ICE rauschen über den Ahornplatz

Es ist eine Art von Quiz, die uns Neuschlößern womöglich wenig Vergnügen bereiten wird: Ist das gerade ein Güterzug, der uns aus dem Schlaf reißt – oder vielleicht doch ein ICE-Schnellzug? Wie sich das anhören könnte, wenn die Bahn die Gleise ihrer geplanten Neubaustrecke zwischen Frankfurt und Mannheim direkt hinter dem Forsthaus an unserem Stadtteil vorbeiführen würde, zeigte Bürgerinitiative Lampertheim (Bila) am Tag gegen Lärm.

Die Aktiven hatten, ausgestattet mit Mikrofon und Schallmessgerät, einige Züge auf der Riedbahn aufgenommen – und sie über Lautsprecher virtuell über den Ahornplatz rauschen lassen.

Dazu kamen handfeste Fachinformationen. Der Neuschlößer Mediziner Dr. Günter Weidenauer erläuterte die gesundheitlichen Auswirkungen von Lärm. Bila-Sprecher Karl Hans Geil informierte über die verschiedenen Trassenvarianten, sein Kollege Ulrich Guldner erklärte, in welchen Arbeitsgruppen die Aktiven mitwirken.

Die Sprecherin der Bürgerkammer, Carola Biehal, erinnerte an den langen harten Kampf gegen die Altlasten und deren gesundheitlichen Risiken. Nun drohe gesundheitsschädlicher Lärm. „Also kämpfen wir weiter und geben nicht auf“, appellierte sie an die Neuschlößer.

Lampertheims Bürgermeister Gottlieb Störmer stellte politische Forderungen. „Es darf keine Lärmvermehrung ohne adäquaten Lärmschutz geben, auch auf der Bestandsstrecke“, sagte er mit Blick auf die Gleise durch die Kernstadt.

Wie laut würde es in Neuschloß, wenn die Neubaustrecke der Bahn direkt am Stadtteil vorbeiführt? Die Grafiken der Bila sehen rot.
Hören können es die Besucher auf dem Ahornplatz - die Zuggeräusche kommen aus den Lautsprechern.
Die Sprecherin der Bürgerkammer, Carola Biehal: "Wir kämpfen weiter und geben nicht auf."
Wie sich Krach auf den menschlichen Körper auswirkt, erläutert im Detail der Neuschlößer Mediziner Dr. Günter Weidenauer.
Bürgermeister Gottfried Störmer blickt auch auf die bestehenden Gleise der Riedbahn in Lampertheim.
"Es darf keine Lärmvermehrung ohne adäquaten Lärmschutz geben, auch auf der Bestandsstrecke", sagt er.
Im Raum der Johannesgemeinde stellt der Bila-Film vor, wie sich die Trasse auf Wald, Landwirtschaft und die betroffenen Wohngebiete in Neuschloß und dem Lampertheimer Europaring auswirken würden.
Bila-Sprecher Karl Hans Geil informiert über die verschiedenen Trassenvarianten.
Weitere Eindrücke.
 
 
 
 
 
 

Nicht zu kurz kam die Unterhaltung. Stefan Spiesberger von der Neuschlößer Musikschule Kids on Keys stellte ein Remake des Bila-Songs vor. Der Chorus zum Auswendiglernen: „ICE bleib nur weg von hier, ICE nerv uns nicht an. ICE lass den Wald in Ruh, ICE tu uns das nicht an.“