Eigentlich hatte Neuschloß gehofft, das stinkende Problem sei gelöst. Doch die Hinweise der Anwohner über die Meldefunktion von Neuschloss.net sprechen eine andere Sprache. Alleine im Juli sind bisher mehr als ein Dutzend Beschwerden eingegangen über unangenehmen oder kaum erträglichen Kanalgeruch – so viele wie nie in so kurzer Zeit.

Die Beschwerden der Neuschlößer

Einige Zitate aus dem Meldungen.

„Der Kanal riecht sehr stark und unangenehm am Samstag, 7. Juli, im Akazienweg.“

„Seit unserer Rückkehr vom Urlaub am Sonntag, 15. Juli, bis heute, 19. Juli, unangenehmer bis kaum erträglicher Kanalgeruch im Ulmenweg.“

„Beim Frühstück auf der Terrasse ist der Kanalgeruch wahrnehmbar und unangenehm beim Frühstücken. Ecke Buchenweg – Lindenweg.“

„Seit Tagen sehr unangenehm, so dass man auch von Besuchern auf den Gestank angesprochen wird. Auch als es noch nicht so warm war. Im Ulmenweg.“

Die Formulierungen zeigen, wie sehr sich die Neuschlößer davon belästigt fühlen. Und sie machen klar: Das Geruchsproblem entsteht nicht nur in einer bestimmten Ecke des Stadtteil. Mit dem Linden-, Buchen-, Ulmen- und Akazienweg ist vielmehr der komplette Verlauf des Kanalhauptstrangs durch den Stadtteil betroffen.

Bis zum Sommer konnten die Neuschlößer hoffen, dass die im vergangenen Herbst zwei eingebauten automatischen Kanalspülanlagen den Geruch vertreiben. Seit sie in Betrieb sind, stank es deutlich weniger – bis Anfang Juli. Erster Stadtrat Jens Klingler hatte jüngst in einer öffentlichen Sitzung der Bürgerkammer berichtet, die Verwaltung könne Parameter der Anlage wie die Häufigkeit der Spülungen verändern und setze deshalb auf Rückmeldungen der Bürger. Denkbar sei auch, eine dritte Spülanlage einzubauen, hatte Klinger gesagt.

Die Stellungnahme der Stadtverwaltung

Neuschloss.net hat die Stadtverwaltung jetzt gefragt, wie sie kurz- und mittelfristig auf die neue Entwicklung reagieren will. Die Pressestelle übermittelte uns daraufhin eine schriftliche Erklärung, in der es einleitend heißt, man nehme die Beschwerden über den Kanalgeruch in Neuschloß sehr ernst.

Wichtig für Neuschlößer ist die Information, dass wir es indirekt selbst in der Hand haben, wie oft der Kanal gespült wird, um Ablagerungen zu beseitigen. In der Stellungnahme heißt es nämlich, „bei eingehenden Geruchsmeldungen“ werde „gegebenenfalls der Kanal gespült.“ Solche Hinweise an die Verwaltung sind wie seit Jahren möglich über das Formular auf Neuschloss.net und über den allgemeinen Mängelmelder der Stadt.

Weiterer Ansatzpunkt der Verwaltung ist das Abwasser aus Hüttenfeld. Es kommt über eine Druckleitung nach Neuschloß – und wird in der Höhe des Forsthauses an der L3110 in das normale Kanalsystem übergeben. Dann dreht das Abwasser eine große Runde durch unseren Stadtteil, bevor es im Sammelbecken am hinteren Waldfriedhof-Parkplatz wieder in einer Druckleitung zur Kläranlage verschwindet. Im Abwasserpumpwerk in Hüttenfeld geben die Arbeiter jetzt mehr Sauerstoff zu, was den Geruch vermindern soll. Zudem wird der aus Richtung Hüttenfeld kommende Kanal derzeit wöchentlich durchgespült – „um den gewünschten Effekt der Schwallwasserspülklappen zu erzielen“, wie es erläuternd heißt.

Ferner seien am 18. Juli die Filter in den Kanälen komplett erneuert worden. Mittelfristig sei geplant, die einzelnen Hausanschlüsse zu prüfen und Geruchsmessungen durchzuführen.

Welchen Effekt all diese Dinge haben, wird sich zeigen müssen. Wichtig sind deshalb weiter die Rückmeldungen der Neuschlößer. Die Stadtverwaltung scheint sich selbst nicht sicher zu sein. Sie schreibt abschließend, sie hoffe „mit diesen Maßnahmen, das Problem in den Griff zu bekommen.“ Allerdings trage „die derzeitige Wetterlage mit andauernder Hitze und kaum Regen nicht zwangsläufig zu einer Entspannung der Geruchsbelästigungen bei.“

Wenn bei Großevents Sportlerinnen und Sportler unseren Stadtteil kreuzen, lassen sich die Neuschlößer nicht zweimal bitten. Wie beim Spargellauf gab es auch beim Triathlon laute Unterstützung am Wegesrand.

Die „Meute“ hatte wieder an der Landesstraße ihre Zelte, Tische und den Grill aufgebaut. Kurz nach halb elf saußten dann die ersten Radfahrer vorbei – unter dem Applaus der Neuschlößer. Nach einer guten Viertel Stunde war der sportliche Teil erledigt.

Das Publikum freilich blieb noch eine gute Weile – kein Wunder, rockte die Band „Tornschlabbe“ doch ordentlich durch den Vormittag.

Hier weitere Bilder von dem „Meute“-Event.

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An der Pestalozzischule, wo auch die Neuschlößer Kinder lernen, können im neuen Schuljahr mehr Mädchen und Jungen in die Nachmittagsbetreuung gehen als bisher. Allerdings wird es genügend Plätze erst nach den Herbstferien geben. Das berichtet heute der Südhessen Morgen. Dann soll eine vierte Gruppe mit 17 Plätzen öffnen.

Direkt zum Schuljahresbeginn werden zunächst sechs Kinder zusätzlich in die bestehenden Gruppen aufgenommen. Gleichzeitig werden dann die räumlichen Voraussetzungen geschaffen, um die vierte Gruppe öffnen zu können. Bisher können 75 Grundschüler nach Schulschluss bis spätestens 16.30 Uhr betreut werden. Getragen wird die Einrichtung von einem Elternverein.

Auch der kommunale Kindergarten in Neuschloß stockt auf. Nach den Ferien wird er mit 60 Kindern und 16 Erzieherinnen voll ausgelastet sein. Passend zum 30. Geburtstag der Einrichtung gibt es ein großes Geschenk: Der Kindergarten erhält ein neues Außengelände. Eine Investition im Wert von 20.000 Euro, wie ebenfalls der Südhessen Morgen berichtet.

Neuschloß trauert im Gertrude („Traudel“) Neudecker. Eine Krankheit hat sie nur 67 Jahre alt werden lassen. In den Achtzigerjahren war sie mit ihrer Familie in den Wacholderweg gezogen – und engagierte sich bald über mehrere Wahlperioden hinweg im Ortsbeirat. Sie gehörte von 1997 bis 2016 zur FDP-Fraktion, die der seinerzeitige Ortsvorsteher Gottlieb Ohl führte.

In den Treffen des Stadtteilgremius gehörte Traudel Neudecker nicht zu jenen, die zu jedem Thema lange Reden halten. Lieber griff sie mit kurzen, klaren Stellungnahmen ein, wenn es in einer Debatte galt, zu einer Lösung zu kommen.

Zuhilfe kam ihr bei ihrer Arbeit, dass sie viel im Stadtteil unterwegs und dabei mit den Neuschlößern im Gespräch war. Daraus resultierende Anregungen brachte sie in den Ortsbeirat ein – etwa, dass der Fuß- und Radweg zwischen Landesstraße und Wacholderweg eine Beleuchtung braucht. Und so muss es auch nicht verwundern, dass Traudel Neudecker es war, die nach einiger allgemeiner Ratlosigkeit auf die Idee kam, wo man den lange erwünschten Bolzplatz bauen könnte – am Spielplatz im Alten Lorscher Weg nämlich.

Die Bürgerkammer erinnerte in ihrer jüngsten öffentlichen Sitzung an die Verstorbene mit einer Gedenkminute. Auch der Südhessen Morgen würdigte die engagierte Neuschlößerin.

Ergänzung vom 20. Juni 2018: In den Tageszeitungen erscheinen heute Traueranzeigen. Stadtverordnetenvorsteherin Brigitte Stass und Bürgermeister Gottfried Störmer schreiben, der Tod von Traudel Neudecker habe große Betroffenheit ausgelöst. Beide erinnern daran, dass sich die Kommunalpolitikerin auch in der Stadtverordnetenversammlung und in einigen Kommissionen für die Belange ihrer Mitbürger aktiv und ehrenamtlich zur Verfügung gestellt habe.

Das Team der Kinderarztpraxis Peter Bärwinkel trauert um eine „ehemalige Mitarbeiterin, Kollegin, Freundin und gute Ratgeberin“. Es beschreibt Traudel Neudecker als „große Persönlichkeit, die stets liebevoll, hilfsbereit und dabei immer geduldig mit ihren Mitmenschen und den vielen kleinen Patienten“ umgegangen sei.

Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung ist am Dienstag, 26. Juni, 10 Uhr, auf dem Waldfriedhof. Anstelle von Blumen bitten die Hinterbliebenen um eine Spende an die Kinderhospiz „Sterntaler“ (IBAN DE19 4306 0967 6026 3478 00, Stichwort „Traudel Neudecker“).

Die Bürgerkammer setzt sich dafür ein, dass die Busse der Linien 602 und 605 weiter im Ulmenweg halten. Sie begrüßt, dass den Ahornweg-Anwohnern mit kurzen Bussen an Wochenenden und in den Ferien bereits entgegen gekommen wird. Und sie setzt darauf, im Zuge einer Neuordnung des Lampertheimer Busverkehrs mit dem S-Bahn-Start zu einer Gesamtlösung zu kommen.

Der Beschluss im Wortlaut:

  • Die Bürgerkammer begrüßt, dass die Sorgen der Ahornweg-Anwohner erst genommen werden und bereits jetzt zu Randzeiten kurze Busse zum Einsatz kommen.
  • Die Bürgerkammer hält es für wichtig, dass es in Neuschloß auch künftig einen attraktiven Busverkehr geben wird.
  • Die Bürgerkammer strebt, im Zuge einer grundsätzlichen Anpassung des Busverkehrs (ggf. im Rahmen der Einführung der S-Bahn), eine Lösung an, die möglichst vielen Interessen gerecht wird. Ein Ansatz könnte eine Linienführung sein, die noch mehr auf kurze Busse setzt.
  • Die Bürgerkammer hält weitere Gespräche mit dem Busunternehmen zum Thema Geschwindigkeit und Hupen für dringend nötig.

Um einen Eindruck vom Gewicht des Themas zu bekommen: Tagüber fährt grob über den Daumen jede Stunde ein Bus pro Fahrtrichtung durch den Stadtteil. Konkret fährt die 605 an Schultagen einmal am Morgen zur Pestalozzischule und dreimal am Mittag zurück. Die 602 rollt 13-mal über das Fachmarktzentrum (Aldi, Rede etc.), Bahnhof und Innenstadt zum Schulzentrum Wes; zwölfmal zurück.

In der Diskussion, in der die Bürgerkammer explizit die im Publikum anwesenden Anwohnnerinnen und Anwohner einbezog, fasste eine Präsentation noch einmal die Argumente zusammen. Demnach sprechen dafür, dass die Busse aus dem Wohngebiet verschwinden

  • die Wohnqualität von Anwohnern: Busse sind laut und verbreiten Abgase,
  • die Sicherheit von Anwohnern: Busse in normaler Länge überfahren teils den Bürgersteig,
  • die Verkehrssicherheit: Busse in normaler Länge fahren teils auf der Gegenfahrspur.

Als Argumente dafür, dass die Haltestelle „Neuschloß Ulmenweg“ weiter angefahren wird, wurden genannt:

  • kürzere Wege für viele Neuschlößer: Wir haben zwei Bushaltestellen, die jeweils ein Einzugsgebiet von Straßen im Ortsteil abdecken.
  • Einkaufsmöglichkeit: Linie 602 fährt vor allem für die Neuschlößer das Fachmarktzentrum an. Lange Tragewege sind da nicht zielführend.
  • Mit dem demografischen Wandel wird die Busanbindung wichtiger.
    Mehr Sicherheit, besonders für Schulkinder an der Haltestelle Ulmenweg mit dem angegliederten Ahornplatz. Alternative bedarf Fußweg entlang der Landesstraße.
  • Infrastruktur: Haltestelle Ulmenweg stärkt den Ahornplatz und das Kiosk am Ahornplatz als letzte Einkaufsmöglichkeit.
Der Ahornweg enthält zwei 90-Grad-Kurven - nicht einfach für Busse.
Der Ahornweg enthält zwei 90-Grad-Kurven – nicht einfach für Busse.