Der Wald am Fichten- und Eichenweg wird voraussichtlich im Herbst gerodet, damit die Sanierung der Altlasten dort beginnen kann. Das berichtet der Projektbeirat Altlasten Neuschloß (PAN). Auch einige Grundstücke sind betroffen.
Für zehn Euro im Monat oder 60 Euro im Jahr beliebig oft mit dem Leihrad in die Kernstadt fahren – oder zurück nach Neuschloß? Die neue Nextbike-Station an der Bushaltestelle „Neuschloß Ort“ macht das möglich. Denn der Monats- und Jahrestarif sind so gestaltet, dass bei allen Touren die ersten 30 Minuten kostenfrei sind. Und in einer halben Stunde dürften die meisten Ziele in der Kernstadt erreichbar sein.
Die Bürgerkammer im Ortsbeirat hatte im Herbst beantragt, unseren Stadtteil in das Fahrradsystem mit einzubeziehen, von dem es in der Kernstadt bereits sieben Stationen gibt – am Bahnhof, Biedensand bzw. Lessing-Gymnasium, Hallenbad, Stadtpark, Schillerplatz, Haus am Römer und Aldi. Auch am Bahnhof im Stadtteil Hofheim stehen die Räder.
Ortsvorsteherin Carola Biehal erklärte bei der offiziellen Inbetriebnahme der Station, die Leihräder ergänzten den Busverkehr und auch die entfallenen Anrufsammeltaxen zur späten Stunde. Ihr Stellvertreter Michael Bayer hob die mögliche Flexibilität hervor: „Neuschlößerinnen und Neuschlößer können morgens mit dem Bus zum Zug fahren – und abends mit dem Rad zurück, wenn der Bus wegen der verspäteten Züge schon weg ist.“ Und natürlich müsse so auch niemand fürchten, dass ein privates Rad am Bahnhof beschädigt oder gar gestohlen werde.
Die Idee kommt offenbar an im Stadtteil. Uwe Becher, in der Stadtverwaltung Fachdienstleiter Verkehr und Gewerbe, berichtete, schon vor der offiziellen Inbetriebnahme seien in Neuschloß 14-mal Räder ausgeliehen – und 18-mal welche zurück gebracht worden. Waren anfangs vier Räder an der Station, wurden daraus zwischenzeitlich mehr als zehn. Die Nutzung nur in eine Richtung scheint also tatsächlich ein Punkt zu sein, der das Leihsystem attraktiv macht. Ein Problem ist das übrigens nicht: Ein Team von VRN-Nextbike verteilt die Räder regelmäßig neu über die Stationen hinweg.
Der Anbieter stellt seine Fahrzeuge in vielen Städten auf – und auch dort gelten dann die Zeittarife. Wer also in Mannheim mal kurz vom Marktplatz zu den Kapuzinerplanken will, kann ebenso auf Nextbike zurückgreifen wie jene, die in Frankfurt vom Hauptbahnhof zur Zeil wollen. Und natürlich kann auch, wer will, zum Kreiskrankenhaus nach Heppenheim fahren oder zur Not nach Bürstadt.
Ein Wort noch zu den Kosten. Bei den genannten Monats- und Jahrestarifen werden nach der freien ersten halben Stunde jeweils ein Euro pro 30 Minuten fällig. Der Jahrestarif vergünstigt sich für jene, die eine VRN-Zeitkarte (auch Maxxticket) haben, auf 45 Euro. Bei Fahrten im Basistarif ohne Grundgebühr wird ein Euro pro viertel Stunde in Rechnung gestellt.
Das Ausleihen läuft einfach mit der Smartphone-App „NextBike“. Dort werden zunächst einmalig die Bezahl-Informationen hinterlegt. Dann mit der dort eingebauten Kamerafunktion den Barcode auf dem gewünschten Fahrrad abscannen, schon öffnet sich das Schloss. Zum Zurückgeben einfach den Riegel am Hinterrad (unter dem Sattel) schließen. Das war‘s.
Transparenzhinweis: Michael Bayer ist auch Neuschloss.net-Macher.
Der Spielplatz am Alten Lorscher Weg verliert eine Attraktion: Das große Klettergerüst ist nicht mehr so stabil wie es sein muss. Es wird abgebaut. Die Stadtverwaltung entwickelt jetzt Vorschläge, was dort künftig stehen soll, und stellt sie in einem der kommenden öffentlichen Treffen dem Ortsbeirat vor. Das berichtete Erster Stadtrat Marius Schmidt im jüngsten Treffen des Gremiums.
Die städtischen Betriebsdienste hatten zuletzt mit einzelnen Ausbesserungen immer wieder versucht, das Klettergerüst zu retten. Vergeblich, wie sich nun zeigt. Denn klar ist: Sicherheit geht vor.
Die Stadt arbeitet schon länger kontinuierlich an der Instandhaltung des Spielplatzes. Zuletzt wurden die große Schaukel und die benachbarte Drehscheibe erneuert und aufbereitet.
Der Spielplatz am Alten Lorscher Weg ist nicht nur bei Kindern und Eltern aus unserem Stadtteil beliebt. Auch aus Kernstadt und von außerhalb kommen immer wieder junge Gäste hier her.
Unter neuem Namen, aber mit der bekannten liebevollen Einrichtung startet das Café am Ahornplatz neu durch. Das „New Castle“ tritt die Nachfolge von „Thommy’s Coffee and More“ an.
„Als wir gehört haben, dass Silke und Thomas Heyber aufhören, war uns schnell klar, dass wir übernehmen wollen“, berichtet Julia Scheffler im Gespräch mit Neuschloss.net. „Uns“ – damit meint sie ihre Schwester Melanie Scheffler mit. „Sie ist erfahren in der Gastronomiebranche und arbeitete zuletzt in Mannheim“, erläutert Julia Scheffler.
An diesem Wochenende öffnete die Café zum ersten Mal – ohne große Werbung, abgesehen von einer Facebook-Fanseite. Das war auch nicht nötig, denn die Nachricht sprach sich auch so rum. Und so saß gleich am Samstag Vormittag unter anderem eine größere Nachbarschaftsgruppe aus dem Ulmen- und Eichenweg in den Räumen am Ahornplatz, um das Frühstücksangebot zu testen. Auch eine Abordnung des Ortsbeirats mit Carola Biehal an der Spitze überreichte Glückwünsche und Blumen – und machte sich ihr eigenes Bild. Erster Stadtrat Marius Schmidt gesellte sich ebenfalls dazu.
Das Frühstücksprogramm ist es dann auch, mit dem das Café Fans gewinnen möchte. Zum einen, in dem die Karte mit Vielfalt lockt: rustikal, vegetarisch, vegan – die Auswahl ist groß. Zum anderen gibt es das Frühstück – entgegen seines Namens – bis in die Abendstunden. Das Gebackene stammt übrigens aus eigener Produktion. „Da lohnt sich dann auch ein weiterer Weg“, wirbt Julia Scheffler für das, wie sie sagt, „zweite Wohnzimmer“.
Ausgeweitet sind die Öffnungszeiten. Mittwochs bis sonntags geht es schon morgens um 8 Uhr los. Mittwochs, donnerstags und sonntags darf bis 18 Uhr geschlemmt werden, freitags und samstags bis 22 Uhr.
Im Frühjahr 2019 hatten Silke und Thomas Heyber aus dem Lindenweg das Café mit außergewöhnlicher Liebe zum Detail hergerichtet und mit großem Erfolg gestartet. In der warmen Jahreszeit zogen die Sitzgelegenheiten unter freiem Himmel zahlreiche Menschen an, gelegentlich auch untermalt mit Livemusik. Das Paar suchte dann seit dem Herbst eine Nachfolge, weil nach eigenen Angaben die Schreinerei von Thomas Heyber mehr Aufmerksamkeit verlangte.
Für den Stadtteil ist die Wiedereröffnung des Cafés eine wichtige Nachricht – wird es doch mit großer Wahrscheinlichkeit wieder Leben auf den Ahornplatz bringen. Die Voraussetzungen sind gut: Im vergangenen September öffnete dort bereits Murat Süt mit seiner Frau im bisherigen Kiosk den Laden „Back & Snack“ und schuf damit seit langem wieder echte Einkaufsmöglichkeiten in Neuschloß. Bleibt zu hoffen, dass die evangelische Johannesgemeinde ihre Räumlichkeiten am Ahornplatz halten kann.
Die Diskussion im Ortsbeirat Neuschloß und in den sozialen Medien bleibt nicht ungehört: Die Stadt verstärkt den Busverkehr aus Neuschloß und den östlichen Teilen der Kernstadt zum Schulzentrum West.
Von Montag, 6. Dezember an, wird neben dem bisherigen Fahrzeug zusätzlich ein Gelenkbus für die Schülerinnen und Schüler bereitstehen. Das hat Bürgermeister Gottfried Störmer der Ortsvorsteherin Carola Biehal mitgeteilt. Der Aufsichtsrat der zuständigen städtischen Gesellschaft VTL, dem Störmer vorsteht, habe die Verstärkung beschlossen.
Die Fraktion der Bürgerkammer hatte den Busverkehr zum Schulzentrum West in einer Anfrage zum Thema gemacht. Insbesondere ging es um eine Verbindung, die morgens in Neuschloß startet und über Guldenweg, Rosenstock und Europabrücke in Richtung Biedensand fährt. Sie sei derart überfüllt, dass an den letzten Stationen Schülerinnen und Schüler stehen bleiben, berichtete die Bürgerkammer.
Im Zusammenhang mit der anschließenden Berichterstattung von Neuschloss.net diskutierten zahlreiche Eltern das Thema in Lampertheimer Facebook-Gruppen. Sie bestätigten die Angaben der Bürgerkammer. Insbesondere aus dem Rosenstock und im Europaviertel bleiben demnach Kinder so oft stehen, dass Eltern sie trotz teils privat bezahlter Jahreskarten nun regelmäßig mit dem Auto in die Schule bringen. Ein Problem, das offenbar schon seit vielen Jahren besteht und bisher nicht angegangen wurde.
„Übervolle Busse, wie wir sie morgendlich sehen, sind schon in normalen Zeiten untragbar. In Corona-Zeiten sind sie inakzeptabel“, sagt Michael Bayer, der das Thema im Ortsbeirat angestoßen hatte. „Es ist aber wichtig, dass wir hier zu einer dauerhaften Lösung kommen“, fügte er hinzu.
Mit dem zusätzlichen Gelenkbus dürfte sich die Lage für Neuschloß und die östlichen Teile der Kernstadt am Morgen deutlich entspannen. Die Rückmeldungen der Eltern in Facebook legen nahe, dass auch die Busse aus Richtung Rosengarten und die Züge nach Bensheim massiv ausgelastet sind.
Inzwischen sind auch Elternbeiräte in die Debatte mit einbezogen, die das Thema in die Schulleitungen tragen werden. Ziel ist eine Gesamtlösung für Lampertheim.
22. November 2021
Zahlreiche Eltern bestätigen Bericht zu überfüllten Bussen in die Schulen
Die Kritik der Neuschlößer Bürgerkammer im Ortsbeirat an überfüllten Bussen, die Lampertheimer Kinder zur Schule bringen, löst zahlreiche Reaktionen in den sozialen Medien aus. Sie lassen erkennen: Es sind weitere Stadtteile betroffen. Und: Eltern verzweifeln daran schon seit Jahren. Die Zustände sind also schon lange schwierig – seit Corona aber völlig untragbar.
Viele Eltern bestätigen das in Lampertheimer Facebook-Gruppen. „An der Europabrücke werden die Kinder stehen gelassen, weil die Busse zu voll sind. Aber dann wird sich über das Elterntaxi beschwert. Es wird endlich Zeit, das morgens mehr Busse fahren“, schreibt eine Mutter. Eine andere Reaktion, ebenfalls aus dem Europaviertel: „War bei meinen [Kindern] vor mehr als zehn Jahren schon so. Die beiden sind deshalb bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad gefahren.“
Offenbar kein Einzelfall: „Es ist schon bitter, wenn man jeden Monat für drei Kids das Maxx-Ticket bezahlt hat und dann doch selbst fahren muss“, heißt es in einer Stellungnahme. Und ein weiterer, sehr eindringlicher Kommentar: „Zu meiner Schulzeit sind wir von der Europabrücke mit dem Bus zur Schule gefahren. Es war an der Tagesordnung, dass irgend einem Schüler der Schulranzen eingeklemmt wurde, weil der Schüler gerade noch so in den völlig überfüllten Bus passte.“
Diese Eltern berichten von ihrem Versuch, etwas zu ändern: „Das geht schon seit Jahren so. Unsere Kinder wurden auch fast täglich an der Europabrücke stehen gelassen, weil kein Platz mehr war. Wir und eine weitere Mutter hatten damals sogar die Zeitung eingeschaltet, leider haben die vorher mit dem Busunternehmen und Herrn Isenhardt [noch heute Geschäftsführer der verantwortlichen städtischen Gesellschaft VTL, Red.] Kontakt aufgenommen – und am nächsten Morgen, als der Herr von der Zeitung sich das an der Haltestelle anschauen wollte, kamen für diesen einen Tag einmalig zwei Busse.“
Nicht nur im Europaviertel gibt es gravierende Probleme. Ein Hüttenfelder berichtet: „Kam auch schon von der Linie Hüttenfeld-Schulzentrum West vor. Neuschloß wurde einfach durchgefahren! Aber wenn voll, dann voll, was soll der Fahrer sonst tun?“
Rückmeldungen gibt es ebenfalls aus Hofheim: „An den Bushaltestellen sollen die Kinder Abstand halten und dann werden sie im Bus oder Zug eingequetscht. Schaut euch mal morgens die Linie 647 von Hofheim nach Bensheim an. Das ist seit Jahren eine Katastrophe und es wird nichts unternommen! Und jetzt kommt noch Corona dazu.“ Eine Mutter, deren Kinder ebenfalls an der Bergstraße in die Schule gehen, erläutert: „In der Bahn nicht besser. Oft können in Lorsch keine Schüler mehr einsteigen, da der Zug von Bürstadt nach Bensheim so überfüllt ist.“
Michael Aberle, Miglied der Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen in der Lampertheimer Stadtverordnetenversammlung, kommt zu dem Schluss: „Das wäre zu normalen Zeiten schon untragbar.“
19. November 2021
Ursprungsbericht: Ortsbeirat kritisiert überfüllte Busse zum Schulzentrum
Schülerinnen und Schüler aus Neuschloß sind oft in völlig überfüllten Bussen unterwegs. Darauf weist die Bürgerkammer in einer Anfrage an den Magistrat der Stadt hin, die im jüngsten Treffen des Ortsbeirats Thema war.
„Kinder und Jugendliche stehen durch den gesamten Bus. Sie müssen teils soweit in den Türen stehen, dass sich die mittlere Tür nicht mehr öffnet. Gelegentlich wird an der Haltestelle Europabrücke Kindern und Jugendlichen der Zutritt in den Bus verwehrt mit dem Hinweis, es passe niemand mehr rein“, heißt es in dem Papier.
Bürgermeister Gottfried Störmer berichtete, die zuständige städtische Gesellschaft „Verkehr Touristik Lampertheim“ (VTL) habe die Auslastung in Augenschein genommen. Er versprach zu prüfen, wie Abhilfe geschaffen werden könne. Eventuell sei möglich, mit Corona-Mitteln ein zusätzliches Fahrzeug einzusetzen.
Dem Ortsbeirat geht es insbesondere um einen Bus der Linie 602, der im Ulmenweg um 7.18 Uhr startet. Er fährt zum Seniorenwohnheim Guldenweg, ändert dort seine Linienbezeichnung in 603, verkehrt weiter durch den Rosenstock, hält unter der Europabrücke und erreicht schließlich den Biedensand um 7.42 Uhr. Der Routenlauf lässt erkennen, dass der Bus dazu dient, Schulkinder aus verschiedenen Teilen der Stadt zum Lessinggymnasium zu bringen.
Linie 644 vergisst am Nachmittag das Schulzentrum-West
Probleme gibt es auch mit der vom Kreis betriebenen Linie 644. Nachmittags um 15.49 Uhr soll ein Bus eine Extraschleife zum Schulzentrum drehen, um Jugendliche aus Neuschloß und Hüttenfeld aufzunehmen. Immer wieder vergessen die Fahrerinnen und Fahrer aber diese Runde. Dann müssen die Schülerinnen und Schüler auf den gut 20 Minuten später folgenden Bus der Linie 602 warten, der entsprechend voller wird.
Der Fahrgastbeirat hat das ausführende Busunternehmen schon vor einiger Zeit auf das Problem angesprochen. Seinerzeit wurden technische Probleme als Ursache genannt, die dazu führten, dass die Schleife nicht in den elektronischen Routenvorgaben für das Fahrpersonal auftauche. Man wollte das angehen.