Die Weihnachtstanne steht bereits auf dem Ahornplatz – aber derzeit sieht sie vor allem schlicht nach Tanne aus, weniger nach Weihnachten. Die Neuschlößer Kinder dürfen das am Samstag ändern. Stefan Spiesberger von Kids on Keys hat wieder ein Schmückevent organisiert – mit freundlicher Unterstützung eines Mitarbeites von Elektro-Schlappner, der mit dem Kran seines Chefs anrückt. Los geht’s um 10.30 Uhr.

Die Hebebühne des Fahrzeugs war für die Kinder schon im vergangenen Jahr das große Highlight. Kranführer Jens Gassmann hob damit alle Mädchen und Jungen einzeln bis nahe an die Spitze des Baumes, um auch in luftiger Höhe den Schmuck nicht auszulassen.

Apropos Schmuck: den stellt der Nachwuchs im Neuschlößer Kindergarten und bei der Lampertheimer Jugendförderung selbst her. Nachbarn, die im Freien brauchbaren Schmuck übrig haben, können ihn gleich mitbringen.

Das Café am Ahornplatz versorgt die jungen Gäste samt Eltern mit Snacks und Getränken. Selbstverständlich gibt’s auch Glühwein. Denn auch der hilft ja, uns auf die Weihnachtszeit einzustellen.

Café des Grauens, Horror-Schule, Wahrsager-Garage und Gruselhaus – das sind die vier festen Stationen, auf die sich die Neuschlößer Kinder am Halloween-Abend freuen können. Der Aufruf auf Neuschloss.net für die Idee von Stefan Spiesberger hat also gefruchtet.

Jene Gruselfans, die es nicht erwarten können, bis es dunkel wird, können sich schon am Nachmittag in Stimmung bringen: Dann ist Kürbisse aushöhlen angesagt auf dem Ahornplatz.

Die Location steht auch später am Abend im Mittelpunkt. Zwei der Stationen sind dort, die Schule für Tasteninstrumente und das Café. „Dj Aaron+“ und „Mc Dj Beni“ versprechen zudem musikalische Unterhaltung. Spiesberger bereitet auch „Drinks und Catering für die Gäste“ vor.

Weitere Stationen organisieren die Familien Deiwert im Akazienweg 42 und Berger-Ofenloch im Ulmenweg 36.

Zugegeben: Feuchte Erde macht es einfacher, Unkraut mit der Wurzel zu packen. Dennoch können wir uns bessere äußere Umstände vorstellen, um den Ahornplatz schöner zu machen, als dauerhaften, leichten Regen. Und dennoch: Zum Reinemachen waren doppelt so viele Neuschlößer als angemeldet gekommen. Sehr zur Freude der Initiatoren, der Ortsvorsteherin Carola Biehal und ihrem Stellvertreter Robert Lenhardt.

Der Vorher-Nachher-Vergleich zeigt: Das Ergebnis der Arbeit der 15 Leute kann sich sehen lassen. Zwischen den kleinen Pflastersteinen in der Mitte des Platzes kein störendes Grün mehr. Die Büsche präsentieren sich frisch geschnitten, die Boden der Beete sauber. Bis zu den Grünflächen an der Bushaltestelle waren die Engagierten aktiv.

Dass die Aktion zwar zum Freiwilligentag gehört, aber gut eine Woche vor dem offiziellen Termin lief, hat einen einfachen Grund: Ortsvorsteherin Biehal ist dann verhindert. Und wer einlädt, muss auch mitarbeiten, überlegte sie.

Das gemeinsame Aufräumen soll ein Anfang sein, das hatten die Organisatoren schon mit der Einladung klar gemacht. Arbeit sehen sie noch genug: in den Wendehämmern der Sackgassen, am Weg zum Spielplatz, die Bepflanzung unter den Straßenbäumen – diese Stellen hat der Ortsbeirat bereits ausgemacht. Auch weitere Baumpatenschaften seien denkbar.

Eine schöne gemeinsame Aktion für ein schönes Neuschloß.

Beet an der Bushaltestelle.
Beet an der Bushaltestelle.

Der Ahornplatz in der Abendsonne – auf den ersten Blick ein idyllischer Anblick. Der Ahornplatz ist auch der erste Eindruck für Gäste unseres Stadtteils. Doch beim genaueren Hinsehen zeigt sich: Es ginge auch etwas schöner. Unkraut zwischen den Pflastersteinen, wenig schöne Blumenbeete an der Bushaltestelle.

Das geht besser, sagt auch der Ortsbeirat. Und fügt hinzu: „Gemeinsam geht mehr.“ Ortsvorsteherin Carola Biehal und ihr Stellvertreter Robert Lenhardt rufen die Neuschlößer Bürger auf zu einem Aktions-Nachmittag. Am Freitag, 12. September, um 15 Uhr ist Treffpunkt am Ahornplatz – am besten gleich mit Gartenwerkzeug.

Der Ahornplatz könnte nur der Anfang sein. Zu tun gäbe es genug: die Wendehämmer in den Sackgassen, der Weg zum Spielplatz, die Bepflanzung unter den Straßenbäumen – diese Stellen hat der Ortsbeirat bereits ausgemacht. Auch weitere Baumpatenschaften sind denkbar.

Wer mitmachen will, kann sich gerne per Mail bei Neuschloss.net melden, ein Mitglied des Ortsbeirats ansprechen – oder einfach am Tag an Ort und Stelle sein.

So berichten andere: Lampertheimer Zeitung, Südhessen Morgen.

Frank Schall, und das muss man ihm positiv anrechnen, ist nach Neuschloß gekommen. Sein Ziel ist klar: Er sammelt Stimmen für die Bürgermeisterwahl, auch in unserem Stadtteil. Zwei mannshohe Plakate hat er auf den Ahornplatz gestellt und einen kleinen Tisch – umhüllt mit einem Plakat, das sein familäres Wahlkampfteam zeigt. Ein Teil der Gesichter findet sich wenige Meter weiter unter den etwa ein Dutzend Gästen. Eigentlich, sagt er, wollte er ja in den Bürgersaal. Aber wegen des schönen Wetters habe er sich spontan dazu entschlossen, im Freien aufzutreten.

Noch ein paar Hände geschüttelt, die Frauen und Männer persönlich begrüßt. Dann geht es los, pünktlich. Frank Schall, das wird schnell klar, spricht laut und selbstsicher, unterstreicht hier und da seine Worte mit gestikulierenden Händen. Wer sich an den ein oder anderen Zeitungsbericht über Schalls vorangegangene Wahlkampfauftritte erinnert merkt schnell: Die Sicherheit kommt nicht von ungefähr. Diese Rede hat der Kandidat schon öfter gehalten.

Gut 50 Minuten dauert in Neuschloß jener Teil von Schalls Ausführungen, die er so wohl auch in Hüttenfeld, Rosengarten oder der Kernstadt vorträgt. Mehr Straßen, Vereine unterstützen, im Stadtmarketing besser um Firmen werben, die Zusammenarbeit mit anderen Kommunen ausbauen. Die Neuschlößer hören geduldig zu.

Dann endlich „noch zwei, drei Anmerkungen zu Neuschloß“. Die Altlastensanierung, erklärt Schall, sei zum Großteil erledigt, die Bearbeitung des Sodabuckels auf den Weg gebracht. „Die Sanierung des Buckels wird in meiner zweiten Amtszeit abgeschossen sein“, sagt Schall und lächelt erkennbar selbst über seinen offenbar spontanen, selbstironischen Scherz. Jetzt kämen, und das sei gut, nach der Sanierung andere Themen hoch, die eigentlich nicht so wichtig seien. Etwa ein Bolzplatz. „Kicken in der unmittelbaren Ortsnähe fehlt noch in Neuschloß“, sagt Schall, der auch Vorsitzender des Lampertheimer Turnvereins ist, dann aber doch mit ernstem Gesicht.

Die zweite Bemerkung mit Stadtteilbezug: Er stebe eine Ortsumgehung für die L 3110 an – vom Kreisel am Hundeheim bis zur langgezogenen Kurve im Wald hinter Neuschloß in Richtung Hüttenfeld. Das habe den Vorteil, dass auf den Feldern vor Neuschloß, etwa gegenüber dem Waldfriedhof, im Flächennutzungsplan die Einwicklung eines Baugebiets vorgesehen werden könne. „Neuschloß ist ja eine gesuchte Wohnlage.“

Ein Bürger zeigt sich irritiert. Er sucht nach einer Formulierung und wendet schließlich ein: „Die Notwendigkeit einer Umfahrung erschließt sich mir nicht.“ So schlimm sei die Landesstraße doch nicht. Nun zeigt sich Schall seinerseits irritiert und erklärt: Es sei Ortsvorsteherin Carola Biehal (SPD) gewesen, die in einem Zeitungsinterview eine Umgehung vorgeschlagen habe. „Da habe ich das aufgenommen.“

Denn, führt der Kandidat aus: Man müsse ja für jeden Stadtteil sagen, „wo sind da die Notwendigkeiten und Begehrlichkeiten. Es muss ja alles gleich verteilt sein.“ Möglicherweise ist das der Grund, warum Schall zuvor auch Ortsumfahrungen für Hüttenfeld und den Rosengarten forderte. Außerdem einen Lückenschluss der Ostumgehung und – allerdings nur perspektivisch, „das werde ich nicht mehr erleben“ – eine Verlagerung der Bundesstraße 44 aus der Stadt heraus.

Das Thema ICE-Trasse spricht Schall von sich aus nicht an, aber auf Nachfrage. Er wolle nicht, dass Schnellzüge durch Neuschloß rasen, versichert er. Ortsbeiratsmitglied Paul Schneider (FDP) stellt eine ganze Reihe von Fragen – unter anderem, was Schall von einer Zusammenarbeit bis hin zu einer Fusion des Neuschlößer Vereins SC Kurpfalz mit dem Lampertheimer Turnverein halte. Je nach dem, könnte man die Antwort zusammenfassen.

Am Ende bittet Neuschloss.net den Kandidaten Schall, fünf unvollständige Sätze zu ergänzen. Wir dokumentieren den Dialog.

„Ein Geldautomat in Neuschloß ist…“ – „nicht vorhanden“, antwortet Schall. Auf die Nachfrage, ob der Satz noch weiter gehen könne, hilft ein Bürger und ruft: „nicht vorhanden, aber notwendig.“ Sehen Sie das auch so? „Ja“, sagt Schall. Wie er hier vorankommen wolle, nachdem schon der Ortsbeirat vergebens entsprechende Appelle verabschiedet hat? Vielleicht nochmal reden mit der Sparkasse, sagt Schall.

„Der Beamtenbau, also das Schloss, sollte bald…“ – Schall überlegt eine ganze Weile und sagt schließlich erleichtert: „einer sinnvollen Bewirtschaftung zugeführt werden.“ Wie die aussehen könne? „Damit habe ich mich noch nicht befasst“, räumt Schall offen ein. Die Stadt hat den Beamtenbau jüngst an einen privaten Investor verkauft.

„Die Entscheidung für den Krippenstandort Neuschloß war…“ – „richtig“, sagt Schall sehr überzeugt. Wohl auch deshalb, weil FDP-Ortsbeirat Schneider sich zuvor zur Überraschung mancher Bürger in die andere Richtung geäußert hatte.

„Neuschloß braucht am dringendsten…“ – einen Bolzplatz. Damit greift Schall ein Thema auf, das derzeit viel Wind macht im Stadtteil. Ob es das Dringlichste ist, dürfte Ansichtssache sein.

Und schließlich: „In Neuschloß bin ich am liebsten…“ – „bei meinem Freund Armin.“ Na gut. Eigentlich wollten wir ja mal schauen, wie’s mit der Ortskenntnis aussieht.

Zwischenzeitlich wird es im Laufe der zweistündigen Plauderrunde fast dunkel. In jedem Fall ist der Diskussionspart zu den Neuschlößer Belangen kurzweilig. Schall hätte sich etwas besser vorbereiten können auf die zentralen Themen des Stadtteils – zumal er wissen muss, dass sein stärkster Konkurrent, Erster Stadtrat Jens Klingler, als Vertreter der Verwaltungsspitze vierteljährtlich im Ortsbeirat detailliert über solche Dinge diskutiert, also mit hyperlokaler Fachkompetenz punkten kann. Aber immerhin: Schall hat sich als erster Kandidat direkt auf dem zentralen Platz des Stadtteils den Fragen der Bürgerinnen und Bürger gestellt und sich um ehrliche Antworten bemüht. Das wiederum spricht für sein Interesse an Neuschloß (und den Wählerstimmen von dort). Und das müssen die anderen Kandidaten erst mal nachmachen.

So berichten andere: Lampertheimer Zeitung, Tip-Verlag (Pressemitteilung)