Der Spielplatz am Alten Lorscher Weg verliert eine Attraktion: Das große Klettergerüst ist nicht mehr so stabil wie es sein muss. Es wird abgebaut. Die Stadtverwaltung entwickelt jetzt Vorschläge, was dort künftig stehen soll, und stellt sie in einem der kommenden öffentlichen Treffen dem Ortsbeirat vor. Das berichtete Erster Stadtrat Marius Schmidt im jüngsten Treffen des Gremiums.

Die städtischen Betriebsdienste hatten zuletzt mit einzelnen Ausbesserungen immer wieder versucht, das Klettergerüst zu retten. Vergeblich, wie sich nun zeigt. Denn klar ist: Sicherheit geht vor.

Die Stadt arbeitet schon länger kontinuierlich an der Instandhaltung des Spielplatzes. Zuletzt wurden die große Schaukel und die benachbarte Drehscheibe erneuert und aufbereitet.

Jüngste Erneuerung: die große Schaukel.
Jüngste Erneuerung: die große Schaukel.

Der Spielplatz am Alten Lorscher Weg ist nicht nur bei Kindern und Eltern aus unserem Stadtteil beliebt. Auch aus Kernstadt und von außerhalb kommen immer wieder junge Gäste hier her. 

Unter neuem Namen, aber mit der bekannten liebevollen Einrichtung startet das Café am Ahornplatz neu durch. Das „New Castle“ tritt die Nachfolge von „Thommy’s Coffee and More“ an.

„Als wir gehört haben, dass Silke und Thomas Heyber aufhören, war uns schnell klar, dass wir übernehmen wollen“, berichtet Julia Scheffler im Gespräch mit Neuschloss.net. „Uns“ – damit meint sie ihre Schwester Melanie Scheffler mit. „Sie ist erfahren in der Gastronomiebranche und arbeitete zuletzt in Mannheim“, erläutert Julia Scheffler.

An diesem Wochenende öffnete die Café zum ersten Mal – ohne große Werbung, abgesehen von einer Facebook-Fanseite. Das war auch nicht nötig, denn die Nachricht sprach sich auch so rum. Und so saß gleich am Samstag Vormittag unter anderem eine größere Nachbarschaftsgruppe aus dem Ulmen- und Eichenweg in den Räumen am Ahornplatz, um das Frühstücksangebot zu testen. Auch eine Abordnung des Ortsbeirats mit Carola Biehal an der Spitze überreichte Glückwünsche und Blumen – und machte sich ihr eigenes Bild. Erster Stadtrat Marius Schmidt gesellte sich ebenfalls dazu.

Kleine Geschenke zum Start.
Kleine Geschenke zum Start.

Das Frühstücksprogramm ist es dann auch, mit dem das Café Fans gewinnen möchte. Zum einen, in dem die Karte mit Vielfalt lockt: rustikal, vegetarisch, vegan – die Auswahl ist groß. Zum anderen gibt es das Frühstück – entgegen seines Namens – bis in die Abendstunden. Das Gebackene stammt übrigens aus eigener Produktion. „Da lohnt sich dann auch ein weiterer Weg“, wirbt Julia Scheffler für das, wie sie sagt, „zweite Wohnzimmer“.

Blick in das Frühstücks-Angebot.
Blick in das Frühstücks-Angebot.

Ausgeweitet sind die Öffnungszeiten. Mittwochs bis sonntags geht es schon morgens um 8 Uhr los. Mittwochs, donnerstags und sonntags darf bis 18 Uhr geschlemmt werden, freitags und samstags bis 22 Uhr.

Im Frühjahr 2019 hatten Silke und Thomas Heyber aus dem Lindenweg das Café mit außergewöhnlicher Liebe zum Detail hergerichtet und mit großem Erfolg gestartet. In der warmen Jahreszeit zogen die Sitzgelegenheiten unter freiem Himmel zahlreiche Menschen an, gelegentlich auch untermalt mit Livemusik. Das Paar suchte dann seit dem Herbst eine Nachfolge, weil nach eigenen Angaben die Schreinerei von Thomas Heyber mehr Aufmerksamkeit verlangte.

Für den Stadtteil ist die Wiedereröffnung des Cafés eine wichtige Nachricht – wird es doch mit großer Wahrscheinlichkeit wieder Leben auf den Ahornplatz bringen. Die Voraussetzungen sind gut: Im vergangenen September öffnete dort bereits Murat Süt mit seiner Frau im bisherigen Kiosk den Laden „Back & Snack“ und schuf damit seit langem wieder echte Einkaufsmöglichkeiten in Neuschloß. Bleibt zu hoffen, dass die evangelische Johannesgemeinde ihre Räumlichkeiten am Ahornplatz halten kann.

Café "New Castle" in Neuschloß.
Café „New Castle“ in Neuschloß.

Die Diskussion im Ortsbeirat Neuschloß und in den sozialen Medien bleibt nicht ungehört: Die Stadt verstärkt den Busverkehr aus Neuschloß und den östlichen Teilen der Kernstadt zum Schulzentrum West.

Von Montag, 6. Dezember an, wird neben dem bisherigen Fahrzeug zusätzlich ein Gelenkbus für die Schülerinnen und Schüler bereitstehen. Das hat Bürgermeister Gottfried Störmer der Ortsvorsteherin Carola Biehal mitgeteilt. Der Aufsichtsrat der zuständigen städtischen Gesellschaft VTL, dem Störmer vorsteht, habe die Verstärkung beschlossen.

Die Fraktion der Bürgerkammer hatte den Busverkehr zum Schulzentrum West in einer Anfrage zum Thema gemacht. Insbesondere ging es um eine Verbindung, die morgens in Neuschloß startet und über Guldenweg, Rosenstock und Europabrücke in Richtung Biedensand fährt. Sie sei derart überfüllt, dass an den letzten Stationen Schülerinnen und Schüler stehen bleiben, berichtete die Bürgerkammer.

Im Zusammenhang mit der anschließenden Berichterstattung von Neuschloss.net diskutierten zahlreiche Eltern das Thema in Lampertheimer Facebook-Gruppen. Sie bestätigten die Angaben der Bürgerkammer. Insbesondere aus dem Rosenstock und im Europaviertel bleiben demnach Kinder so oft stehen, dass Eltern sie trotz teils privat bezahlter Jahreskarten nun regelmäßig mit dem Auto in die Schule bringen. Ein Problem, das offenbar schon seit vielen Jahren besteht und bisher nicht angegangen wurde.

„Übervolle Busse, wie wir sie morgendlich sehen, sind schon in normalen Zeiten untragbar. In Corona-Zeiten sind sie inakzeptabel“, sagt Michael Bayer, der das Thema im Ortsbeirat angestoßen hatte. „Es ist aber wichtig, dass wir hier zu einer dauerhaften Lösung kommen“, fügte er hinzu.

Mit dem zusätzlichen Gelenkbus dürfte sich die Lage für Neuschloß und die östlichen Teile der Kernstadt am Morgen deutlich entspannen. Die Rückmeldungen der Eltern in Facebook legen nahe, dass auch die Busse aus Richtung Rosengarten und die Züge nach Bensheim massiv ausgelastet sind.

Inzwischen sind auch Elternbeiräte in die Debatte mit einbezogen, die das Thema in die Schulleitungen tragen werden. Ziel ist eine Gesamtlösung für Lampertheim.


22. November 2021

Zahlreiche Eltern bestätigen Bericht zu überfüllten Bussen in die Schulen

Die Kritik der Neuschlößer Bürgerkammer im Ortsbeirat an überfüllten Bussen, die Lampertheimer Kinder zur Schule bringen, löst zahlreiche Reaktionen in den sozialen Medien aus. Sie lassen erkennen: Es sind weitere Stadtteile betroffen. Und: Eltern verzweifeln daran schon seit Jahren. Die Zustände sind also schon lange schwierig – seit Corona aber völlig untragbar.

Viele Eltern bestätigen das in Lampertheimer Facebook-Gruppen. „An der Europabrücke werden die Kinder stehen gelassen, weil die Busse zu voll sind. Aber dann wird sich über das Elterntaxi beschwert. Es wird endlich Zeit, das morgens mehr Busse fahren“, schreibt eine Mutter. Eine andere Reaktion, ebenfalls aus dem Europaviertel: „War bei meinen [Kindern] vor mehr als zehn Jahren schon so. Die beiden sind deshalb bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad gefahren.“

Offenbar kein Einzelfall: „Es ist schon bitter, wenn man jeden Monat für drei Kids das Maxx-Ticket bezahlt hat und dann doch selbst fahren muss“, heißt es in einer Stellungnahme. Und ein weiterer, sehr eindringlicher Kommentar: „Zu meiner Schulzeit sind wir von der Europabrücke mit dem Bus zur Schule gefahren. Es war an der Tagesordnung, dass irgend einem Schüler der Schulranzen eingeklemmt wurde, weil der Schüler gerade noch so in den völlig überfüllten Bus passte.“

Die Schülerinnen und Schüler draußen passen nicht mehr in den Bus.
Die Schülerinnen und Schüler draußen passen nicht mehr in den Bus.

Diese Eltern berichten von ihrem Versuch, etwas zu ändern: „Das geht schon seit Jahren so. Unsere Kinder wurden auch fast täglich an der Europabrücke stehen gelassen, weil kein Platz mehr war. Wir und eine weitere Mutter hatten damals sogar die Zeitung eingeschaltet, leider haben die vorher mit dem Busunternehmen und Herrn Isenhardt [noch heute Geschäftsführer der verantwortlichen städtischen Gesellschaft VTL, Red.] Kontakt aufgenommen – und am nächsten Morgen, als der Herr von der Zeitung sich das an der Haltestelle anschauen wollte, kamen für diesen einen Tag einmalig zwei Busse.“

Nicht nur im Europaviertel gibt es gravierende Probleme. Ein Hüttenfelder berichtet: „Kam auch schon von der Linie Hüttenfeld-Schulzentrum West vor. Neuschloß wurde einfach durchgefahren! Aber wenn voll, dann voll, was soll der Fahrer sonst tun?“

Rückmeldungen gibt es ebenfalls aus Hofheim: „An den Bushaltestellen sollen die Kinder Abstand halten und dann werden sie im Bus oder Zug eingequetscht. Schaut euch mal morgens die Linie 647 von Hofheim nach Bensheim an. Das ist seit Jahren eine Katastrophe und es wird nichts unternommen! Und jetzt kommt noch Corona dazu.“ Eine Mutter, deren Kinder ebenfalls an der Bergstraße in die Schule gehen, erläutert: „In der Bahn nicht besser. Oft können in Lorsch keine Schüler mehr einsteigen, da der Zug von Bürstadt nach Bensheim so überfüllt ist.“

Michael Aberle, Miglied der Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen in der Lampertheimer Stadtverordnetenversammlung, kommt zu dem Schluss: „Das wäre zu normalen Zeiten schon untragbar.“

19. November 2021

Ursprungsbericht: Ortsbeirat kritisiert überfüllte Busse zum Schulzentrum

Schülerinnen und Schüler aus Neuschloß sind oft in völlig überfüllten Bussen unterwegs. Darauf weist die Bürgerkammer in einer Anfrage an den Magistrat der Stadt hin, die im jüngsten Treffen des Ortsbeirats Thema war.

„Kinder und Jugendliche stehen durch den gesamten Bus. Sie müssen teils soweit in den Türen stehen, dass sich die mittlere Tür nicht mehr öffnet. Gelegentlich wird an der Haltestelle Europabrücke Kindern und Jugendlichen der Zutritt in den Bus verwehrt mit dem Hinweis, es passe niemand mehr rein“, heißt es in dem Papier.

Bürgermeister Gottfried Störmer berichtete, die zuständige städtische Gesellschaft „Verkehr Touristik Lampertheim“ (VTL) habe die Auslastung in Augenschein genommen. Er versprach zu prüfen, wie Abhilfe geschaffen werden könne. Eventuell sei möglich, mit Corona-Mitteln ein zusätzliches Fahrzeug einzusetzen.

Dem Ortsbeirat geht es insbesondere um einen Bus der Linie 602, der im Ulmenweg um 7.18 Uhr startet. Er fährt zum Seniorenwohnheim Guldenweg, ändert dort seine Linienbezeichnung in 603, verkehrt weiter durch den Rosenstock, hält unter der Europabrücke und erreicht schließlich den Biedensand um 7.42 Uhr. Der Routenlauf lässt erkennen, dass der Bus dazu dient, Schulkinder aus verschiedenen Teilen der Stadt zum Lessinggymnasium zu bringen.

Linie 644 vergisst am Nachmittag das Schulzentrum-West

Probleme gibt es auch mit der vom Kreis betriebenen Linie 644. Nachmittags um 15.49 Uhr soll ein Bus eine Extraschleife zum Schulzentrum drehen, um Jugendliche aus Neuschloß und Hüttenfeld aufzunehmen. Immer wieder vergessen die Fahrerinnen und Fahrer aber diese Runde. Dann müssen die Schülerinnen und Schüler auf den gut 20 Minuten später folgenden Bus der Linie 602 warten, der entsprechend voller wird.

Der Fahrgastbeirat hat das ausführende Busunternehmen schon vor einiger Zeit auf das Problem angesprochen. Seinerzeit wurden technische Probleme als Ursache genannt, die dazu führten, dass die Schleife nicht in den elektronischen Routenvorgaben für das Fahrpersonal auftauche. Man wollte das angehen.

In Lampertheim fehle jemand, die oder der sich sich richtig für den Busverkehr engagiert und verantwortlich fühlt, moniert die Bürgerkammer im Ortsbeirat. Das zeige sich auch an Dingen wie fehlende und inaktuelle Aushangsfahrpläne.

Hier die Stellungnahme der Bürgerkammer in Facebook im Wortlaut:

Die Bushaltestelle an der L3110 ist nun endlich komplett – mit Schild und Fahrplan. Vor allem mit dem Ausgang der Abfahrtszeiten nimmt man es in Lampertheim nicht so genau. In Neuschloß dauerte es mehrere Wochen und es bedurfte letztlich einer offiziellen Anfrage der Bürgerkammer im Ortsbeirat, bis der Fahrplan kam. In Lampertheim am Bahnhof, nicht gerade irgendeiner Haltestelle, sind die Aushänge weiter um Jahre veraltert, ganze Stundenphasen fehlen. Bürgermeister Gottfried Störmer erläuterte im Ortsbeirat, das ausführende Busunternehmen sie zuständig. Die Bürgerkammer bemerkte, es dränge sich der Eindruck auf, dass sich in Lampertheim niemand engagiert um den Busverkehr kümmere. Das zeigten auch die völlig überfüllten Fahrzeuge zu den Schulen.

Bushaltestelle samt Fahrplan.
Bushaltestelle samt Fahrplan.

In Neuschloß dürfte es bald möglich werden, spontan Fahrräder auszuleihen. Die Verwaltung stellt sich hinter einen Antrag des Ortsbeirats, der eine Nextbike-Vermietstation des VRN wünscht.

„Ich finde es gut, dass Sie beim Thema Verkehr nicht nur an Autos und Busse denken“, sagte Bürgermeister Gottfried Störmer in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats. Bereits in den kommenden Tagen stünden Gespräche mit dem Verkehrsbund an, in denen das Thema geklärt werden könne, zeigte sich der Verwaltungschef optimistisch.

Der Ortsbeirat hatte in dem einstimmig verabschiedeten Antrag angeregt, Standort der Station könne in der Nähe der Bushaltestellen Forsthausstraße oder Ulmenweg sein. Man sei bestrebt, den öffentlichen Personennahverkehr attraktiv zu machen. Eine Nextbike-Station kann dazu beitragen.

Konkret führt der Antrag aus:

Da bereits am Lampertheimer Bahnhof ein Mietpunkt besteht, entstünde mit einer Station in Neuschloß die Möglichkeit für Bahnpendelnde, spontan den Weg vom Bahnhof nach Neuschloß zurückzulegen – etwa wenn kein Busanschluss besteht oder der Bus nicht erreicht wird.

Zudem hat die VTL das Ruftaxi zwischen Lampertheim und Neuschloß eingestellt. Damit besteht in den Abendstunden keine sinnvolle Anschlussmöglichkeit an Züge, die aus Frankfurt ankommen sowie an die S-Bahnen aus Mannheim. Auch hier könnte das Fahrrad eine Alternative sein.

In der umgekehrten Richtung können Bewohnerinnen und Bewohner unseres Stadtteils das Mietrad am Bahnhof abstellen – ohne Vandalismus und Diebstahl für ungeschützt hinterlassene eigene Fahrräder fürchten zu müssen.

Schließlich könnten auch Bürgerinnen und Bürger aus der Kernstadt beispielsweise für ein Restaurantbesuch in Neuschloß das Rad nehmen. Und touristisch Interessierte in Neuschloß ihre Radtouren etwa auf Rundwegen durch den Wald starten.