Im Ulmenweg kommen die Arbeiten am Testfeld zur Grundwassersanierung in die heiße Phase. Arbeiter haben jetzt die Trinkwasserleitung auf mehrere Meter ausgegraben und seitlich versetzt, um neuen Infiltrationsbrunnen und Beoabachtungsmessstellen Platz zu machen. Als nächstes werden die Bagger nun den Ulmenweg bis in den Wald in Höhe des Sodabuckels aufreißen, um Wasserleitungen zur geplanten Misch- und Dossieranlage zu verlegen.

Das wird etwa zwei Wochen lang dauern. Zeitweise kommen die Anwohner auf der Straßenseite mit den geraden Hausnummern nicht mit dem Auto auf ihre Grundstücke. Die Baufirma werde die Betroffenen jeweils im Detail informieren, verspricht Jochen Blecher vom Bürgerbüro Neuschloß. Stahlplatten liegen bereit, um in eiligen Fällen die Baugrube zu überbrücken.

Schon jetzt ist absehbar, dass das Parken in den nächsten Wochen für die Anwohner recht schwierig sein wird. Die meisten finden aber ihre Lösungen. Einige parken beispielsweise im Wacholderweg und laufen durch die Gärten in den Ulmenweg.

Im Anschluss gehen die Baggerarbeiten weiter im Eichenweg.

Das Versuchsfeld soll später ermitteln, ob es erfolgversprechend ist, Phosphat ins Grundwasser zu geben, damit sich tief am Gestein festsitzendes Arsen löst – und die Grundwassersanierung so beschleunigt werden kann. Gelingt das nicht, zeichnet sich ab, dass das Land die Grundwassersanierung als zu langwierig in Frage stellen würde.

Interessante Details zu den Plänen sind der Präsentation zu entnehmen, mit der die Sanierungsplaner Mitte Juni die Neuschlößer im Bürgersaal am Ahornplatz informiert hatten.

Der einzige Sportverein in Neuschloß kann weitermachen. Nach langer Suche gibt es beim SC Kurpfalz wieder einen kompletten Vorstand. An dessen Spitze steht nun Wolfgang Osteroth als Erster Vorsitzender. Kürzlich in den Ruhestand getreten, war er nach eigenen Angaben auf der Suche nach einer herausfordernden Aufgabe. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung wählte ihn einstimmig zum Nachfolger von Stefanie Schrod, die Neuschloß verlassen hat.

Osteroth liege besonders die Jugendarbeit am Herzen, berichtet der SC Kurpfalz. Deshalb möchte der neue Chef das Angebot des SCK dergestalt erweitern, dass sich Jugendliche für das Vereinsleben interessieren.

Gute Nachrichten, schlechte Nachrichten von der Altlastensanierung auf dem Sodabuckel. Fangen wir mit dem Unerfreulichen an. Der Sturm vom Sonntag und die Verwüstungen im Wald machen natürlich auch den Sanierern zu schaffen. Die gute: Inzwischen hat sich das händeringend gesuchte Bodenmaterial gefunden, so dass die Baufirma nun an den flachen Stellen weitermachen kann.

Weil die Erde, für deren Beschaffenheit ziemlich genaue Anforderungen gelten, bis zuletzt nicht aufzutreiben war, mussten die Arbeiten einige Wochen ruhen. Zum Jahresbeginn wurden dort bereits die Bäume gefällt.

Seit Montag geht es nun weiter, wie die Stadt in einer Anwohnerinformation mitteilt. „In den nächsten Tagen werden zunächst die Sturmschäden beseitigt und vorbereitende Arbeiten für den Einbau der Wasserhaushaltsschicht vorgenommen“, werden die nächsten Schritte erläutert. Diese unterirdische Sperre soll wie im Wohngebiet verhindern, dass Regenwasser jene Schadstoffe ins Grundwasser spült, die unter der sanierten Ebene weiter liegen.

In den flachen Randbereichen, die aktuell an der Reihe sind, ist eine Folie das zentrale Element dieser Schicht. Auf sie tragen die Arbeiter später Erde auf und pflanzen flachwurzelnde Sträucher an.

Die höher liegenden Stellen des Sodbuckels sind im kommenden Jahr dran. Auch dort werden dann die Bäume gefällt und eine Sperre eingezogen, die allerdings abweichend aus wasserableitenden Bodenmaterialien besteht. Die Erde, die dort darüber aufgefüllt wird, erlaubt, flachwurzelnde Bäume zu pflanzen. Dafür hatten sich Projekt- und Ortsbeirat eingesetzt.

Sturm und Gewitter richten am Abend des 10. August große Schäden in Neuschloß an. Viele Bäume brechen ab, im Ulmenweg landet einer auf einem Auto. Auch eine Mauer fällt in dieser Straße um.

Betroffen ist auch der Wald rund um Neuschloß samt Trimm-Dich-Strecke. Teilweise sind die Wege blockiert. Es besteht die Gefahr, dass angebrochene Äste oder instabile Bäume zu Boden stürzen. Revierförsterei und Hessen Forst schauen nach dem Rechten. Solange wird die Bevölkerung gebeten, den Wald nicht zu betreten.

Das Bürgerbüro der Altlastensanierer lädt ein zu einer Informationsveranstaltung zur Grundwassersanierung am Mittwoch, 16. Juli, 18 Uhr im Bürgersaal am Ahornplatz.

Die HIM-ASG will im Herbst einen Pilotversuch starten zur Optimierung der Grundwassersanierung im Zusammenhang mit der Sanierung des ehemaligen Betriebsgeländes der chemischen Fabrik Neuschloß. Zur Vorbereitung seien Bohrarbeiten im Ulmenweg sowie Leitungsbauarbeiten im Ulmenweg und Eichenweg von Ende Juli an notwendig, heißt es in einem Papier, das an die Anwohner verteilt wurde. Die HIM-ASG wird den Pilotversuch und die damit verbundenen Arbeiten vorstellen.

Die Hintergründe dazu hat Neuschloss.net bereits vor einiger Zeit ausführlich vorgestellt.