Na also, geht doch. Nachdem Fahrer von Schulbussen der Firma Müller in die öffentliche Kritik geraten sind, zeigte heute morgen in Neuschloß eine Fahrerin fast auffällig deutlich, wie es auch geht: Sie kam einige Minuten früher mit ihrem Fahrzeug an die Haltestelle im Ulmenweg, ließ die Kinder einsteigen und setzen – und lief danach von vorne nach hinten und zurück durch den kompletten Bus, um zu prüfen, ob alles in Ordnung ist.

Leider ist das nicht immer so. Eltern erleben auch das komplette Gegenteil: Der Bus kommt zu spät – und fährt deshalb schon ab, bevor alle Kinder richtig sitzen. In der Pestalozzischule sind entsprechende Beschwerden bekannt, auch im jüngsten Treffen des Schulelternbeirats waren sie Thema. Eine Mutter wandte sich damit jetzt an den Südhessen Morgen. Sie nennt einen Anhaltspunkt dafür, dass das Zuspätkommen des immer gleichen Fahrers nicht unbedingt verkehrsbedingt sein muss: Im Bus rieche es nach Zigarettenrauch.

Anlass der Stellungnahme war die Berichterstattung des Blatts über einen folgenschweren Vorfall in Hofheim. Dort bremste jüngst ein Müller-Schulbus so plötzlich und scharf, dass sich einige Kinder verletzten. Den Angaben zufolge kümmerte sich der Fahrer nicht um die Kinder. Es liegt eine Strafanzeige vor; die Polizei ermittelt.

Als Grund für die Vollbremsung führe der Fahrer einen Hund auf der Fahrbahn an, was Eltern bezweifeln. Der Buslenker sei schon vorher den Kindern aggressiv gegenüber aufgetreten, weil es ihm zu laut gewesen sei.

Verantwortlich für den Schulbusverkehr ist als Geschäftsführer der städtischen Gesellschaft Verkehr und Tourismus Bernd Isenhardt. Im Gespräch mit dem Südhessen Morgen räumt er ein, man verzeichne in jüngster Zeit „häufiger Unregelmäßigkeiten“. Er zeigt sich ziemlich ratlos darüber und fragt wörtlich: „Was können wir tun?“ Gute Frage, Herr Isenhardt! Wir sind gespannt auf Ihre Antworten.

Im Ulmenweg kommen die Arbeiten am Testfeld zur Grundwassersanierung in die heiße Phase. Arbeiter haben jetzt die Trinkwasserleitung auf mehrere Meter ausgegraben und seitlich versetzt, um neuen Infiltrationsbrunnen und Beoabachtungsmessstellen Platz zu machen. Als nächstes werden die Bagger nun den Ulmenweg bis in den Wald in Höhe des Sodabuckels aufreißen, um Wasserleitungen zur geplanten Misch- und Dossieranlage zu verlegen.

Das wird etwa zwei Wochen lang dauern. Zeitweise kommen die Anwohner auf der Straßenseite mit den geraden Hausnummern nicht mit dem Auto auf ihre Grundstücke. Die Baufirma werde die Betroffenen jeweils im Detail informieren, verspricht Jochen Blecher vom Bürgerbüro Neuschloß. Stahlplatten liegen bereit, um in eiligen Fällen die Baugrube zu überbrücken.

Schon jetzt ist absehbar, dass das Parken in den nächsten Wochen für die Anwohner recht schwierig sein wird. Die meisten finden aber ihre Lösungen. Einige parken beispielsweise im Wacholderweg und laufen durch die Gärten in den Ulmenweg.

Im Anschluss gehen die Baggerarbeiten weiter im Eichenweg.

Das Versuchsfeld soll später ermitteln, ob es erfolgversprechend ist, Phosphat ins Grundwasser zu geben, damit sich tief am Gestein festsitzendes Arsen löst – und die Grundwassersanierung so beschleunigt werden kann. Gelingt das nicht, zeichnet sich ab, dass das Land die Grundwassersanierung als zu langwierig in Frage stellen würde.

Interessante Details zu den Plänen sind der Präsentation zu entnehmen, mit der die Sanierungsplaner Mitte Juni die Neuschlößer im Bürgersaal am Ahornplatz informiert hatten.

Sturm und Gewitter richten am Abend des 10. August große Schäden in Neuschloß an. Viele Bäume brechen ab, im Ulmenweg landet einer auf einem Auto. Auch eine Mauer fällt in dieser Straße um.

Betroffen ist auch der Wald rund um Neuschloß samt Trimm-Dich-Strecke. Teilweise sind die Wege blockiert. Es besteht die Gefahr, dass angebrochene Äste oder instabile Bäume zu Boden stürzen. Revierförsterei und Hessen Forst schauen nach dem Rechten. Solange wird die Bevölkerung gebeten, den Wald nicht zu betreten.

„Ein Stück Heimat in sieben Akten“ – so beschreibt die Menükarte den stil- und vor allem geschmackvollen Abend, den die Anwohner des Kastanienwegs gemeinsam verbracht haben. Im Mittelpunkt des Straßenfests stand eine mehrgängige „Neuschlößer Küche“.

Das, was in einem regensicheren Pavillion serviert wurde, hatte Bernd Müller zusammengestellt. Der Neuschlößer steht auch sonst gerne am Herd; er ist aktiv im Lampertheimer Männerkochclub Spargelrunde. Geschnippelt und gebruzzelt wurde für den Abend aber in vielen Küchen des Kastanienwegs. Es gab ja auch genügend Gänge, die es zuzubereiten galt.

Auf der Menükarte standen unter anderem als Vorspeise Steinpilzessenz mit Blätterteighaube und Lachsforelle mit Wacholder auf Blattspinat. Später ging es wilder zu mit einem bunten Sommersalat mit Wildvariationen (Wachtel, Wildterrine und Rehrücken) sowie einem Lampertheimer Rehragout mit Pfifferlingen, Spätzle und Knödel.

Die Tafel.
Die Tafel.

Als Nachspeise war Lavendelparfait auf Johannesbeerspiegel vorbereitet. Die gläzenden Gläser füllten sich mit Bergsträßer Wein – Grauem Burgunder und Lemberger.

Seit 17 Jahren feiert der Kastanienweg sein Fest.

Anwohnerpartys hatte es in Neuschloß einige Jahre auch im Ulmenweg gegeben. So konnten sich die Bewohner der Siedlungshäuser aus dem Ende der 50er Jahre mit den Neu-Neuschlößern auf der anderen Straßenseite im lockeren Rahmem anfreunden, deren Häuser während der größen Stadtteil-Erweiterung in den 80er Jahren entstanden waren. Das Essen kam hier vom Grill, abends gab’s Bauchtanz. Der Wacholderweg setzte dagegen auf spontane Mülltonnenpartys. Der gerade auf die Straße gerollte Behälter diente kurzerhand als Stellfläche für Schnapsflaschen und -gläser.