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Liebe Leserin, lieber Leser!


Neuschloß blüht auf. Das können sicher alle bestätigen, die beim sonntäglichen Spaziergang an der Grünanlage vor dem Beamtenbau vorbeikommen. Die Zierkirche dort lenkt so manche Blicke aus den vorbei rauschenden Autos auf sich. Genauso wie die wundervollen gelben Osterglocken, nur wenige Meter weiter auf der anderen Seite der Landesstraße.
Passend zu dieser Stimmung planen Ortsbeirat, Bürgerkammer, der Verein "Die Meute e.V." und Cultur Communal ein Frühlingsfest in Neuschloß. Das Wochenende im Schlosshof wird geprägt sein von viel Livemusik, lokaler Comedy, gutem Essen und einem vielfältigen Kinderprogramm. Auch einen Zeltgottesdienst wird es geben, mit dabei der beliebte Chor "Ephata". Markiert euch also im Kalender schon einmal den 22. und 23. April!

Ein zartes junges Pflänzchen ist auch noch dieser Newsletter. Er ist entstanden, damit möglichst viele Leute aus Neuschloß und Umgebung wichtige und interessante Themen aus unserem Stadtteil erfahren. Derzeit finden die meisten Leserinnen und Leser über Facebook zu Neuschloss.net. Damit sind wir aber abhängig von einem Algorithmus, den wir nicht beeinflussen können. Mit dem Newsletter hingegen kommunizieren wir direkt.

Deshalb meine Bitte: Berichtet gerne in eurem Bekanntenkreis über den Newsletter von Neuschloss.net. Oder leitet ihn einfach mit einer kurzen Empfehlung weiter. Die Anmeldung ist unkompliziert möglich unter neuschloss.net/newsletter - oder über den grünen Button gleich unter diesem Text.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

Michael Bayer
Redaktion Neuschloss.net

Die Themen im Überblick

1. Unterirdisch gebaute Bahntrasse denkbar
2. In Neuschloß bleiben nachts die Lampen an
3. Der verflixte Wacholderweg und die Vorfahrt
4. Kanalgeruch: Stadt macht leise Hoffnung
5. Beliebter Neuschloß-Treff der Bürgerkammer

1. Unterirdisch gebaute Bahntrasse denkbar

Ein bergmännischer Tunnel bei Lampertheim für die Neubaustrecke Frankfurt – Mannheim rückt immer weiter in den Bereich des Möglichen. Nachdem die Deutsche Bahn bereits diese Variante ganz offiziell in ihre Untersuchungen aufgenommen hat, gibt es nun auch eine Äußerung von Lampertheims Bürgermeister Gottfried Störmer, die aufhorchen lässt.

In der jüngsten öffentlichen Sitzung des Ortsbeirats des Stadtteils Neuschloß sagte das Stadtoberhaupt wörtlich: „Ein bergmännischer Tunnel ist so abwegig nicht.“

Dazu muss man wissen: Störmer gilt grundsätzlich als Verwaltungschef, der öffentlich zurückhaltend und vorsichtig formuliert. Insofern darf davon ausgegangen werden, dass seine Aussage nicht aus der Luft gegriffen ist. Und in Bahnfragen ist er gut informiert: Schon im Herbst 2019, als es um die grundsätzliche Routenführung ging, hatte er sich früh in die richtige Richtung geäußert.

Für Neuschloß ist die Bauweise auch deshalb interessant, weil davon die genaue Route der Strecke abhängen dürfte. Graben Bagger die Gruben zum Verlegen der Gleise, rollen die Züge östlich hinter dem Altem Lorscher Weg. Wird unterirdisch gebohrt - die Rede ist von 30 Meter Tiefe -, würde naheliegenderweise eine gerade verlaufende, direkte Strecke ausgewählt. Die ginge dann wahrscheinlich westlich an unserem Stadtteil vorbei - etwa zwischen Pumpstation und Waldfriedhof.

Aktuell prüft die Bahn, welche Bauweisen technisch möglich sind. Das Beteiligungsforum, in dem vom Bau Betroffene wie Kommunen und Verbände vertreten sind, wird dann eine Empfehlung abgeben. Entscheiden über die genaue Trasse, die Bauweise und die damit verbundenen Kosten wird am Ende der Deutsche Bundestag.

2. In Neuschloß bleiben nachts die Lampen an

Die Bürgerkammer im Ortsbeirat hatte im vergangenen September angeregt, zur späten Stunde nur noch jede zweite Straßenlaterne leuchten zu lassen, um Energie zu sparen. Nun ist klar: Daraus wird nichts. Und auch anderswo in Lampertheim bleibt alles beim Alten.

Auf Nachfrage von Heidrun Kemnitzer erläuterte Bürgermeister Gottfried Störmer im Ortsbeirat, eine technische Überprüfung habe ergeben: Es lassen sich nicht einzelne Lampen abschalten. „Die hängen alle am gleichen Stromkreis“, sagte der Verwaltungschef. Die Kabel umzuklemmen, sei zu aufwendig.

Das gelte nicht nur für den Stadtteil Neuschloß, sondern die gesamte Gemeinde. Auch die Installation von Bewegungsmeldern bringe unangemessene Kosten mit sich.

Anderswo scheitern die Einsparungen an den Zuständigkeiten. „Wenn es nach mir ginge, würden wir die Laternen an der Landesstraße 3110 zwischen Neuschloß und der Kernstadt komplett abschalten. Auf der Bundesstraße 44 nach Bürstadt haben wir ja auch kein Licht“, sagte Störmer. Allerdings sei für die L3110 die Landesbehörde Hessen Mobil zuständig. Und die wolle nicht abschalten.

Neuschloss.net meint: Zwischen der Kernstadt und Neuschloß sind in den Abendstunden mangels Busanbindung viele Frauen und Männer mit dem Fahrrad unterwegs. Da ist die Beleuchtung schon sinnvoll!
Und was meint ihr dazu? Schreibt uns an redaktion@neuschloss.net.

3. Der verflixte Wacholderweg und die Vorfahrt

Es ist eine der größten Kreuzungen in Neuschloß, wo Ulmen-, Ahorn- und Wacholderweg zusammentreffen. Mal angenommen, ihr wollt hier geradeaus weiter in den Ulmenweg fahren - und von rechts nähert sich ein Auto aus dem Wacholderweg. Wer darf dann als erstes fahren? Richtig, ihr auf dem Weg geradeaus im Ulmenweg. Denn in diesem Fall gilt nicht Rechts-vor-Links.

Das blaue Schild über den Gartenhecken zeigt es: Der Wacholderweg ist als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen. Und wer aus einer solchen Spielstraße ausfährt, muss immer warten - egal ob rechts oder links. Viele, die hier unterwegs sind, scheinen das nicht zu wissen.

Es ist insgesamt verflixt mit dem Wacholderweg. Weil Kindergarten und Krippe an einer langgezogenen Kurve liegen und dort viele Eltern halten, sah sich die Stadtverwaltung aufgerufen, Sicherheit zu schaffen. Eine Einbahnstraße war die erste Idee, gegen die aber Menschen redeten, deren schräge Einfahrten damit schlecht zu erreichen wären.

Es folgte die Spielstraße, was heißt: Autos dürfen auf dem Gehweg parken - und Fußläufige die Fahrbahn verwenden. Ersteres klappt natürlich ganz hervorragend - zweites aber überhaupt nicht, weil kaum ein Fahrzeug im vorgeschriebenen Schritttempo unterwegs ist. Es merkt halt niemand, dass der Wacholderweg ein verkehrsberuhigter Bereich ist, weil die Straße überhaupt nicht so aussieht. Daher auch die Verwirrung an der Kreuzung.

Immerhin will die Stadt jetzt das blaue Schild demnächst auch auf die Fahrbahn malen. Und ihr könntet vielleicht, dank dieses Newsletters bestens informiert, ein bisschen rumerzählen, wie es sich mit dem Wacholderweg verhält.

4. Kanalgeruch: Stadt macht leise Hoffnung

Die Bürgerkammer kämpft im Ortsbeirat weiter gegen den Kanalgeruch. In einem einstimmig angenommenen Antrag fordert sie die Stadtverwaltung dazu auf, die Schwefelwasserstoff-Konzentration im Abwasserkanal so gering zu halten, dass keine Geruchsbelästigung entsteht. Dazu müsste die Stadt weiter Stoff Eisen(II)-chlorid kaufen und zugeben.

Bürgermeister Gottfried Störmer erklärte in einer ersten Reaktion in der öffentlichen Ortsbeirats-Sitzung, er werde den Neuschlößer Antrag zur Diskussion in den Magistrat einbringen. Er bestätigte grundsätzlich die Sparpläne, machte aber zugleich Hoffnung: „Einen pauschalen Ansatz der Sach- und Dienstleistungen haben wir um eine Million Euro gestrichen. Wenn es aber gelingt, im Haushaltsvollzug besser zu werden als geplant, werden wir uns dieser Thematik annehmen und uns um die Beschaffung des Eisen(II)-chlorids bemühen.

Nach Angaben des Verwaltungschefs haben sich die Kosten für den jährlichen Bedarf zuletzt verdreifacht auf 175.000 Euro. Zudem sei der Stoff neuerdings schwierig zu bekommen.

Ortsvorsteherin Carola Biehal von der Bürgerkammer brachte ein bislang wenig gehörtes Argument in die Debatte ein: Wenn die Stadt nicht gegen den Schwefelwasserstoff, der den Gestank verursacht, vorgeht, beschädige das die unterirdischen Rohre.

Der Abwasserkanal in Neuschloß gibt seit mehr als einem Jahrzehnt übelriechende Gerüche aus. Der Gestank schränke „die Lebensqualität der Neuschlößerinnen und Neuschlößer massiv ein“, heißt es in dem Antrag der Bürgerkammer. „Da der Stoff hochgiftig ist, sind gesundheitliche Folgen nicht auszuschließen.“

Die Stadtverwaltung räumte zuletzt ein, dass eine kommunale Druckleitung aus Hüttenfeld ursächlich für den Schwefelwasserstoff-Ausstoß ist. Darin entstehe Sulfid, das sich in Neuschloß, wo das Abwasser in den normalen Kanal fließt, mit Sauerstoff verbindet. So entstehe wiederum Schwefelwasserstoff.

Als Gegenmittel hat die Stadtverwaltung nach vielen Jahren großer Anstrengungen (und großer Geduld der Neuschlößerinnen und Neuschlößer) den Stoff Eisen(II)-chlorid ermittelt. Dessen Zugabe in den vergangenen beiden Jahren bewies, dass sich der Geruch damit auf erträgliche Maße eindämmen lässt.

Die Bürgerkammer hatte mit großer Sorge Pläne zur Kenntnis genommen, die Zugabe von Eisen(II)-chlorid einzuschränken oder gar zu stoppen, um finanzielle Mittel zu sparen. Für die Aktiven ist klar: „Wir sehen die Stadt in der Verantwortung dafür, gegen den Geruch vorzugehen.“

5. Beliebter Neuschloß-Treff der Bürgerkammer

Leute aus unserem Stadtteil zum gemeinsamen Austausch zusammenbringen, das ist auch ein Anliegen der Bürgerkammer. Sie hat dazu den Neuschloss-Treff ins Leben gerufen. Alle drei Monate steht ein aktuelles Thema im Fokus.

Bei der sehr gut besuchten Premiere ging es um das Thema „Energetische Sanierung“. Hier machen viele aus unserer Nachbarschaft mit, wie auch schon eine Info-Veranstaltung im Herbst zeigte: Auf immer mehr Dächern liegen Solarpanele von Photovoltaik-Anlagen. Auch die Gebläse von Wärmepumpen und isolierte Außenwände sind zunehmend in unseren Straßen auszumachen.

Der nächste Neuschloß-Treff ist für Mittwoch, 26. April, im Café Newcastle am Ahornplatz geplant. Von 19.30 Uhr an geht es um das Thema Öffentlicher Nahverkehr. Wie gut ist die Anbindung an die Kernstadt? Funktioniert die neue Verbindung nach Heppenheim mit Umstieg in Hüttenfeld? Wie steht es um den Schulbusverkehr, wo der Ortsbeirat zuletzt Verbesserungen durchsetzen konnte? Solche Fragen haben sich die Initiatoren bereits notiert. Wenn ihr auch welche habt - kommt einfach vorbei!

So kommt ihr weiter: drei Tipps

  1. Wo kann ich mitmachen in Neuschloß? Kinder, Hobby, Sport und Gesundheit, Ehrenamt - eine Übersicht aller Gruppen, die sich in unserem Stadtteil treffen.
  2. Stinkt der Kanal? Dann gebt der Stadtverwaltung und der Ortsvorsteherin Bescheid mit dem Kanalgeruch-Melder!
  3. Wie ist die Geschichte von Neuschloß? Ein Rückblick von Michael Bayer, illustriert von Marlies Walkowiak.

Und jetzt seid ihr dran!

Wie gefällt euch das Newsletter-Format? Was können wir besser machen? Was ausbauen, was kleiner fahren? Was sagt ihr zum Ton? Eure Rückmeldungen sind wichtig, damit der Newsletter auf Dauer gut ankommt! Schreibt uns bitte direkt per Mail an redaktion@neuschloss.net. Danke für eure Unterstützung!
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