Mit dem Rosengarten ist Neuschloß neuerdings in mehrerer Hinsicht verbunden. Beide Stadtteile haben gemeinsam die Bürgerkammer durchgesetzt, und beide Vororte gingen voran, als es darum ging, einer größeren Zahl von Flüchtlingen eine Bleibe zu geben. Hier und dort gab und gibt es Ehrenamtliche, die den meist jungen Menschen helfen, wo sie können.
Dass die rechtsgerichtete AfD jetzt ausgerechnet im Rosengartener Dorfgemeinschaftshaus ihre Anhänger zusammenrief, kam konsequenterweise vor Ort nicht gut an. Etwa hundert Frauen und Männer protestierten dagegen – mit einer Kundgebung, „Haut ab“-Rufen und Pfiffen.
Eingeladen hatte ein Bündnis unter anderem aus den Freien Wählern im Rosengarten, den Jungsozialisten, dem Deutschen Gewerkschaftsbund und der Initiative gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit im Kreis Bergstraße.
„Rosengarten bleibt ein Ort der Toleranz“, stellten alle Redner mit Blick auf den Protest gegen die AfD klar. Marius Schmidt, Sprecher der Lampertheimer Stadtverordneten-Fraktion der SPD und Vorsitzender der Bergsträßer Jusos, verdeutlichte, die AfD sei keine demokratische Partei und werde niemals eine werden: „In dem Weltbild der AfD ist für Buntheit, ist für Toleranz und alles das, was unser Land als demokratisch und vielfältig ausmacht, schlicht und ergreifend keinen Platz.“
Von der Stadtspitze im Publikum vertreten waren der Erste Stadtrat Jens Klingler (SPD) und der ehrenamtliche Dezernent Gottlieb Ohl (FDP).
Gesprochen hat mit Erich Maier nur ein ehemaliger Bürgermeister: „Ich hätte mir gewünscht, dass hier noch mehr Lampertheimer protestieren“, sagte er.
Horst Werner Schmitt, Vorsitzender der Bürgerkammer im Rosengarten, winkte einigen Jugendlichen aus dem Irak zu und berichtete, wie Bürger, Vereine und Organisationen auf die Flüchtlinge im Stadtteil erfolgreich zugingen.
Die schönen Seiten der Vielfalt zeigten sich übrigens auch in der Verpflegung während der Kundgebung. Neben Gulasch gab es türkischen Couscous-Salat, Zigaretten-Börek und spanische Speisen.