Von der Pestalozzischule, an der auch der Neuschlößer Nachwuchs lernt, gibt es wenig erfreuliche Neuigkeiten. Zum 11. November treten recht kurzfristig weitreichende Änderungen in Kraft, die den kompletten dritten Jahrgang und eine vierte Klasse betreffen.

Anlass: Ein zeitlich befristeter Vertrag einer Klassenlehrerin läuft in diesen Tagen aus und wird von denübergeordneten Behörden nicht verlängert. Eine aktuelle Zählung der Schülerzahlen hat einen verringerten Bedarf an Stunden ermittelt.

Deshalb löst die Schule im dritten Jahrgang die Klasse 3a auf – und verteilt die Schülerinnen und Schüler auf die 3b und 3c. Die Klassenstärken wachsen auf etwa 25 Mädchen und Jungen. Der bisherige Lehrer der 3a wechselt in die 4a – die Klasse mit jener Lehrerin, deren Vertrag nicht verlängert wurde.

Die Auswirkungen sind für die Schülerinnen und Schüler beachtlich. Die Mädchen und Jungen aus der 4a, die auf ihre Empfehlungen für die weiterführenden Schulen gespannt sind, bekommen innerhalb von gut drei Jahren den fünften Lehrer, jene aus der bisherigen 3a innerhalb von gut zwei Jahren die dritte Klassenlehrerin, teils andere Fachlehrerinnen und einen veränderten Klassenverband. Auf dem Schulhof flossen am Tag der Verkündung viele Tränen.

Die Eltern mit Lehrerwechsel wurden bisher schriftlich von der Schulleitung informiert. Demnächst soll es Elternabende geben. Eine Mitbestimmung von Eltern ist bei all diesen Vorgängen nicht vorgesehen.

Der Rechtschreibfehler ist Programm: „Zwergenschloß“ heißt die Kinderkrippe, die nach der Rechtschreibreform eigentlich Zwergenschloss heißen müsste. Wegen des kurzen O. Außer bei Eigennamen wie Neuschloß, die schon vorher anders geschrieben wurden. Das „Zwergenschloß“ also soll mit seiner (falschen) Schreibweise zeigen, wo es hin gehört.

Immerhin erfordert das eine Auseinandersetzung mit den Schreibregeln, was dem Neuschlösser, pardon Neuschlößer Nachwuchs zugutekommen dürfte. Der könnte ja dann einmal die vielen Schreibfehler auf öffentlichen Schildern in ganz Lampertheim angehen, etwa an Bushaltestellen, wo Straße (langer Vokal) statt mit „ß“ stets mit falsch „ss“ steht. Neuschloß wird an der „Neuschloßstrasse“ (also eigentlich „Neuschloßstraße“) übrigens vorne richtig mit „ß“ geschrieben, womit das TVL-Märchen aus der Welt wäre, die falsche Schreibweise habe technische Gründe, weil der Hersteller in den USA sitze.

Jetzt sind wir schon ziemlich abgekommen von der Krippe, obwohl wir noch gar nicht ein mögliches neues TVL-Märchen erwähnt haben: Das auch Schandfleck genannte Informationsterminal am Lampertheimer Bahnhof habe jemals richtig funktioniert – was ein Leser der Lampertheimer Zeitung in einem veröffentlichten Leserbrief vehement in Abrede stellt. Wer einmal – jetzt kommen wir aber zu weit ab.

Wo waren wir? Ach ja, bei der Grippe, pardon Krippe. Ein paar Fakten also dann doch noch. Die Leiterin heißt Carmen Effenberger, ist 45 Jahre alt und kommt aus Weinheim. Ihr Team umfasst 16 bis 18 Erzieherinnen, davon ein Mann. Sie teilen sich 13,5 Stellen. Start ist am 2. Dezember. Fünf Gruppen, 50 Kinder. Bislang sind 30 Anmeldungen eingegangen. Öffnungszeit: 7 bis 17 Uhr. Der Strom kommt von der Solaranlage auf dem Dach.

Also haben wir doch noch alles Wichtige untergebracht. Hinweise auf Rechtschreibfehler jederzeit gerne.

So berichten andere: Südhessen Morgen, Lampertheimer Zeitung.