Die Spitze des Fördervereins der Pestalozzischule „Hand in Hand“ bleibt zwei weitere Jahre im Amt. Auch wenn Kinder mancher Vorstandsmitglieder inzwischen in weiterführende Schulen gehen, arbeitet die Führung des Vereins im Team weiter. Das ist das einstimmige Ergebnis der Wahlen in der jüngsten Mitgliederversammlung.

Vor einem Jahr hatten in einem Generationswechsel Özlem Kamisli-Bayer als Erste Vorsitzende und ihre Stellvertreterin Dr. Ayse Bilbal-Ludäscher die Geschäfte übernommen – an ihrer Seite Kassenwartin Karin Bitsch und Schriftführer Michael Bayer. Die Pestalozzischule ist auch für den Neuschlößer Nachwuchs zuständig.  

Das erste Ziel des Vorstands erschien ambitioniert: ein Klassenzimmer unter freiem Himmel im Garten der Pestalozzischule, gefertigt aus hochwertigen, witterungsbeständigen Granitsteinen. Um das Geld dafür zu erwirtschaften, legte der Förderverein eine ganze Reihe von Veranstaltungen auf.

Mit Erfolg, wie der Kassenbericht von Karin Bitsch zeigte. Die nötige vierstellige Summe liegt auf dem Konto, ein dem Projekt wohlgesonnener Steinmetz ist ausgemacht. „Wir freuen uns wahnsinnig darüber“, sagte Kamisli-Bayer, und schlug vor: „Die Übergabe sollten wir mit einer großen Party feiern mit den Schülerinnen und Schülern, den Eltern und dem Kollegium.“ Aktuell klärt die Schulleitung im nächsten Schritt die nötigen genehmigungsrechtlichen Dinge.

In ihrem Bericht skizzierte die Vorsitzende die Aktionen. Dazu zählte ein Stand beim Adventsmarkt in Neuschloß, der neben Crêpes und Glühwein auch eine große Tombola bot. Zahlreiche Lampertheimer Geschäftsleute hätten die Gewinne bereit gestellt, unterstrich Kamisli-Bayer. Im Frühjahr stellte „Hand in Hand“ auf vielfachen Wunsch aus der Elternschaft den ersten Flohmarkt in der Pestalozzischule auf die Beine – der so viel Zuspruch fand, dass die Folgeveranstaltung im Herbst die logische Konsequenz war. Auch das große Sommerfest im Anschluss an die Projektwoche zum Thema Wiese organisierte der Förderverein maßgeblich mit.

„Hand in Hand“ arbeitet eng mit dem Schulelternbeirat und Elterngruppen zusammen: „Wir schaffen einen Rahmen, damit sich Mütter und Väter an der Pestalozzischule möglichst einfach engagieren können. Wir kümmern uns um die formalen Dinge“, erläuterte die Zweite Vorsitzende Dr. Bilbal-Ludäscher. Dazu gehöre beispielsweise ein Versicherungsschutz für Helferinnen und Helfer, der über den Beitritt zum Bundesverband der Fördervereine geschaffen wurde. Die Kauflädchen-Initiative, die täglich die Mädchen und Jungen in der Pause mit einem gesunden Frühstück versorgt, wurde formal zum Projekt von „Hand in Hand“, was steuerrechtliche Fallen umgeht. „Und inzwischen kennen wir uns auch ganz gut darüber aus, welche Veranstaltung man bei welcher Behörde anmelden muss – von Stadt Lampertheim bis zum Finanzamt in Frankfurt“, lachte Kamisli-Bayer.

Harte Arbeit sei es, Mitglieder für den Förderverein zu gewinnen, berichtete Öffentlichkeitsreferent (und Neuschloss.net-Betreiber) Michael Bayer. Weil die Kinder in der Regel nach vier Jahren die Schule wechseln, verliere der Verein strukturell jedes Jahr ein Viertel seiner Leute. In den vergangenen Monaten konnte „Hand in Hand“ die Zahl der Mitglieder auf knapp 80 verdoppeln – etwa mit Aktionen zur Einschulung oder Weihnachtsfeier.

„Zunehmend wollen sich Eltern aber nicht mit einem Beitritt binden. Sie spenden lieber einen einmaligen Betrag“, erläuterte Bayer. Um diese Mütter und Väter weiter gezielt zu erreichen, setzt der Vorstand auf digitale Wege – regelmäßige Newsletter per E-Mail beispielsweise oder eine intensiv betreute Fanseite auf Facebook. „Auch so können wir den Förderverein bekannter und damit schlagkräftiger machen.“

Schulleiterin Michaela Ohse dankte dem Vorstand für sein Engagement. „Hand in Hand war in den vergangenen Monaten so präsent wie noch nie“, fasste sie zusammen.

Es sind etwas weniger Gäste als sonst. Die Lampen am großen Tannenbaum leuchten nicht. Dann und wann regnet es leicht. Aber dennoch kann all das der wundervollen Stimmung auf dem Ahornplatz kaum etwas anhaben. Mehrere hundert Gäste vergnügen sich beim Adventsmarkt, bei Weitem nicht ausschließlich aus unserem Stadtteil.

Gründe für eine Anreise finden sich genug. Obwohl gerade mal etwa ein Dutzend Stände, gibt es auf dem Neuschlößer Adventsmarkt jeseits von Essen und Trinken deutlich mehr als etwa auf dem großen Lampertheimer Weihnachtsmarkt in der Römerstraße. Selbst designten Schmuck etwa, tolle dekorative Holzarbeiten, eigen-kreierte Kerzen, Kleidungsstücke und bunte Tücher.

Das Rahmenprogramm ist unterhaltend. Auch wenn von der Jugend keine Begeisterungsstürme beim Auftritt des Posaunenchors zu erwarten sind und umgekehrt Rentner vielleicht vom gesanglich-kraftvollen Auftritt einer Melanie Schlüter, begleitet von Stefan Spiesberger am Keyboard, etwas überrascht sein könnten: Unterm Strich ist für Jung und Alt etwas dabei, die Gäste hören hier und da dankbar zu, geben anerkennend Beifall. Den Mädchen und Jungen aus dem kommunalen Kindergarten und dem Nikolaus ist der Applaus ja sowieso garantiert.

Eine Attraktion ist die Tombola des Fördervereins der Pestalozzischule. Die ausgegebenen Gewinne – unter anderem ein Marken-Keyboard, Gutscheine für Unterricht in Spiesbergers Musikschule, das Restaurant Quattro Mori, das Kosmetikstudio BeBelle, die Kletterhalle in Bensheim oder Werkstattbesuche bei Bärwald Autoservice – überschreiten den Wert der verkauften Lose um ein Vielfaches. Möglich nur, weil alle Preise von Lampertheimer Geschäftsleuten gespenden waren.

Essen und Trinken ist nicht alles auf einem Adventsmarkt – aber natürlich trotzdem wichtig, damit sich die Gäste wohl fühlen. Den Besucherinnen und Besuchen schmecken wieder die Pizzen aus Neuschlößer Familienproduktion, Crepes und Chili aus der Pestalozzischule, Kaffee und Kuchen in der Johannesgemeinde, Waffeln aus dem Kindergarten – und selbstverständlich viel Kinderpunsch und Glühwein, bei dem sich inzwischen die Winzer-Qualität durchgesetzt hat.

Ein schöner Nachmittag also auf dem Ahornplatz – für Neuschloß und all unsere Gäste von außerhalb.

Klar: Ein Sodabuckel, dem das Soda weggenommen wurde, ist kein Sodabuckel mehr. Aber was dann? Schlicht ein Buckel? Klingt nicht sonderlich reizvoll. Der Ortsbeirat will sich, angeregt von Paul Schneider, auf Namenssuche machen. Der FDP-Mann setzt auf „Schlossberg“, was vielleicht etwas zu viel verspricht. „Schlosshügel“ fiel noch – und tatsächlich auch „Schlossbuckel“.

So richtig überzeugt war das Gremium von keinem Vorschlag. Macht nichts: Eine solche Entscheidung will ja gründlicher überlegt sein als es nach einer spontanen Wortmeldung im Ortsbeirat möglich ist. Und deshalb schlug auch Ortsvorsteherin Carola Biehal vor, die Namensfindung lieber in Ruhe anzugehen. Vielleicht wäre es ja auch eine schöne Idee, die Neuschlößer hier mitreden zu lassen.

Die Sanierung selbst nähert sich übrigens ihrem Ende. Die Erdarbeiten werden wohl noch in diesem Jahr abgeschlossen. Der Süd- und Westhang färbt sich schon grün; der ausgesäte Rasen verhindert, dass Regen die Erde wegschwemmt. Der neue Zaun hält vor allem Wildschweine und Rehe fern. Im Frühjahr werden Gärtner noch Bäume und Sträucher anpflanzen – dann ist alles geschafft.

Für die Sanierung der mehr als hundert Grundstücke im Stadtteil liegen jetzt die letzten Abrechnungen für die Anwohner vor. Damit ist dieses Großprojekt formal abgeschlossen. Die letzte Gewährleistungsfrist läuft bis zum Oktober 2019 – solange müsse daher auch der Altlastenverein als Vertragspartner bestehen bleiben, erklärte Carola Biehal in ihrer Funktion als Sprecherrin des Projektbeirats Altlasten Neuschloß (PAN).

Bleibt noch das Sanierung des Grundwassers. Das Pilotprojekt dazu ist vielversprechend angelaufen. Weitere Informationen bekommt der Projektbeirat in Kürze in einem Gespräch mit den Sanierern der HIM und den überwachenden Ingenieuren.

Eineinhalb Jahre lang schien jenes Problem gelöst, das den Neuschlößern mit Sicherheit am meisten stink: der teils kaum erträgliche Güllegestank aus dem Abwasserkanal. Damals wurden in die Schächte Geruchsfilter eingebaut. Dann und wann war zwar noch was zu riechen; im Großen und Ganzen trug die Lösung aber. Bis zum Sommer.

„Das hier ist keine normale Geruchsbelästigung“, machte Ortsvorsteherin Carola Biehal im jüngsten Treffen des Ortsbeirats deutlich. Erster Stadtrat Jens Klingler gab weitere Informationen. Demnach sei eine große Geruchswelle unmittelbar nach einer Kamera-Inspektion samt Kanalreinigung entstanden. Das sei ungewöhnlich. Üblicherweise riecht es genau umgekehrt eher dann, wenn inbesondere in trockenen Sommerzeiten der Kanal lange nicht gespült wird und sich Fäkalien ablagern. Die Geruchsfilter seien geprüft und als in Ordnung befunden.

Zwar würden die Fachleute der Verwaltung noch die Bilder der unterirdischen Kamerafahrt auswerten. Dennoch legte sich Klinger bereits fest: „Da muss mal ein Fachgutachter ran, weil wir mit unserem Latein am Ende sind.“

Gutachter – die waren durchaus schon mit der Neuschlößer Kanalsache beschäfigt, wie sich einige Mitglieder des Ortsbeirats erinnerten. Die jüngste Ergebnispräsentation, einige Jahre her, gab leider keinerlei Anhaltspunkte, was den Geruch verursacht und wie er in Griff zubekommen ist. Stattdessen sammelten die Fachleute vor allem Argumente dafür, dass nicht jenes Abwasser stinkt, das aus Hüttenfeld per Druckleitung nach Neuschloß geführt wird und dann eine Rundreise durch unseren Stadtteil macht. Zugespitzt formuliert versuchte damals eine Abteilung der Stadtverwaltung der anderen gutachtergestützt die Schuld zuzuweisen – statt mit gemeinsamer Kraft nach einer Lösung zu suchen. 

Dass Hüttenfeld mit all dem nichts zu tun hat – daran gab es auch im jüngsten Treffen des Ortsbeirats Zweifel. „Das ist kein Problem, das in Neuschloß entsteht“, sagte Volker Harres (SPD). „Es riecht schon am Forsthaus.“ Dort am Ortseingang wird das Abwasser aus der Druckleitung von Hüttenfeld in die Neuschlößer Kanalisation übergeben. Paul Schneider (FDP) erinnerte an die Idee, die Hüttenfelder Abwässer besser in der Lorscher Kläranlage reinigen zu lassen.

Biehal betonte, es sei wichtig, dass sie und die Verwaltung stets auf dem aktuellen Stand sei. Sie forderte deshalb explizit die Neuschlößer Bürgerinnen und Bürger auf, jede Geruchsbelästigung zu melden über das Formular auf Neuschloss.net.

Weihnachtsbaum-Schmücken mit Kran und Crepes.[/caption]Dass die Neuschlößer gerne selbst die Dinge in die Hand nehmen, wenn es daraum geht, den Stadtteil schöner zu machen, ist schon den Kindern klar. Und so bastelten Mädchen und Jungen aus der Kinderkrippe Zwergenschloß aus Schuhkartons und Glanzpapier den Schmuck für den Weihnachtsbaum am Ahornplatz. Natürlich unterstützt von Erzieherinnen und Eltern.

Am Samstag vor dem Adventsmarkt war wieder öffentliches Schmücken angesagt. Im Mittelpunkt dabei ein Kran mit Hebebühne, der die Kinder bis an die Spitze des Baumes hob. Weiter unten halfen Stehleitern, in die richtigen Höhen zu kommen.

Bei leichtem Nieselregen fand der heiße Kinderpunsch des neuen Lampertheimer Fördervereins Help großen Zuspruch. Und auch die frischen Crepes der Helferinnen und Helfer waren recht beliebt. Der Förderverein ist entstanden aus einer Elterninitiative, die seit Jahren den städtischen Kindergarten Guldenweg unterstützt – unter anderem mit dem Einnahmen aus dem Verkauf von Winzer-Glühwein und Crepes auf dem Lampertheimer Weihnachtsmarkt.

Idee und Organisator des Baumschmückens war einmal mehr Stefan Spiesberger, Leiter der Musikschule Kids on Keys. Ihm gelingen immer wieder schöne Aktionen, bei denen er Bewohner und Einrichtungen mit ins Boot nimmt – sei es Halloween und Sankt Martin oder auch der Adventsmarkt, den Spiesberger gemeinsam mit dem Ortsbeirat organisiert.