Den beliebten Spielplatz im Alten Lorscher Weg aufhübschen – zu dieser gemeinsamen Aktion lädt die Bürgerkammer die Neuschlößer für Samstag, 17. September, ein. Es ist der Tag des Ehrenamts in der Metropolregion. Leute mit etwas handwerklichen Kenntnissen sind genauso gefragt wie helfende Hände mit ein wenig gärtnerischem Geschick.

Ein Rundgang von Vertretern der Bürgerkammer und des städtischen Bauhofs über den Spielplatz zeigte mögliche Aufgaben. Die Elefantenwippe braucht neue Schrauben, und frische Farbe würde ihr gut tun.

Auch das Dach des Spielhäuschen und Tische und Bänke könnten angeschliffen und lackiert werden. Rund um weitere Spielgeräte dürfen Holzhäcksel nachgefüllt werden. Wer will, kann auch rutschige Bretter reinigen, Sträucher schneiden, Unkraut zupfen oder fegen.

Die Metropolregion bezahlt das nötige Material im Wert von 100 Euro, etwa Farben und Schleifpapier; der Bauhof besorgt es. Nachbarn stellen den Strom. Gartengeräte wie Besen, Rechen und Schere sowie Handschuhe sollten möglichst viele mitbringen. Zur Stärkung gibt es Fleischkäse-Brötchen, spendiert von der Bäckerei Schmitt und der Metzgerei Blüm. Versichert sind alle über die Sparkasse.

Die Bürgerkammer bringt ein Dutzend Helferinnen und Helfer mit – und sieht das als Initialzündung. Damit das Projekt gut gelingt, sind weitere Neuschlößer sehr herzlich willkommen – auch stundenweise.

Interessierte können Helmut Kleinsteuber ansprechen, den Koordinator des Freiwilligentages der Bürgerkammer (Telefon 06206/54096, helmut.kleinsteuber@elsco.eu). Oder auch am Tag der Tage spontan am Spielplatz vorbeikommen. Los geht’s um 9 Uhr.

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In Neuschloß wohnen nicht wenige Fernpendler, die zunächst zehn Minuten mit einem Regionalzug nach Mannheim fahren – und dort in einen der vielen ICE umsteigen. Frankfurt, Stuttgart, Köln sind häufige Ziele. Und natürlich müssen viele Bewohner unseres Stadtteils auch nach Mannheim zur Arbeit. Sie alle sind betroffen von den Bauarbeiten der Bahn, die mit den Sommerferien begonnen haben. Deren Ziel ist, die Stationen in Lampertheim und den anderen Ried-Gemeinden S-Bahn-tauglich zu machen.

Das ist eine gute Sache. Denn bislang müssen Reisende in Lampertheim Kinderwagen genauso die Stufen zum Bahnsteig hochschleppen wie schwere Koffer. Wer auf den Rollstuhl angewiesen ist, hat meist schlicht Pech. Die Bahnsteige sind zudem zu niedrig, um ebenerdig in die Züge zu kommen. Und wenn’s regnet, trügt die Hoffnung, das Dach schütze vor der Nässe von oben.

All das will die Bahn ändern. Fahrstühle, höhere Bahnsteige und sicher auch dichte Dächer sind das Ziel. In diesem Sommerferien sind Gleis vier und fünf dran, wo die Züge in Richtung Biblis und Frankfurt abfahren. In einem Jahr dann Gleis zwei und drei mit Fahrtrichtung Mannheim.

Die Bahn hat in Lampertheim eine größere Baustelle eingerichtet. Der Aufgang zum hinteren Bahnsteig ist mit Holz zugenagelt. Die Gleise vier und fünf sind für den üblichen Zugverkehr gesperrt; stattdessen saußen dort Kräne und weitere Baufahrzeuge auf den Schienen hin- und her. In Richtung Industriestraße haben die Planer eine recht große Arbeitsfläche eingerichtet, auf der Materialien und Fahrzeuge abgestellt sind.

Blick in die Bahnunterführung.
Blick in die Bahnunterführung.

Die Sperre der Gleise wirkt sich auf die Pendler aus. Wobei die Lampertheimer deutlich weniger betroffen sind als Reisende aus Bürstadt, Bobstadt, Biblis und Groß-Rohrheim, wo ebenfalls für die S-Bahn gebaut wird. In Lampertheim verschieben sich hier und da die Abfahrtzeiten um einige Minuten; manche Fernzüge in Mannheim starten etwas früher, weil sie die Baustellen im Ried langsamer als üblich passieren oder eine Umleitung über Darmstadt oder Worms nehmen. Das war’s dann aber im Wesentlichen mit den Auswirkungen.

In einzelnen Fällen sind die geänderten Fahrtzeiten für Neuschlößer sogar eine Verbesserung. So startet am Morgen jetzt ein Regionalexpress gut zehn Minuten später als sonst um 6.09 Uhr nach Mannheim. Damit erreichen plötzlich Reisende, die in Neuschloß Ort um 5.51 Uhr in den Bus der Linie 644 steigen, den Zug. Dass das sonst nicht funktioniert, ist einer unserer Hauptkritikpunkte im Faktencheck der im vergangenen Herbst umgestellten Busfahrpläne.

Härter treffen die Bauarbeiten die Nachbargemeiden, weil die Regionalbahnen von Mannheim nach Biblis in Lampertheim enden; der Regionalexpress zwischen Mannheim und Frankfurt verkehrt dagegen weiter.

Im März hat Neuschloss.net untersucht, wie Neuschlößer mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Mannheim oder Frankfurt pendeln können. Die zusammenfassende Überschrift: Das Bus-Fiasko. Im April diskutierte der Ortsbeirat das Thema; Ortsvorsteherin Carola Biehal stieg in eine stadtweite ÖPNV-Arbeitsgruppe ein. Nach dem Fahrplanwechsel der lokalen Linien 601 bis 605 im Herbst gelten seit dieser Woche nun auch neue Zeiten für die Überlandlinie 644, die die Neuschlößer von der Forsthausstraße aus nach Lampertheim und zurück bringt. Zeit also für einen Faktencheck: Waren die Debatten fruchtbar? Was bringen uns die neuen Fahrpläne?

Neuschloß – Lampertheim

Wer den Öffentlichen Personennahverkehr schlicht braucht, um in Lampertheim mal was einzukaufen oder vielleicht bis spät abends Freunde zu besuchen, wird deutliche Verbesserungen spüren. Seit die Busse der Linie 602, die montags bis freitags fahren, eine Schleife über die Otto-Hahn-Straße drehen, können wir direkt am Einkaufzentrum mit Aldi und Rewe aus- und einsteigen. Es hilft schon sehr, wenn Neuschlößer ohne Auto unter der Woche so die wichtigsten frischen Lebensmittel besorgen können.

Samstags ist nichts mit Einkaufen per Bus – aber dann ist ja in Ein-Auto-Familien meist das eigene Fahrzeug für den Großeinkauf verfügbar.

Die zweite entscheidende Neuerung bringt die Linie 644 – und zwar in den Abendstunden. Hier waren die Verbindungen nach 19 Uhr bisher recht,  sagen wir mal, übersichtlich. Jetzt geht der Stundentakt für Busse von Lampertheim nach Neuschloß unter der Woche bis 22 Uhr (beispielsweise ab Bahnhof: 21.56 Uhr), an Samstagen sogar bis Mitternacht (Bahnhof: 23.56 Uhr). Nachtschwärmer können darüber hinaus an allen Tagen bis 0.25 Uhr (Bahnhof) ein Anrufsammeltaxi nach Neuschloß bestellen.

Schön auch: Der Fahrplan der 644 ist an Samstagen und Sonntagen nur am frühen morgen leicht ausgedünnt. Ebenfalls eine deutliche Verbesserung.

Die späte Abfahrtstafel der Linie 644 am Lampertheimer Bahnhof. Zusätzlich fahren noch Sammeltaxen.
Die späte Abfahrtstafel der Linie 644 am Lampertheimer Bahnhof. Zusätzlich fahren noch Sammeltaxen.

In die Gegenrichtung nach Lampertheim startet der letzte Bus an der Haltestelle Neuschloß Ort sonntags bis freitags um 22.51 Uhr, das letzte Ruftaxi um 23.46 Uhr. Samstags fährt der letzte Bus um 0.51 Uhr, das letzte Ruftaxi 0.56 Uhr.

Die Reisenden müssen Ruftaxen spätestens eine Stunde vor der Abfahrt bestellen (Telefon 06206/3332) – was spontane Abendplanungen etwas erschwert. Cool dagegen vor allem für Jugendliche: Wer eine Zeitkarte des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar hat, fährt kostenlos im Ruftaxi – und neben den VRN-Jahres-, Halbjahres-, Monats- und Wochenkarten sowie dem Entdecker-Ticket gilt laut VRN-Webseite auch das Maxx-Ticket, das die Neuschlößer Jugend in der Schule kostenlos bekommt. Alle anderen zahlen für die Einzelfahrt im Ruftaxi zwischen Lampertheim und Neuschloß zwei Euro. Die Wagen sind Bestandteil der städtischen Linie 602 und fahren bei Bedarf auch durch das Lampertheimer Wohngebiet Rosenstock.

Unterm Strich gilt für den Spätverkehr: So gut war Neuschloß in den Abendstunden noch nie mit der Kernstadt verbunden. Eine sehr erfreuliche Entwicklung, der den Öffentlichen Personennahverkehr auch für jüngere Leute attraktiv machen kann.

Neuschloß – Mannheim

Verbindung Neuschloß - Mannheim.
Neuschloß – Mannheim.

Für viele Pendler ist die Anbindung nach Mannheim entscheidend – weil sie dort arbeiten oder, und das tun mehr Neuschlößer als man vielleicht denkt, weil sie in die ICE-Fernzüge nach Frankfurt, Stuttgart oder Köln umsteigen. Hier gibt es seit dem Sommer eine wichtige Verbesserung: Der Regionalexpress um 7.05 Uhr nach Mannheim wird unter der Woche mit einem 602er Bus, Abfahrt 6.46 Uhr in Neuschloß Ort, erreicht; nun kommt noch ein 644er um 6.51 Uhr dazu. (Unverständlich allerdings, dass keiner dieser beiden für Pendler wichtigen Busse im Ulmenweg hält – im Gegensatz zu fast allen anderen Fahrten der 602.) Von 9.51 bis 22.51 Uhr klappt der Sprung zum Zug nach Mannheim mit dem 644er stündlich – prima.

Leider allerdings hat die Sache einen Haken. Genau genommen sogar zwei. Nicht alle Berufstätigen werden erst gegen 8 Uhr an ihrer Arbeitsstelle in Mannheim oder um 10 Uhr in Stuttgart sein müssen. Doch der Bus eine Stunde früher um 5.51 Uhr hilft dann nicht; denn ausnahmsweise fährt der Regionalexpress um 6 Uhr herum nicht wie sonst am Tag einige Minuten nach, sondern einige Minuten vor der vollen Stunde ab. Die Neuschlößer können den Zugbegleiter beim Pfeifen aus dem anrollenden Bus heraus zusehen. Nicht besser um 8 Uhr. Hier verlässt plötzlich der 644er Bus die Taktung – und erreicht damit nicht mehr den Regionalexpress um 8.08 Uhr.

Das bringt zusammengefasst die kuriose Situation, dass vom Vormittag bis zum späten Abend eine wunderbare Anbindung nach Mannheim besteht. Nur leider dann nicht, wenn’s für die Pendler drauf ankommt – von der Sieben-Uhr-Verbindung mal abgesehen. Das Ergebnis einer Verbindungsabfrage Neuschloß Ort nach Mannheim mit der VRN-App veranschaulicht das Problem sehr schön; die teuren Verbindungen sind übrigens jene über Viernheim (Bus, OEG).

Die Gegenrichtung – aus Mannheim mit dem Zug nach Lampertheim und weiter mit den Bus nach Neuschloß – sieht dagegen recht gut aus. Zwischen 4.56 Uhr 21.56 Uhr startet der 644er stündlich am Bahnhof. Der Zug soll meist zur Minute 50 ankommen. Oft ist er fünf Minuten später; der Bus allerdings auch – das funktioniert. Im Übrigen werden nach Angaben der Betreiber die Busfahrer per Funk über Zugverspätungen informiert. Eine solide Lösung insgesamt.

Neuschloß – Biblis

Der 644 kommt stets zur vollen Sunde aus Neuschloß am Bahnhof an – in der Regel fahren zehn bis 16 Minuten später Regionalbahnen nach Biblis ab. Auch anderum klappt das im Wesentlichen, zumindest vom Vormittag an: Die Regionalbahnen kommen etwa Viertel vor der vollen Stunde an; die Wartezeit zum 644er nach Neuschloß sind etwa zehn Minuten. Auch die Wochenenden sind in Ordnung. Neuschloß, Bürstadt, Biblis – das passt in beide Richtungen.

Neuschloß – Frankfurt

Wer unter der Woche nach Frankfurt will, kann um 7.23 Uhr, 9.26 und 10.26 Uhr mit einem 602er zum Bahnhof fahren und hat dort gut zehn Minuten zum Umsteigen. Die drei Verbindungen sehen eher nach Zufall aus als nach System.

Mehr ist nicht, so sehr sich auch die Verbindungsauskunft der Bahn bemüht und beispielsweise vorschlägt, zunächst mit dem Bus nach Viernheim zu fahren, dort mit der OEG nach Weinheim – und dann mit der Regionalbahn die Bergstraße entlang nach Frankfurt. Reisedauer: zwei Stunden, zwölf Minuten. Zum Vergleich: Der Regionalexpress von Lampertheim ist in 55 Minuten in Frankfurt.

Neuschloß - Frankfurt.
Neuschloß – Frankfurt.

Frankfurt-Pendler mit entsprechenden Fahrkarten können (leider außer morgens um sechs und acht) erst andersrum nach Mannheim und dann mit dem ICE zurück bis Frankfurt rauschen. Die Umsteigezeit in Mannheim liegt in der Regel bei angenehmen zehn Minuten.

Wer montags bis freitags mit dem Regionalexpress aus Frankfurt in Lampertheim eintrifft, hat wieder dann und wann Glück mit der 602: Die Züge kommen meist einige Minuten nach der vollen Stunde an, passende Busabfahrten sind um 13.19 Uhr sowie 14.17, 15.17, 16.17 und 17.17 Uhr. Von 18.15 bis 21.15 Uhr stündlich sowie um 23.15 Uhr kann ein Anrufsammeltaxi bestellt werden.

Richtig spaßig wird’s übrigens an Wochenenden. Die Bahnauskunft gibt alles: Mit der Bahn nach Bürstadt, von dort nach Bensheim und hier schließlich umsteigen nach Frankfurt; die OEG-Variante über Viernheim; mit dem Bus nach Worms, von dort mit dem Zug nach Mainz und schließlich über Rüsselsheim nach Frankfurt. Sinnvoll ist nichts davon; Ausflügler wären zwei bis drei Stunden – wohlgemerkt in nur einer Richtung – unterwegs. Von den Umwegkosten mal ganz abgesehen.

Die Gesamtbilanz

Die Anbindung von Neuschloß ist seit dem Fahrbahnwechsel so gut wie nie – vor allem in den Abendstunden. Auch der Übergang nach Mannheim könnte top sein – wenn es nicht die beiden bösen Ausrutscher am morgen um sechs und acht gäbe. Die sollten kurzfristig noch vor dem nächsten Fahrplanwechsel ausgebessert werden. Der Weg von Neuschloß nach Bürstadt/Biblis ist in Ordnung.

Dass Frankfurt-Pendler leer ausgehen, ist bedauerlich. Andererseits ist natürlich stets abzuwägen, für wie viele Reisenden welcher Aufwand zu treiben ist. Irgend einen Tod werden auch Fahrplan-Entwickler sterben müssen. Schön und wenig aufwendig wären vielleicht eins, zwei Anrufsammeltaxen am Wochenende zur Mittagszeit für Ausflügler zum Main. Überhaupt sind die Ruftaxen eine schöne Sache, insbesondere für die Jugend. Sie dürften gerne etwas bekannter gemacht werden.

Dass manchmal schlicht eine gute Idee viel erreichen kann, zeigt die Schleife der 602 über das Einkaufszentrum. Ortsvorsteherin Biehal hatte den Vorschlag erstmals in einem Treffen des Ortsbeirats vorgestellt. Kleiner Aufwand, große Wirkung für Neuschloß.

Die Bilanz in Schulnoten: zwei minus. Über das Minus können wir reden, wenn das Sechser- und Achterproblem gelöst ist 😉

Kleine Anregungen

Am Lampertheimer Bahnhof fahren inzwischen ziemlich viele Busse rum. Und man sieht oft Reisende ratsuchend an den Fahrplan-Aushängen stehen. Viele sind verwirrt, weil sie beispielsweise auf dem Weg nach Neuschloß die Aushänge für mehrere Linien an verschiedenen Stellen nacheinander prüfen müssen, um den nächsten Bus zu ermitteln. Hier wäre eine gemeinsame Liste etwa der Linien 644 und 602 hilfreich.

Ein richtig guter Service freilich wäre eine dynamische, elektronische Anzeige, wie wir sie von den Straßenbahn-Stationen in Mannheim kennen. Am besten gleich mit den Zugabfahrten. Dann wäre sofort klar, welche Busse oder Züge als nächstes kommen. Und dann würden wir in jedem Fall zur Schulnote noch ein Extra-Sternchen vergeben.

Die Kinderkrippe im Wacholderweg bekommt zusätzliche Parkplätze auf dem benachbarten Grundstück der Kirchengemeinde St. Andreas – das hat Erster Stadtrat Jens Klingler bereits vor einigen Wochen dem Ortsbeirat erläutert. Neuschloss.net hatte über den gelungenen Deal berichtet.

Im jüngsten Treffen erläuterte Klingler weitere Einzelheiten. Die Verwaltung erarbeite derzeit den finalen Vertragsentwurf. Geplant ist eine Regelung für zunächst fünf Jahre. Das Rathaus bereitet zudem einen Bauantrag für das Kreisbauamt Heppenheim vor.

Die genaue Anzahl und Lage der Parkplätze sind der Skizze aus der Sitzungsvorlage zu entnehmen.

Zum Start des kommenden Schuljahrs gibt es in der Betreuung der Pestalozzischule voraussichtlich elf freie Plätze. Auf der Warteliste dafür stehen nach dem aktuellen Stand 33 Mädchen und Jungen. Diese Zahlen hat der Vorstand des Trägervereins der Schülerbetreuung um Erste Vorsitzende Marion Maurer in der Mitgliederversammlung bekannt gegeben.

Rein rechnerisch fehlen damit an der Pestalozzischule 22 Plätze. Dennoch soll es bei der Obergrenze von 50 Plätzen bleiben. Maurer kündigte an, der Verein werde den Bedarf noch einmal abfragen. Sie verwies darauf, dass es im vergangenen Herbst so ausgesehen habe, dass  52 Kinder sich für neun Plätze interessieren – zum Schuljahresstart dann aber tatsächlich nur vier Mädchen und Jungen leer ausgegangen seien.

Erklären lässt sich das damit, dass sich viele Eltern mit Blick auf geringe Erfolgschancen schon vor der Einschulung um Alternativen kümmern – oder auf eine geplante Berufstätigkeit verzichten. Dass in diesem Jahr nur vier Kinder übrig blieben, muss also nicht heißen, dass ein erweitertes Angebot nicht dankbar angenommen worden wäre.

Eine Erweiterung der Schülerbetreuung in der Pestalozzischule, die in den vergangenen Jahren immer wieder in der Diskussion war, ist allerdings schwierig. Vor allem fehlt es an dafür geeigneten Räumen. Der ehrenamtliche Vorstand hatte zudem mehrfach davor gewarnt, eine Aufstockung könnte den elterngetragenen Verein überlasten. Bereits jetzt verantwortet das Führungsteam um Maurer einen jährlichen Etat von mehr als 180.000 Euro; und es beschäftigt zehn Angestellte, im Wesentlichen die Erzieherinnen.

Mit Abstand größter Einnahmeposten sind mit knapp 100.000 Euro die Gebühren und Beiträge der Eltern. Der Kreis gibt 32.000 Euro dazu, die Stadt verringert ihren Zuschuss auf 20.000 Euro. Obwohl nur drittgrößter Geldgeber, drängt die Stadt die Schülerbetreuung dazu, die Gebühren für die Eltern zu erhöhen mit dem Argument einer stadtweit einheitlichen Regelung. Außerdem ist es Linie der Stadt, die Vergabe der Betreuungsplätze an Bedingungen zu knüpfen – beispielsweise die Berufstätigkeit der Eltern. Das muss nicht immer zum Wohl der Kinder sein, wie die Debatte über die Herdprämie zeigte.

Die Wahlen der Beisitzerinnen im Vorstand standen im Zeichen der Kontinuität. Die Kassenprüferinnen Alexandra Krupp und Svea Becker übernehmen das Amt von Ute Herweh und Christine Weidenauer. Ariane Lunkenbein bleibt als Beisitzerin im Amt. An der Spitze des Vorstands stehen unter der Ersten Vorsitzenden Marion Maurer die Zweite Vorsitzende Claudia Uebach und die Dritte Vorsitzende Sonja Schulmeister. Sandra Roos-Greulich und Matthias Hinzen prüfen künftig die Kasse.

Ute Herweh engagierte sich sechs Jahre lang im Vorstand der Schülerbetreuung.
Ute Herweh engagierte sich sechs Jahre lang im Vorstand der Schülerbetreuung.
Christine Weidenauer verlässt den Vorstand nach vier Jahren.
Christine Weidenauer verlässt den Vorstand nach vier Jahren.

Das bisherige und künftige Führungsteam der Schülerbetreuung der Pestalozzischule auf einen Blick (von links): Sandra Roos-Greulich, Matthias Hinzen, Ute Herweh, Marion Maurer, Alexandra Krupp, Svea Becker, Sonja Schulmeister, Ariane Lunkenbein, Claudia Uebach und Christine Weidenauer.
Das bisherige und künftige Führungsteam der Schülerbetreuung der Pestalozzischule auf einen Blick (von links): Sandra Roos-Greulich, Matthias Hinzen, Ute Herweh, Marion Maurer, Alexandra Krupp, Svea Becker, Sonja Schulmeister, Ariane Lunkenbein, Claudia Uebach und Christine Weidenauer.