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Liebe Neuschlößerinnen und Neuschlößer!


Klatsch und Klatschen - so lässt sich das Event der "Meute" an der Bushaltestelle "Neuschloß Ort" beschreiben. Applaudiert haben dort viele Leute aus Neuschloß den sportlich Aktiven, die im Rahmen des Triathlons mit dem Fahrrad auf der Landesstraße vorbei rauschten. Und gebabbelt wurde natürlich auch viel - bei frisch gegrillten Würstchen und gekühlten Getränken.
Die Gespräche kreisten immer wieder um zwei Themen. Zum einen die großangelegte Glasfaser-Kampagne von GGEW/Energieried und Deutscher Giganetz. Viele überlegten: Lohnt sich das für mich? Der Neuschloß-Newsletter nimmt das in dieser Ausgabe zum Anlass für eine ausführliche, zusammenfassende Entscheidungshilfe.

Zunächst aber geht es um den anderen Diskussionsstoff. Im Stadtteil ziehen derzeit Leute von Haustür zu Haustür - und bieten als angeblich seltene gute Gelegenheit an, Gartenwege zu säubern und abzustrahlen. Eine ganze Reihe von Aspekten weckt dabei Zweifel an der Seriosität der Männer. Schließlich blicken wir noch auf die nächste Lampertheimer sportliche Großereignis, das Neuschloß betrifft: den Spargellauf.

Wenn ihr denkt, auch andere könnten sich für unsere Themen interessieren, leitet doch einfach diese Ausgabe des Newsletters weiter. Gerne mit einer Empfehlung, sich selbst anzumelden. Ihr wisst ja: Das geht ganz einfach unter neuschloss.net/newsletter - oder über den grünen Button gleich unter diesem Text.

Eine erkenntnisreiche Lektüre wünscht

Michael Bayer
Redaktion Neuschloss.net

Die Themen im Überblick

1. Dubiose Handwerker ziehen von Haus zu Haus
2. Glasfaser: Antworten auf die wichtigsten Fragen
3. Foto-Eindrücke vom "Meute"-Event zum Triathlon
4. Spargellauf durch Neuschloß

1. Dubiose Handwerker ziehen von Haus zu Haus

Grundsätzlich mögen wir unsere Gärten ja grün. Nur zwischen dem Pflaster muss nicht zwingend wachsen, was wir als Unkraut bezeichnen. Und auch den Betonsteinen selbst könnte eine Auffrischung meist gut tun.

"Kärchern" ist das Verb für diesen Vorgang, abgeleitet von der Firmenbezeichnung des Herstellers der entsprechenden Hochdruckreiniger. Nun braucht man dafür nicht nur ein solches Gerät, sondern auch viel Kraft und Geduld. Zudem entsteht beim Säubern jede Menge Dreck, man wird durch und durch nass - eine schöne Arbeit ist also was anders.

Da scheint die Hilfe doch wie gerufen zu kommen, die in diesen Tagen an vielen Neuschlößer Haustüren angeboten wird. Man sei zufällig in der Gegend unterwegs und habe dank glücklicher Umstände noch Restbestände an Reinigungsmittel im Tank, das Einfahrten und Gartenwege zum Strahlen bringen könne. Die Masche erinnert an angebliche Dachdecker, die ebenfalls zufällig kleinere Schäden an Ziegeln gesehen haben wollen - und am Ende unangemessen viel Geld kassieren für ein unverhofft komplett neu eingedecktes Dach.

Neuschloss.net liegen Informationen vor, nach denen zumindest die Preisgestaltung fragwürdig ist. Demnach wurde einem Anwohner vorgeschlagen, die Betonsteine für stolze 3000 Euro zu säubern. Am Ende flossen 2000 Euro für eine Arbeit, die zwei Leute nicht mal einen Tag lang beschäftigt. In einem anderen Fall mit vergleichbaren Anforderungen gingen die Männer mit 1700 Euro ins Rennen - und ließen sich bis auf 700 Euro runterhandeln. Den Anwohnern kam das seltsam vor; sie stimmten den Arbeiten trotz des "Rabatts" nicht zu.

Die Qualität der Reinigung und wie nachhaltig sie wirkt, lässt sich schwer einschätzen. Auffällig: Die Männer spritzen den Abraum in der Regel auf den Gehweg, teils auch in die Gullies dort - und machen dann Feierabend. Eine verwunderte Nachbarin bekam zu hören: Die Stadt komme ohnehin regelmäßig vorbei und mache sauber.

Erst als die Frau vorschlug, diese Frage mit einem Anruf im Rathaus zu klären, wurden plötzlich die Reste eingefasst. Andernorts sah man Anwohnerinnen und Anwohner, die selbst den Kram mühevoll wegschafften, nachdem die beauftragten Fachkräfte verschwunden waren.

Habt ihr auch Beobachtungen oder Erfahrungen mit den Haustür-Angeboten? Was ist euch aufgefallen? Schreibt uns eine Mail an redaktion@neuschloss.net.

2. Glasfaser: Antworten auf die wichtigsten Fragen

Plakate der Deutschen Giganetz, die mit der GGEW und Energieried kooperiert.
Kaum eine Laterne in Neuschloß, die nicht ein Plakat ziert, das für einen Glasfaser-Anschluss wirbt. Der Wirbel ist groß - vor allem, seit die Deutsche Telekom völlig überraschend verkündete, sie werde ebenfalls das superschnelle Internet anbieten. Was am Ende nur halb stimmte. Aber klären wir die Fragen der Reihe nach.

Ganz grundsätzlich: Brauche ich überhaupt ein schnelleres Internet?
Das ist eine Frage des Zeitraums. Wer in Neuschloß aktuell mit der DSL-Technik online geht, bekommt Daten in der Regel mit Übertragungsraten von gut 100 MBit pro Sekunde ins Haus, je nach Entfernung zum zuständigen grauen Kasten vielleicht auch etwas mehr. In die andere Richtung geht es mit 40 Mbit/s. Für heutige Anwendungen, selbst Videokonferenzen und Internet-Fernsehen, genügt das Downloadtempo in jedem Fall; der Upload passt normalerweise auch. Die Erfahrung zeigt aber: Die Menge der zu übertragenden Daten steigt stetig. Deshalb dürfte die Kapazität, die DSL bietet, mittelfristig an ihre Grenzen stoßen. Zumal die Technik, die zumindest bei den letzten Metern auf dünnen Kupferleitungen des alten Telefonnetzes der Deutschen Telekom setzt, als ausgereizt gilt. Hier sind keine Temposprünge mehr zu erwarten. Wer also weit nach vorne blickt, wird umsteigen.

Ist der Kabelanschluss eine Tempo-Alternative?
In den 80er Jahren wurde auch in Neuschloß ein zweites Netz mit deutlich dickeren Kupferleitungen verlegt: fürs Kabel-TV. Längst lassen sich damit auch leistungsstarke Internetzugänge realisieren, was in Neuschloß Vodafone als Nachfolger von Unitymedia auch macht. Schon seit Jahren ist unser Stadtteil hier gut ausgebaut - möglich sind Übertragungsraten von bis zu 1000 Mbit pro Sekunde im Download. Es gibt zwei Wermutstropfen: Die Daten in Richtung Internet, also der Upload, kommen nur auf 50 Mbit/s. Und die Erfahrung nicht weniger Leute aus Neuschloß zeigt: Die Technik ist anfällig für Störungen. Aber wenn das TV-Kabel ohnehin ins Haus kommt, ist das durchaus eine bedenkenswerte Alternative, wenn hohe Uploadraten nicht zwingend sind.

Was bringt nun das Glasfaser mehr?
Beim Glasfaser-Anschluss werden die Daten in Lichtgeschwindigkeit bis ins Haus übertragen (bei DSL nur bis zum grauen Kasten). Der kommunale Energieversorger GGEW aus Bensheim, mit dem die Lampertheimer Energieried in Kürze zusammengeht, bietet in Kooperation mit dem Hamburger Unternehmen Deutsche Giganetz an, im kompletten Stadtgebiet von Lampertheim und den Ortsteilen ein Glasfasernetz zu errichten. Voraussetzung: 40 Prozent der Haushalte erklären bis zum 11. September 2023, dass sie mitmachen. Der stärkste "Riedspeed"-Tarif kommt mit 1000 Mbit/s im Download daher - und unschlagbaren 500 Mbit/s im Upload. In der Stadt läuft eine große Werbekampagne für das Projekt, die auch Bürgermeister Gottfried Störmer unterstützt.
Aktuell endet in Neuschloß das Glasfaser in den grauen Kästen am Gehweg.
Gibt es noch andere Glasfaser-Anbieter?
Etwas überraschend brachte sich jüngst auch die Deutsche Telekom mit ihrem Partner GlasfaserPlus aus Köln ins Rennen. Ihr Versprechen: Sie bestehe nicht auf ein Quorum, sondern baue in jedem Fall aus. Auf Nachfrage von Neuschloss.net zeigte sich jedoch: Die Pläne der Telekom gelten nur für die Kernstadt - und dort wiederum ausschließlich westlich der Bahnlinie. Das heißt: Europaring, Rosenstock und Guldenweg sind hier genauso außen vor wie alle Stadtteile und somit auch Neuschloß.

Welche Auswirkungen hat das Projekt der Telekom?
Wenn in der Kernstadt, wo die Haushalte die Wahl haben, viele zum rosa Konzern gehen, könnte das Quorum der GGEW verfehlt werden. Dann gäbe es womöglich in den Randgebieten und in allen Stadtteilen kein Glasfaser. Die Kernstadt würde sich also solidarisch zeigen, wenn sie mit der GGEW jenen Anbieter unterstützt, der sein Netz auch außerhalb aufziehen würde.

Was ist mit der Anschlussgebühr?
Das Glasfaser ins Haus zu legen, ist meist aufwendig. Deshalb verlangen die Anbieter oft drei- bis vierstellige Anschlussgebühren. Für Lampertheim offerieren GGEW und Telekom nun, auf den Betrag zu verzichten, wenn sich Haushalte früh anmelden. Im Falle der GGEW - nur die bietet ja Glasfaser in Neuschloß an - läuft die Frist bis zum Montag, 11. September 2023.

Und die laufenden Kosten?
Da hier Bewegung im Spiel sein dürfte, verlinken wir auf die entsprechenden Tabellen: GGEW, Telekom (nicht in Neuschloß), Vadafone (vormals Unitymedia). Beide Glasfaser-Anbieter stellen ihr Netz übrigens nach einer Mindestvertragslaufzeit weiteren Telekommunikationsfirmen zur Verfügung. Das ermöglicht perspektivisch alternative Angebote.

Sind noch Fragen offen? Schreibt uns an redaktion@neuschloss.net - wir versuchen dann, für euch die Dinge zu klären.

3. Foto-Eindrücke vom "Meute"-Event zum Triathlon

Schwimmen bei den sommerlichen Temperaturen mag ja noch angenehm sein. Aber mit dem Rad um die Wette fahren – und danach noch rennen? Da kann etwas Motivation nur gut tun. In Neuschloß konnten sich alle, die beim Triathlon dabei waren, davon eine schöne Portion abholen.

Etwa 70 Leute aus Neuschloß waren zur Bushaltestelle an der Landesstraße gekommen, um den Sportlerinnen und Sportlern zuzujubeln, die mit dem Fahrrad dort zweimal vorbeikamen – auf den Weg zur Brücke über die Autobahn 67 und zurück in die Kernstadt.
Stadtteil-Klatsch und Klatschen für die sportlich Aktiven - hier geht beides.
Stadtteil-Klatsch und Klatschen für die sportlich Aktiven – dass dabei beides gut funktionierte, ist der Neuschößer „Meute“ zu verdanken. Sie hatte ihre Zelte auf der Rasenfläche neben der Landesstraße aufgebaut.
Blick ins Zelt auf der Grünfläche.
Für die angenehme musikalische Begleitung war das Lampertheimer Duo Autark mit Bernd „Schepper“ Schäfer zuständig. Die Musiker widerstanden souverän der Versuchung, sich mittels übertriebener Lautstärken selbst in den Mittelpunkt zu rücken. Stattdessen unterstrich ihr Akustik-Gitarren-Sound mit Gesang den Charakter des gemütlichen Sonntagvormittags.
Duo Autark mit Akustik-Rock.
Die Grillmeister der "Meute".
Bon- und Getränkeverkauf der "Meute".

4. Spargellauf durch Neuschoß

Sonne, aufgereihte Becher, eine kalte Dusche - so oder ähnlich sieht es (hoffentlich) am Samstag, 8. Juli, wieder rund um den Ahornplatz aus. Am Nachmittag und Abend ist Spargellauf - und jene Aktive, die sich die 21,1 lange Strecke ausgesucht haben, kommen durch den Ulmen-, Ahorn- und Akazienweg.

Dann werden sie schon eine beachtliche Strecke hinter sich haben: nach dem Start im Sportzentrum Ost durch Lampertheim und entlang der Bundesstraße 44 in Richtung Bürstadt, weiter über den Boxheimer Hof zum Bürstädter Wald, am Wasserwerk vorbei und nach Neuschloß. Ziel ist wieder das Sportzentrum Ost.

Seit vielen Jahren gibt es nicht nur am Ahornplatz eine offizielle Support-Station. Auch anderswo entlang der Strecke kommen Menschen aus unserem Stadtteil zusammen, bauen teils beachtliche Buffets mit Essen und Getränken auf - und jubeln den Laufenden zu. Eine schöne kleine Tradition - für Neuschloß genauso wie für die Läuferinnen und Läufer.

Kleiner Hinweis noch: Wer mit dem Auto unterwegs ist, muss von 16 Uhr an mit kleineren Behinderungen rechnen.

Zum Mitmachen: drei Termine

  1. Mittwoch, 5. Juli, 20 Uhr: Kirchenkino der ev. Johannesgemeinde im Gemeinderaum am Ahornplatz.
  2. Samstag, 22. Juli, 19. 30 Uhr: Café Newcastle Sommerbühne mit „Always Chilled“ auf dem Ahornplatz.
  3. Samstag, 7. September, 19 Uhr: 11. Sitzung des Ortsbeirats im Bürgersaal am Ahornplatz.
Neuschloß stellt sich auf den Klimawandel ein. Und das ist gut so, gilt doch die Rheinebene schon bisher als eine der wärmsten Gegenden Deutschlands. Möglicherweise wird es bald wichtiger, die Wohnung im Sommer zu kühlen als sie im Winter zu wärmen. Eigener günstiger Strom ist da überaus nützlich; die nötigen Photovoltaik-Anlagen sehen wir immer öfter auf den Dächern unseres Stadtteils. Und hier und da lässt sich beim Sonntagsspaziergang sogar eine jener politisch so umstrittenen Wärmepumpen entdecken, die langsam aber sicher Öl und Gas beim Heizen ersetzen sollen.

Jetzt seid ihr dran!

Wie gefällt euch das Newsletter-Format? Was können wir besser machen? Was ausbauen, was kleiner fahren? Was sagt ihr zum Ton? Eure Rückmeldungen sind wichtig, damit der Newsletter auf Dauer gut ankommt! Schreibt uns bitte direkt per Mail an redaktion@neuschloss.net. Danke für eure Unterstützung!

Ihr seid neu und habt die bisherigen Ausgaben des Newsletters verpasst? Kein Problem, sie lassen sich natürlich auch nachlesen.
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