt, berichtet der Südhessen Morgen.
Der dritte und wahrscheinlich entscheidende Punkt: Die städtische Ordnungspolizei kontrolliert jetzt im Tannenweg, ob in allen Fahrzeugen die erforderliche Ausnahmegenehmigung liegt. In den ersten 45 Minuten am Dienstag mussten gerademal drei Fahrzeuge wieder wenden. All das deutet darauf hin, dass sich die Situation nach der ersten großen Aufregung normalisiert.
In der Facebook-Gruppe „Lampertheim tretet ein“ beteiligen sich unter einem Post von Neuschloss.net viele an der Diskussion über die Sperrung. Gefragt wird häufig, wie der Waldfriedhof zu erreichen ist. Die Antwort: In den ersten zwei Wochen von Neuschloß aus, in der dritten und vierten Woche von Lampertheim aus. Für die Kernstädter läuft das also zunächst wenn möglich aufs Fahrrad hinaus.
Aus den Kommentierungen ergibt sich auch, dass offenbar nicht alle Rettungsdienste wissen, wie sie fahren sollen. In der Bürgerkammer war angekündigt, dass die Arbeiten auf der Landesstraße so laufen, dass die Fahrzeuge im Notfall durchrollen können. Neuschlösser berichten aber, ein Notwagen mit Blaulicht sei über die Felder gefahren.
Update vom 6. Juli
Bauarbeiten auf der L3110: Es geht los
Erster Morgen der Bauarbeiten. Um 7 Uhr stehen bereits alle Absperrungen, die Arbeiter verladen schwere Baugeräte – und die Sperrpfosten auf der Ausweichroute vor dem Feldweg am Tannenweg sind entfernt.
Trotz der wochenlangen öffentlichen Aufregung bremst auf der Landesstraße kurz vor dem Ortsausgang Richtung Lampertheim eine beachtliche Zahl von Autofahrerinnen und -fahrern überrascht ab, betrachtet verwundert die roten Schilder – und wendet.
Einige machen sich auf zur Ausweichroute. Dort herrscht am Premierenmorgen ziemliche Verwirrung. Denn wer dachte, auch nur ein Schild würde den Weg beschreiben, sollte sich getäuscht fühlen. Als im Tannenweg die Straße in einen sandigen Feldweg wechselt, bleibt eine Neuschlößerin verwirrt stehen, steigt aus – und fragt wohl im Fahrzeug hintendran, ob das tatsächlich die richtige Route ist.
Mitten im Feld dann, wo es es aus Lampertheim kommend nach links abzubiegen gilt, rollt ein Fahrzeug fälschlich geradeaus – und setzt dann zurück. (Merke: Am gelben Pfosten, der die Gasleitung markiert, abbiegen!). Und natürlich rangieren auch in den verwirrenden Nebenwegen vor dem Hundeplatzkreisel verwirrte Autolenker.
Interessant: Manche sind auf Zweiräder umgestiegen. Es soll ja während der Bauarbeiten immer einer der beiden Fahrradwege offen bleiben. Aktuell es ist der nördliche entlang des Waldfriedhofs – und der war am Montagmorgen ungewöhnlich gut benutzt. Mit dabei auch ein Nutzer eines E-Rollers – der übrigens genauso schnell in der Kernstadt ankam wie der Neuschloss.net-Autor mit dem Auto über die Ausweichroute.
Einige Lampertheimer erkundigten sich in den vergangenen Tagen bei uns, wie sie den Waldfriedhof mit dem Auto erreichen. Am schwierigsten ist das in den ersten beiden Wochen der Arbeiten – dann ist nämlich nur die Anfahrt aus Richtung Neuschloß möglich. Damit ist also der große Bogen über Bürstadt, Lorsch und Hüttenfeld nötig. Das war aber wohl auch vielen klar, denn am Wochenende war‘s ziemlich voll auf dem Friedhof. Offenbar wurden noch schnell größere Arbeiten erledigt. Zum Gießen gehen reicht ja dann auch das Fahrrad.
Update vom 21. Juni
Die Bürgerkammer hat das Ersatzkonzept für den Busverkehr vorgestellt. Neuschloss.net hat es gecheckt – und erläutert es. Der Baustellenfahrplan ist im wahrsten Sinne ein Notfahrplan. Wer ganz dringend auf den Bus angewiesen ist, wird aber froh sein, mit Geduld wenigstens über Hüttenfeld nach Bürstadt oder Lampertheim zu kommen.
Update vom 3. Juni: Die Stadtverwaltung hat Details dazu veröffentlicht, wie die Berechtigten an die Ausnahmegenehmigungen für die Ausweichwege über die Felder der Heide bekommen. Abgefragt werden Name, Anschrift, Telefonnummer und Autokennzeichen. Zudem wird eine Kopie des Fahrzeugscheins gefordert. Die Angaben müssen bis zum 19. Juni einreicht werden. Als Kontakt wird genannt die Mailadresse verkehr@lampertheim.de sowie die Telefonnummern 06206/935-355 (Frau Meier) oder -326 (Frau Fritz). Es steht auch ein Formular zur Verfügung.
Bitte lest weiter unten, welcher Personenkreis antragsberichtigt ist.
Update vom 9. Juni: Die Stadtverwaltung hat inzwischen die ersten Genehmigungen per Post verschickt.
Update vom 10. Juni: Die Formulare liegen in ausgedruckter Form jetzt auch zur Abholung bereit im Kiosk am Ahornplatz und bei der Vorsitzenden der Bügerkammer, Carola Biehal, Ahornweg 3.
Das Thema Sanierung und Vollsperrung der L3310 wabert schon lange. Wird denn nun wirklich gebaut oder nicht?
Es wird gebaut. Hessen Mobil hat die Aufträge vergeben.
Für welchen Zeitraum sind die Bauarbeiten an der L3110 zwischen Lampertheim und Neuschloß geplant?
Vorgesehen ist die Zeit der hessischen Sommerferien, also vom 6. Juli bis zum 16. August. Um die Baufirmen dazu zu motivieren, in den sechs Wochen fertig zu werden, sind nach Angaben der Stadtverwaltung Strafzahlungen fällig, wenn das nicht klappt.
Sperrung der L3110: die drei Bauphasen
Wo genau wird gesperrt?
Die Arbeiten laufen in drei Abschnitten, die jeweils etwa zwei Wochen dauern sollen.
– Erster Teil: zwischen Kreisel am Hundeplatz und dem Waldfriedhof. Die Einfahrt zum Friedhof-Parkplatz ist weiter aus Richtung Neuschloß möglich.
– Zweiter Teil: zwischen Waldfriedhof und Tannenweg in Neuschloß. Die Einfahrt zum Friedhof-Parkplatz bleibt aus Richtung Lampertheim möglich. Die Einfahrt in den Tannenweg bleibt möglich.
– Dritter Teil: zwischen Tannenweg und Ortsausgang Richtung Hüttenfeld (Forsthaus). Keine Einfahrt in den Tannenweg möglich.
Kann ich mit dem Fahrrad entlang der Landesstraße fahren?
Ja, jederzeit. Die beiden Streifen für Fußgänger und Radler werden glücklicherweise zwar mitsaniert. Aber einer der beiden Wege soll immer benutzbar bleiben.
Sanierung Landesstraße 3110: großräumige und lokale Umleitung
Wo sollen die Autos fahren?
Die weiträumige Umleitung während der Vollsperrung der L3110 führt über Bürstadt, Lorsch und Lampertheim-Hüttenfeld.
Gibt es schnellere Ausweichrouten für direkt Betroffene?
Ja, gibt es. Da diese Routen allerdings über nicht ausgebaute Straßen und Wege führen, behält die Stadtverwaltung sie einem kleinen, fest umrissenen Personenkreis vor:
– Leute, die in Neuschloß wohnen, und ein Auto auf sich angemeldet haben,
– Leute, die ihren Nachwuchs in den Neuschlößer Kindergarten oder in die Krippe bringen und die Erzieherinnen dort.
Ich wohne in der Kernstadt und muss als Berufspendler nach Hüttenfeld oder Viernheim. Ich betreibe einen Lieferdienst; wenn ich über Lorsch nach Neuschloß fahre, wird das Essen kalt. Ich betreibe einen Post- oder Paketdienst. Ich bin die Mutter einer Neuschlößerin und will sie besuchen. Darf ich die lokalen Ausweichrouten nutzen?
Sie gehören nicht zum von der Stadtverwaltung festgelegten Kreis der Ausnahme-berechtigten. Das Ordnungsamt kündigte Kontrollen und Bußgelder an, wenn die Wege ohne Berechtigung genutzt werden.
Video: Umleitung über die Felder der Heide
Wo sind denn nun diese Ausweichwege?
In den ersten beiden Bauphasen, also während der Sperrung zwischen Hundeplatz-Kreisel und der Einfahrt zum Tannenweg in Neuschloß, geht es über die Felder der Heide. Von Neuschloß kommend zunächst über den Tannenweg, der westlich Richtung Lampertheim abbiegt. Die Pfosten am Ortsausgang, die üblicherweise den Weg für Autos sperren, werden abgebaut. Von dort aus geht es auf dem Feldweg weiter bis zur geteerten Strecke („Schwarzer Weg“), der in den Hundeplatz-Kreisel mündet. In der dritten Bauphase, also während der Sanierung zwischen Tannenweg und Ortsausgang Hüttenfeld, geht es über den Ulmen- und Buchenweg durch den Stadtteil, dann über den Alten Lorscher Weg ein Stück in den Wald und dann über den Waldweg hinter dem Spielplatz rechts zurück zur Landesstraße.
Das ist mir zu kompliziert. Kann ich nicht durch den Wald an der Trimm-Dich-Strecke vorbeifahren, so wie gelegentlich sonntags beim Marathon?
Nein, eine sechswöchige Umleitung rund um die Uhr ist etwas anders als zwei Stunden am Sonntagmorgen. Der Forst lehnt das mit Blick auf den Natur- und Vogelschutz ab.
Wie komme ich als Berechtigte/r an die Ausnahmegenehmigung?
Die Stadtverwaltung hat auf ihrer Homepage ein Formular eingestellt, das es auszufüllen gilt. Danach flattert ein grün bedrucktes DIN-A5-Blatt ins Haus, das hinter die Windschutzscheibe zu legen ist.
Wird die Bushaltestelle „Neuschloß Ort“ wie schon lange versprochen auch umgebaut?
Ja, aber nicht zeitgleich. Zum einen fehlt noch ein Förderbescheid, zum anderen könnte das rechtlich schwierig werden, sagt die Stadtverwaltung. (Details und Zeitplan zum Umbau der Bushaltestelle „Neuschloß Ort“.)
Können in Notfällen die Rettungsdienste ihre vorgeschriebenen Zeiten halten?
Auskunft der Stadtverwaltung: Die Baustelle ist so organisiert, dass die Rettungsfahrzeuge jederzeit durchfahren können.