Der Neuschlößer Kanal wird wohl später umgebaut als noch im September erhofft. Seinerzeit hatte Erster Stadtrat Jens Klingler (SPD) der Bürgerkammer ein schlüssiges Konzept vorgestellt, was getan werden kann, damit der Abwasserkanal nicht mehr stinkt. Das Charmante dabei: Mit 75.000 Euro fallen die Kosten in den Millionen, die der Lampertheimer Kanal sonst so verschlingt, kaum auf. Machbar, das war die frohe Botschaft.

Allerdings gab es schon seinerzeit den Hinweis, das Personal im Bauamt sei knapp. Genau an dieser Stelle verschärft sich die Lage: Nach dem zuständigen Sachbearbeiter wird im Frühjahr auch Amtleiter Rinder die Verwaltung verlassen. Was Klingler wie folgt zusammenfasst: „Erst hatten wir Personal und kein Geld, um den Kanal anzugehen. Jetzt haben wir das Geld, aber kein Personal.“ Und dann setzte der Stadtrat noch einen drauf: Wenn kein Personal da ist, so sein Motto, kann man auch das eingeplante Geld im Haushalt streichen.

Das allerdings gefällt der Bürgerkammer ganz und gar nicht. Sie besteht darauf, dass die Mittel weiter im Haushalt bereit gestellt werden. „Damit das Projekt nicht wieder am Geld scheitert, falls dann doch jemand da ist, der es umsetzen kann“, erläuterte die Vorsitzende Carola Biehal.

Prüfenswert erscheine auch, das Projekt extern zu vergeben. „Wenn ich etwas nicht selbst hinbekomme, muss ich es rausgeben“, sagte Kammer-Mitglied Günter Wiedenauer. „Aber auch die Ausschreibung muss jemand machen“, hielt Klingler entgegen.

In jedem Fall müsse auch kurzfristig was passieren, war sich das Gremium einig. Denn in den vergangenen Wochen erreichten den Geruchsmelder von Neuschloss.net so viele Beschwerden der Anwohnerinnen und Anwohner wie noch nie. „Wenn das Problem nicht grundsätzlich gelöst werden kann, muss der Kanal eben nicht mehr vierteljährlich, sondern monatlich gespült werden, um die Neuschlößer vor dem Gestank zu verschonen“, forderte Mitglied Michael Bayer.

Die Kammer beschloss einstimmig ihren Wunsch, dass die Investionsmittel in Höhe von 75.000 Euro im Etat festgeschrieben werden – und bis zur Umsetzung der Arbeiten die Zahl der Spülungen wie vorgetragen erhöht werden soll.

neuschloss-radwegDie zentrale Einmündung des Ulmenwegs in die Landesstraße soll für Radfahrer sicherer werden. Das ist das Ergebnis einer Radverkehrsschau, die in der Bürgerkammer vorgestellt wurde. Konkret: Eine rote Markierung wird bald den Weg für Radler über den Ulmenweg kennzeichnen.

Viele Zweiräder sind auch zwischen Lorsch und Neuschloß unterwegs. Auf Anregung der Kammer soll nun ein Schild die Radler darüber informieren, dass sie Neuschloß erreichen. Damit wird unser Stadtteil wieder beispielgebend: Auch andere Vororte und die Kernstadt sollen die Idee der Kammer fortführend solche Hinweise bekommen – beispielsweise von Mannheim kommend auf dem Deich.

Dieses Schild wird bald Radfahrer aus Lorsch kommend in Neuschloß begrüßen.
Dieses Schild wird bald Radfahrer aus Lorsch kommend in Neuschloß begrüßen.

Eine schöne Aktion für unseren Nachwuchs: Die Mädchen und Jungen aus dem Kindergarten und der Krippe feierten gemeinsam mit Stefan Spiesbergers Musikschule „Kid on Keys“ den heiligen St. Martin. Zunächst zogen die Kleinen mit ihren Laternen durch den Wacholder- und Ulmenweg. Dann gemeinsames Singen auf dem Ahornplatz.

Die Sprecherin der Bürgerkammer, Carola Biehal, begrüßte die Gäste und freute sich über das große Interesse.

Ein kleines Jubiläum gibt es in diesen Tagen beim Sportclub Kurpfalz: Seit zehn Jahren können die Neuschlößer sich im Tai Chi üben. Ursprünglich eine chinesische Kampfkunst, wird Tai Chi jetzt als eine Bewegungslehre betrachtet, die der Gesundheit, Persönlichkeitsentwicklung und Meditation dient.

Trainerin ist Nicola Vallejos. Sie hat die Techniken während eines mehrjährigen Aufenthalts in China gelernt. Als sie nach Neuschloß zurückkam, gründete sie im Herbst 2006 die Abteilung des Sportvereins. Es fand sich eine kleine, aber treue Fangemeinde: Einige Frauen sind seit der Gründung der Abteilung bis heute dabei.

Während eines gemeinsamen Essens blickte Trainerin Vallejos mit den Aktiven auf die vergangenen zehn Jahre zurück. Der Vortrag samt Bildershow weckte viele Erinnerungen. Die Vorsitzende des Sportclubs, Christine Kotschner-Klein, überreichte der Kursleiterin als kleine Anerkennung einen Blumenstrauß (Bild oben).

Tai Chi ist nicht die einzige asiatische Sportart beim SC Kurpfalz. Der Verein bietet derzeit auch einen Qi-Gong-Schnupperkurs an. Die Neuschlößerin Ariane Lunkenbein leitet das Treffen im Bürgersaal. Bei Qi Gong wird Wert gelegt auf die Regulierung von Bewegung und Haltung, von Atmung und Aufmerksamkeit. Es gibt Übungen in Ruhe (im Liegen, Sitzen, Stehen) und in Bewegung.

„Die bewegten Übungen bringen die Gedanken zu völliger Ruhe, der Geist wird genährt und gestärkt, und die natürlichen Selbstheilungskräfte des Organismus werden angeregt und gestärkt“, erklärt der Verein. Wer es ausprobieren möchte, bekommt vergünstigte Konditionen.

Damit rückt bei dem Neuschlößer Sportverein die inhaltliche Arbeit wieder in den Mittelpunkt. Ende des vergangenen Jahres stand der Verein plötzlich ohne Ersten Vorsitzenden da. Der hatte zuvor zwar viele ambitionierte Pläne angekündigt; daraus geworden war aber wenig. Dazu kamen private juristische Probleme – all das endete mit dem Rück- und Austritt des Vereinschefs. Im Frühjahr rückte dann Christine Kotschner-Klein an die Spitze – und wird unterstützt von ihrer Stellvertreterin Heidemarie Schlindwein.

So groß war die Auswahl für die Besucherinnen und Besucher des Flohmarkts an der Pestalozzischule noch nie: 40 Tische voller Kleidung, Spielsachen und Bücher lagen bereit. Zum ersten Mal verteilt über den kompletten Flur im Erdgeschoss, angelegt als Rundweg durch die Pestalozzischule.

Am Eingang begrüßte der Förderverein die Gäste persönlich – und informierte so gleich über die neue Anordnung der Verkaufstische. Die meisten gingen später mit vollen Taschen zurück, einige sogar mehrmals.

Ein großes Angebot hielt das Café bereit. Zwei Dutzend Kuchen und teils auch Torten hatten Eltern und Großeltern gebacken und zum Verkauf zur Verfügung gestellt. Der Förderverein servierte wieder seine leckeren Crepes mit Nutella oder Zucker und Zimt. Die Rindswürste, vergünstigt geliefert von der Lampertheimer Metzgerei Blüm, rundeten das Angebot ab. Hinter der Bedientheke arbeite mit dem Vereinsvorstand auch Schulleiterin Michaela Ohse „Hand in Hand“.

Wer beim nächsten Mal wieder dabei sein will, kann sich schon jetzt den Termin des Frühjahr-Flohmarkts vormerken: Am Samstag, 25. März 2017, heißt es wieder: Alles fürs Kind. Dann mit Kleidung für die warme Jahreszeit, Fahr- und Laufrädern und Spielsachen für draußen.

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