Die Bushaltestelle „Neuschloß Ort“ ist grundlegend umgebaut. Alle Busse in beiden Richtungen halten nun an barrierefreien Stationen im Seitenweg der Landesstraße.

Unser Stadtteil hat mehrere Jahre darauf gewartet. Jetzt ist nach rund viermonatiger Bauzeit die neue Bushaltestelle im Ortskern ihrer Bestimmung übergeben. Stadtverordnetenvorsteher Franz Korb, Bürgermeister Gottfried Störmer, Erster Stadtrat Marius Schmidt und der Stellvertretende Ortsvorsteher und Neuschloss.net-Macher Michael Bayer durchschnitten während eines kleinen Festakts offiziell ein Absperrband.

Rund 237.500 Euro haben die Arbeiten gekostet. Mit etwa 186.500 Euro davon konnte die Stadt den größten Teil über Zuschüsse finanzieren.

Ziel des Umbaus war, die Haltestelle für die Linien 644 und 602 so anzuheben, dass der Einstieg ebenerdig möglich ist – wichtig für Eltern mit Kinderwägen oder Menschen mit eingeschränkter Bewegung. Ferner biegen die Busse nun sowohl in Richtung Lampertheim als auch in Richtung Hüttenfeld in den Seitenweg ab, der von der Stadt neuerdings als „Kleine Forsthausstraße“ bezeichnet wird.

Damit könnten die Fahrgäste in der Nähe der Grünanlage auf den Bus warten, und die Schulkinder aus dem alten Ortskern müssen auf dem Nach-Hause-Weg nicht wie bisher die viel befahrene Landesstraße überqueren. Ein Projekt, das Neuschloß an zentraler Stelle schöner und sicherer macht.

Damit das funktioniert, wurde der Seitenweg in den vergangenen Wochen so weit verbreitert, dass Busse gut aneinander vorbeikommen. Erhöhte Randsteine ermöglichen den barrierefreien Zugang in den Bus, und rund um die Station wurde an einigen Stellen der Gehweg abgesenkt und für Blinde der Weg mit Rillen in den Steinen gekennzeichnet. Es gibt zwei neue Wartehäuschen. Die für den Busverkehr nicht mehr nötige Bucht auf der Südseite der L3110 bleibt auf Wunsch der Eigentümerin Hessen Mobil bestehen.

Techniker reparierten eilige die neue Ampel.
Techniker reparierten eilige die neue Ampel.

Fast ein eigenes Projekt ist die Erweiterung der bestehenden Fußgängerampel. Will ein Bus Richtung Lampertheim starten, erkennen Kontaktschleifen die Fahrzeuge. Zudem kann das Buspersonal die Ampel direkt ansteuern – und so für sich den Weg auf Grün schalten.

Ausgerechnet während der Übergabe zeigte die Ampelsteuerung Aussetzer und ging in regelmäßigen Abständen ohne Anlass auf Rot für den Durchgangsverkehr. Der Hersteller rückte eilig an und konnte den Fehler beheben.

Der Stellvertretende Ortsvorsteher Michael Bayer (rechts) wirbt für einen attraktiven Busverkehr.
Der Stellvertretende Ortsvorsteher Michael Bayer (rechts) wirbt für einen attraktiven Busverkehr.

In einer kurzen Ansprache lobte Michael Bayer die neue Anlage und sagte: „Der Ortsbeirat wünscht sich, dass möglichst viele Menschen diese schöne Haltestelle nutzen.“ Dazu brauche es einen attraktiven Fahrplan. Ein erster Schritt hierzu sei die Umstellung der Linie 644 im Dezember 2015 auf den Stundentakt gewesen.

Zuletzt sei eine weitere Sache diskutiert worden. Dem Ortsbeirat gefalle nach wie vor der Vorschlag, zwischen Lampertheim über Neuschloß nach Heppenheim eine weitere Überlandlinie im Stundentakt einzuführen – was dem Abschnitt zwischen Neuschloß und der Kernstadt einen Halbstundentakt bringen könnte. Das wäre eine deutliche Verbesserung.

„Wir hoffen, dass diese attraktive Idee nicht am Streit über Zuständigkeiten scheitert“, sagte Bayer mit Blick auf Auseinandersetzungen zwischen der städtischen Gesellschaft Verkehr Touristik Lampertheim (VTL) und dem Kreis.

Der Stellvertretende Ortsvorsteher warb zudem dafür, die Busse nach Neuschloß besser mit dem Bahnfahrplan zu verknüpfen: „Morgens würde der Bus ganz gut funktionieren – auch wenn es schade ist, dass ausgerechnet zur Hauptzeit um 8 Uhr der Bus vom Takt abweicht und den Regionalexpress nach Mannheim nicht erreicht. Das Hauptproblem ist die Rückfahrt. Die funktioniert nur, wenn der Zug den Mannheimer Bahnhof pünktlich verlässt. Macht er aber selten. Und dann sehen die Neuschlößerinnen und Neuschlößer vom Bus nur noch die Rücklichter.“ Manche aus dem Stadtteil setzten deshalb auf ein Zweitauto für den Weg zum Bahnhof.

Bayer kündigte an. der Ortsbeirat werde sich in den kommenden Monaten diese Verkehrsfragen genau anschauen und nach Lösungen suchen. „Damit diese Bushaltestelle am Ende den Erfolg bekommt, den sie von ihrem Äußeren her auf jeden Fall verdient.“

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Die Einbahnstraßenregelung im Ahornweg wird endgültig. Das Ordnungsamt hatte die entsprechenden Schilder im Frühjahr 2019 provisorisch aufgestellt – und folgte damit einem Vorschlag von Anwohnerinnen und Anwohnern während eines Ortstermins.

Zuvor hatte es vereinzelte, aber laute Kritik aus dem Ahornweg am Busbetrieb gegeben. Bei Gegenverkehr wichen die großen Fahrzeuge in den Kurven auf den Gehweg aus, hieß es. Seit der Umstellung fließt der Verkehr nur in eine Richtung. Auch die Parksituation wurde mit Schildern und Markierungen geregelt.

„Da dieses Provisorium schon über einen längeren Zeitraum besteht, ist jetzt eine definitive Entscheidung der Verkehrsbehörde erforderlich“, berichtete nun Bürgermeister Gottfried Störmer im Ortsbeirat. Für das Busunternehmen habe sich die aktuelle Verkehrsführung bewährt. Der Fahrgastbeirat unterstütze uneingeschränkt die Verkehrsführung zur Haltestelle im Ulmenweg.

Mit Blick auf diese positive Bilanz sollen die provisorischen Schilder nun mit dauerhaften ersetzt werden.

Verkehrsregelung im Ahornweg - im abendlichen Sonnenlicht. Verkehrsregelung im Ahornweg – im abendlichen Sonnenlicht.

Radweg-Markierung an der Ulmenweg-Einmündung

Wer mit dem Fahrrad von Neuschloß nach Lampertheim unterwegs ist, findet an den großen Kreuzungen und Kreiseln immer andere Verkehrsführungen vor. Einen Schritt in Richtung Einheitlichkeit geht der Plan, den die Stadt für den Radweg an der Einmündung des Ulmenwegs in die Landesstraße 3110 im Ortsbeirat vorgestellt hat.

Die Spur für die Radelnden wird demnach parallel zum Zebrastreifen angebracht. Am Volksbank-Kreisel in der Kernstadt gilt bereits das gleiche Verfahren.

Geplante Markierung. (Bild: Stadt Lampertheim) Geplante Markierung. (Bild: Stadt Lampertheim)

Hessen Mobil hat im Sommer 2020 die Landesstraße L3110 zwischen Neuschloß und der Lampertheimer Kernstadt saniert. Ein Projekt mit vielen Nebenwirkungen. Manche dauern bis heute an. Das Protokoll der Ereignisse.

  • Verkehrsinsel entpuppt sich als Unfallschwerpunkt – jetzt wird sie umgebaut.
  • Die Bürgerkammer kritisiert die Stadt und Hessen Mobil wegen schlechter Kommunikation.
  • Empörung über illegale Autofahren – viele Reaktionen auf unser Video.

Update vom 12. Oktober

L3110: Verkehrsinsel an der Ulmenweg-Einmündung wird umgebaut

Bauarbeiten an der Verkehrsinsel.
Bauarbeiten an der Verkehrsinsel.

Die Verkehrsinsel auf der Landesstraße 3110 an der Einmündung zum Ulmenweg wird umgebaut. Das gibt die Bürgerkammer auf ihrer Website bekannt. Grund seinen mehrere Verkehrsunfälle unmittelbar nach der Freigabe der sanierten Strecke. Die Arbeiten haben am Donnerstag begonnen – und werden flankiert von einer Verkehrsregelung mit einer Baustellenampel.

„Die bestehende Insel wird entfernt. Die neue wird zwei Meter breit sein, so dass Fußgänger und Radfahrer sicherer auf der Straßenmitte warten können. Und sie wird etwas weiter zum Ortskern hin aufgebaut“, berichtet die Bürgerkammer. Deren Vorsitzende, Carola Biehal, hatte sich dafür auch in kommunalen Gremien eingesetzt. „Obwohl ich auf meine Anfragen zunächst nur ein Lächeln zurück bekam, zeigt sich jetzt, dass die Bürgerkammer mit ihrer Kritik richtig lag“, sagt sie.

Betroffene der Verkehrsunfälle hatten sich bei der Bürgerkammer beklagt, die Verkehrsinsel samt ihrer Schilder schränke die Sicht ein. Andere Verkehrsteilnehmer/innen empfanden die Insel so nahe an die Einmündung gerückt, dass man sie beim Linksabbiegen aus dem Ulmenweg heraus bewusst umfahren müsse. Und Radfahrer/innen klagten schließlich, der Zwischenraum auf der Insel sei so schmal, dass die vorbeirollenden Fahrzeuge zu nahe kämen.


Update vom 30. August

L3110: Bürgerkammer kritisiert Umstände der Bauarbeiten

Die Bürgerkammer Neuschloß hat in ihrer jüngsten Sitzung ausgiebig die Begleitumstände der L3110-Sanierung diskutiert – und die Debatte jetzt auf ihrer Webseite zusammengefasst. Die Stadtteil-Vertretung kritisiert die Kommunikation von Hessen Mobil und der Stadtverwaltung.

So habe es entgegen des ausdrücklichen Wunsches der Bürgerkammer keine Informationsveranstaltung gegeben, um über die Sperrung und deren Nebenwirkungen zu informieren. Die Kammer hätte sich gewünscht, dass die Stadtverwaltung mehr Sorge dafür trägt, dass nur Berechtigte die Ausweichstrecke über die Felder nutzen. Auch die Planänderung, nach der die Neuschlößerinnen und Neuschlößer in den letzten zwei Wochen nicht durch den Wald fahren durften, sei schlecht kommuniziert worden. Schließlich heißt es, die laschen Kontrollen hatten dazu geführt, dass sich viele Autofahrer ermutigt sahen, illegale Wege nutzen.

Auch die Lokalpresse berichtet ausführlich über die Diskussion. Der Südhessen Morgen zitiert eine Vertreterin der Bürgerkammer mit den Worten: „Man hat uns hier ganz schön an der Nase herumgeführt“. Selbst der für seine Bedachtsamkeit bekannte Stadtrat Hans Schlatter aus Neuschloß habe die Verkehrsverhältnisse in der Sanierungsphase in drastischen Farben geschildert. Von der ersten Minute an seien keine wirksamen Kontrollen durchgeführt worden.

Die Lampertheimer Zeitung schreibt: „Den Ärger über den „schlechten Informationsfluss“ musste sich in einer Sitzung der Bürgerkammer Neuschloß Jens Klingler anhören. Dass Bürgermeister Gottfried Störmer nicht vor Ort war, stieß einigen Besuchern und Mitgliedern der Bürgerkammer bitter auf.“ Das Blatt zitiert auch eine Reaktion des Ersten Stadtrats: „Wenn du eine Alternative anbietest, musst du dich eben auch darum kümmern.“


Update vom 28. August

L3110: Neue Verkehrsinsel schafft Unfallschwerpunkt

Unfallschwerpunkt an der Verkehrsinsel.
Unfallschwerpunkt an der Verkehrsinsel.

Gut gemeint war sie ja, die neue Verkehrsinsel auf der L3110 in Höhe des Ulmenwegs. Denn hier wechseln oft Radfahrer und Fußgänger die Seite, müssen also die viel befahrene Landesstraße überqueren. Doch nicht alles, was gut gemeint ist, wird am Ende gut. So scheint es auch mit der Verkehrsinsel zu sein.

Kaum war der Verkehr freigegeben, krachte es. Und das gleich mehrfach. Vier Verkehrsunfälle zählte die Vorsitzende der Bürgerkammer, Carola Biehal, schon. Klar zu erkennen am umgefahrenen Schild mit dem blauen Richtungspfeil.

Einige der Betroffenen meldeten sich bei Neuschloss.net. Sie berichten, die Verkehrsschilder auf der Insel versperrten Linksabbiegenden die Sicht auf den entgegenkommenden Verkehr aus Richtung Hüttenfeld. Neben dem runden Richtungsschild ist an dem Mast auch eine rot-weiße Warntafel befestigt. Bei den Unfällen entstand teils hoher Sachschaden.

Zahlreiche Neuschlößerinnen und Neuschlößer sehen das genauso. Im Diskussionsforum von Neuschloss.net auf Facebook diskutierten sie das Thema – mit eindeutigem Tenor: In ihrer jetzigen Form mach die Verkehrsinsel den Autoverkehr weniger sicher als vorher.

Und was ist mit den Fußgängern und Radfahrerinnen? „Ich habe zu Fuß die Landesstraße überquert. Als ich mitten auf der schmalen Verkehrsinsel stand, versperrten die Schilder auch mir die Sicht. Ich musste mich gefährlich der Fahrbahn nähern“, schilderte Carola Biehal ihre Erfahrungen.

Erster Stadtrat Jens Klinger sagte in der Bürgerkammer, die Stadtverwaltung werde die Verkehrsinsel zum Thema in anstehenden Gesprächen mit Hessen Mobil machen. Das umgefahrene Schild wurde inzwischen wieder aufgestellt.


Update vom 15. August

L3110 komplett frei – Busse fahren wieder

Hier und da erinnern noch umherliegende Schilder an die Strapazen der vergangenen sechs Wochen. Jetzt aber ist alles vorbei: Die Bauarbeiten auf der L3110 zwischen Lampertheim und Neuschloß sind zu Ende, die Sperrung ist aufgehoben.

Früher als ursprünglich vorgesehen fahren auch wieder die Linienbusse zwischen Viernheim, Hüttenfeld, Neuschloß, Lampertheim und Worms auf der Stecke. Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar teilt mit:

Update 14.08.2020: Die Straße nach Neuschloß wird heute Mittag wieder geöffnet wird. Wir haben uns daher entschlossen, ab Morgen (Samstag, 15.08.2020) wieder den normalen Plan zu fahren.

Eigentlich sollte die Linie erst am Montag wieder starten.

Die Stadtspitze zeigt sich nicht ganz zufrieden mit dem Verlauf der Bauarbeiten. Die Lokalpresse zitiert den Ersten Stadtrat Jens Klingler mit den Worten, die Stadt habe noch eine Rechnung mit der verantwortlichen Landesbehörde Hessen Mobil offen. Er bezieht sich auf städtische Unterstützung rund um die Organisation der Baustelle (Südhessen Morgen, Lampertheimer Zeitung (plus)).

Allerdings hatte die Stadtverwaltung mit ihrer misslungenen Kommunikation und kurzfristigen Änderungen der lokalen Ausweichstrecken sowie zu seltenen Kontrollen ganz erheblich selbst zu dem Durcheinander beigetragen.


Update vom 10. August

Sanierung L3110: Arbeiten sollen am Freitag fertig werden

Vorarbeiten für die Fahrbahnmarkierung.
Vorarbeiten für die Fahrbahnmarkierung.

Wenige Tage müssen wir noch durchhalten, dann ist die Sanierung der L3110 zwischen Lampertheim und Neuschloß Geschichte. Für viele eine aufregende Geschichte.

Neuschloss.net wollte von der zuständigen Landesbehörde Hessen Mobil wissen, wie die Arbeiten im Zeitplan liegen. Die schöne Antwort: Es läuft alles wie geplant. Vorgesehen ist, die Straße im Laufe des Freitags komplett freizugeben. Vorher, am Mittwoch und Donnerstag, seien die Fahrbahn-Markierungen dran. Am Freitag sind dann abschließende Arbeiten eingeplant.

Damit kann am folgenden Montag zum Beginn des neuen Schuljahres auch wieder der reguläre Busverkehr aufgenommen werden. Die Linien 644 und 602 bedienen dann wieder Lampertheim, Neuschloß und Hüttenfeld.

Hessen Mobil hatte schon bei der Auftragsvergabe einen deutlichen Anreiz an die Baufirma geschaffen, die Arbeiten pünktlich zu beenden. Im Falle einer Verspätung wäre eine Konventionalstrafe angefallen.

Rund 660.000 Euro hat sich das Land Hessen die Arbeiten kosten lassen. In der Ortsdurchfahrt hat die Baufirma die Asphaltdeckschicht erneuert. Richtung Lampertheim gab es mehr zu tun. Hier frästen die Arbeiter den vorhandenen Hocheinbau ab und beseitigten an lokalen Schadstellen tiefgehende Mängel. Anschließend trugen sie eine acht Zentimeter starke Asphaltbinderschicht und eine vier Zentimeter dicke Asphaltdeckschicht auf. Über 1,8 Kilometer zieht sich das Projekt.

Arbeiten am Geländer der Autobahnbrücke vor Hüttenfeld

Hessen Mobil nutzt den verringerten Verkehr für Arbeiten am Geländer der Brücke über die Autobahn 67 vor Hüttenfeld. Die Fahrbahn wird dort halbseitig gesperrt, um für Fußgänger:innen und Radler:innen Platz zu schaffen.


Neuschloss.net hält euch mit einer Fanseite auf Facebook auf dem Laufenden. Das gefällt euch doch bestimmt, oder? Bitte hier entlang.


Update vom 8. August

L3110: Empörung über illegale Autofahren – viele Reaktionen auf unser Video

Smart fährt über die Baustelle an der L3110.
Smart fährt über die Baustelle an der L3110.

Die Veröffentlichung des Beweisvideos auf Neuschloss.net ruft eine ganze Welle von Reaktionen hervor. Zahlreiche Neuschlößer/innen berichten von ähnlichen Beobachtungen: Autofahrer/innen scheren sich nicht um die Absperrungen an der L3110, wo derzeit im Ortskern von Neuschloß die Fahrbahn erneuert wird. Sie schieben die Absperrungen beiseite und fahren über die frisch geteerte, nicht freigegebene Strecke.

Eigentlich gilt eine Umleitung, die allerdings weiträumig ausfällt: über Bürstadt und Lorsch, auch über Mannheim-Sandhofen und Viernheim ist eine Umfahrung möglich. Entgegen erster Ankündigungen der Stadt und im Gegensatz zu den ersten Bauabschnitten, als Neuschlößer/innen und Krippen-Eltern mit Sondergenehmigung über die Felder der Heide fahren durften, gilt nun eine lokale Ausweichroute durch den Wald nur für Rettungskräfte und systemrelevante Fahrer/innen.

Anwohner/innen im Tannenweg hatten bemängelt, dass schon über die Heide zahlreiche Auswärtige ohne die erforderliche Genehmigung fuhren; ihr Ruf nach intensiven Kontrollen des städtischen Ordnungsamts verhallte weitgehend ungehört. Nachdem das illegale Verhalten kaum geahndet blieb, sehen sich nun Autofahrer/innen offenbar ermutigt, auch im letzten Bauabschnitt die Regeln zu brechen.

Die Reaktionen auf der Fanseite in Facbook von Neuschloss.net zeigen, dass der Fall aus dem Beweisvideo nur einer von vielen ist. Christoph Wohlfarth schreibt: „Der ein oder andere fährt da auch mitten am Tag durch. Im Zickzack um die Baufahrzeuge und dann wird verzweifelt der Ausweg gesucht. Ja! Baustellenschilder stehen eigentlich nur aus Jux da. Muss man nicht verstehen.“ Dominik Brüderl erläutert: „Schon mehr als einen gesehen der da einfach vorbei fährt. War aber auch selbes Spiel in der anderen Richtung. Da sind auch etliche durch die Baustelle gefahren während der Sperrung.“ Katja Schmitt beobachtet: „Leider ist das bei uns auch der Fall. Egal das es gesperrt ist. Jeder fährt durch.“

Emotionale Reaktionen erreichen Neuschloss.net auch direkt:

„Es ist unvorstellbar, was sich einige Leute erlauben.“
„Wir halten uns alle an die Regeln und die Auswärtigen machen, was sie wollen.“
„Wir gehen abends zur Unterhaltung an die Baustelle. Es ist wirklich unglaublich.“

Beweisspuren: Vorbei an der Absperrung auf die L3310.
Beweisspuren: Vorbei an der Absperrung auf die L3310.

Am Samstagvormittag beobachtete Neuschloss.net, wie ein Fahrzeug mit Heidelberger Kennzeichen zunächst langsam den Seitenweg neben der Forsthausstraße befuhr. Plötzlich bog es ab und fuhr über den Grünstreifen auf die absperrte Landesstraße – und von dort in Richtung Hüttenfeld. An der Ausweichstrecke, vorbehalten für die Rettungskräfte, wendeten Autofahrer/innen plötzlich hektisch, als sie bemerkten, dass Fotos angefertigt werden.

Ein Anwohner berichtete, abends führen Autos direkt auf die Absperrungen, um sie zu verschieben. Er habe die Barrieren am Morgen wieder zurückgestellt. Andere Neuschlößer/innen sahen zudem kleine Autos wie Smarts, die regelmäßig in Richtung Hüttenfeld über den Fahrradweg an der abgesperrten Baustelle vorbei führen. Eine für Zweiradfans gefährliche Sache.

Inzwischen sind die unerlaubten Fahrten offenbar auch ein Thema für die Polizei. Am Samstag kamen Beamte nach Neuschloß, um die Absperrungen eigenhändig wieder aufzubauen. Zuvor hatte sich die Vorsitzende der Bürgerkammer, Carola Biehal, schriftlich und wiederholt beim städtischen Ordnungsamt über die untragbaren Zustände beschwert. Anwohner/innen berichten Neuschloss.net, die Polizei habe auch einige Autofahrer/innen erwischt und Strafzettel ausgestellt.

Update vom 7. August

Videobeweis: Autofahrer/innen missachten die Absperrungen an der L3110-Baustelle

Gäbe es keine klaren Beweise, man würde es nicht glauben. Kaum gehen die Arbeiter/innen in ihren Feierabend, rollen Autofahrer/innen heran – und schieben die Absperrungen beiseite. Das geht seit vielen Tagen so. Manche machen sich nicht einmal die Mühe, die Schilder wieder zurückzustellen.

Eine Anwohnerin hat nun Neuschloss.net einige Videoaufnahmen übermittelt, die einen solchen Fall zeigen. Eine Auto kommt aus Richtung Hüttenfeld. Die Absperrung wird weggeräumt, das Fahrzeug rollt durch. Anschließend geht es weiter über die frisch geteerte Fahrbahn. An der Einmündung zum Alten Lorscher Weg wird’s dann nochmal ein – auch hier mogelt sich das Fahrzeug vorbei.

Neuschloss.net hat die zuständige Landesbehörde Hessen Mobil gefragt, was die Folgen dieses Verhalten sein könnten. Die Antwort: Natürlich bekommt ein Strafzettel, wer durch eine gesperrte Straße fährt und erwischt wird. Falls etwas auf der Baustelle passiert, bestehe kein Versicherungsschutz. Und nicht zuletzt: Sollte die neue Fahrbahn durch die frühe Nutzung beschädigt werden, etwa in Form von Spurrillen, müssen die Fahrer/innen für die Beseitigung der Schäden aufkommen.

Update vom 5. August

L3110: Wer darf durch den Wald ausweichen? Diskussion über unklare Vorgaben der Stadt

Mit der dritten Bauphase der L3110 wird die Diskussion lauter, ob die Stadtverwaltung die Ausnahmeregelungen gut organisiert. In Beiträgen auf der Facebook-Fanseite von Neuschloss.net und in der größten lokalen Gruppe „Lampertheim tretet ein!“ wird deutlich, dass viele Lampertheimer die Vorgaben nicht nachvollziehen können.

Mitteilung der Stadtverwaltung.
Mitteilung der Stadtverwaltung.

Das muss wenig verwundern. Hatte die Stadtspitze zunächst in der Bürgerkammer öffentlich von einer Umleitung für Neuschlößer/innen durch den Wald gesprochen, ist die Durchfahrt nun doch verboten. Bekamen Erzieherinnen in den ersten vier Wochen die Erlaubnis, die lokalen Ausweichrouten zu benutzen, gelten sie nun offenbar plötzlich nicht mehr als systemrelevant und sollen den weiten Bogen nehmen. Und Berichten von Beschäftigen der Pflegedienste ist zu entnehmen, dass sie in den ersten beiden Tagen der dritten Bauphase mal durchfahren durften, mal nicht. Eine offensive und klare Kommunikation sieht anders aus.

Eine Frau erläuterte auf Facebook, sie habe vor der Sperrung eine Ausnahmegenehmigung erhalten, von den Änderungen nichts gewusst – und fürchte nun einen Strafzettel. Grundsätzlich stellt sich hier die Frage, ob solche Verwarnungen überhaupt rechtens wären. Die Ausnahmegenehmigungen erlauben das Durchfahren gesperrter Wege bis Mitte August und wurden individuell per Brief zugestellt. Man könnte erwarten, dass ein unvorhersehbarer Widerruf der Genehmigung auf gleichem Weg zugestellt werden muss.

Die Verwaltung geht offenbar davon aus, dass eine mäßig klare Pressemitteilung für den Widerruf ausreicht. Es könnte sich lohnen, gegen eventuelle Strafzettel Widerspruch einzulegen.

Aufruf eines Anwohners an alle Neuschlößer/innen

Tempolimit auf der Ausweichroute.
Tempolimit auf der Ausweichroute.

Trotz der strengeren Auswahl der Berechtigten sehen Anwohner/innen eine beachtliche Zahl von Fahrzeugen durch den Wald und den Alten Lorscher Weg fahren. Insbesondere vor dem Kinderspielplatz könnten so gefährliche Situationen entstehen. Die Stadtverwaltung hat dort deshalb die erlaubte Geschwindigkeit auf zehn Kilometer pro Stunde verringert und Tempokontrollen angekündigt.

Den Neuschlößer Christoph Wohlfarth bewegte diese Lage zu einem Aufruf, den er an Neuschloss.net übermittelte. Wir dokumentieren ihn und schließen und inhaltlich voll an:

Auf der, eigentlich nur für Rettungskräfte und den Linienbus gedachten, Umleitungsstrecke fahren vermehrt Neuschlösser und Auswärtige.

Nicht jeder Verkehrsteilnehmer legt dort die gebotene Rücksichtnahme an den Tag. Gerade am Spielplatz ist es brandgefährlich wenn Volker Vollgas oder Beate Blindfisch dort vorbeidonnern.

Achtet bitte darauf eure Kinder nochmal auf das erhöhte Verkehrsaufkommen auf den normalerweise ruhigen Strassen aufmerksam zu machen.

Zu und auf und zu und auf am Tannenweg

Absperrung am Tannenweg.
Absperrung am Tannenweg.

Kaum waren die Bauarbeiten Richtung Neuschloß beendet, zierten die bekannten Pfosten wieder den Tannenweg – und sperrten damit die Ausweichstrecke über die Felder. So manche Autolenker/innen, die von der Öffnung der Landesstraße nicht wussten, mussten wenden und zurück zum Kreisel am Hundeverein fahren.

Am Mittwochmorgen dann wieder alles auf Anfang: Tannen- und Birkenweg waren nicht mehr von der Landesstraße aus zu erreichen. Wer hier hin- oder wegwollte, musste wieder über die Heide fahren. Die Pfosten wurden also erneut entfernt.


Update vom 4. August

L3110: Arbeiten in der Ortsdurchfahrt schreiten voran

L3110: Bauarbeiten in der Ortsdurchfahrt Neuschloß.
L3110: Bauarbeiten in der Ortsdurchfahrt Neuschloß.

Es ist viel passiert innerhalb der ersten 24 Stunden im dritten und letzten Bauabschnitt an der L3110. In der Ortsdurchfahrt von Neuschloß haben die Arbeiter bereits den alten Fahrbahnbelag abgetragen und mit einer schwarzen Flüssigkeit für die neue Schicht vorbereitet.

An den Seiten sind die zuletzt verdeckten Betonstreifen freigelegt, die lange Zeit zwischen Neuschloß und Hüttenfeld als – nicht ungefährliche – Fahrradwege dienen mussten. Sie werden wieder überteert; seit der Verlegung einer Gasleitung gibt es ja südlich der L3110 einen richtigen Fahrradweg.

Sperrung der L3110: Bus fährt, Ordnungsamt kontrolliert

Die 602 im Alten Lorscher Weg.
Die 602 im Alten Lorscher Weg.

Wendete am Montagmorgen der Fahrer den Bus zwischen Neuschloß und Hüttenfeld noch ratlos auf freier Strecke vor der Absperrung, nimmt er inzwischen die Ausweichroute durch den Wald. Sie führt ihn weiter durch den Alten Lorscher Weg zum Seitenweg der Forsthausstraße. Dort wendet er an der Einfahrt zum Erlenweg. Die Bürgerkammer hatte sich für diesen Pendelbus während der Bauarbeiten eingesetzt. Sie veröffentlichte auf ihrer Webseite auch den Fahrplan.

Wie berichtet, ist die Ausweichroute durch den Wald nun systemrelevanten Bedürfnissen vorbehalten. Die Stadt weicht damit von früher verkündeten Plänen ab, denen zufolge auch die Neuschlößer/innen so in östlicher Richtung weiterkommen. Begründet wird die Änderung mit Waldbrandgefahr. Am Dienstagmorgen kontrollierte das städtische Ordnungsamt, ob sich Unberechtigte durchmogeln wollen.

Kontrolle des Ordnungsamts vor Neuschloß.
Kontrolle des Ordnungsamts vor Neuschloß.

Update vom 3. August

Baustelle L3110: nach Lampertheim frei, nach Hüttenfeld dicht

L3110: Vollsperrung vor Neuschloß.
Vollsperrung vor Neuschloß.

Der direkte Weg zwischen Neuschloß und der Kernstadt ist wieder frei. Die Sanierung der Landesstraße L3110 samt der Fahrradwege ist weitgehend abgeschlossen. Vier Wochen lang mussten die Neuschlößer/innen über den Tannenweg und die Felder der Heide ausweichen. Alle anderen mussten gar über Lorsch oder Viernheim fahren.

Zugleich läuft nun die Sanierung der Fahrbahn in der Ortsdurchfahrt, zwischen der Einfahrt des Tannenwegs und dem Ortseingang aus Richtung Hüttenfeld. Entgegen früherer Überlegungen dürfen die Autos aus unserem Stadtteil nicht eine Ausweichstrecke durch den Wald nehmen. Das geht aus einer Mitteilung der Stadt Lampertheim hervor.

Darin heißt es: „War noch während der ersten beiden Bauabschnitte eine provisorische Umleitung über Feldwege für eine begrenzte Personengruppe eingerichtet, fehlt im letzten Bauabschnitt diese Möglichkeit gänzlich. Fahrten durch angrenzende Waldwege und die aktuell herrschenden Waldbrandgefahr bieten daher keine Alternative.“

Keine Ausweichroute – entgegen früherer Pläne

Mit keinem Wort geht diese Mitteilung, die sämtliche lokalen Zeitungen als Artikel übernommen haben, darauf ein, dass in der jüngsten öffentlichen Sitzung der Bürgerkammer eigentlich eine andere Planung verkündet wurde. Damals stellten Erster Stadtrat Jens Klingler und der zuständige Fachbereichsleiter in der Verwaltung, Uwe Becher, eine Ausweichroute vor – vorbei am Spielplatz im Alten Lorscher Weg und danach über einen Feldweg zurück auf die Landesstraße. Seinerzeit war nur noch die Zustimmung des Forsts offen.

Nun heißt es, die Verkehrsbehörde bitte darum, „illegale Fahrten durch den Wald“ unbedingt zu unterlassen. Nur wer sich systemrelevant hält, kann einen Antrag stellen. Die Stadt kündigt Kontrollen durch die kommunale Ordnungspolizei an – die Anwohnerinnen und Anwohner im Tannenweg in den vergangenen vier Wochen eher vermisst hatten.

Sperrung der L3110: Chaos am Montagmorgen

Der Linienbus wendet auf offener Strecke.
Der Linienbus wendet auf offener Strecke.

Wie schon öfter in den vergangenen Wochen klappte am Morgen der Umstellung nicht alles. Kaum war die Absperrung am Ortseingang aus Richtung Hüttenfeld aufgestellt, rollte der Bus der Linie 602 heran. Der Fahrer zeigte sich im Gespräch überrascht und ratlos. Er wendete das Fahrzeug dann durch längeres Rangieren. Für Reisende gab es keinerlei Informationen, wohin die Haltestelle verlegt wird.

Auch die Fahrer der Müllabfuhr wussten offenbar nichts von der Sperrung.

Auch die Müllabfuhr kommt nicht weiter.
Auch die Müllabfuhr kommt nicht weiter.

Update vom 20. Juli

L3110: Einfahrt in den Ulmenweg bekommt Verkehrsinsel

Neue Verkehrsinsel am Ulmenweg.
Neue Verkehrsinsel am Ulmenweg.

Das wird Radfahrer und Fußgängerinnen gleichermaßen freuen: In Höhe der Einmündung des Ulmenwegs in die Landesstraße ist eine Verkehrsinsel entstanden. Sie wird das Überqueren der Straße deutlich erleichtern. Wichtig ist das, weil hier viele Neuschlößer/innen einbiegen – und später in der Ortsdurchfahrt der südliche Fahrradweg gesperrt ist.

Update vom 21. Juli

Baustelle L3110: Waldfriedhof von Lampertheim aus erreichbar

Baustelle L3110: Weg zum Waldfriedhof von Lampertheim frei.
Baustelle L3110: Weg zum Waldfriedhof von Lampertheim frei.

Dieses Schild hat sich Lampertheim herbeigesehnt. Nun signalisiert der Hinweis „Zufahrt Friedhof frei“ den Abschluss der ersten Etappe der Fahrbahnsanierung der L3110. Damit ist der Waldfriedhof wieder mit dem Auto von der Kernstadt aus zu erreichen – auch wenn Details wie die Markierungen auf der Fahrbahn noch fehlen.

Manche Lampertheimer hatten in den vergangenen zwei Wochen durchaus Kreativität entwickelt, um auf vier Rädern und ohne Umweg über Bürstadt zu den Gräbern zu kommen.

Meist führte ihre Route über den Schmittiniweg vom Kreisel zum AZ-Vogelpark, über die Böllenruthen vorbei am Tierheim und am Gestüt Neuschloß. Die Durchfahrt ist hier nicht ausdrücklich verboten, sicher aber auch nicht ausgerichtet für regelmäßigen Verkehr.

Sanierung L3110: Erstes Radwege-Stück fertig

Der nördliche Radweg hat in diesem Abschnitt bereits eine neue Asphaltdecke.

Nun folgt die Erneuerung des südlichen Radwegs.

L3110: sanierter Radweg zwischen Lampertheim und Waldfriedhof.
L3110: sanierter Radweg zwischen Lampertheim und Waldfriedhof.

Sperrung L3110: Arbeiten im zweiten Abschnitt

In vollem Gange sind die Bauarbeiten jetzt im zweiten Abschnitt zwischen Waldfriedhof und der Einmündung des Neuschlößer Tannenwegs, der nur noch aus östlicher Richtung erreicht werden kann.

Fräsarbeiten im zweiten Bauabschnitt der L3110.
Fräsarbeiten im zweiten Bauabschnitt der L3110.

Die Einmündung des Ulmenwegs auf die Landesstraße ist damit abgeschnitten, der größte Teil unseres Stadtteils nur über den Linden- und Alten Lorscher Weg erreichbar.

Insbesondere Paketdiensten scheinen diese lange angekündigten Verkehrsverhältnisse neu; am Dienstag jedenfalls rangierten sie fleißig mit ihren Lastwagen vor- und rückwärts auf der L3110.

L3110: Lastwagen rangieren ratlos vor der Sperrung in Neuschloß.
L3110: Lastwagen rangieren ratlos vor der Sperrung in Neuschloß.

Für den zweiten Abschnitt ist wieder eine Bearbeitungszeit von etwa zwei Wochen vorgesehen. In der fünften und sechsten Ferienwoche folgt die Sanierung der Fahrbahn in der Ortsdurchfahrt Neuschloß, wo derzeit noch Bagger unterwegs sind, um eine Ferngasleitung zu prüfen. Anschließend soll die Bushaltestelle „Neuschloß Ort“ grundlegend umgebaut werden.

L3110: unerlaubte Nutzung der Ausweichroute mit Folgen

Der Ärger, dass Kernstädter und Hüttenfelder nicht die lokale Ausweichroute nutzen dürfen, ist wohl ähnlich groß wie die Versuchung, es trotzdem zu tun. An einem Morgen will ein Anwohner binnen einer Stunde 70 Fahrzeuge gezählt haben, die aus dem Tannenweg kamen und dann direkt weiter in Richtung Hüttenfeld fuhren. Wenig wahrscheinlich, dass das Neuschlößer/innen waren. Darüber berichtet die Lampertheimer Zeitung in ihrer Mittwochsausgabe. Der befragte Bürgermeister Gottfried Störmer spricht von „mobilen Kontrollen“ auf der Ausweichroute, die etwa 50 Strafzettel zur Folge gehabt hätten.


Update vom 14. Juli

Überraschung! Noch eine Baustelle auf der L3110

Einseitige Sperrung mit Baustellenampel der L3110 zwischen Neuschloß und Hüttenfeld.
Einseitige Sperrung mit Baustellenampel der L3110 zwischen Neuschloß und Hüttenfeld.

Überraschung: noch eine Baustelle in und um Neuschloß. Ohne dass es im Voraus bekannt gewesen wäre, beginnen jetzt Arbeiten auf der Landesstraße 3110 nach Hüttenfeld. Mit der hier behandelten, lange geplanten Sanierung der Fahrbahn haben sie nichts zu tun. Die L3110 wird dann phasenweise halbseitig gesperrt, eine Ampel regelt den Verkehr. Was genau dort gemacht wird, haben wir hier zusammengestellt.


Update vom 9. Juli

Baustelle L3110: Gespräche mit genervten Anwohner/innen im Tannenweg

Sanierung der L3110 zwischen Lampertheim und Neuschloß: Die Arbeiten im ersten Abschnitt kommen voran.
Arbeiten an der Einmündung zum Waldfriedhof.

Die Landesstraße glänzt im Morgenlicht. Auch wenn es fast so aussieht: Es ist noch nicht die neue Teerschicht, der sich hier auf der L 3110 zwischen Lampertheim und Neuschloß ins Blickfeld rückt. Vielmehr haben die Arbeiter den alten Belag abgefräst und nun mit einer schützenden Flüssigkeit eingelassen. Der gesperrte nördliche Radweg zeigt sich noch unverändert.

Wegen der Ausweichroute für Neuschlößer erleben Anwohnerinnen und Anwohner im Tannenweg ungewohnt viel Verkehr. Naturgemäß gefällt das nicht allen. Die Bürgerkammer, die sich sehr für eine Ausnahmeregelung für die Autohalter aus unserem Stadtteil eingesetzt hatte, sprach in den vergangenen Tagen mehrfach mit Betroffenen – und bat um Geduld und Gelassenheit.

Bürgermeister Gottfried Störmer kündigt schärfere Kontrollen an

Auch Bürgermeister Gottfried Störmer schaute gestern vorbei; ein Beweisfoto der Stadt Lampertheim findet sich heute im Südhessen Morgen. Störmer ist sich mit der Bürgerkammer einig, „eine Schließung dieses Weges werde von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung im Stadtteil gewiss nicht befürwortet“. Er kündigte zudem intensive Kontrollen an – bei denen auch Bußgelder verhängt würden.

Die Ausweichroute über den Tannenweg und die Felder der Heide ist vier Wochen lang nötig. In den letzten beiden Wochen können Berechtigte über den Ulmen- und Buchenweg sowie einen Waldweg in Richtung Hüttenfeld ausweichen.


Update vom 8. Juli

Sperrung L3110: Wegweiser auf der Ausweichstrecke

Sperrung L3110 Lampertheim: Beschilderung der Ausweichroute
Beschilderung der Ausweichroute.

Auf der Ausweichroute müsst ihr nun nicht mehr nach den gelben Markierungen der Gasleitung Ausschau halten, um an der richtigen Stelle in den Feldern im rechten Winkel abzubiegen. Dort stehen jetzt – die Farbe ist praktischerweise geblieben – gelbe Umleitung-Wegweiser.

Auch im Tannenweg stehen nun Schilder – allerdings rot-weiße, die das Parken auf der östlichen Straßenseite verbieten. Sicher eine sinnvolle Sache, damit sich der Verkehr dort nicht unnötig staut.


Update vom 7. Juli

Umleitung L3110: Das Ordnungsamt rückt an

Sperrung L3110: Kontrollen an der Ausweichstrecke
Sperrung L3110: Kontrollen an der Ausweichstrecke.

Am zweiten Tag der Sperrung der L3110 zwischen Lampertheim und Neuschloß deutet sich eine Entspannung an. Dass die Lage besser ist als am Premierenmontag, hat gleich mehrere Gründe. Natürlich dürften sich die Bauarbeiten inzwischen auch bei jenen herumgesprochen haben, sie seltsamerweise nicht Neuschloss.net lesen. Außerdem wird inzwischen schon in Hüttenfeld an zentraler Stelle auf die Sperrung hingewiesen. Eine entsprechende Beschilderung habe gestern – verblüffenderweise – im morgendlichen Berufsverkehr noch gefehlt, berichtet der Südhessen Morgen.

Der dritte und wahrscheinlich entscheidende Punkt: Die städtische Ordnungspolizei kontrolliert jetzt im Tannenweg, ob in allen Fahrzeugen die erforderliche Ausnahmegenehmigung liegt. In den ersten 45 Minuten am Dienstag mussten gerademal drei Fahrzeuge wieder wenden. All das deutet darauf hin, dass sich die Situation nach der ersten großen Aufregung normalisiert.

Baufahrzeuge rücken an zur Sanierung der L3110 bei Lampertheim
Baufahrzeuge rücken an zur Sanierung der L3110 bei Lampertheim.

In der Facebook-Gruppe „Lampertheim tretet ein“ beteiligen sich unter einem Post von Neuschloss.net viele an der Diskussion über die Sperrung. Gefragt wird häufig, wie der Waldfriedhof zu erreichen ist. Die Antwort: In den ersten zwei Wochen von Neuschloß aus, in der dritten und vierten Woche von Lampertheim aus. Für die Kernstädter läuft das also zunächst wenn möglich aufs Fahrrad hinaus.

Aus den Kommentierungen ergibt sich auch, dass offenbar nicht alle Rettungsdienste wissen, wie sie fahren sollen. In der Bürgerkammer war angekündigt, dass die Arbeiten auf der Landesstraße so laufen, dass die Fahrzeuge im Notfall durchrollen können. Neuschlösser berichten aber, ein Notwagen mit Blaulicht sei über die Felder gefahren.


Update vom 6. Juli

Bauarbeiten auf der L3110: Es geht los

Sperrung L3110 Lampertheim: Ausweichroute im morgendlichen Berufsverkehr
Ausweichroute im morgendlichen Berufsverkehr.

Erster Morgen der Bauarbeiten. Um 7 Uhr stehen bereits alle Absperrungen, die Arbeiter verladen schwere Baugeräte – und die Sperrpfosten auf der Ausweichroute vor dem Feldweg am Tannenweg sind entfernt.

Trotz der wochenlangen öffentlichen Aufregung bremst auf der Landesstraße kurz vor dem Ortsausgang Richtung Lampertheim eine beachtliche Zahl von Autofahrerinnen und -fahrern überrascht ab, betrachtet verwundert die roten Schilder – und wendet.

Einige machen sich auf zur Ausweichroute. Dort herrscht am Premierenmorgen ziemliche Verwirrung. Denn wer dachte, auch nur ein Schild würde den Weg beschreiben, sollte sich getäuscht fühlen. Als im Tannenweg die Straße in einen sandigen Feldweg wechselt, bleibt eine Neuschlößerin verwirrt stehen, steigt aus – und fragt wohl im Fahrzeug hintendran, ob das tatsächlich die richtige Route ist.

Mitten im Feld dann, wo es es aus Lampertheim kommend nach links abzubiegen gilt, rollt ein Fahrzeug fälschlich geradeaus – und setzt dann zurück. (Merke: Am gelben Pfosten, der die Gasleitung markiert, abbiegen!). Und natürlich rangieren auch in den verwirrenden Nebenwegen vor dem Hundeplatzkreisel verwirrte Autolenker.

Sperrung der L3110 bei Lampertheim-Neuschloß
Sperrung der L3110 bei Lampertheim-Neuschloß.

Interessant: Manche sind auf Zweiräder umgestiegen. Es soll ja während der Bauarbeiten immer einer der beiden Fahrradwege offen bleiben. Aktuell es ist der nördliche entlang des Waldfriedhofs – und der war am Montagmorgen ungewöhnlich gut benutzt. Mit dabei auch ein Nutzer eines E-Rollers – der übrigens genauso schnell in der Kernstadt ankam wie der Neuschloss.net-Autor mit dem Auto über die Ausweichroute.

Einige Lampertheimer erkundigten sich in den vergangenen Tagen bei uns, wie sie den Waldfriedhof mit dem Auto erreichen. Am schwierigsten ist das in den ersten beiden Wochen der Arbeiten – dann ist nämlich nur die Anfahrt aus Richtung Neuschloß möglich. Damit ist also der große Bogen über Bürstadt, Lorsch und Hüttenfeld nötig. Das war aber wohl auch vielen klar, denn am Wochenende war‘s ziemlich voll auf dem Friedhof. Offenbar wurden noch schnell größere Arbeiten erledigt. Zum Gießen gehen reicht ja dann auch das Fahrrad.


Update vom 21. Juni

Die 644 fährt jetzt über Lorsch und Bürstadt.
Die 644 fährt jetzt über Lorsch und Bürstadt.

Die Bürgerkammer hat das Ersatzkonzept für den Busverkehr vorgestellt. Neuschloss.net hat es gecheckt – und erläutert es. Der Baustellenfahrplan ist im wahrsten Sinne ein Notfahrplan. Wer ganz dringend auf den Bus angewiesen ist, wird aber froh sein, mit Geduld wenigstens über Hüttenfeld nach Bürstadt oder Lampertheim zu kommen.


Update vom 3. Juni: Die Stadtverwaltung hat Details dazu veröffentlicht, wie die Berechtigten an die Ausnahmegenehmigungen für die Ausweichwege über die Felder der Heide bekommen. Abgefragt werden Name, Anschrift, Telefonnummer und Autokennzeichen. Zudem wird eine Kopie des Fahrzeugscheins gefordert. Die Angaben müssen bis zum 19. Juni einreicht werden. Als Kontakt wird genannt die Mailadresse verkehr@lampertheim.de sowie die Telefonnummern 06206/935-355 (Frau Meier) oder -326 (Frau Fritz). Es steht auch ein Formular zur Verfügung.

Bitte lest weiter unten, welcher Personenkreis antragsberichtigt ist.


Update vom 9. Juni: Die Stadtverwaltung hat inzwischen die ersten Genehmigungen per Post verschickt.

Sondergenehmigung zur Nutzung der Ausweichroute.

Update vom 10. Juni: Die Formulare liegen in ausgedruckter Form jetzt auch zur Abholung bereit im Kiosk am Ahornplatz und bei der Vorsitzenden der Bügerkammer, Carola Biehal, Ahornweg 3.


Das Thema Sanierung und Vollsperrung der L3310 wabert schon lange. Wird denn nun wirklich gebaut oder nicht?
Es wird gebaut. Hessen Mobil hat die Aufträge vergeben.

Für welchen Zeitraum sind die Bauarbeiten an der L3110 zwischen Lampertheim und Neuschloß geplant?
Vorgesehen ist die Zeit der hessischen Sommerferien, also vom 6. Juli bis zum 16. August. Um die Baufirmen dazu zu motivieren, in den sechs Wochen fertig zu werden, sind nach Angaben der Stadtverwaltung Strafzahlungen fällig, wenn das nicht klappt.

Sperrung der L3110 am Hundeplatzkreisel Lampertheim
Sperrung der L3110 am Hundeplatzkreisel Lampertheim.

Sperrung der L3110: die drei Bauphasen

Wo genau wird gesperrt?
Die Arbeiten laufen in drei Abschnitten, die jeweils etwa zwei Wochen dauern sollen.
– Erster Teil: zwischen Kreisel am Hundeplatz und dem Waldfriedhof. Die Einfahrt zum Friedhof-Parkplatz ist weiter aus Richtung Neuschloß möglich.
– Zweiter Teil: zwischen Waldfriedhof und Tannenweg in Neuschloß. Die Einfahrt zum Friedhof-Parkplatz bleibt aus Richtung Lampertheim möglich. Die Einfahrt in den Tannenweg bleibt möglich.
– Dritter Teil: zwischen Tannenweg und Ortsausgang Richtung Hüttenfeld (Forsthaus). Keine Einfahrt in den Tannenweg möglich.

Kann ich mit dem Fahrrad entlang der Landesstraße fahren?
Ja, jederzeit. Die beiden Streifen für Fußgänger und Radler werden glücklicherweise zwar mitsaniert. Aber einer der beiden Wege soll immer benutzbar bleiben.

Sanierung Landesstraße 3110: großräumige und lokale Umleitung

Der Regen zeigt die Rillen in der Fahrbahn.
Der Regen zeigt die Rillen in der Fahrbahn.

Wo sollen die Autos fahren?
Die weiträumige Umleitung während der Vollsperrung der L3110 führt über Bürstadt, Lorsch und Lampertheim-Hüttenfeld.

Gibt es schnellere Ausweichrouten für direkt Betroffene?
Ja, gibt es. Da diese Routen allerdings über nicht ausgebaute Straßen und Wege führen, behält die Stadtverwaltung sie einem kleinen, fest umrissenen Personenkreis vor:
– Leute, die in Neuschloß wohnen, und ein Auto auf sich angemeldet haben,
– Leute, die ihren Nachwuchs in den Neuschlößer Kindergarten oder in die Krippe bringen und die Erzieherinnen dort.

Ich wohne in der Kernstadt und muss als Berufspendler nach Hüttenfeld oder Viernheim. Ich betreibe einen Lieferdienst; wenn ich über Lorsch nach Neuschloß fahre, wird das Essen kalt. Ich betreibe einen Post- oder Paketdienst. Ich bin die Mutter einer Neuschlößerin und will sie besuchen. Darf ich die lokalen Ausweichrouten nutzen?
Sie gehören nicht zum von der Stadtverwaltung festgelegten Kreis der Ausnahme-berechtigten. Das Ordnungsamt kündigte Kontrollen und Bußgelder an, wenn die Wege ohne Berechtigung genutzt werden.

Video: Umleitung über die Felder der Heide

Wo sind denn nun diese Ausweichwege?
In den ersten beiden Bauphasen, also während der Sperrung zwischen Hundeplatz-Kreisel und der Einfahrt zum Tannenweg in Neuschloß, geht es über die Felder der Heide. Von Neuschloß kommend zunächst über den Tannenweg, der westlich Richtung Lampertheim abbiegt. Die Pfosten am Ortsausgang, die üblicherweise den Weg für Autos sperren, werden abgebaut. Von dort aus geht es auf dem Feldweg weiter bis zur geteerten Strecke („Schwarzer Weg“), der in den Hundeplatz-Kreisel mündet.
In der dritten Bauphase, also während der Sanierung zwischen Tannenweg und Ortsausgang Hüttenfeld, geht es über den Ulmen- und Buchenweg durch den Stadtteil, dann über den Alten Lorscher Weg ein Stück in den Wald und dann über den Waldweg hinter dem Spielplatz rechts zurück zur Landesstraße.

Das ist mir zu kompliziert. Kann ich nicht durch den Wald an der Trimm-Dich-Strecke vorbeifahren, so wie gelegentlich sonntags beim Marathon?
Nein, eine sechswöchige Umleitung rund um die Uhr ist etwas anders als zwei Stunden am Sonntagmorgen. Der Forst lehnt das mit Blick auf den Natur- und Vogelschutz ab.

Die blöden Vögel sind doch nicht so wichtig.
Doch. Das Vogelschutzgebiet im Lampertheimer Wald dürfte uns im Konflikt um die ICE-Trasse den Tunnel gebracht haben. Wir sollten es ihnen danken.

Sperrung L3110: Ausnahmegenehmigung für Anwohner

Wie komme ich als Berechtigte/r an die Ausnahmegenehmigung?
Die Stadtverwaltung hat auf ihrer Homepage ein Formular eingestellt, das es auszufüllen gilt. Danach flattert ein grün bedrucktes DIN-A5-Blatt ins Haus, das hinter die Windschutzscheibe zu legen ist.

Wird die Bushaltestelle „Neuschloß Ort“ wie schon lange versprochen auch umgebaut?
Ja, aber nicht zeitgleich. Zum einen fehlt noch ein Förderbescheid, zum anderen könnte das rechtlich schwierig werden, sagt die Stadtverwaltung. (Details und Zeitplan zum Umbau der Bushaltestelle „Neuschloß Ort“.)

Können in Notfällen die Rettungsdienste ihre vorgeschriebenen Zeiten halten?
Auskunft der Stadtverwaltung: Die Baustelle ist so organisiert, dass die Rettungsfahrzeuge jederzeit durchfahren können.

Straßenbaufahrzeuge sind dieser Tage nichts seltenes auf der L3110. Deshalb schien es zunächst wenig verwunderlich, dass Arbeiter in der Ortsdurchfahrt von Neuschloß damit begannen, Absperrungen und Behelfsampeln aufzubauen. Das Lustige ist nun aber: Diese Baustelle hat nichts mit der lange geplanten Fahrbahnsanierung der L3110 zu tun. Und: Die halbseitige Sperrung der Landesstraße wird durch den Wald in Richtung Hüttenfeld wachsen.

Was ist da also los? Ein Gespräch mit den Arbeitern vor Ort gibt Aufschluss: Neben der Landesstraße zwischen Neuschloß und Hüttenfeld – die gelben Pfosten in regelmäßigen Abständen deuten es an – ist eine Gasleitung vergraben. Die müsse recht kurzfristig überprüft werden. Auftraggeber der Arbeiten sei der Betreiber des Ferngasnetzes.

Offenbar lässt sich hier genügend Sicherheitsabstand zu den vorbeifahrenden Autos herstellen, so dass eine halbseitige, ampelgeregelte Sperrung möglich ist. Bei der Fahrbahnsanierung der L3110 zwischen Lampertheim und Neuschloß hatte die Landesbehörde Hessen Mobil eine solches Vorgehen mit Blick auf den hier nicht einzuhaltenden Mindestabstand abgelehnt. Mit den neuen Arbeiten zwischen Neuschloß und Hüttenfeld habe Hessen Mobil nichts zu tun, erklärte ein Sprecher gegenüber Neuschloss.net.

Die Bushaltestelle Neuschloß Ort, wegen des Notverkehrs derzeit eher mäßig genutzt, befindet sich baustellenbedingt jetzt im Seitenweg der Landesstraße – dort, wo sie die Bürgerkammer künftig ohnehin haben will.

Haltestelle „Neuschloß Ort“ baustellenbedingt verlegt.
Haltestelle „Neuschloß Ort“ baustellenbedingt verlegt.

Der Seitenweg wurde zur Einbahnstraße, weil die Einfahrt in die L3110 am Alten Lorscher Weg nicht in die Baustellenampel-Regelung einbezogen werden konnte.

Seitenweg der L3110 vorübergehend Einbahnstraße.
Seitenweg der L3110 vorübergehend Einbahnstraße.

Weil die reguläre Ampel für Fußgänger vor dem Schloss in die Baustelle fällt und außer Betrieb ist, wurde zwischen Ulmen- und Tannenweg eine Ersatzampel aufgestellt. Wer drüber will, muss allerdings erst durchs Gras der Seitenstreifen laufen.

Fußgänger können an einer Behelfsampel auf der L3110 zwischen Ulmen- und Tannenweg die Seite wechseln.
Fußgänger können an einer Behelfsampel auf der L3110 zwischen Ulmen- und Tannenweg die Seite wechseln.

Für Radfahrerinnen und Radfahrer aus Hüttenfeld bedeuten die Arbeiten, dass ihr eigener Weg südlich der Landesstraße nicht zur Verfügung steht. Mögliche Alternative: Von Hüttenfeld kommend verläuft ein paar hundert Meter nach der Brücke über die A67 ein Weg im Wald ziemlich genau südlich der L3110. Damit kommt man am Ende genau auf dem Schwarzen Weg raus – der Umleitung für die Neuschlößer über die Felder. Siehe man gut in Google Maps. Könnte passen für Hüttenfelder, die in die Kernstadt wollen.

Die Arbeiten in Richtung Hüttenfeld kamen für viele Beteiligte kurzfristig und überraschend. Auch die Bürgerkammer wurde nicht informiert. Immerhin bietet die Eile die Chance, dass die Arbeiten an der Gasleitung in der Ortsdurchfahrt abgeschlossen sind, bevor die Fahrbahnsanierer dort anrücken.

Neuschloss.net hält Euch mit einer Fanseite auf Facebook auf dem Laufenden. Das gefällt Euch doch bestimmt, oder? Bitte hier entlang.

Wenn während der hessischen Sommerferien vom 6. Juli bis 16. August die Landesstraße 3110 zwischen Neuschloß und Lampertheim gesperrt ist, müssen natürlich auch die Linienbusse ausweichen. Der VRN hat jetzt seine Pläne für die Linie 644 veröffentlicht, die VTL für die 602. So viel ist klar: Es wird nicht einfach. Und deutlich mehr Zeit einplanen solltet ihr auch. Schauen wir mal genau hin.

Baustellen-Fahrplan der Linie 644 bei Lampertheim-Neuschloß

Die Linie 644 verkehrt üblicherweise zwischen Viernheim, Neuschloß, Lampertheim und Worms. Während der Bauarbeiten an der L3110 wird sie zwischen Hüttenfeld und Lampertheim umgeleitet. Von Hüttenfeld aus fahren die Busse weiter über Lorsch nach Bürstadt und halten zusätzlich am Bahnhof in Bürstadt. Anschließend rollen sie nach Lampertheim; dort stoppen sie erstmals an der Goetheschule, dann am Nibelungenplatz und Amtsgericht sowie in der Ernst-Ludwig-Straße. Die Busse enden am Bahnhof in Lampertheim – und zwar immer zur Minute 23, und damit 23 Minuten später als üblich.

In der Gegenrichtung dann starten die Busse der Linie 644 am Lampertheimer Bahnhof immer um halb, sind zur Minute 44 am Bürstädter Bahnhof und zur Minute acht in Hüttenfeld.

Baustellen-Fahrplan der Linie 602 bei Lampertheim-Neuschloß

Wenn die 644 nun einen großen Bogen um Neuschloß macht – wie kommen wir weiter? Die Bürgerkammer hat sich hinter den Kulissen intensiv für eine Notlösung eingesetzt. Nun liegt sie vor – in Form eines Pendelverkehrs der Linie 602 zwischen Neuschloß und Hüttenfeld, der an den Fahrplan der Linie 644 angepasst ist.

Zwischen 6.35 Uhr und 17.35 Uhr startet dieser Bus stündlich an der Haltestelle Neuschloß Ort, in Hüttenfeld erreicht er die Haltestelle Blumenstraße nach fünf Minuten. Nach fünf weiteren Minuten startet dort wie beschrieben die 644 über Lorsch und Bürstadt nach Lampertheim. Gesamtfahrzeit von Neuschloß zum Bahnhof Lampertheim: 48 Minuten (statt sonst neun Minuten). Hier geht‘s zum Fahrplan Neuschloß – Hüttenfeld.

Eine zusätzliche Verbindung startet um 6.55 Uhr, schafft in Hüttenfeld einen Bus der 644 mit Abfahrt um 7.05, der um 7.43 Uhr am Lampertheimer Bahnhof einfährt.

In der Gegenrichtung erreichen die 644er, die am Lampertheimer Bahnhof um halb starten, die 602er, die sich zur Minute 13 an der Hüttenfelder Blumenstraße nach Neuschloß aufmachen. Sie kommen zur Minute 18 an. Diese Verbindung sind stündlich möglich zwischen 6.30 und 17.30 Uhr. Hier geht’s zum Fahrplan Fahrplan Hüttenfeld – Neuschloß.

Verbindungen zwischen Lampertheim-Neuschloß und Mannheim

Und wie kommen wir noch weiter? Wer nach Mannheim will, kann in Hüttenfeld den Bus der Linie 644 in Richtung Viernheim nehmen – und dort am Bahnhof in die OEG-Straßenbahn nach Mannheim umsteigen. Ein Unterfangen, das freilich nicht vergnügungssteuerpflichtig ist. Stündlich geht das so: Abfahrt Neuschloß 7.35 Uhr, Hüttenfeld 8.08 Uhr, Viernheim 8.30 Uhr, Ankunft Mannheim Hauptbahnhof 8.57 Uhr. Dauer: eine Stunde, 22 Minuten.

Etwas schneller geht es nur mit der Verbindung, Anfahrt 6.55 Uhr in Neuschloß, Hüttenfeld 7.08 Uhr, Viernheim 7.30 Uhr, Ankunft Mannheim Hauptbahnhof 7.57 Uhr. Dauer: ein Stunde, zwei Minuten.

In der Gegenrichtung geht es los am Mannheimer Hauptbahnhof erstmals um 6.56 Uhr, in Viernheim um 7.32 Uhr und in Hüttenfeld um 8.13 Uhr. Ankunft in Neuschloß: 8.18 Uhr. Diese Verbindung gibt es stündlich bis 16.56 Uhr.

Verbindungen zwischen Lampertheim-Neuschloß und Worms

Wer von Neuschloß nach Worms will, fährt am besten über Hüttenfeld nach Bürstadt. Dort starten gut 20 Minuten nach der Ankunft des 644 die Züge der Linie RB63, die nach elf Minuten dann in Worms ankommen. Das geht schneller, als mit der 644 bis nach Lampertheim zu fahren und dort in den Bus nach Worms umzusteigen. Im Detail hängt es natürlich davon ab, wo in Worms man hin muss.

Verbindungen zwischen Lampertheim-Neuschloß und Frankfurt

Neuschloss.net hat alle denkbaren Varianten nach Frankfurt getestet: über Viernheim zu den Zügen nach Mannheim, über Hüttenfeld zum Zug nach Bürstadt, über Viernheim zum Zug nach Weinheim – unterm Strich funktioniert das alles nicht, wenn die Umstiegs- und Gesamtfahrzeiten akzeptabel sein sollen.

Der Notfahrplan – die Gesamtbewertung

Der Baustellenfahrplan ist im wahrsten Sinne ein Notfahrplan. Wer ganz dringend auf den Bus angewiesen ist, wird froh sein, mit Geduld wenigstens über Hüttenfeld nach Bürstadt oder Lampertheim zu kommen.

Wer es gesundheitlich hinbekommt, wird vielleicht als Alternative einfach das Fahrrad benutzen; es bleibt ja immer ein Radweg offen während der Bauarbeiten. Und wenn es ums Einkaufen geht, erscheint es sinnvoll, in eingeübter Corona-Solidarität Leuten ohne eigenes Auto oder ohne Führerschein in der Nachbarschaft dann und wann das Nötigste mitzubringen. Autos von Neuschlößerinnen und Neuschlößer dürfen ja den Ausweichweg über die Felder der Heide nehmen.