Jetzt wissen wir also, warum es in den vergangenen Wochen so arg regnen musste: Der Rollrasen auf der neuen Fußballfläche des Neuschlößer Spielplatzes musste gut anwachsen. Ebenso wie bestellt schien dann pünktlich zur feierlichen Eröffnung die Sonne.

Eine Gruppe von Kindern konnte es kaum abwarten, bis Bürgermeister Gottfried Störmer und Ortsvorsteherin Carola Biehal mit ihren – lobenden – Reden fertig waren. Dann endlich konnte es losgehen: Das erste Spiel. Dank der Organisation eines Vaters gab es sogar eine kleine Mini-Meisterschaft.

Die Entscheidung für eine Rasenfläche statt eines befestigten Bodens scheint gut gewesen zu sein. Das Areal sieht prima aus und passt sich auch gut in den beginnenden Wald ein. Das große Frage ist natürlich: Wie lange bleibt das so. Aber das Praktische ist ja: Das ist eine Angelegenheit, über die gerne und schnell wieder Gras wachsen kann…

Auf dem Spielplatz am verlängerten Alten Lorscher Weg haben die Arbeiten für den Bau des Bolzplatzes begonnen. Arbeiter des städtischen Bauhofs entfernten im hinteren Teil das Trampolin und bereiteten den Untergrund auf. Dabei wurde seitlich zusätzliche Fläche mit einbezogen. Das Trampolin soll später an einer anderen Stelle des Spielplatzes wieder aufgebaut werden.

Im vergangenen Herbst hatte der Ortsbeirat sich nach langer Suche für den Spielplatz als Standort des Bolzplatzes entschieden. Vorausgegangen war eine Unterschriftensammlung von Neuschlößer Eltern. Genau genommen entsteht nun eine kleine, fußball-taugliche Rasenfläche.

Der Ortsbeirat zieht Konsequenzen aus dem Hin und Her in Sachen Bolzplatz – und will die Neuschlößer wieder mehr direkt in die Diskussion über Themen aus unserem Stadtteil einbeziehen. Das Gremium lädt die Bürgerinnen und Bürger ein zu einem offenen Gespräch im gemütlichen Ambiente. Jetzt steht der Termin für das Treffen: Dienstag, 28. Januar, 19.30 Uhr, im Café am Ahornplatz.

„Wie sehen Sie unseren Stadtteil? Haben Sie Anregungen für unseren Stadtteil? Besteht ein Bedarf in der Nachbarschaftshilfe, beispielsweise Kinderbetreuung, Einkaufen oder Rasenmähen? Möchten Sie aktiv in Projekten mitarbeiten?“ Solche Fragen, so die Idee, könnte die Runde besprechen.

Ortsvorsteherin Carola Biehal hatte im Herbst im Ortsbeirat selbstkritisch erklärt, die Unterschriftensammlung für den Bolzplatz habe dem Ortsbeirat bewusst gemacht, „dass die Kommunikation besser sein könnte“. Der Beirat ist für einen Austausch wenig geeignet, weil Bürgerinnen und Bürger aufgrund der gesetzlichen Vorgaben dort nicht reden dürfen.

Ganz neu ist die Idee einer gemütlichen Runde übrigens nicht. Schon vor Jahren gab es im Nebenraum des Neuschlößer Bürgersaals eine Bürgersprechstunde, die sich später zu einem Bürgerstammtisch in der Gaststätte Kurpfalz ausweitete. „Dieses Angebot wurde mehr oder weniger angenommen, vielleicht hat aber die Altlastenproblematik das Ganze zu stark bestimmt“, erläuterte Biehal. „Natürlich können wir dieses Problem nicht zur Seite legen, aber es gibt bestimmt genug andere Themen die die Bürger hier beschäftigen.“

Es müsse nicht Facebook sein, „postet im Cafe am Ahornplatz!“, rief die Ortsvorsteherin den Neuschlößern zu. Vielleicht können sich Social Media und Real Life ja auch gut ergänzen.

Eintrag im Terminkalender.

Und am Schluss saußte der Mann mit dem roten Mantel quer über den Ahornplatz direkt auf die Bühne – zumindest für die Kinder der Höhepunkt eines stimmungsvollen Nachmittags mit viel Musik, leckerem Essen und schönen, kleinen Geschenkideen. Der Weihnachtsmarkt auf dem Ahornplatz ist – neben dem noch jungen Schlossfest – das große Ereignis für unseren Stadtteil.

Über mangelnde Resonanz müssen sich die Organisatoren nicht beschweren – weder was die Marktbestücker betrifft, noch den Besuch. „Mehr Stände gehen hier nicht“, rief Stefan Spiesberger erfreut den Gästen zu. Und viel mehr Besucherinnen und Besucher müssen es auch nicht zwingend werden, wenn es so gemütlich bleiben soll wie bisher.

Die Stände zeigten viele geschmackvolle Geschenkideen – vom Modeschmuck über weihnachtliche Holzarbeiten bis hin zur Tuchkunst. So mancher größerer Markt bietet da weniger. Vom angebotenen Essen war vieles handgemacht – etwa die lecken Pizzen von Familie Castellani oder der Flammkuchen des Lampertheimer Männerkochclubs „Spargelrunde“. Auch hier zählt Qualität statt Quantität.

Der kommunale Kindergarten war mit einem eigenen Stand vertreten, der Sportclub Kurpfalz, die Ghana-Inititiave und viele mehr. Die evangelische Johannesgemeinde öffnete ihre Räume genauso wie das Café am Ahornplatz für Kaffee und Kuchen, was besonders gerne ältere Gäste annahmen.

Zentral die Musik. Der evangelische Posaunenchor stimmte die Besucher mit weihnachtlichen Weisen auf den Advent ein. Später traten gemeinsam der Chor der Pestalozzischule, an der auch der Neuschlößer Nachwuchs lernt, und Mädchen und Jungen des Kindergartens im Wacholderweg auf.

All das lockt natürlich viele auch Lampertheimer Eltern auf den Ahornplatz. Die Leiterin der Pestalozzischule, Michaela Ohse, applaudierte dem Chor genauso zu wie deren kommissarische Amtsvorgängerin Simona Herrmann. Schüler von Spiesbergers KidsOnKeys-Musikschule begleiteten den Chor am Keyboard.

Der Ortsbeirat hatte die Bedingungen hinter den Kulissen verbessert: Es stand erstmals ein professioneller Stromverteilerkasten zur Verfügung. Hier musste in den vergangenen Jahren immer wieder improvisiert werden.

Ein für Jung und Alt gelunges Fest – von dem wir gerne nachfolgend ein paar Impressionen zeigen.

So berichten andere: Tip, Lampertheimer Zeitung, Südhessen Morgen.

Die Neuschlößer werden bald darüber informiert, was aus dem im Volksmund als „Schloss“ bezeichneten Beamtenbau werden soll. Das hat Ortsvorsteherin Carola Biehal im Ortsbeirat versprochen. Die Stadt hat das Wahrzeichen unseres Stadtteils im Frühsommer an einen Investor verkauft, dessen Name bisher aber nicht öffentlich genannt wurde.

„Ende Oktober habe ich mit dem Käufer des Beamtenbaus gesprochen. Ich wollte ihn zu unserer Sitzung einladen, doch es ist noch zu früh für eine Vorstellung der Planung“, erklärte Biehal. Aktuell werde eine Bestandsanalyse erstellt, eine Wohnung fehlte noch. „Sobald alle Daten zusammengetragen sind und eine erste Planung vorliegt, wird uns diese im Ortsbeirat vorgestellt“, kündigte die Ortsvorsteherin an.

Offenbar sind also Umbauarbeiten geplant. Bisher hat die Stadt die Wohnungen vermietet. Die Aktionsgruppe Meute darf im Keller des Beamtenbaus bleiben. Das habe der Investor zugesagt, hieß es in früheren Treffen des Ortsbeirats.