Am Mittwoch hatte eine Anwohnerin über das Meldeformular von Neuschloss.net die Stadtverwaltung auf Kanalgeruch hingewiesen. Keine zwei Stunden später hatte Raimund Rinder, Leiter des Fachbereich „Bauen und Umwelt“ der Stadtverwaltung, die Sache geklärt. Er informierte Anwohnerin und Neuschloss.net darüber, „dass die turnusgemäße Reinigung des Kanalsystems in Neuschloß im Zeitraum vom 01.04.2015 bis ca. 08.04.2015 durchgeführt wird“.

Danke für die schnelle Information – und die Abhilfe natürlich. Wobei übrigens die Neuschlößerin einräumt, dass die aktuelle Geruchsbelästigung „nicht so stark wie sonst“ war.

Das ist auch unser Eindruck: Es ist ingesamt deutlich besser geworden. Die eingebauten Filter scheinen also gut zu arbeiten.

Erfreuliche Geräusche aus dem Neuschlößer Untergrund: Die Stadt lässt den Kanal durchspülen. Aufgenommen haben wir das Video im Dezember. Damals gab’s allen Grund für das Extra-Nass: Im vergangenen Jahr mussten viele Neuschlößer ihre Fenster oft geschlossen lassen, denn aus dem Abwasserkanal drang heftiger Gestank. Der Ortsbeirat diskutierte das Thema, die Stadtverwaltung zeigte sich ratlos – und setzte auf Hinweise auf der Bevölkerung.

Neuschloss.net richtete ein Meldeformular ein, dessen Einträge inzwischen direkt an die Ortsvorsteherin und die Leitung des städtischen Bauamts gehen. Wir haben hier einige Rückmeldungen erhalten – bis Ende Dezember. Seither gibt es keine Signale mehr aus der Bevölkerung. Das deckt sich mit unseren Eindrücken: Es riecht nur noch selten.

Nun muss das wenig überraschen – Sonderspülungen erscheinen angesichts von Regen und Schnee in den vergangenen Wochen kaum notwendig. Warten wir also auf den Frühling. Und hoffen, dass auch dann alles in Ordnung bleibt. Falls nicht: bitte melden.

Vielen Neuschlößern stinkt es. Und das liegt am Kanalsystem – übler Geruch zieht regelmäßig durch den Stadtteil. Die gute Nachricht ist: Die Stadtverwaltung will jetzt mit Filtern den Gestank eindämmen. Die schlechte: Die Fachleute haben keine Ahnung, warum es riecht: „Alles, was wir bisher zusammen getragen haben, ergibt kein schlüssiges Bild“, sagte der Baufachbereichsleiter der Stadt, Raimund Rinder, im Ortsbeirat.

Bisher nicht bestätigt oder widerlegt ist der Verdacht, es könnte einen Zusammenhang mit dem Schmutzwasser aus Hüttenfeld geben, das durch den Neuschlößer Kanal läuft.

Dabei kommt in der Ursachensuche moderne Technik zum Einsatz. Eine Spezialkamera lichtete jüngst den Kanal von innen ab – doch auch der Film half nicht weiter. „Es sind zwar kleinere Senken vorhanden. Doch die sollten nicht eine solche Geruchsbelästigung wie in Neuschloß auslösen“, sagte Rinder. Und: Senken und hohe Belästigung liegen räumlich auseinander. Besonders betroffen sind nach ersten Erkenntnissen die Forsthausstraße am Ortseingang aus Hüttenfeld kommend und am Schloss, der Lindenweg und der Ulmenweg.

Um dem Grund des Geruch-Übels noch auf die Spur zu kommen, sind Hinweise aus der Bevölkerung mit konkreten Angaben wichtig. Hier auf Neuschloss.net gibt’s das Eingabeformular dafür. Einfach klicken, eintragen und abschicken.

So will die Stadt dem Gestank erstmal beikommen: Zwei Sinkkästen – das sind die gusseisernen Wasserableiter direkt am Gehweg – sollen mit Gasaustrittsperren versehen werden. Und zehn Kanalschächte will die Verwaltung mit Biofiltern ausstatten. Die gab’s früher schonmal in Neuschloß, wurden dann aber im Rahmen der Sanierung ausgebaut. Gut, dass der städtische Bauhof sie aufgehoben hat.

Der Filter besteht zum einen auf einem Plastikeinsatz, so groß wie der runde Kanaldeckel. Zum anderen wird eine Patrone eingefügt mit einem biologischen Mittel, das etwa fünf Jahre lang hält. Vielleicht gelingt es ja mit Hilfe der Angaben der Anwohner, in dieser Zeit das Problem grundsätzlich zu lösen.