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Liebe Neuschlößerinnen und Neuschlößer!


Tja, wahrscheinlich hat da jemand nicht auf Holz geklopft. So ganz regenfrei, wie es die Vorhersage versprochen hatte, war das Wochenende dann doch nicht. Der Feierlaune beim Neuschlößer Frühlingsfest schadete das nicht: Am Samstagabend rückten einfach alle im Zelt und unter den großen Sonnenschirmen enger zusammen.

Schon der Samstagmittag begann froh gelaunt: Ortsvorsteherin Carola Biehal sowie Heidrun und Helmut Kemnitzer von Bürgerkammer und Ortsbeirat hissten die Stadtflagge vor dem Beamtenbau - und grüßten in Gedanken all jene, die die Fahne vor fünf Jahren bei der 550-Jahr-Feier vermisst hatten.
Der Zuspruch war an beiden Tagen beachtlich. Bei den Gästen genauso wie bei den Neuschlößerinnen und Neuschlößern, die mit anpackten, um zu helfen - weit mehr als nur der feste Kern von Ortsbeirat, Bürgerkammer und Meute. Und als das Orga-Team am Sonntagnachmittag abbauen wollte, musste es manche Leuten fast überreden, die Sitzbank freizugeben.

Das steht für einen Eindruck, der sich immer wieder während des Frühlingsfests ergab: dass auch die Bewohnerinnen und Bewohner unseres Stadtteils dankbar dafür sind, endlich wieder in einer gemütlichen Atmosphäre zusammensitzen zu können. Da war es dann auch gar nicht so wichtig, ob die Band auf der Bühne jeden Ton oder der Comedian jede Pointe genau traf - oder nur fast.

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Die dritte Ausgabe des Newsletters blickt neben dem Frühlingsfest auch (aus Anlass des aktuellen Neuschloß-Treffs der Bürgerkammer) auf die Nahverkehrsanbindung unseres Stadtteils - heute und etwas historisch. Und beginnt mit einer Hammer-Nachricht vom Ahornplatz.

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Michael Bayer
Redaktion Neuschloss.net

Die Themen im Überblick

1. „Back & Snack“ am Ahornplatz wird zur Postfiliale
2. Im Check: Die Busanbindung von Neuschloß
3. Im Rückblick: Eine Bahnanbindung für Neuschloß
4. Im Ausblick: Der „Wormer Hex“ mit Heide-Halt
5. Bild-Eindrücke vom Neuschlößer Frühlingsfest

1. „Back & Snack“ am Ahornplatz wird zur Postfiliale

Eine äußerst erfreuliche Nachricht übermittelt uns Murat Süt: Sein „Back & Snack“-Laden am Ahornplatz wird im Sommer zu einer Postfiliale ausgebaut. Schon bisher können wir dort ja unsere DHL-Pakete abgeben. Künftig, wahrscheinlich von Mitte Juli an, dürfen wir dort auch Briefmarken kaufen, Einschreiben aufgeben und alle anderen Dienste der Deutschen Post abrufen.

Für die Infrastruktur unseres Stadtteils ist das ein enorm bedeutender Schritt. Wir sollten unser Bestes dafür tun, dass sich dieser Service auf Dauer etablieren kann.

2. Im Check: Die Busanbindung von Neuschloß

Der 644 am späten Abend.
Ein Bus der Linie 644 nimmt am Bahnhof Lampertheim die letzten Fahrgäste auf, um sich dann auf den Weg nach Neuschloß zu machen. Im Dunklen wie hier auf dem Bild passiert das nur im Winter häufiger. Denn unter der Woche startet der letzte Bus in unseren Stadtteil gegen 22 Uhr; alleine samstags fahren die blauen Fahrzeuge bis Mitternacht.

Das Ruftaxi, das früher aushalf, wurde von der zuständigen städtischen Gesellschaft längst gestrichen. Immerhin hat die Bürgerkammer im Ortsbeirat erreicht, dass Nextbike in Neuschloß eine Station betreibt, wo sich Fahrräder leihen und zurückgeben lassen. Gerade im Sommer ist das noch eine Alternative besonders für junge Leute. Eine attraktive Anbindung aber sieht anders aus.

Woran hakt also das Nahverkehrs-Angebot für Neuschloß? Die Bürgerkammer macht das zum Thema ihres kommenden Neuschloß-Treffs im Café NewCastle am Ahornplatz - am heutigen Mittwochabend, 19.30 Uhr. (Ja, das Café öffnet extra dafür, damit sich alle Interessierten an einer langen Tafel austauschen können.)

Weitere Aspekte dabei: Wie klappt es mit der neuen Busverbindung nach Heppenheim mit Umstieg in Hüttenfeld? Wie steht es um den Schulbusverkehr, wo der Ortsbeirat zuletzt Verbesserungen durchsetzen konnte? Und was kommt mit der für das kommende Jahr geplanten Vollsperrung der Riedbahn auf uns zu? Die Fragen versprechen einen interessanten Abend.

2. Im Rückblick: Eine Bahnanbindung für Neuschloß

Im Jahr 1893 entstand etwas, was man heute gar nicht mehr für möglich halten würde: eine Bahnanbindung von Neuschloß. Sie führte vom Lampertheimer Bahnhof über die Kuhtriftschneise (vorbei am heutigen Vogelpark) in den Wald, um dort in einem Bogen östlich nach Neuschloß abzudrehen.

Es ging vor allem darum, die seinerzeitige Chemische Fabrik zu erreichen - und deren Rohstoffe, Produkte und Abfälle zu transportieren. Gelegentlich aber, so ist überliefert, fuhren auch die Schulkinder mit dem Zug nach Lampertheim. Eine praktische Sache.

Die Gleise sind natürlich genauso längst verschwunden wie die Fabrik. Wer sich heute Luftbilder unseres Waldes genau anschaut, erkennt einen ungewöhnlich schräg laufenden Weg mit Bogen in Richtung Sandgruben und Fichtenweg - das ist die Route der Züge früher.

3. Im Ausblick: Der „Wormer Hex“ mit Heide-Halt

Im Rahmen der neuen Begeisterung in Deutschland für den Bahnverkehr gerät eine weitere, inzwischen weitgehend verschwundene Strecke in den Blick. Es ist die Verbindung von Weinheim über Viernheim und Lampertheim nach Worms - mit einem Haltepunkt auf der Heide. Er war vor allem vorgesehen für die Beschäftigten auf den Spargelfeldern. Aber auch manche Siedler, die Ende der fünfziger Jahre in Neuschloß ihre Häuser bauten, stiegen, verbunden mit einem längeren Fußweg, dort ein und aus.

Die Linie, in Bahnkreisen „Wormer Hex“ genannt, wurde 1959 stillgelegt, weil die meisten Leute aus der Nibelungenstadt wider Erwarten lieber über Bürstadt und Bensheim in Richtung Odenwald strebten. Als Ersatz entstand die heutige Buslinie 644 - damit erst bekam unser Stadtteil seine direkte Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr.

Ein Teil der Schienen liegt noch: Bei Lampertheim ist es das Industriegleis vom Bahnhof zur BASF und zum Umspannwerk bei Rosengarten. Auch zwischen Weinheim und Viernheim ist die Strecke noch erhalten. Die Spedition Pfenning lies darüber bis Ende 2010 Güterzüge rollen.

Vor allem Fans der Weschnitztalbahn zwischen Fürth im Odenwald und Weinheim träumen von einer Verlängerung ihrer Strecke nach Westen. Die breite Schneise des „Wormer Hex“ durch den Wald zwischen Viernheim und Lampertheim gibt es immerhin noch: Dort verlaufen jetzt die Hochspannungs- und Erdgasleitungen.
Aber in Lampertheim stehen inzwischen die Europabrücke und das Technische Zentrum mit Polizei, Feuerwehr und Rotem Kreuz dort, wo ehemals die Nebenstrecke die Riedbahn überquerte und westlich darauf einmündete.

4. Bild-Eindrücke vom Neuschlößer Frühlingsfest

Über das Frühlingsfest und dessen Programm haben wir schon viel geschrieben. Deshalb lassen wir nun vor allem Bilder sprechen, die uns an das schöne Wochenende erinnern. Sie beginnen wie das Fest mit dem Trubel beim Kinder- und Jugendprogramm. Die Hüpfburg thront vor dem Beamtenbau - und macht von weither sichtbar klar: Hier ist was los.
Und das ist es dann auch. Auf dem abgesperrten Lindenweg packt das Spielmobil-Team der städtischen Jugendförderung alles aus, was Spaß macht. Der Nachwuchs versucht sich in Geschicklichkeit aller Art.
Ebenfalls engagiert dabei: Susanne Jäger (links), Leiterin des Waldkindergartens, und Heike Heiß, an der Spitze der Kindertagesstätte Neuschloß im Wacholderweg, mit einem kleinen Mal- und Bastelprogramm.
Während die Kinder also gut beschäftigt sind, schauen Eltern an den wenigen, aber umfangreich ausgestatteten Flohmarktständen nach Schnäppchen.
Oder folgen gleich der Verlockung des Holzkohlengrills im Schlosshof, wo Rolf Wegerle, Vorsitzender der Meute e.V.“, zwei Tage lang Würstchen und Steaks zubereitet.
Natürlich mit reichlich Zwiebeln.
Ortsvorsteherin Carola Biehal und Erster Stadtrat Marius Schmidt eröffnen das Frühlingsfest ganz offiziell auf der Bühne. Gestern hatten wir am Morgen noch Nebel wie im Herbst, doch heute Mittag scheint die Sonne - und wir können den Frühling riechen und fühlen, freut sich Biehal. Ein klein bisschen zu früh, wie sich bekanntlich zeigen sollte.

Schmidt blickt zurück auf die fünf langen Jahre seit dem letzten großen Fest zum seinerzeitigen 550-jährigen Bestehen. „Es hat sich viel getan seither“, stellt er heraus - und verweist auf die umgebaute Bushaltestelle „Neuschloß Ort“, die Leihrad-Station, den Brunnen am Ahornplatz und das freie W-LAN dort.
Bei den Auftritten der jungen Musikerinnen und Musiker von „Kids on Keys“ sind viele stolze Eltern und Großeltern im Festzelt zu sehen. Stefan Spiesberger, dem Macher der Musikschule am Ahornplatz, gelingt das Kunststück, das eine oder andere eher schlichte Stück so in einen Klangteppich einzumischen, dass eine ansprechende und unterhaltsame Präsentation entsteht.
Mit Spiesberger stehen auch Mädchen und Jungen einer Kindertagesstätte aus Groß-Rohrheim auf der Bühne.
„A Silent Need“ spielt üblicherweise als Quartett, ist als Duo angekündigt - und kommt dann als Trio. Die drei Musiker aus dem Großraum Worms präsentieren Akustikcover.
Als Hauptband folgt „Pearl White Curse“. Die Rock-Coverband unterhält mit Songs von Led Zeppelin, Jimi Hendrix oder Pink Floyd bis in den späten Abend.
Der Sonntagmorgen ist geprägt von wieder sonnigen Temperaturen - und dem Zeltgottesdienst der evangelischen Johannesgemeinde mit Pfarrer Thomas Höppner-Kopf. Begleitet wird er vom Lampertheimer Gospelchor „Ephata“ unter der Leitung von Maria Karb. Die ursprünglich eingeplante Sängerin und Songschreiberin Nadia Ayche muss krankheitsbedingt absagen.
Die evangelische Johannesgemeinde übergibt im Rahmen des Frühlingsfestes zwei großzügige Spenden. 5000 Euro gehen an die Menschen im Hochwasser-geschädigten Ahrtal, koordiniert von der Initiative Einfach-machen-Patenschaften.de. Noch einmal 5000 Euro fließen in die Ukraine - und zwar über direkte Kontakte aus unserem Stadtteil. Bezahlt werden damit Feldöfen, die Heizung und Herd zugleich sind.
Die Johannesgemeinde verstehe sich als offene Gemeinde und habe besonders die Themen des kulturellen Lebens und der Teilhabe am sozialen Leben im Blick, erklärt Adele Erlenkämpfer (links) vom Kirchenvorstand bei der Übergabe. Sie fügt hinzu: Auch im Hinblick auf die Kommunikation des Evangeliums sehen wir es als unsere christliche Pflicht an, Menschen, die zum Teil alles verloren oder teilweise noch nicht einmal das Nötigste für den täglichen Bedarf haben, zu helfen.
Andreas Kirsch unterhält als Lampertheimer Comedian - und erzählt eine alternative Version der Geschichte von Neuschloß. Im zweiten Teil tritt er als schüchterner Frederik auf, der sich gerne wortwitzig verhaspelt.
Recht beliebt ist die Ausstellung über den früheren Bürgermeister Hans Pfeiffer, aufgebaut im Meutekeller. Immer wieder schreiten kleine Gruppen die Treppen hinab in den Raum, der derzeit renoviert wird - und deshalb einen eigenen Charme entwickelt. Es gibt eine besondere Beziehung zwischen dem Meute-Verein und Pfeiffer: Der frühere Stadtchef hatte der seinerzeitigen Jugendgruppe den Raum besorgt.

So kommt ihr weiter: Drei Termine

  1. Samstag, 29. April, 18 Uhr: Geistliche Chormusik mit der Hessischen Kantorei, Kapelle Waldfriedhof.
  2. Mittwoch, 3. Mai, 20 Uhr: Kirchenkino der evangelischen Johannesgemeinde im Gemeinraum am Ahornplatz.
  3. Samstag, 6. Mai: Summer-Opening-Barbeque des Café NewCastle mit Kids on Keys am Ahornplatz.

Und jetzt seid ihr dran!

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