„Vor 25 Jahren, als alles hier begann“, singt der Chor des Kindergartens – und viele Neuschlößer klatschen und freuen sich mit. Im Jahr 1988 bekam der Stadtteil seine Kita – bis dahin musste der Nachwuchs mit einem Bus nach Lampertheim fahren, aufgeteilt auf verschiedene Einrichtungen. Der eigene Kindergarten, verbunden mit der dazugehörigen Elternarbeit, das war in dem gerade deutlichen gewachsenen Neuschloß ein erster, wichtiger Grundpfeiler für eine eigene Identität.
Dass das Gebäude, konzipiert von dem Neuschlößer Architekten Robert Geiger, ein „sehr gelungenes Objekt ist“, wie Bürgermeister Erich Maier in einer kurzen Ansprache noch einmal herausstreicht, trug dazu seinen Teil bei. In der Tat kann der Stadtteil stolz sein auf einen so schönen Kindergarten. 1,5 Millionen Mark haben Planung und Bau damals gekostet, erinnert Maier. Die Kinderkrippe, die nebenan ihrer Fertigstellung entgegen sieht, ist als Fertigbau nicht individuell geplant und architektonisch wenig anspruchsvoll – und kostet fast den gleichen Betrag, in Euro allerdings.
„Die ersten, die zu uns gekommen sind, bringen nun ihr eigenes Kind“, reimt der Nachwuchs in seinem Vortrag nach der Melodie des Udo-Jürgens-Evergreens „Mit 66 Jahren“. In der Zwischenzeit ist viel passiert. Die Altlastensanierung etwa. Für eineinhalb Jahre war die Kita geschlossen; wieder mussten die Kinder mit dem Bus nach Lampertheim fahren, in die Alte Pestalozzischule als Ausweichquartier. Sammelstelle war der Bürgersaal am Ahornplatz, wie Ortsvorsteherin Carola Biehal erinnert. Sie war in früheren Jahren Elternbeirätin im Kindergarten.
„Wir lieben Kinder“, ruft sie aus – und deutet eine Neuigkeit an: „Wir hoffen, dass wir im Neuschlößer Kindergarten bald wieder eine dritte Gruppe öffnen können.“
Die jungen Gäste nutzen derweil den praktischen Umstand, dass bei einer Feier im Kindergarten automatisch auch Spielgerät bereit steht. Trampolin, Rutsche und Schaukel sind schnell beschlagnahmt. Die Erwachsenen plaudern derweil bei Kaffee und Kuchen, Eltern haben das Buffet organisiert. Oder lassen mit Hilfe einer kleinen Ausstellung mit Bildern und Zeitungsartikel die vergangenen 25 Jahre Revue passieren
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