Es war ein gewagter Versuch – aber er ist gelungen. Hunderte kamen zum neuen Neuschlößer Weihnachtsmarkt. Der weitläufige Schlosshof mit einer wärmenden Feuerstelle in seiner Mitte war zum Beginn des ersten Tages voller Menschen. Das namensgebende historische Gebäude im Hintergrund präsentierte sich in angeleuchteter Schönheit.

Wärmende Feuerschale.

In Holzhütten und Zelten wartete ein vielfältiges Angebot auf die Gäste. Während anderswo die Klage aufkommt, es gebe nur Glühwein und Bratwurst, bot in Neuschloß die überwiegende Zahl der Stände Dekoration und Geschenkideen an: selbst herstellte Kleidung oder Schmuck, Schals und Taschen, Bilder – und fair gehandelte Waren aus dem Sortiment des Lampertheimer Weltladens.

Petra Bärwald präsentierte selbstgenähte Kleidung.
Petra Bärwald präsentierte selbstgenähte Kleidung.

Die Speisekarte lässt darauf schließen, dass in Neuschloß gerne gut gekocht und gegrillt wird. Viel Lob erfuhr der Männerkochclub Spargelrunde für seine Kürbissuppe. Auch frische Dampfnudeln waren im Angebot.

Kürbissuppe des Männerkochclubs Spargelrunde.
Kürbissuppe des Männerkochclubs Spargelrunde.

Das Schmalzbrot mit Zwiebeln am Stand von Thomas Heyber sah auf dem Holzbrett so verlockend aus, dass auch manche zugriffen, die sonst vielleicht einen anderen Geschmack haben.

Schmalzbrot bei Thomas Heyber.
Schmalzbrot bei Thomas Heyber.

Kulinarischer Highlight, das darf man trotz der großen Konkurrenz sicher sagen, war für viele die Schloss-Burger vom Team um Ingo Bleyer, Andreas Gremelmayr und Thomas Hug. Wer reinbiss, bemerkte sofort, wie sehr es sich lohnt, Burgerfleisch auf offener Flamme zu rösten.

Der Original Schloss-Burger.

Ein Hingucker war zweifelsohne die Feuerzangenbowle – insbesondere in dem Moment, als der Zuckerhut aufflammte.

Feuer und Zange zur Bowle.
Feuer und Zange zur Bowle.

„Für mich ist es eine besondere Freude, nach der Sanierung des Beamtenbaus – unserem Schloss -, in diesem stimmungsvollen Ambiente den Markt zu eröffnen“, sagte Ortsvorsteherin Carola Biehal von der Bürgerkammer zum Beginn der zweitägigen Veranstaltung.

Vor allem sei sie froh darüber, dass die meisten Stände von Leuten aus Neuschloß und deren Bekannten, vom Verein „Die Meute“ und Mitgliedern des hiesigen Ortsbeirats betrieben würden. „Sie alle haben mit Ihren Ideen und Ihrer Tatkraft diesen Markt zustande gebracht, rief sie ihnen zu.

Auch am Sonntag war viel los auf dem Schlosshof. Thomas Hug von der gleichnamigen Bäckerei, hier im Bild mit Rosi Bleyer, war bestens darauf vorbereitet. Sein Christstollen kam auf eine rekordverdächtige Länge.

Rekordverdächtiger Stollen aus dem Hause Hug.
Rekordverdächtiger Stollen aus dem Hause Hug. (Bild: Carola Biehal)

Der Sonntag war Tag der hohen Besuche. Los ging es mit einem Gastauftritt der Stadtprinzessin und ihrer Delegation vom 1. Carneval-Club Rot-Weiß.

Närrischer Besuch vom 1. Carneval-Club Rot-Weiß.
Närrischer Besuch vom 1. Carneval-Club Rot-Weiß. (Bild: Carola Biehal)

Und ganz in Rot zeigte sich auch der letzte Stargast des Weihnachtsmarkt. Der Nikolaus höchst persönlich kam des Weges. Die Folgen des Klimawandels im Blick, erreichte er Neuschloß nicht mit dem Schlitten, sondern mit einem Lastenrad. Den Kindern war die Anreise natürlich egal; sie freuten sich über die Nikoläuse aus Mürbeteig.

Der Nikolaus kommt mit dem Lastenfahrad.
Der Nikolaus kommt mit dem Lastenfahrrad, im Gespräch mit Ortsvorsteherin Corola Biehal (Bürgerkammer).

Weitere Eindrücke von Weihnachtsmarkt in Neuschloß

Aus dem Programm

Samstag, 2. Dezember
17 Uhr: Offizielle Eröffnung
18 Uhr: Evangelischer Posaunenchor

Sonntag, 3. Dezember
14 Uhr: Beginn des zweiten Tags
16 Uhr: Katholischer Kirchenmusikverein
17 Uhr: Der Nikolaus kommt

Weihnachtsmarkt Neuschloß: Dekoration und Geschenkideen

Adventsgestecke
(Susanne Hamberger, Bianca Wegerle)

Handgewebte Schals und Taschen
(Heidrun Mandel)

Selbstgenähte Kinderkleidung
(Petra Bärwald)

Fair gehandelte Waren, etwa Kaffee
(Weltladen)

Selbstgenähte Kleidung und eigene Bücher
(Ulrike Limacher, Sandra Paczulla)

Bilder, Karten, Perlentaschen
(Rita Eberhard, Veronika Lariutenko)

Weihnachtsmarkt Neuschloß: Speisen und Getränke

Kürbissuppe, Glühwein mit Früchten
(Männerkochclub Spargelrunde)

Schloss-Burger, Glühwein, weitere Getränke
(Ingo Bleyer, Andreas Gremelmayr)

Aperol-Glühwein, alkoholische Getränke, Kinderpunsch, Waffeln (am Sonntag)
(Anja Wollenweber, Robert Tenyer, Daniela Schröter, Sophia Marquart, Markus Henkel)

Feuerzangenbowle, Schmalzbrot
(Thomas Heyber)

Bratwurst, Getränke, Waffeln (am Sonntag)
(Verein „Die Meute e.V.“, Ortsbeirat)

Programm im Überblick

Dieses Programmheft verteilten die Aktiven der Bürgerkammer an alle Haushalte im Stadtteil.

Am Donnerstag, 16. November, kommt um 19 Uhr der Ortsbeirat im Bürgersaal am Ahornplatz zu einer öffentlichen Sitzung zusammen. Zwei wichtige Themen stehen zur Diskussion.

Im Zusammenhang mit dem kommunalen Haushaltsplan für 2024 will das Gremium sicherstellen, dass weiter genügend Geld bereitsteht, um gegen den üblen Kanalgeruch vorzugehen.

Ein Blick auf die Organisation des Busersatzverkehrs während der Riedbahnsperre zeigt gravierende Schwächen vor allem für Pendelnde aus den Stadtteilen. Mehr dazu könnt ihr im nachfolgend dokumentierten Antrag nachlesen und im neunten Neuschloß-Newsletter (hier frei lesbar). Die Bürgerkammer legt konkrete Verbesserungsvorschläge für Gespräche der Stadt mit der Bahn vor.

Gibt es Dinge, die euch noch wichtig sind? Eure Bürgerkammer-Fraktion im Ortsbeirat liest hier mit. Meldet euch gerne.

Antrag der Bürgerkammer zum Ersatzverkehr

Der Ortsbeirat Neuschloß bittet die Stadtverwaltung, in Gesprächen mit der Deutschen Bahn und dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar Verbesserungen für Pendelnde insbesondere aus den Stadtteilen durchzusetzen. 

Sachverhalt:

In Lampertheim halten von Montag, 1., bis Sonntag, 21. Januar und von Montag, 15. Juli bis Samstag, 14. Dezember 2024 keine Züge – die Riedbahn wird generalsaniert. Die Ersatzbusse stoppen nicht am Bahnhof. Um Fahrzeit zu sparen, sollen stattdessen zwei Haltestellen im Norden und Süden der vierspurigen Bundesstraße 44 entstehen. 

Über Position und Austattung der Haltestellen berichtet der Newsletter von Neuschloss.net, für diesen Antrag abrufbar unter www.neuschloss.net/nl09 . Dabei ist zu erkennen: Im Gegensatz zum Bahnhof gibt es etwa für Pendelnde aus den Stadtteilen so gut wie keine Parkmöglichkeiten. 

Der bestehende Busverkehr soll nach Angaben des VRN nicht direkt mit den Ersatzhaltestellen verbunden werden. Es fährt also ein Großteil der regionalen und lokalen Busse weiter zum Bahnhof, obwohl dort kein Zug hält; zugleich wird der überrregionale Ersatzverkehr nicht angesteuert. Der Verweis auf die Haltestelle „Alte Dampfmühle“ erscheint hier wenig zielführend. 

Die Bahn kündigt die Ausstattung als „funktional ohne Wetterschutz“ an.

Antrag:

Der Ortsbeirat Neuschloß bittet die Stadtverwaltung, in Gesprächen mit der Deutschen Bahn und dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar Verbesserungen für Pendelnde insbesondere aus den Stadtteilen durchzusetzen. 

  1. Konkret soll geprüft werden, ob die Ersatzbusse statt an der Mannheimer und Wormser Straße („Lampertheim Süd“) über die Hans-Pfeiffer-Halle geführt werden können. Dort stehen zahlreiche Parkplätze zur Verfügung – und der zusätzliche Fahrweg ist deutlich kürzer als etwa zum Bahnhof. 
  2. Ferner soll angestrebt werden, die regionalen (etwa 644) und lokalen Buslinien (60x) so zu routen, dass sie direkt an einer der Riedbahn-Ersatzhaltestellen stoppen und so das Umsteigen vereinfachen. 
  3. Next-Bike-Stationen an den Riedbahn-Ersatzhaltestellen erscheinen ebenfalls sinnvoll.
  4. Die Stadtverwaltung soll Möglichkeiten prüfen, wie sich die Ausstattung der Ersatz-Haltestellen verbessern lässt – Wetterschutz, Sitzgelegenheiten, Mülleimer etc. 

Begründung:

Das Ersatzverkehr-Konzept betrifft in Lampertheim jeden Tag viele tausend Reisende. Daran gemessen erscheint die geplante Anbindung und Ausstattung nicht angemessen.

Wie Bürgermeister Gottfried Störmer auf den Vorstoß reagierte, lest ihr hier: Ortsbeirat rügt Ersatzverkehr.

Modern und stylisch sieht sie aus – die neue Mitfahrbank am Ahornplatz. Und passt damit natürlich ziemlich gut zum ebenfalls fabelhaften Ambiente des Café NewCastle gleich nebenan. Aber es kommt ja vor allem auf die Funktion an. Die Mitfahrbank hilft, nachbarschaftlich zu helfen.

Manchmal ist es ja so: Man muss dringend zum Bahnhof, in die Kernstadt, zum Schulzentrum West oder nach Hüttenfeld. Der Bus ist vor der Nase weggefahren oder erscheint nicht. Aber vielleicht kommt jemand anderes aus Neuschloß mit dem Auto. Die Mitfahrbank bringt die Leute zusammen. Wer darauf sitzt signalisiert: Nimm mich mit! Wer dort jemanden vom Auto aus sieht, weiß Bescheid: Hier kann ich jemanden einen Gefallen tun.

Die Bürgerkammer hatte die Idee zu der Bank, die Baugenossenschaft hat sie kreiert und gespendet. Zwei weitere stehen übrigens im Weinheimer Weg und im Guldenweg.

Dieser Bericht ist entnommen dem 9. Neuschloß-Newsletter vom 21. Oktober 2023. Schaut gerne hier mal exklusiv rein.

Neuschlößer Familien sollten mit ihrem Nachwuchs über die Bank sprechen. Denn natürlich muss weiter die wichtige Grundregel gelten: Nicht zu Fremden ins Auto steigen! Am Ahornplatz ist immerhin die Wahrscheinlichkeit groß, dass jemand Bekanntes aus der näheren oder weiteren Nachbarschaft vorbei kommt. Dennoch könnte auch hier hilfreich sein, der Familie in einer Textnachricht zu schreiben, mit wem man gerade fährt.

Wem das trotz allem zu heikel ist: Als Alternative stehen die Leihräder bereit an der Haltestelle „Neuschloß Ort“ in der Forsthausstraße. Sie lassen sich mit dem Handy schnell buchen.

Übrigens: Nichts ist so gut, dass es nicht besser werden könnte. Gleich nach dem offiziellen Pressefoto nahmen Bürgerkammer und Baugenosssenschaft es selbst in die Hand, die Bank noch ein wenig zu versetzen, damit sie aus mehreren Richtungen bestens einsehbar ist.

Die Mitfahrbank wird noch ein wenig zurechtgerückt.
Die Mitfahrbank wird noch ein wenig zurechtgerückt.

Aktualisierung vom 20. Juli 2023

Mitfahrbank für Neuschloß kommt voran

Die Bürgerkammer ist in ihrem Ziel, in Neuschloß eine Mitfahrbank zu schaffen, einen großen Schritt weitergekommen. Der Magistrat der Stadt hat eine Aufstellung grundsätzlich genehmigt. Im jüngsten Treffen des Ortsbeirats hatte Bürgermeister Gottfried Störmer noch zu erkennen gegeben, dass er von der Idee wenig hält.

Mit zu der Entscheidung beigetragen haben dürfte, dass nach der öffentlichen Sitzung gleich mehrere Angebote bei der Bürgerkammer eintrafen, eine solche Bank zu spenden. Was zeigt, dass auch andere die Idee der organisierten Nachbarschaftshilfe gut finden: Wer eine Fahrgelegenheit braucht, setzt sich auf die Bank. Wer vorbeifährt, kann jemanden mitnehmen.

Um die Vermittlung zu vereinfachen, will die Bürgerkammer drei ausklappbare Schilder mit Fahrzielen an die Bank montieren: Bahnhof, Innenstadt und Hüttenfeld. Der genaue Standort muss noch ermittelt werden. Ideal wäre am Ahornplatz in der Nähe der Bushaltestelle „Ulmenweg“.

Übrigens sind Wünsche nach Mitfahrbänken in anderen Stadtteilen bisher gescheitert. Vielleicht geht es ja auch dort jetzt voran.


Erstmeldung aus dem Neuschloß-Newsletter vom 1. Juni 2023

Bürgerkammer schlägt Mitfahrbank vor

Der Ortsbeirat bemüht sich seit geraumer Zeit, die Anbindung von Neuschloß an die Kernstadt zu verbessern. Inzwischen lässt sich aus unserem Stadtteil mit der Busline 602 das Einkaufsgebiet im Lampertheimer Osten gut erreichen – und die jüngst von der Bürgerkammer angeregte Leihradstation wird fleißig genutzt. Eine Mitfahrbank an zentraler Stelle könnte das Ganze nun ergänzen.

Dabei handelt es sich um eine herkömmliche Sitzgelegenheit, die entsprechend gekennzeichnet wird. Wer dort Platz nimmt, zeigt anderen: Ich will in die Kernstadt. Wir sprechen also von organisierter Nachbarschaftshilfe. Wahrscheinlich fahren so Leute aus unserem Stadtteil miteinander, die sich ohnehin mehr oder weniger kennen.

Die Bürgerkammer beantragte in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats eine solche Bank von der Stadtverwaltung. Bürgermeister Gottfried Störmer zeigte sich allerdings wenig begeistert – und machte vor allem Sicherheitsbedenken geltend. Klar ist: Auch an einer Mitfahrbank steigt man nicht in beliebige Autos. Aber das Angebot ist weniger gefährlich als sich mit gehobenen Daumen an die Landesstraße zu stellen.

Bei vielen anderen scheint die Idee dagegen gut anzukommen. Die Bürgerkammer erreichten gleich mehrere Anfragen, ob sich nicht für eine Mitfahrbank spenden lasse. Das wird nun geprüft.

Das Foto zeigt eine Mitfahrbank aus dem Zwingenberger Stadtteil Rodau.

Aus dem Neuschloß-Newsletter vom 19. Juli 2023:

Seit Monaten nervt der üble Kanalgeruch die Neuschlößerinnen und Neuschlößer. Jetzt endlich kann die Bürgerkammer verkünden: Die Stadtverwaltung hat mit dem Eisen-II-Chlorid das nötige Gegenmittel bestellt. Es soll in diesen Tagen geliefert werden.

Im Februar war die Chemikalie ausgegangen, was sich sofort bemerkbar machte. Das Eisen-II-Chlorid ist nötig, weil die Stadt Abwässer aus Hüttenfeld in einer Druckleitung nach Neuschloß presst. In dem vollständig gefüllten Rohr entsteht Sulfid. In Neuschloß fließt die Brühe dann in Höhe des Forsthauses am Ortseingang ins normale Kanalnetz. Weil hier Sauerstoff verfügbar ist, wird aus dem Sulfid nun Schwefelwasserstoff – und der stinkt. Wird am Startpunkt der Druckleitung in Hüttenfeld Eisen(II)-Chlorid zugegeben, bleibt der Effekt aus.

Die Verwaltung hatte den Kauf der Chemikalie aus Kostengründen gestoppt. Die Bürgerkammer drängte in mehreren öffentlichen Sitzungen des Ortsbeirats auf Abhilfe, für die Bürgermeister Gottfried Störmer aber einen Kassensturz Ende Mai abwarten wollte. Die jetzt bestellte Menge reicht für drei Monate.

Neuschloss.net meint: Es ist kaum zu fassen. Da braucht die Verwaltung Jahrzehnte, um eine Abhilfe für das massive Kanalproblem zu finden. Und dann stoppt sie den Kauf des Gegenmittels – um Haushaltslöcher zu stopfen. Die fünf stinkenden Monate waren eine Zumutung für Neuschloß – und zeugen nicht von Verständnis für die Belange der Menschen unseres Stadtteils. Hoffentlich geht das Theater nach drei Monaten nicht von vorne los!


Update vom 2. Juni 2023

Kanalgeruch: Neuschloß verzweifelt zunehmend

Beim Kanalgeruchmelder von Neuschloss.net werden die Hinweise aus der Bevölkerung zunehmend verzweifelt. „Es ist schlichtweg ekelhaft und eine absolute Zumutung. Der Gestank wird immer penetranter! Wie soll das noch weitergehen?“, heißt es beispielsweise aus dem Lindenweg.

Eine andere Neuschlößerin aus dem Ahornweg schreibt: „Leider riecht es seit Tagen (Wochen) wieder sehr unangenehm. Nicht nur vor unserem Grundstück. Auf dem Fußweg Richtung Ahornplatz ist der Geruch konstant. Auch auf dem Ahornplatz im Außenbereich des Cafés ist es sehr unangenehm, was bestimmt nicht förderlich für den Betreiber ist.“

Im Ortsbeirat zeigte sich der Grund der Misere: Der Stadt ist das Mittel gegen den Geruch – Eisen(II)-chlorid – ausgegangen. „Seit Februar ist nichts mehr da“, musste Bürgermeister Gottfried Störmer in der jüngsten Sitzung auf Nachfrage der Bürgerkammer einräumen.

In der Frage, ob und wann die städtischen Betriebsdienste Nachschub kaufen, blieb Störmer vage. Die Kosten für das Mittel seinen von 50.000 auf 175.000 Euro pro Jahr gestiegen. Wie schon im März verwies er darauf, es sei erst ein Kassensturz nötig, um zu sehen, ob dafür Geld vorhanden ist. Stichtag dafür war der 31. Mai – wir dürfen also gespannt sein auf das Ergebnis.

Als Antwort auf entsprechende frühere Nachfragen des Ortsbeirat informierte der Bürgermeister übrigens, dass die Stadt die Kosten am Ende eins Fünf-Jahres-Zyklus auf die Kanalgebühren umlege. Bis dahin müsse das Geld aber aus dem kommunalen Haushalt vorgelegt werden.


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(mehr …)

Über das Frühlingsfest und dessen Programm haben wir schon viel geschrieben. Deshalb lassen wir nun vor allem Bilder sprechen, die uns an das schöne Wochenende erinnern. Sie beginnen wie das Fest mit dem Trubel beim Kinder- und Jugendprogramm.

Die Hüpfburg thront vor dem Beamtenbau – und macht von weither sichtbar klar: Hier ist was los.

Und das ist es dann auch. Auf dem abgesperrten Lindenweg packt das Spielmobil-Team der städtischen Jugendförderung alles aus, was Spaß macht. Der Nachwuchs versucht sich in Geschicklichkeit aller Art.

Ebenfalls engagiert dabei: Susanne Jäger (links), Leiterin des Waldkindergartens, und Heike Heiß, an der Spitze der Kindertagesstätte Neuschloß im Wacholderweg, mit einem kleinen Mal- und Bastelprogramm.

Während die Kinder also gut beschäftigt sind, schauen Eltern an den wenigen, aber umfangreich ausgestatteten Flohmarktständen nach Schnäppchen.

Oder folgen gleich der Verlockung des Holzkohlengrills im Schlosshof, wo Rolf Wegerle, Vorsitzender der „Meute e.V.“, zwei Tage lang Würstchen und Steaks zubereitet.

Natürlich mit reichlich Zwiebeln.


Ortsvorsteherin Carola Biehal und Erster Stadtrat Marius Schmidt eröffnen das Frühlingsfest ganz offiziell auf der Bühne. „Gestern hatten wir am Morgen noch Nebel wie im Herbst, doch heute Mittag scheint die Sonne – und wir können den Frühling riechen und fühlen“, freut sich Biehal. Ein klein bisschen zu früh, wie sich bekanntlich zeigen sollte.

Mehr über das Frühlingsfest in der dritten Ausgabe des Neuschloss-Newsletters.

Schmidt blickt zurück auf die fünf langen Jahre seit dem letzten großen Fest zum seinerzeitigen 550-jährigen Bestehen. „Es hat sich viel getan seither“, stellt er heraus – und verweist auf die umgebaute Bushaltestelle „Neuschloß Ort“, die Leihrad-Station, den Brunnen am Ahornplatz und das freie W-LAN dort.


Bei den Auftritten der jungen Musikerinnen und Musiker von „Kids on Keys“ sind viele stolze Eltern und Großeltern im Festzelt zu sehen. Stefan Spiesberger, dem Macher der Musikschule am Ahornplatz, gelingt das Kunststück, das eine oder andere eher schlichte Stück so in einen Klangteppich einzumischen, dass eine ansprechende und unterhaltsame Präsentation entsteht.

Mit Spiesberger stehen auch Mädchen und Jungen einer Kindertagesstätte aus Groß-Rohrheim auf der Bühne.


„A Silent Need“ spielt üblicherweise als Quartett, ist als Duo angekündigt – und kommt dann als Trio. Die drei Musiker aus dem Großraum Worms präsentieren Akustikcover.

Als Hauptband folgt „Pearl White Curse“. Die Rock-Coverband unterhält mit Songs von Led Zeppelin, Jimi Hendrix oder Pink Floyd bis in den späten Abend.


Der Sonntagmorgen ist geprägt von wieder sonnigen Temperaturen – und dem Zeltgottesdienst der evangelischen Johannesgemeinde mit Pfarrer Thomas Höppner-Kopf. Begleitet wird er vom Lampertheimer Gospelchor „Ephata“ unter der Leitung von Maria Karb. Die ursprünglich eingeplante Sängerin und Songschreiberin Nadia Ayche muss krankheitsbedingt absagen.


Die evangelische Johannesgemeinde übergibt im Rahmen des Frühlingsfestes zwei großzügige Spenden. 5000 Euro gehen an die Menschen im Hochwasser-geschädigten Ahrtal, koordiniert von der Initiative Einfach-machen-Patenschaften.de. Noch einmal 5000 Euro fließen in die Ukraine – und zwar über direkte Kontakte aus unserem Stadtteil. Bezahlt werden damit Feldöfen, die Heizung und Herd zugleich sind.

Die Johannesgemeinde verstehe sich als offene Gemeinde und habe besonders die Themen des kulturellen Lebens und der Teilhabe am sozialen Leben im Blick, erklärt Adele Erlenkämpfer (links) vom Kirchenvorstand bei der Übergabe. Sie fügt hinzu: „Auch im Hinblick auf die Kommunikation des Evangeliums sehen wir es als unsere christliche Pflicht an, Menschen, die zum Teil alles verloren oder teilweise noch nicht einmal das Nötigste für den täglichen Bedarf haben, zu helfen.“


Andreas Kirsch unterhält als Lampertheimer Comedian – und erzählt eine alternative Version der Geschichte von Neuschloß. Im zweiten Teil tritt er als schüchterner Frederik auf, der sich gerne wortwitzig verhaspelt.


Recht beliebt ist die Ausstellung über den früheren Bürgermeister Hans Pfeiffer, aufgebaut im Meutekeller. Immer wieder schreiten kleine Gruppen die Treppen hinab in den Raum, der derzeit renoviert wird – und deshalb einen eigenen Charme entwickelt. Es gibt eine besondere Beziehung zwischen dem Meute-Verein und Pfeiffer: Der frühere Stadtchef hatte der seinerzeitigen Jugendgruppe den Raum besorgt.