Für den Nachwuchs wird es erst im kommenden Sommer ernst. Die Mamas und Papas gingen jetzt schon einmal zur Schule: Die Pestalozzischule hatte eingeladen zum Elternabend für die Schulanfänger 2015/16. Dabei vertreten auch: die Kindertagesstätten, unter anderem aus Neuschloß.

Ein Ziel des Treffens war zu vermitteln, mit welcher Grundeinstellung Eltern am besten ihre Kinder unterstützen. Loben, anregen, neugierig machen; weniger schimpfen und rügen – so lässt sich das Ergebnis kurz zusammenfassen. Damit die Kinder in der Schule nicht nur körperlich wachsen.

Der Schulelternbeirat stellte in dem Treffen seine Arbeit genauso vor wie der Schul-Förderverein Hand in Hand. Damit sich die Mamas und Papas auch auf diese Aspekte ihrer Schulzeit einstellen können.

Die Weihnachtstanne steht bereits auf dem Ahornplatz – aber derzeit sieht sie vor allem schlicht nach Tanne aus, weniger nach Weihnachten. Die Neuschlößer Kinder dürfen das am Samstag ändern. Stefan Spiesberger von Kids on Keys hat wieder ein Schmückevent organisiert – mit freundlicher Unterstützung eines Mitarbeites von Elektro-Schlappner, der mit dem Kran seines Chefs anrückt. Los geht’s um 10.30 Uhr.

Die Hebebühne des Fahrzeugs war für die Kinder schon im vergangenen Jahr das große Highlight. Kranführer Jens Gassmann hob damit alle Mädchen und Jungen einzeln bis nahe an die Spitze des Baumes, um auch in luftiger Höhe den Schmuck nicht auszulassen.

Apropos Schmuck: den stellt der Nachwuchs im Neuschlößer Kindergarten und bei der Lampertheimer Jugendförderung selbst her. Nachbarn, die im Freien brauchbaren Schmuck übrig haben, können ihn gleich mitbringen.

Das Café am Ahornplatz versorgt die jungen Gäste samt Eltern mit Snacks und Getränken. Selbstverständlich gibt’s auch Glühwein. Denn auch der hilft ja, uns auf die Weihnachtszeit einzustellen.

Generationswechsel im Vorstand des Fördervereins Hand in Hand der Lampertheimer Pestalozzischule: Die Gründungsmitglieder Ralf Schirmer, Stefan Sand und Thomas Maurer sind aus beruflichen Gründen ausgeschieden. Die Nachfolger sind zwar neu im Amt, bringen aber Erfahrung mit.

Erste Vorsitzende Özlem Kamisli-Bayer leitete lange den Elternbeirat im Kindergarten Guldenweg. Zweite Vorsitzende Dr. Ayse Bilbal-Ludäscher vertritt die Eltern in schulischen Gremien. Schatzmeisterin Karin Bitsch engagierte sich im Betreuungsverein der Schule, und Schriftführer Michael Bayer ist auch Vorsitzender des Schulelternbeirats.

Das Team hat bereits Pläne, die über das Martinsfest hinausgehen. „Wir beteiligen uns mit dem Förderverein erstmals beim Adventsmarkt in Neuschloß“, berichtet Vorsitzende Kamisli-Bayer. „Viele Kinder der Schule sind aus diesem Stadtteil, und der Schulchor tritt dort auf – da ist es naheliegend, einen Stand aufzubauen.“ Auch hier will der Förderverein die Einnahmen für solche Dinge an der Schule spenden, die zwar schön und wichtig sind, sich aber nicht über offizielle Etats abdecken lassen.

Weitere Eltern und Großeltern sind ausdrücklich willkommen. „Als Mitglieder, aber auch gerne zur punktuellen Unterstützung, etwa bei Veranstaltungen“, erklärt Zweite Vorsitzende Dr. Bilbal-Ludäscher. „Auf unserer Helferliste ist durchaus noch Platz.“

Interessierte können sich beim Verein per E-Mail melden unter vorstand@fv-handinhand.de. Der Verein freut sich zudem über Likes auf seiner neuen Facebook-Fanseite.

Das Unwetter, das im vergangenen August in Neuschloß Dächer beschädigte und Bäume abknickte, hat in unserem Wald beträchtliche Schäden hinterlassen – ökologische und wirtschaftliche. Die Hauptschneise der Verwüstung, die Spaziergänger noch immer erkennen können, beginnt an der Grillhütte und zieht sich bis zur Autobahn 67 in Richtung Lorsch.

Da hatte sich der Sturm ausgerechnet eine besondere Ecke ausgesucht: „Das sind genau jene Bereiche mit guten Böden und ausreichend Grundwasser, wo unsere wenigen Laubbäume wachsen“, berichtete Revierförster Volker Harres im Ortsbeirat, wo er für die SPD sitzt.

Der Sturm warf sogar solche Bäume um, die sprichwörtlich als stabil gelten: Eichen und Buchen. „Das Unwetter machte vor keiner Holzart halt.“

Eigentlich hätten die Laubbäume noch lange stehen sollen – eben auch deshalb, weil unser Wald sonst im Wesentlichen aus Kiefern bestehen. Der Forst will die verlorenen Bestände wieder anpflanzen. Was nicht einfach sein wird, weil der Nachwuchs der Maikäfer in den Böden die Wurzeln der jungen Pflanzen zu schätzen wissen dürfte.

Auch wirtschaftlich wirken sich die gefallenen Laubbäume aus. Natürlich muss die Aufforstung bezahlt werden. Zudem kann in den kommenden Jahren im Sinne der langfristigen Planung weniger Holz verkauft werden als vorgesehen – denn in diesem Jahr wird es dank des Sturms dreimal so viel sein wie geplant.

Immerhin besteht für die Revierförsterei Aussicht, viele gefallene Bäume zu ordentlichen Preisen zu verkaufen – weil das Unwetter örtlich beschränkt war, entstand kein breites Überangebot; die Preise blieben stabil. Die Einnahmen gehen allerdings für die externen Helfer drauf, die nötig sind, um die große Holzmenge zu verarbeiten. Alleine an der Autobahn liegen bereits 450 Festmeter.

Getroffen hat das Unwetter auch dünne Bäume, die jünger als 30 Jahre sind. Sie stehen zwar noch, sind aber gebogen. „Das passiert, weil diese Bäume noch kein Kernholz haben“, erklärte Harres. „Die Fasern sind gebrochen. Diese jungen Bestände sind verloren, werden zu Hackschnitzel, bringen kaum Geld und müssen ersetzt werden.“ Auch das wird sich im Wirtschaftsbericht widerspiegeln.

Und wie geht’s weiter? Fachmann Harres gibt keine Entwarnung. „Wegen der Scheisen und Löcher, die das Unwetter hinterlassen hat, sind manche Bäume instabil. Wenn es im nächsten Sommer trocken wird, bekommen diese Bäume schnell Stress – und fallen beim nächsten normalen Gewitter um.“

Es ist also weiter einiges los in unserem Wald, was uns als Sparziergänger oder Jogger gar nicht so klar ist. Der Vortrag von Revierförster Volker Harres, zumal eher aus dem Stehgreif gehalten, gibt uns immerhin den Trost, dass hier Fachleute am Werk sind, die Ihr Handwerk und Geschäft gleichermaßen gut im Griff haben. Das war eindrucksvoll!

Am 30. Oktober kamen die ersten Flüchtlinge in Neuschloß an, seither erreichen täglich weitere unseren Stadtteil. Beim Kreis und der Stadt, so hört man, sind zusammen nicht mal eine Handvoll Leute dafür zuständig, dass sich die Menschen zurecht finden.

Dabei ist das nicht einfach. Klar, die wichtigsten Dinge werden qua Amt gestellt: Bett, Tisch, Stuhl, Kühlschrank, Waschmaschine. Und es gibt etwas Geld, damit sich die Flüchtlinge mit den grundlegenden Dingen selbst versorgen können.

Manche der Kinder, Frauen und Männer aus Eritrea, Syrien und dem Balkan erscheinen traumatisiert. Kaum welche sprechen deutsch, wenige englisch. Es gibt eine Mutter mit vier Kindern, das jüngste wenige Monate alt, die anderen bis zu fünf Jahre. Sie darf von offizieller Seite zusätzlich einen Kinderwagen haben.

Man will sich nicht vorstellen, wie diese Frau, bekäme sie keine weitere Hilfe, alleine, ohne Sprache, mit vier Kindern per Bus oder zu Fuß in die Kernstadt einkaufen geht. Und es gibt weitere Dinge. Die Wohnungen im Beamtenbau standen zuletzt leer. Das bringt unliebsame Überraschungen: Plötzlich wird klar, dass die Heizung gar nicht funktioniert. Oder dass die Altlasten-Sanierer wohl versehentlich das Abflussrohr einer Dusche zubetoniert haben.

Gäbe es hier nicht engagierte Menschen – die Lage wäre aussichtslos. Carola Biehal, die Ortsvorsteherin von Neuschloß, schaut jeden Abend im ehemaligen Beamtenbau nach dem Rechten. Sie spricht mit den Flüchtlingen, prüft was fehlt, zieht andere Anwohner als Übersetzer hinzu, sucht Patinnen und Paten, spricht sich im Lampertheimer Koordinationsausschuss mit Helfern aus der Kernstadt und anderen Stadtteilen ab. Abends und am Wochenende – nach ihrem eigentlichen Job. Denn Ihr Engagement für die Flüchtlinge ist ehrenamtlich.

Dabei ist das, was Carola Biehal und andere Lampertheimern leisten für jene Frauen, Kinder und Männer, die zu uns fliehen, so viel, dass es eigentlich nicht mehr als ehrenamtliche Arbeit durchgehen darf. Es drängt sich der Eindruck auf, als würde das Verantwortungsbewusstsein der Helfer von offizieller Seite bewusst mit eingeplant. Um Geld zu sparen.

Carola Biehal hat im Ortsbeirat sachlich, aber durchaus anschaulich berichtet, was sie und andere für die Flüchtlinge tun. Notfahrten zum Arzt außerhalb der üblichen Sprechstunden eingeschlossen. Die Reaktion des Gremiums wirkte auf Zuschauer äußerst befremdlich. Nicht ein einziger Vertreter, auch nicht ihrer eigenen Fraktion der SPD, sah sich zu einem Wort des Dankes aufgerufen.

Es war mit Ulrich Guldner von der Bila-Initiative gegen die ICE-Trasse ein externer Redner, der zu einem späteren Zeitpunkt seine Anerkennung aussprach. Stattdessen begann der Ortsbeirat, getrieben von CDU und FDP, über die Kosten pro Person und Tag zu diskutieren, die für die Unterbringung der Flüchtlinge anfallen. Und für wen. Das war, liebe Vertreterinnen und Vertreter aller Fraktionen, ein Armutszeugnis.

Siehe auch: So helfen wir den Flüchtlingen

So berichten andere: Südhessen Morgen

Hinweis: In einer früheren Fassung dieses Textes hieß es fälschlicherweise, der Beirat habe über die Kosten pro Quadratmeter diskutiert. Ortsbeirat Paul R. Schneider weist freundlicherweise darauf hin, dass stattdessen nach den Kosten pro Person und Tag gefragt wurde.