Es ist halb zwölf in der Nacht, und während diese Sätze entstehen, schallt quer über einige sonst so ruhige Gärten die Livemusik von „Connection“. Der erste Tag des Schlossfests geht zu Ende. Schon zur Halbzeit kann man gutes Gewissens sagen: Der Aufwand der Beteiligten hat sich gelohnt. Es war ein wunderschöner Tag – am Nachmittag für junge Familien und Kinder, am Abend für nicht mehr ganz junge Musikfans der Generation Rolling Stones.
Das Schlossfest überrascht selbst Leute, die in dem Stadtteil groß geworden sind – im positiven Sinn. Da präsentiert sich der Nachbar von zwei Häuser weiter plötzlich als Künstler, der aus Baumstämmen wundervolle Dinge zaubert. Oder es wird klar, dass es in Neuschloß seit kurzem einen professionellen Schönheitssalon gibt.
Auch das Programm auf der Bühne stemmen lokale Talente. Klar, dass das nicht mit künsterlichem Weltklasse-Niveau daher kommt. Aber darauf kommt es ja gar nicht an. Die Besucher erkennen den Mut an, dass Frauen und Männer aus der Nachbarschaft als Laien im Festzelt auftreten. Und sind vielleicht auch ein bisschen stolz auf sie.
Die Kinder hatten ohnehin ihren Spaß. Spielmobil, Nägel lackieren oder bunte Strähnen für die Haare, der Auftritt des Chors der Pestalozzischule, reiten – das hat das offizielle Programm dazu beigetragen. Aber auch ganz unorganisiert fühlten sich die Kleinen wohl an diesem Sommertag im Schlosshof. Wenn die Erwachsenen entspannt sind, geht es auch den Kindern gut.
Am Sonntag geht’s weiter. Mit einem Gottesdienst, Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen. Die Aktionsgruppe Meute verpflegt auch dann die Gäste. Wir freuen und schon auf den zweiten Tag.