Der letzte Tag vor den Sommerferien war an der Pestalozzischule ein sehr emotionaler. Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Vertreter der Eltern verabschiedeten Simona Herrmann. Sie leitete als Konrektorin die Schule kommisarisch, seit Ulrike Schulz das Rektorenamt abgegeben hat. Nach den Ferien wird Herrmann an einer Bürstädter Grundschule als Lehrerin arbeiten.

„Auf Wiedersehen, Frau Herrmann, die Zeit mit Dir war schön. Auf Wiedersehen, Simona, Goodbye auf Wiedersehen“, rappte der Schulchor in der kleinen, aber bewegenden Zusammenkunft der Schulgemeinde. Lehrerin und Personalrätin Ulrike Stiepani-Becker sagte, an einem solchen Tag seien Tränen erlaubt – und zeigte das auch ein wenig.

Die Kolleginnen und Kollegen präsentierten Videos mit Abschiedsgrüßen aus den Klassen. Der Schulelternbeirat strich heraus: „Sie haben in Ihrem beruflichen Weg den richtigen Kompass: das Wohl der Kinder.“

Simona Herrmann bedankte sich bei den Schülerinnen und Schülern mit den Worten: „Ihr seid der Grund, warum ich jeden Morgen aufstehe und zur Arbeit fahre. Ich will das Lachen in Euren Gesichtern sehen.“ Sie bat die Kinder, fröhlich zu bleiben. „Ich werde heimlich hier in die Schule kommen und das kontrollieren!“, kündigte sie an.

An der Pestalozzischule geht man davon aus, dass zum August die Rektorenstelle von einer Kandidatin oder einem Kandidaten besetzt wird, die oder der bisher nicht in Lampertheim arbeitet. Die Konrektorenstelle dürfte zunächst unbesetzt bleiben.

Die Kindertagesstätte Neuschloß feiert ihr Sommerfest – und zwar im AZ Vogelpark. Und das nicht ohne Grund: Der Nachwuchs hat gemeinsam mit den Erzieherinnen ein kleines Programm eingeübt. Der Titel: Die Vogelhochzeit.

Los geht’s am Samstag, 29. Juni, um 14 Uhr. Drei Stunden lang gibt es neben der Aufführung auch Kaffee und Kuchen. Wer dafür einen Kuchen oder eine Süßspeise spenden will, kann sich im Kindergarten in eine Liste eintragen.

Der Kindergarten macht darauf aufmerksam, dass es sich um eine interne Veranstaltung handelt.

Langsam wird es ernst für jene Mädchen und Jungen aus Neuschloß, die in diesem Jahr in der Schule starten. Gestern Abend informierte die Pestalozzischule die Eltern ausführlich.

Die Kinder aus Neuschloß kommen nach den Sommerferien in die 1a. Als Klassenlehrerin wird Franziska Erbe die Kleinen durch die Welt der Buchstaben und Zahlen führen. Sie ist seit drei Jahren an der Schule.

Der Jahrgang fällt vergleichsweise stark aus. Wie in den beiden Parallelklassen lernen in der 1a insgesamt 22 Mädchen und Jungen. Zuletzt gab es Klassen mit 17, 18 Kindern. Der überwiegende Teil der 1a-Schüler kommt aus Neuschloß – das macht es einfach, wenn mal die Hausaufgaben nicht richtig notiert sind.

Die künftigen Schüler, deren Eltern und die Pestalozzischule stehen schon länger in Kontakt – nicht nur wegen der obligatorischen Aufnahmetests von Schulbehörde und Schulleitung. An der Pestalozzischule gibt es darüber hinaus ein schönes Programm mit Nachmittagen, an denen sich Eltern austauschen und Kinder im Unterrichtsspiel einen Eindruck bekommen von ihrer Zeit nach dem Kindergarten. Am Donnerstag steht wieder ein solches Treffen für die künftige 1a an.

Schon am Donnerstag Vormittag werden die Kleinen zudem mit den Erzieherinnen des kommunalen Kindergartens in Neuschloß testen, wie lustig es ist, mit dem Bus zur Schule zu fahren – und natürlich lernen, worauf sie dabei achten müssen. Die Fahrkarten fürs nächste Schuljahr – netzweit geltende VRN-Max-Tickets – werden vom Schulträger kostenlos gestellt. Sie sind bereits verschickt worden.

Der erste Schultag ist am Dienstag, 20. August. Er beginnt um 9 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst in der katholischen St.-Andreas-Gemeinde. Um 10 Uhr startet die festliche Begrüßung in der Pestalozzischule. Die erste Schulstunde schließt sich an und endet um 11.30 Uhr.

Aufregend ist diese Zeit natürlich vor allem auch für all jene Eltern, die ihr erstes Kind in die Schule bringen. Es gibt einiges zu tun. Die Pestalozzischule verteilt einen eng beschriebenen DIN-A4-Zettel (pdf) mit Dingen, die der Nachwuchs als Arbeitsmaterial benötigt. Neben Erwartbarem wie Stifte, Spitzer und Radiergummi steht auf der Liste auch Überraschendes: ein kleiner Spiegel etwa, mit dem die Kleinen im Mathematik-Unterricht geometrische Linien untersuchen, oder ein Folienstift, dessen Schrift sich wegwischen lässt.

Hefte besorgt gerne das schuleigene Kauflädchen – eine Elterninitiative, die in den Pausen die Schülerinnen und Schüler auch mit Essen und Trinken verköstigt. Und damit es in den Sommerferien nicht langweilig wird, gilt es für den Kunstunterricht einen Schuhkarton liebevoll zu verschönern – darin lagern dann in der Schule Scheren, Glitzerpapier und all jene Sachen, mit denen sich der Nachwuchs kreativ ausleben wird.

Dafür lohnt sich doch das Feiern: Die Kinder der Pestalozzischule freuen sich über ein neues Fußballtor im Pausenhof. Das alte hat kürzlich der TÜV bei einem Kontrollgang kassiert – sehr zum Verdruss der Mädchen und Jungen der Grundschule, in der auch der Neuschlößer Nachwuchs lernt.

Vorübergehend dienten den jungen Fußballfans zwei Verkehrskegeln als Notlösung. Doch das gab dann und wann Ärger, wenn andere Schüler mitten im Spiel die Kegel für andere Dinge benötigten.

Der Elternbeirat verwendete jetzt einen Teil des Erlöses aus dem Schulfest Anfang Mai für den Ersatz – immerhin ein vierstelliger Betrag. Das neue Tor wurde beim Fototermin offiziell seiner Bestimmung übergeben. Und natürlich sofort in Beschlag genommen.

Jener Fußweg, der den Wacholderweg mit der L 3110 verbindet, musste viele Jahre lang der Bereitstellungsfläche der Altlastensanierer Platz machen. Nun ist er wieder da; so neu noch ist er, dass zwischen den Knochensteinen nichtmal unerwünschtes Grünzeug wächst. Da reiben sich in diesen Tagen die Neuschlößer die Augen: Arbeiter haben begonnen, den Weg wieder abzubauen.

Ein Schildbürgerstreich? Nur auf den ersten Blick. Das Ganze hängt zusammen mit dem anstehenden Bau der Kinderkrippe auf dem städtischen Grundstück zwischen Kindergarten und Weg. Das ist zu klein für einen eingeschossigen Bau. Das benachbarte Grundstück auf der anderen Seite des Wegs gehört der katholischen St.-Andreas-Gemeinde. Schon länger war die Stadt im Gespräch mit den Kirchenämtern, ohne Ergebnis. Der Weg wurde gebaut, die Krippe auf zwei Etagen angedacht. In letzter Minute dann die Wende: St. Andreas verkaufte 470 Quadratmeter ihrer Fläche doch an die Stadt, die Krippe wird nun tatsächlich komplett ebenerdig – nur der Weg muss halt weichen. Also eher ein Happy End und kein Streich.

Die Arbeiter kümmern sich zunächst um die Versorgungsleitungen, die zu allem Überdruss unter dem Weg liegen. Das läuft gerade. Dann sammeln sie vorsichtig die Betonsteine ein – sie sind ja noch recht neu und sollen wieder verwendet werden. Denn eine Fußgänger-Verbindung soll es auch künftig geben zwischen Wacholderweg und Landesstraße – und zwar zwischen Kindergarten und künftiger Krippe. Dort, wo zu Sanierungszeiten der Behelfsweg entlang ging.