Mit Halteverboten will die Stadtverwaltung gegen das Transporter-Chaos rund um den Beamtenbau vorgehen. Die Pläne dazu hat Erster Stadtrat Jens Klingler in der Bürgerkammer vorgestellt.

Demnach dürfen im Lindenweg auf der Schlossseite und im Seitenweg der Landesstraße beidseitig keine Fahrzeuge mehr stehen. Der Schlosshof wird als Privatgrundstück ausgewiesen; Berechtigte können dort nur an eingezeichneten Plätzen parken. Regelmäßige Kontrollen des städtischen Ordnungsamts, auch abends und an Wochenenden, sollen sicherstellen, dass die Schilder den gewünschten Effekt haben.

Hier sollen bald die Halteverbot-Schilder stehen.
Hier sollen bald die Halteverbot-Schilder stehen.

Die Probleme bestehen seit etwa einem Jahr. Damals hatte sich ein Transportunternehmen in einem Haus an der Kreuzung Lindenweg/Forsthausstraße angesiedelt. Zahlreiche Sprinter parken nun dort – nicht selten blockieren sie die Bürgersteige. Das ist insbesondere jetzt in der dunklen Jahreszeit gefährlich für Schulkinder, die auf dem Weg zum Schulbus auf die Fahrbahn ausweichen müssen.

Das Thema ärgert die Neuschlößer sehr – auf der Facebook-Fanseite von Neuschloss.net gibt es regelmäßig Unmutsäußerungen. Die Bürgerkammer hatte den Sachverhalt im Sommer aufgegriffen und die Verwaltung um Abhilfe gebeten.

Den Mitgliedern der Kammer gefällt das Halteverbot-Konzept: „Damit müssen die Sprinter rund ums Schloss weichen, das ist gut für die Kinder“, hieß es. Im Blick hat das Gremium, dass die großen Fahrzeuge weiter ins Wohngebiet ausweichen könnten. „Grundsätzlich darf man im öffentlichen Bereich parken, wenn man die Autos bewegt“, erläuterte Klingler.

Allerdings, überlegten Kammer-Vertreter, könne dann geprüft werden, ob genug Platz für Rettungsfahrzeuge bleibe. Falls – wie zu erwarten – nicht, gebe es auch hier eine rechtliche Handhabe gegen die unbeliebten Sprinter.

Am Ende sah es fast aus wie ein Public Viewing mit Straßenfest. Aber eigentlich war’s genau andersrum: Dass der Lindenweg ein Straßenfest feiern will, war schon länger klar. Schließlich gingen vier, fünf Familien die Sache an, an der Spitze Rolf Wegerle und Silke Heyber. Und wo man dann schon so schön plante, kam die Idee, die Premiere mit dem Spielplan der Fußball-Europameisterschaft zu verknüpfen.

Dabei hatte der Lindenweg gleich doppelt Glück: zum einen, weil die deutsche Fußball-Mannschaft bis dahin nicht ausgeschieden war – und zum anderen, weil der tagelage Regen, noch am Vormittag beim Aufbau des Festzelts allgegegenwärtig, sich pünktlich zum Beginn des Fests verzog.

So stimmten die Voraussetzungen für eine gelungene Premiere. Zu quatschen gibt es in Neuschloß ja immer viel, wenn Nachbarn zusammensitzen. Den Gesichern der jungen und junggebliebenen Gäste war zu entnehmen, dass jemand gekonnt und auffällig schminkte. Gesorgt war auch für Essen und Trinken. Steaks und Getränke gab’s zum Selbstkostenpreis; Kuchen und Salate brachten die Anwohner selbst mit und bestückten so ein kostenloses Büffet. Und selbstverständlich gehörten auch Beamer und Leinwand zur Fest-Ausstattung.

Straßenfeste gibt es hier und da in Neuschloß. Zuletzt zeigte sich der Kastanienweg festlich. Auch im Ulmenweg hatte es zuvor einige Jahre lang solche Feiern gegeben – mit Gegrilltem und Bauchtanz. Eine schöne Neuschlößer Gewohnheit also, die nun im Lindenweg weiterlebt.

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An der L 3110, die ja in der Neuschlößer Ortsdurchfahrt auch auf den Namen Forsthausstraße hört, waren jüngst in Höhe der Fußgängerampel die Stadtgärtner aktiv. Sie entfernten am Straßenrand einen kleinen Erdwall, pflanzten Sträucher an und einen Rasenstreifen.

Doch die Freude währte nicht lange. Autos und Lastwagen fuhren über den neuen Grünstreifen, der sich unmittelbar an den Fuß- und Fahrradweg anschließt – und beschädigten ihn. Der städtische Bauhof schuf nun Abhilfe: Er karrte ein paar größere Steine an und verteilte sie so, dass für vierrädrige Fahrzeuge kein Durchkommen mehr ist. Auf dass Neuschloß auch dort ergrünt.