Dann und wann beklagen ja (junge) Leute, dass in Neuschloß mit Einbruch der Dunkelheit nicht mal mehr ein Auto durch die Nebenstraßen fährt. Genau das war am Halloween-Abend ausgesprochen hilfreich: Die Kinder konnten kreuz und quer durch den Stadtteil laufen, ohne dass eine größere Gefahr besteht. Und von Akazien- über Ahorn-, Ulmen-, Wacholder- und Eichenweg gab es viele Anwohner, die den „Süßes-oder-Saures-Spaß“ gerne mitmachten – und den meist liebevoll geschminkten Mädchen und Jungen mit beleuchteten Kürbissen, Lichterketten oder schlicht hellen Hauseingängen zeigten, dass sich das Klingeln lohnen würde.

Etwa hundert Kinder waren unterwegs – so die übereinstimmende Einschätzung der Anwohner und der Organisatoren der festen Anlaufstationen. Damit kann auch der zweite Halloween-Abend nach diesem Konzept als Erfolg gelten, das Kids-on-Keys-Macher Stefan Spießberger im vergangenen Jahr ins Leben gerufen hatte.

Mit dabei waren diesmal wieder die Familie Deiwert im Akazienweg, die gruselige Dekatoration, Kürbissuppe, Kinderpunsch und Glühwein für alle Gäste bereithielt. Im Ulmenweg öffnete Familie Ofenloch wieder ihre Gruselgarage mit Lichteffekten und Blut zum Mitnehmen. Erstmals dabei der kommunale Kindergarten im Wacholderweg mit einem grusligen Buffet und Familie Sand im Fichtenweg mit Lagerfeuer und Marshmallows. Im Zentrum aber stand der Ahornplatz und Spiesbergers Tastenschule – mit Musik und Spontan-Grillen.

Begonnen hatte der Spaß dorts bereits am Nachmittag. Etwa 30 Kinder und Erwachsene höhlten jene Kürbisse aus, die dann am Abend leuchteten. Zudem konnte, wer wollte, sich schminken lassen – gruselig versteht sich.

Schade nur, dass es die Stadtverwaltung nicht geschafft hatte, wenigstens an diesem Abend die Neuschlößer Straßen gestankfrei zu halten. Der Kanalgeruch ist seit Tagen wieder heftig; es gab auch Hinweise an die Stadt über unsere Meldefunktion. Bekannt war das Problem also. Ärgerlich, dass es nicht gelöst wurde.

Nachfolgend Eindrücke in Videos – von denen manche mangels Licht eher Audios geworden sind; sorry. Zudem eine ganze Reihe von Fotos. Wir wünschen Euch viel Spaß damit!

Ausnahmsweise auch am Sonntag geöffnet waren die Türen von Krippe und Kindergarten. Die benachbarten Einrichtungen luden erstmals zusammen ein. Viele junge Eltern nutzten die Gelegenheit, sich zu informieren.

Die Erzieherinnen standen als Ansprechpartner zur Verfügung; auch viele Schautafeln erläuterten den Alltag in Krippe und Kindergarten. Für das leibliche Wohl sorgten die Eltern in Form von Kuchenbuffets.

Dass es schwierig werden könnte, in der lang gezogenen Kurve des Wacholderwegs den Überblick zu behalten, wenn die Eltern ihren Nachwuchs in Kindergarten und Kinderkrippe gleichzeitig abliefern, haben manche schon früh befürchtet. Sie sollten recht behalten. Ein halbseitiges Parkverbot und wenige zusätzliche Parkplätze vor den Gebäuden waren erste Abhilfen.

Doch jetzt steht die Stadtverwaltung offenbar vor einem Durchbruch – in Form einer Einigung mit der katholischen St.-Andreas-Gemeinde, der ein benachbartes, unbebautes Grundstück gehört. Die Idee: Dort könnte der Boden mit Schotter verfestigt werden – so würden zehn weitere Parkplätze entstehen. Das berichtete Erster Stadtrat Jens Klingler im Ortsbeirat.

Die Stadt, so Klingler, könnte dann die Erzieherinnen ermutigen, dort ihre Fahrzeuge zu parken. Dann wären die Plätze vor den Gebäuden direkt an der Straße frei für Eltern, die ja gerne sehr in Eile sind. „Die Kirchengemeinde ist mit dieser Lösung grundsätzlich einverstanden“, sagte der Erste Stadtrat.

Fast schon sensationell sind die Konditionen, über die die Stadt mit St. Andreas spricht: Statt einer Pacht sollen städtische Bedienstete auf dem restlichen Grundstück die wild wachsenden Pflanzen klein halten. Damit gewinnt Neuschloß gleich doppelt: Die Verkehrslage verbessert sich – und der kirchliche Grund macht einen guten Eindruck. Und das ganz ohne Kosten für die Stadt.

Volles Haus bei der Flohmarkt-Premiere des Neuschlößer Kindergartens: 16 Eltern, die meisten aus der Einrichtung, belegten die Tische in Flur und mehreren Räumen. Im Angebot hatten sie vor allem gebrauchte Kleidung für Mädchen und Jungen – und das in erstaunlichen Mengen.

Unter den Besuchern und Käufern waren viele, die bisher keinen direkten Bezug zum Kindergarten haben. Das ist kein Zufall: Die Neuschlößer haben sich viel Mühe mit der Werbung gegeben – und in vielen anderen Lampertheimer Einrichtungen Plakate aufgehängt. Die Mühe hat sich ausgezahlt.

Der städtische Kindergarten und die Kinderkrippe „Zwergenschloss“ im Wacholderweg sollen Zuwachs bekommen. Die Verwaltung möchte im Kindergarten zum 1. August wieder eine dritte Gruppe öffnen, in der weitere 25 Jungs und Mädels Platz finden. Das hat Erster Stadtrat Jens Klingler im Ortsbeirat bekannt gegeben.

In der Krippe nebenan soll es nach dem Vorstellungen der Verwaltungsspitze ebenfalls bald turbulenter zugehen: Hier will die Stadt als Trägerin die fünf Gruppen um jeweils zwei Kinder auf dann zwölf aufstocken. Statt 50 vergnügen sich dort dann also 60 Mädchen und Jungen. Das Personal würde entsprechend aufgestockt. Klingler begründete die Erweiterung mit geänderten Richtlinien. Das letzte Wort haben die Stadtverordneten.

Die Krippe „Zauberwald“ im Rosenstock soll nach den Plänen ebenfalls zehn weitere Zweijährige aufnehmen. Freuen dürfen sich Eltern aber nicht zu früh: Die Plätze sind bereits sämtlich vergeben. 

Die Skepsis mancher Lampertheimer, dass die Krippe in Neuschloß nicht angenommen werden könnte, war jedenfalls unbegründet.

Eltern schaffen gefährliche Situationen

Ganz im Gegensatz möglicherweise zu den Bedenken, die der Ortsbeirat schon in der Planung der Krippe vorgetragen hatte: Klingler sprach zum ersten Mal von „Parkproblemen“ vor den Einrichtungen. Dem Vernehmen nach halten manche Eltern verbotenerweise in der langen Kurve des Wacholderwegs – und zwar auf dem Gehweg, auf dem andere Kinder laufen. Im Kindergarten ist von „sehr gefährlichen Situationen mit Kindergartenkindern“ zu lesen. Es werde sogar in der Kurve gewendet. Das Ordnungsamt werde „weitere Kontrollen durchführen und auch Strafzettel verteilen“.

Wenn künftig 35 Kinder mehr in Krippe und Kita abgeliefert werden, könnte sich die Sache zuspitzen. Der Erste Stadtrat versprach, sich kundig zu machen, wie man Abhilfe schaffen könne. Als erste Reaktion stehen den Eltern nun jene Parkplätze vor den Gebäuden zur Verfügung, die bisher von den Beschäftigten benutzt wurden. Das Personal parkt nun weiter weg auf der Straße.