Es ist ja eigentlich eine gute Nachricht: Das Thema Altlasten reißt in Neuschloß kaum mehr jemand vom Hocker. Klar, die Zeiten waren andere, als mehr als hundert Grundstücke im alten Ortskern auf den Kopf gestellt wurden. Gärten und Garagen abreißen, zwei Meter tief die Erde raus, eine unterirdische Sperrschicht rein, saubere Erde drüber, teils die Häuser mit Folien verpackt in Christo-Manier – nach diesem Konzept ging es unglaublich aufwendig Straßenzug für Straßenzug voran.

Wer das erlebt hat, wird die Sanierung des Sodabuckes, des Grundwassers und der Sandgruben, die jetzt zu Ende geht, mit einem milden Lächeln zur Kenntnis nehmen. Und dennoch: Auch diese Projekte sind wichtig für das große Ziel in Neuschloß: unseren Nachfahren einen Stadtteil zu hinterlassen, in dem es sich gesund und altlastenfrei leben lässt.

So gesehen war es schon ein besonderer Satz, den Ortsvorsteherin Carola Biehal in ihrer Funktion als Sprecherin des Projektbeirats Altlasten Neuschloß (PAN) in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Ortsbeirats aussprach: „Mit dem Abschluss der Sanierung der Sandgruben sind alle wohnungsnahen Altlastengebiete gesichert.“

Dass unser Stadtteil das geschafft hat, ist alles andere als selbstverständlich. Am Anfang des gut drei Jahrzehnte dauernden Prozesses mussten die Anwohnerinnen und Anwohner für eine Sanierung hart kämpfen. Das gelang dank der von Neuschloß geschaffenen Einrichtungen – von der kleinen Bürgerinitiative über den rechtlich mächtigen Projektbeirat bis hin zum finanzstarken Altlastenverein.

Der Weg sei lang gewesen, sagte Biehl, und fügte hinzu: „Das Ende ist in Sicht.“ Übrig ist nur noch die Ablagerung „Roter Hof“ östlich des Kinderspielplatzes. Sie wird möglicherweise mit dem Bau der Schnellfahrstrecke der Deutschen Bahn saniert.

Aus dem Treffen des Ortsbeirats gibt es noch weitere eher kleine, aber nicht uninteressante Nachrichten. Sie betreffen den Spielplatz im Alten Lorscher Weg, den Waldfriedhof und alle, die ihre Hunde im verlängerten Ulmenweg ausführen.

Ein paar Zeilen noch zu unserem Newsletter-Projekt. Die Software, mit der wir arbeiten, lobt eure Leseraten fortwährend als „hervorragend“ – das ist natürlich ein Kompliment, das wir gerne an euch weitergeben. Rund 200 Leute, die meisten aus Neuschloß, lesen hier inzwischen regelmäßig direkt mit. Das motiviert uns sehr, vielen Dank!

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Auszug aus dem Editorial des Newsletters vom 19. Juli 2022.

Der Sommer ist auch in Neuschloß angekommen. Und wie. Fast 38 Grad ermittelte die Wetterstation im heimischen Garten als Tageshöchstwert in der vergangenen Woche. Verhältnisse, an die wir uns wohl gewöhnen müssen.

Klimaanlagen helfen, die Wohnungen auf erträgliche Temperaturen zu bringen. Auch in unserem Stadtteil sind sie zunehmend beliebt. Aber: Diese Geräte brauchen ziemlich viel Strom. Fachleute sehen einen „Teufelskreis aus Erderwärmung und Klimaanlagen“ – wenn der Strom mit fossilen Stoffen und entsprechend hohem CO2-Ausstoß erzeugt wurde.

Die Lösung ist einfach: Zuhause die Klima- mit Solaranlagen kombinieren. Praktischerweise bringen die Photovoltaikmodule dann den meisten Strom, wenn die Sonne am kräftigsten knallt. Das passt. Wie schön, dass in Neuschloß immer mehr Solaranlagen die Dächer zieren. Global gesehen funktioniert die Kombination übrigens nicht so gut. Gerade die am schlimmsten von Hitze betroffenen Regionen wie Indien oder Indonesien setzen auf günstigen, schmutzigen Strom, etwa aus Kohle.

Zurück nach Neuschloß. Wo der Sommer ist, ist das gleichnamige Loch oft nicht weit. Doch für unseren Stadtteil können wir sagen: bisher weit gefehlt. Es gibt gleich vier wichtige Nachrichten, drei davon ausgesprochen positiv. Es geht um den Kanalgeruch, das Busticket im Schulverkehr, die geplante Mitfahrbank und das Trinkwasser.

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Zwischendurch befürchteten wir ja, unsere intensive Berichterstattung über Glasfaser könnte langweilen. Doch der Neuschloß-Treff der Bürgerkammer zu dem Thema zeigte: Das Interesse an Informationen über diese neue Art des Internetzugangs ist weiter massiv.

Gut 60 Leute aus unserem Stadtteil kamen jedenfalls – so viele Menschen hat der Bürgersaal am Ahornplatz schon lange nicht mehr gesehen. 

Mit dabei war Andreas Ehret. Fans unseres Newsletters kennen ihn aus dem Wortlaut-Interview in der Glasfaser-Extraausgabe von Mitte Juli. Die Neuschlößerinnen und Neuschlößer quittierten mit einem spontanen, anerkennenden Applaus, dass es der Geschäftsführer der GGEW.net war, der ihnen Rede und Antwort stand. 

Auch Ehret war angetan von der Stimmung – und gab dem Stadtteil am Ende ein ungewöhnliches, wichtiges Versprechen. Mehr dazu im Newsletter

Auf Wunsch schickt die GGEW mit Herbert Steffan einen Lampertheimer Mitarbeiter, der auch vor Vertragsabschluss vor Ort prüft, welche hausinternen Arbeiten für einen Glasfaser-Anschluss anfallen. Der Kontakt läuft über Telefon (06251/94494-222) oder Mail (lampertheim@ggew-net.de).

Alternativ lässt sich auch ein Vertrag bei der Deutschen Giganetz abschließen. Ansprechpartner sitzen im Container in der Kaiserstraße vor dem Zollamt in der Kernstadt.

Für das 40-Prozent-Quorum zählen Bestellungen bei GGEW und Deutscher Giganetz gleichermaßen.

Der Deutschen Telekom scheint dagegen das Engagement des kommunalen Energieversorgers aus Bensheim, in dem die Lampertheimer Energieried aufging, nicht zu passen. Sie versucht mit durchschaubaren Tricks, ihre DSL-Kundschaft zu binden, und stiftet in Neuschloß zusätzlich Verwirrung. 

Zwei weitere Themen dieser Ausgabe: Der Neuschlößer Ulrich Guldner wurde von der Stadt für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement, unter anderem in der Bürgerinitiative Lampertheim (BiLa) geehrt. Und unsere Riedbahn macht mal wieder Schlagzeilen.


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Im April hat unser Newsletter berichtet, dass die Neuschlößer Schulkinder vom Kreis weiter ein Maxx-Ticket zur Verfügung gestellt bekommen – obwohl das im Mai eingeführte Deutschlandticket leistungsfähiger und günstiger ist. Sogar für das kommende Schuljahr wollte der Schulträger nichts versprechen.

Glücklicherweise hat er es sich jetzt anders überlegt. Zum 1. August bekommen die Buskinder nun doch ein Deutschlandticket bereitgestellt. Landrat Christoph Engelhardt übergab jüngst die ersten Exemplare an die berechtigten Jugendlichen einer Klasse der Alfred-Delp-Schule. Alle anderen jungen Leute, die weit genug von den Schulen entfernt wohnen (was in Neuschloß immer der Fall ist), erhalten das Ticket in Papierform nach Hause geschickt. Eine spezielle An- oder Ummeldung ist nicht nötig.

Wichtig für Neuschlößer Familien aber: Wer das Deutschlandticket bisher privat dem Nachwuchs finanziert, sollte das Abonnement möglichst schnell kündigen. Das geht nur zum Monatsende mit je nach Anbieter unterschiedlichem Vorlauf.


Erstbericht vom 4. Mai 2023

Deutschlandticket – nicht für Schülerinnen und Schüler

Erste Erfahrungen mit dem Deutschlandticket standen im Mittelpunkt des Neuschloß-Treffs der Bürgerkammer zum Thema Nahverkehr. Dabei zeigte sich: Vor allem für Schülerinnen und Schüler ist es gar nicht so einfach, vom bisherigen Maxx-Ticket auf die neue Fahrkarte zu wechseln. 

Neuschlößer Eltern von älteren Jugendlichen, die die Kosten für den Schulbus selbst tragen müssen, berichteten, die digitalen Formulare der zuständigen Stadtwerke Viernheim hätten zunächst Angaben abgefragt, die gar nicht bekannt waren. Auch dass für das Deutschlandticket eine bestimmte App der Viernheimer („D-Ticket Viernheim“) zu laden ist, erfuhren die Eltern erst auf Nachfrage. Immerhin seien nach solchen Anlaufschwierigkeiten die digitalen Fahrkarten rechtzeitig im Smartphone aufgetaucht.

Anders verhält es sich nach den Neuschlößer Erfahrungen, wenn der Kreis Bergstraße als Schulträger bei Kindern bis zur zehnten Klasse die Beförderungskosten übernimmt. Dann wird nicht umgestellt. „Das ist nicht zu verstehen“, ärgerte sich die Runde im Café Newcastle am Ahornplatz. Denn das Deutschlandticket ist nicht nur leistungsfähiger – es kostet vor allem auch weniger als das derzeit verwendete Maxx-Ticket. 

Offenbar ist im Landratsamt noch nicht einmal klar, ob zum nächsten Schuljahr das Ticket gewechselt wird. In einer Antwort aus Heppenheim auf eine Neuschlößer Nachfrage, über die der Newsletter von Neuschloss.net zuerst berichtet hat, heißt es nüchtern: „Der Kreis Bergstraße als Kostenträger für die berechtigten Fahrschüler stellt für das Schuljahr 2023/24 rechtzeitig zu Beginn der Sommerferien ein neues, gültiges Ticket zur Verfügung. Welches kostenlose Ticket der Kreis zur Verfügung stellt, muss aktuell noch geklärt werden.“ 

Im Treff der Bürgerkammer berichteten auch Frauen und Männer, wie sie nach Mannheim pendeln. Züge und Busse seien am Lampertheimer Bahnhof allenfalls nach dem Fahrplan miteinander verknüpft. Der Regionalexpress aus der Quadratestadt sei aber regelmäßig zu spät unterwegs – und der Anschluss nach Neuschloß dann oft nur noch von hinten zu sehen. 

Die Runde wünschte sich an der Bushaltestelle des Bahnhofs eine dynamische Anzeige mit den aktuellen Abfahrtszeiten der Busse und Züge – in der Hoffnung, dass vielleicht auch das fahrende Personal einen Blick darauf wirft.

Eine junge Frau trug die Anliegen ihrer Generation vor. „Dass der letzte Bus aus der Kernstadt unter der Woche um 22 Uhr Neuschloß erreicht, ist für die jungen Leute das größte Problem“, sagte sie. Vor allem, seit die Stadt die Ruftaxen auf dieser Route gestrichen haben. Sie seien bis dahin eine Alternative gerade für Jugendliche gewesen – insbesondere, weil dort auch das Maxx-Ticket gegolten habe. 

Thema war auch die neue Buslinie 644a von Hüttenfeld nach Heppenheim. Grundsätzlich eine gute Sache, hieß es. Auch mit Blick auf die geplante halbjährige Sperrung der Riedbahn im nächsten Jahr. „So kommen wir aus Neuschloß mit dem Bus in die Kreisstadt und dort weiter über die Main-Neckar-Bahn nach Frankfurt“, freute sich die Runde. Allerdings müssten dann die Busse in Hüttenfeld zuverlässig aufeinander warten, was bisher nicht immer der Fall sei. Auch die nötige Fahrbahnquerung müsse sicherer werden – was auch schon der Ortsbeirat in Hüttenfeld gefordert hatte. 

Der Neuschloß-Treff der Bürgerkammer soll Menschen aus dem Stadtteil zusammenbringen. Bei der sehr gut besuchten Premiere im Januar ging es um die energetische Sanierung von Wohnhäusern. Die nächste Runde ist für den Herbst geplant. 

Auszug aus dem Editorial des Newsletters vom 27. Juni 2022.

Klatsch und Klatschen – so lässt sich das Event der „Meute“ an der Bushaltestelle „Neuschloß Ort“ beschreiben. Applaudiert haben dort viele Leute aus Neuschloß den sportlich Aktiven, die im Rahmen des Triathlons mit dem Fahrrad auf der Landesstraße vorbei rauschten. Und gebabbelt wurde natürlich auch viel – bei frisch gegrillten Würstchen und gekühlten Getränken.

Die Gespräche kreisten immer wieder um zwei Themen. Zum einen die großangelegte Glasfaser-Kampagne von GGEW/Energieried und Deutscher Giganetz. Viele überlegten: Lohnt sich das für mich? Der Neuschloß-Newsletter nimmt das in dieser Ausgabe zum Anlass für eine ausführliche, zusammenfassende Entscheidungshilfe.

Zunächst aber geht es um den anderen Diskussionsstoff. Im Stadtteil ziehen derzeit Leute von Haustür zu Haustür – und bieten als angeblich seltene gute Gelegenheit an, Gartenwege zu säubern und abzustrahlen. Eine ganze Reihe von Aspekten weckt dabei Zweifel an der Seriosität der Männer. Schließlich blicken wir noch auf die nächste Lampertheimer sportliche Großereignis, das Neuschloß betrifft: den Spargellauf.

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