Der Tip lobt im Bericht über das Baumschmücken heute Neuschloss.net: „Michael Bayer informiert regelmäßig über dieses Portal zeitnah die Neuschlösser Mitbürger über vielfältige Aktivitäten und Neuigkeiten rund um den Ortsteil Neuschloß. Als Elternbeiratsvorsitzender der Pestalozzischule Lampertheim und Mitglied des dortigen Fördervereins verfügt er über vielfältige Kontaktmöglichkeiten und Informationsquellen.“

Bei früheren Gelegenheiten äußerten sich bereits weitere Zeitungskollegen. Der Südhessen Morgen formulierte im März 2013: „Wer sich die Internetseite von Neuschloß anschaut, mag staunen, über wie viele lebens- und liebenswerte Seiten dieser Stadtteil verfügt. Und wie selbstbewusst er sie präsentiert.“ Damals war unser Projekt auch Thema im Ortsbeirat.

Die Grundstücke sind saniert – doch ganz los ist Neuschloß die Hinterlassenschaften der 1927 geschlossenen chemischen Fabrik noch nicht. Im Wald hinter dem Buchenweg liegt auf dem Sodabuckel weiter hochgiftiges Material – und die von der Stadt initiierte Sanierung stockt.

Zugleich ist das Versuchsfeld im Ulmenweg für die verbesserte Grundwassersanierung fast fertig aufgebaut. Damit kommt das Pilotprojekt der Universität Heidelberg in die heiße Startphase. An einem Gelingen muss uns allen gelegen sein, damit auch künftige Generationen unbesorgt ihr Trinkwasser im Bürstädter Wald zapfen können.

Genug Themen also für den Altlastenverein, um wieder einmal zusammenzukommen – im Rahmen einer Mitgliederversammlung. Geplant ist sie im Restaurant an der Forsthausstraße 7, das sich jetzt Quattro Mori nennt. Los geht’s am Donnerstag, 27. November, um 19.30 Uhr

Eingeladen sind auch Fachleute der Sanierer von der HIM und der Stadtverwaltung.

Die Tagesordnung
1. Begrüßung und Formalia
2. Rückblick (Erste Vorsitzende Carola Biehal)
3. Sachstand der Sanierung und Wiederherstellung Grundstücke (Vertreter der HIM)
4. Pilotversuch zur Sanierung des Grundwassers (Vertreter der HIM)
5. Sanierung des Sodabuckels (Vertreter der Stadt Lampertheim)
6. Verschiedenes

Von unten sieht das ja ganz witzig aus für die erwachsenen Zuschauer. Wer sich aber einmal mit dem Kran nach oben hat heben lassen weiß: Das hat es in sich. Höhenangst durften die Kinder nicht haben, die am Samstag den Weihnachtsbaum am Ahornplatz geschmückt haben.

Doch davon war auch keine Spur. „Weiter, weiter“, riefen die etwa 25 Mädchen und Jungen gerne, als sich die Kabine nach oben bewegte. Und so ein es kein Wunder, dass selbst die Spitze des Baums mit Kugeln und Gebasteltem geschmückt ist. Der kommunale Kindergarten im Wacholderweg hatte geholfen, die schönen Dinge herzustellen, die städische Jugendförderung ebenfalls.

Es war ein gemütlicher Vormittag – versüßt mit Glühwein, Pfannkuchen und Brezeln, angeboten vom Café am Ahornplatz. Die Kinder hatten ihren Spaß, die Erwachsenen Zeit zum plaudern. Ein wenig Entspannng – bevor die Hektik der Vorweihnachtszeit einzieht. Eine schöne Idee von Stefan Spiesberger von Kids on Keys.

Die Geschichte vom Soldaten namens Martin von Tours, der einem armen Bettler mit der Hälfte seines Mantels half, ist zwar fast 1700 Jahre alt. Aber es gibt, wie sich beim Martinsfest der Pestalozzischule zeigte, zeitgemäße Ansätze, das Thema zu präsentieren.

Zum Beispiel bei der Musik. „Draußen ist es dunkel, und ein bisschen kalt, zu unserem Sankt Martin, da kommen jung und alt“, rappten die Schülerinnen und Schüler laut und gut gelaunt auf der Bühne – begleitet von Keyboard- und E-Gitarren-Klängen. Das, was Chorleiter Stefan Spiesberger mit dem Nachwuchs da einstudiert hatte, war ein Höhepunkt des Abends – und etwas anderes als die allen bekannten Laternenlieder. Was natürlich nicht hieß, dass solche Klassiker im Programm gefehlt hätten.

Der moderne Martin zeigte sich auch im konkreten Handeln. Denn während sich das Kollegium um die inhaltliche Vorbereitung des Fests im Unterricht gekümmert hatte, besorgten alles andere drumherum engagierte Eltern. Diese Hilfe ist verankert in einem Förderverein. Der gibt das Geld, das aus den Mitgliedsbeiträgen und Veranstaltungen wie dem Martinsfest zusammenkommt, an die Schule und Kinder zurück. Aktuell etwa als Zuschuss zu einer Fahrt ins Theater – damit sich alle Eltern die Kosten leisten können.

Drei Väter standen an diesem Abend zu recht im bunten Scheinwerferlicht auf der Bühne: Ralf Schirmer, Stefan Sand und Thomas Maurer. Sie hatten den Förderverein „Hand in Hand“ vor vier Jahren mitgegründet – und gaben jetzt den Stab weiter. „Herzlichen Dank für die vielen Dinge, die Sie in all den Jahren für unsere Schule geleistet haben“, sagte Leiterin Michaela Ohse unter dem Applaus der mehr als 500 Gäste.

Özlem Kamisli-Bayer ist die neue Vorsitzende. „Wir werden den Verein in Eurem Sinne weiterführen“, versprach sie während der Übergabe kleiner Dankes-Geschenke. Zweifeln muss man daran nicht. Der neue Vorstand, zu dem mit Ayse Bilbal-Ludäscher, Karin Bitsch und Michael Bayer weitere Mütter und Väter gehören, die die Schule aus anderem ehrenamtlichen Engagement gut kennen, stellte gleich mehrere Aktionen vor, die noch für dieses Jahr geplant sind.

Unter anderem ein Stand beim Adventsmarkt am kommenden Sonntag in Neuschloß – einschließlich einer Tombola mit Gewinnen im Wert von weit mehr als tausend Euro. Die Preise sind Spenden, meist von Lampertheimer Einzelhändlern. Da wird am Ende mehr übrig bleiben als ein halber Mantel.

Währenddessen ging es schon den Martinsmännern aus Teig an den Kragen; viele Kinder hielten nur noch die ursprünglich dem Gebäck angeheftete Pfeife in den Händen.

Es waren mehr Gäste erschienen als in den vergangenen Jahren – und sie blieben dank der schönen Stimmung und passenden Witterung länger. Kein Wunder, dass die Helfer zwischendurch Nachschub beibrachten an Glühwein und Kinderpunsch. Dafür musste sogar die Verabschiedung auf der Bühne warten.

Den Martingsgedanken aufgegriffen hatte übrigens auch das Backhaus Schmitt aus der Bürstädter Straße: Es stellte mehrere hundert Brötchen und Brezel für das Fest kostenlos zur Verfügung. Eine beachtliche Spende. Der Dank der Schülerinnen und Schüler ist allen Helfern sicher.

Eltern, Großeltern und alle anderen können den Förderverein mit einer Mitgliedschaft (Jahresbeitrag: zwölf Euro) unterstützen.

Die Eltern an der Pestalozzischule tun schon fast mehr, als man einem ehrenamtlich arbeitenden Verein zumuten kann: Sie verantworten einen sechstelligen Etat, sind Arbeitgeber für zehn Angestellte. Der Betreuungsverein bietet 50 Mädchen und Jungen einen Platz. Doch der Bedarf geht weit darüber hinaus. Das zeigen Zahlen, die der Vorstand der Mitgliederversammlung vorgestellt hat.

Demnach werden zum kommenden Schuljahr voraussichtlich neun Plätze frei. Nach aktuellem Stand warten darauf 13 Kinder seit dem vergangenen Jahr, 19 Kinder seit diesem Sommer – und für das nächste Jahr haben Eltern Bedarf für weitere 20 Mädchen und Jungen gemeldet. Neun Plätze, 52 Eltern, die darauf hoffen – da ist der Begriff Betreuungsnot sicher angemessen. Denn die konkrete Nachfragen im kommenden Jahr, ob die Wünsche noch aktuell sind, dürften allenfalls kleinere Verschiebungen bringen.

Aussicht auf Besserung besteht aktuell nicht. Die Betreuung arbeitet mit 50 Mädchen und Jungen in jederlei Hinsicht an den Grenzen dessen, was möglich ist: räumlich, organisatorisch, pädagogisch. Und nur für das Jahr 2016 stehen schon 28 Kinder auf der Liste.

Die Nachfrage zeichnet die Eltern-organisierte Betreuung der Pestalozzischule aus. Sie hängt natürlich auch mit dem stets wachsenden Wohngebiet Rosenstock zusammen, das die Kommune erfolgreich vermarktet hat.

Gleichzeitig aber verringert die Stadt ihr Engagement in der Schülerbetreuung – und das in besonderem Maße ausgerechnet beim Förderverein Schülerbetreuung der Pestalozzischule. Sie kürzt ihren Zuschuss in zwei Schritten um insgesamt etwa 7000 Euro. Ihr Argument: Alle Schülerbetreuungen sollen gleich hohe städtische Mittel bekommen. Neue Baugebiete hin oder her. (Im Zusammenhang „verringertes Engagement in der Schülerbetreuung“ zu sehen ist auch die Abgabe der städtischen Trägerschaft der Einrichtungen an der Schillerschule, der Goetheschule und im Stadtteil Hofheim an das kommerzielle Lernmobil aus Viernheim beziehungsweie einen Elternverein in Hofheim.)

Für die Eltern an der Pestalozzischule bedeutet die städtische Zuschusskürzung höhere Betreuungskosten. Zum kommenen Schuljahr steigen sie von 163 auf 177 Euro, für Geschwisterkinder von 112 auf 119 Euro. Die Auswirkungen der zweiten Stufe der Kürzung im Folgejahr sind noch offen.

Die gut besuchte Versammlung bestätigte aus der Vereinsspitze die Erste Vorsitzende Marion Maurer, Claudia Uebach rückte zur Zweiten Vorsitzenden auf. Als Dritte Vorsitzende wählten die Mitglieder neu Sonja Schulmeister. Andrea Thomas war nicht mehr zur Wahl angetreten – und freute sich über einen Blumenstrauß.

Erfreulich und selten: Für alle offenen Posten einschließlich Kassenprüfung bekundeten gleich mehrere Eltern ihr Interesse – was Vorstand und Erzieherinnen-Team durchaus als Kompliment für ihre Arbeit auffassen dürfen.